Macht macht gerade im Netz dünnhäutig

Lüneburg, 8. Januar 2019

Bei Twitter und Facebook meldet sich der Grünen-Chef ab. Screenshot: Homepage Habeck

Bei Twitter und Facebook meldet sich der Grünen-Chef ab. Screenshot: Homepage Habeck

Trolle, Hasser, Neider und am besten alles unter einem Fake-Namen – das Netz und gerade die Sozialen Medien sind noch im Zustand des Wilden Westens, ein Paradies für Heckenschützen. Jetzt hat es den Grünen-Chef Robert Habeck getroffen, als Konsequenz steigt er aus bei Twitter und Facebook. Ein Schlachtfeld weniger für die Schattenarmee, die in ihrem Zerstörungstrieb nur Kamikaze kennt.

Bei Blogs zur Flüchtlingspolitik habe auch ich das mal zu spüren bekommen. Das frisst an den Nerven, nicht zu knapp. Und ich dachte auch: Lass’ es, schalte ab. Ich habe verzichtet, mir wären auch viele gute, aufschlussreiche, ja lehrreiche Kommentare und starke Meinungen zu Themen wie Elbbrücke, Arena oder Stadtentwicklung entgangen. Und ich habe selbst bei heftigen Angriffen dazugelernt und germerkt, wo ich ins Klo gegriffen habe. Unterm Strich überwiegt das. 

Und die Internet-Chaoten sind eine Minderheit, die meisten User sind Flaneure und Voyeure, die nur mal vorbeischauen im virtuellen Zirkus, gerade weil es in den Sozialen Medien und auch auf Internet-Foren wie in einer Peepshow zugeht –  noch. Man muss den Lärm, den die Dinge machen, von den Dingen selber unterscheiden. Und da ist das Netz eben nur ein Haufen Transport-Kanäle, die man mit Meinung speisen kann. Weil es dann manchmal lärmt, ist das Ding an sich nicht schlecht.  

Robert Habeck weiß, dass er selber mit einem Wahlvideo, für das er in ähnlicher Form bereits einmal Kritik und Spott kassiert hat, die Welle ausgelöst hat. Er sagt, Twitter habe ihn angefixt, lauter und polemischer zu reagieren. 

Nach einem Gespräch diese Woche mit einem ehemaligen Bürgermeister aus dem Kreis Lüneburg könnte aber auch ein anderes Virus verantwortlich sein: Macht. Der Sozialdemokrat erzählte mir von seiner schönen Zeit als Erster unter Gleichen, die zunehmend dadurch vergiftet wurde, dass mit der Zeit die Machtgelüste wuchsen und am Ende Konrad Adenauer recht behielt: „In der Politik geht es nicht darum, recht zu haben, sondern recht zu behalten.“  Macht macht dünnhäutig. 

Die Grünen erleben einen Macht-Höhenflug in der Wählergunst, sind gleichauf mit SPD und Union, und Robert Habeck ist dafür mit verantwortlich. Anders als die polierten Profi-Politiker wirkt er geerdet und gefühlsecht, ehrlich und sympathisch und fehlbar. Abschalten passt da nicht ins Profil, ist schlechter als aushalten. Und vor allem rückwärtsgewandt. Der Medien-Wandel lässt sich nicht stoppen und der Wilde Westen ist auch im Netz nur eine Episode wie in der amerikanischen Geschichte – beladen mit Unrecht und Grausamkeit, aber auch Aufbruch und Freiheitsdrang.

Es wird spannend, wie Habeck im 24-Stunden-News-Takt die nächsten Generationen erreichen will, wie Gerhard Schröder einst: „Zum Regieren brauche ich nur Bild, BamS und Glotze.“……? Das wird heute nicht funktionieren.

Twitter und Facebook, darüber wird man in zehn Jahren und etwas mehr vielleicht in den Internet-Annalen nachlesen können. Keine Ahnung, wie wir dann kommunizieren. In der Netz-Entwicklung stehen wir vermutlich noch, um einen Vergleich mit der Autoindustrie zu wagen, beim Messerschmitt Kabinenroller.

Mal sehen, wann und wie Robert Habeck wieder einsteigt, oder ob er doch als Netz-Asket und in der Sparte als Retro-Grüner zum nächsten Karrieresprung ansetzt.

Hans-Herbert Jenckel

Über jj

Journalist, Dipl.-Kaufmann, Moderator, Lünebug- und Elbtalaue-Liebhaber
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23 Antworten zu Macht macht gerade im Netz dünnhäutig

  1. Julia Seeliger schreibt:

    Guter Vorsatz zum neuen Jahr: einfach mal offline gehen. Nun hat sich Robert Habeck die digitale Kugel gegeben. Nachdem er zum wiederholten Mal ein deutsches Bundesland versehentlich als nicht demokratisch beleidigt hatte, war der Shitstorm unausweichlich. Er muss sich wie ein Hassregen aus glühendem Blei, der mit rostigen Nägeln und Metallsplittern kontaminiert ist, angefühlt haben. Dem knuffigen Ex-Draußenminister war das nach den Leaks aus seinem Freundes- und Familienkreis zu viel „außen“. Nun soll wirklich Schluss sein. Habeck schenkt keinen Champagner mehr nach, er beendet die Party: Am Montag löschte er seine Accounts bei Facebook und Twitter.

    Das machen wir alle mal durch. Mit seiner Selbstlöschung hat Habeck auf jeden Fall den Leakern gegeben, was sie wollen: Mett, Schmerz, Sensationen. Wir, die Zuschauer in diesem Drama, wissen jetzt, dass da jemand ausfindig gemacht wurde, der kein sicheres Hinterland mehr sieht.

    Ich habe viele Jahre Trollforschung betrieben und in diesem Rahmen auch versucht, die These „Don’t feed the troll“ zu erweitern oder zu widerlegen. Ich habe versucht, die Trolle zu füttern, Versuche unternommen, sie zurückzutrollen. In einer Welt mit Mitleid und Vernunft könnte es möglich sein, mit Trollen ins Gespräch zu kommen.

    Dummerweise sind Trolle in einer solchen Welt nicht anzutreffen. Also gilt weiterhin: im Netz nicht das Gesicht verlieren, keine Penisbilder verschicken, Accounts nicht öffentlichkeitswirksam löschen, schlechte Nacktfotos am besten gar nicht machen und im ärgerlichen Fall des Entstehens sofort vernichten. Der letzte Ratschlag gilt nicht für von Patreon und Amazon-Wishlists lebende Queerfeminist-*innen, die sich gegen Lookismus und Bodyshaming einsetzen – übrigens eine der Lieblings-Zielgruppen der oftmals ehelos lebenden Cyberkrieger.

    Wer Spaß an Cyber und an Krieg hat, ist bei den Trollen richtig. In ihrer Welt regiert das Recht des Stärkeren, der sich einen Spaß daraus macht, andere zu schubsen, zu triggern, ja, sie aus dem Takt zu bringen. Wenn ein Spieler dabei das Gleichgewicht verliert und über keine eigenen Ressourcen mehr verfügt, sein sicheres Hinterland aufgibt, dann hat er verloren.

    Tränenreiche Rückzüge aus Social Media gehören zu den Standardzielen einer ordentlichen Trollattacke. Irgendeine Aufmerksamkeitshure hat was falsch gemacht und gibt die Schuld dafür jemand anderem, dann wird erst mal reflektiert, gebloggt und der Account gelöscht, um dann ein halbes Jahr später wieder aufzutauchen. Kennen wir schon, ist immer wieder schön, besonders, wenn das Drama von einem Parteivorsitzenden einer sich im Höhenflug befindlichen deutschen Partei aufgeführt wird.

    Da war wohl ordentlich was los bei den Grünen. Bildschirme, Excel-Tabellen, rauchende Köpfe … die Analyseabteilung der Trollstation hat den Vorgang natürlich genau beobachtet. Die Genossen klopfen sich auf die Schulter, ein Schnaps wird heruntergestürzt, und dann verlassen auch schon die ersten den Chatraum. Die einen, um nach der Schicht nach Hause zu fliegen, die anderen absolvieren jetzt den ersten Außeneinsatz ihres vermutlich sehr lang werdenden Troll-Tages.

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    • Andreas Janowitz schreibt:

      Oh bitte! Die ganze Spezies hat ein Rad ab?! Diese Freak-Show „Dschungelcamp“ demonstriert das (Einschaltquoten?!?!?) ? Was für einen Dachschaden muss man haben um diese bekloppte Peinlichkeit anzusehen und sich dann auch noch „erhaben darüber“ zu fühlen? Über solch` sich notdürftig prostituierende Verzweifelte?
      Wer schonmal den FB Chat von „Monitor“ verfolgte, weiss was für Patienten da draussen ohne Pfleger unterwegs sind? Die „social media“ demonstrieren jeden Tag auf`s neue den Pflegenotstand?!

      Dabei meine ich nichtmal die gefährlich bekloppten Kommentare der ganz verwirrten 9/11 truther, sondern die unter dem Tagesschau Post über einem gewissen „Bremer“?
      Wir leben einfach zu einem Zeitpunkt, da wir uns unserer kollektiven Idiotie bewust werden, nichts weiter.

      Die Illusion von Wissen ist die grösste Gefahr, denn jeder der unterbelichteten Vollpfosten da draussen meint, das sein glohreicher Plan der Grösste ist.
      Ganz egal ob Carsten Maschmeier mir weiss machen will, das er als „Opfer“ nichts vom grossen Steuerraub gewusst haben will, oder irgend ein X beliebiger Vollpfosten, der mir klar machen will das Silverstein die Twintowers aus Geheimwissen herraus gegen Terrorismus versicherte.

      „Entscheidend ist nicht die Frage, ob man Macht hat, entscheidend ist die Frage, wie man mit ihr umgeht.“ ganz egal wie wenig man davon umsetzen kann!

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    • Claudius schreibt:

      Hallo Herr Janowitz,

      nicht jeder, der twittert hat einen „Dachschaden“.

      Zwar hatte der amerikanische Präsident kurz nach Weihnachten (am 28. Dez. 2018 um 04:42 Uhr) offenbar das Bedürfnis, sich zum Stand der amerikanisch-mexikanischen Beziehungen zu äußern, speziell der ökonomischen, und so behauptete er, auf Twitter natürlich, dass die Vereinigten Staaten früher viel Geld verloren hätten beim Handel mit Mexiko. Und weil ihm anscheinend das Gewinnen geläufiger als das Verlieren ist, ging der Wortlaut so: „The United States looses soooo much money…“.

      Genau: „looses“ stand da, es steht da immer noch (https://twitter.com/realdonaldtrump/status/1078632205210058752?lang=de) – und jeder, der wollte, konnte die Antwortfunktion benutzen oder gleich das ganze Statement retweeten und dabei den Schreibfehler, den Denkfehler oder auch beides korrigieren, kommentieren und gegebenenfalls auch verspotten. Es habe ungefähr 28.000 Antworten gegeben bis Samstagvormittag, zeigt jetzt Twitter an – und auch wer es nicht schafft, alle zu lesen, sieht doch bei Durchsicht der ersten hundert Antworten, dass Spott und Entsetzen überwiegen: „He went to Trump University. That’s why.“

      Doch das Beispiel zeigt nicht nur, dass bei Twitter alles möglich ist – es zeigt auch ganz gut, was dort ausgeschlossen ist: Wer ein Machtwort sprechen möchte, kann es gern versuchen. Es werden sich aber immer ein paar Leute finden, die nicht nur widersprechen, sondern für alles, was wie Pomp, hohles Pathos, rhetorische Prätention aussieht, das Gegenmittel haben: einen Witz, eine Pointe oder auch nur die präzisere Information.

      Es ist in der vergangenen Woche viel gesprochen und geschrieben worden über Twitter, meistens schlecht, fast immer pessimistisch und oft so, als ob dieses Medium bei dem, der es nutze, wie ein Rauschmittel wirke: ein Suchtgift, das den Kopf verneble, die Nerven zerrütte, die Umgangsformen zerstöre, was der arme Süchtige aber hinnehme, weil er die Likes und Retweets noch dringender brauche als der starke Raucher die Zigaretten. So, oder so ähnlich, haben das Medienwissenschaftler in die Zeitungen hineingeschrieben. Und Robert Habeck, der allseits so beliebte Grünen-Vorsitzende, hat, nachdem er in einem Twitter-Video einen rechten Unsinn über die Demokratie im Staat Thüringen gesagt hatte, wider besseres Wissen, sein Twitterkonto gelöscht und in seinem Blog geschrieben, Twitter sei „wie kein anderes digitales Medium, so aggressiv, und in keinem anderen Medium gibt es so viel Hass, Böswilligkeit und Hetze.“

      Viele glauben das gerne, und sie alle wissen, warum das so sei: die Kürze, die Schnelligkeit, das fehlende Gegenüber, der Schutz durch ein Pseudonym, und natürlich der leichte Zugang zum Medium, der dazu führe, dass, was früher, an einem Stammtisch nach drei Halben, zwar ausgesprochen wurde, dort aber auch verblieben und schnell vergessen worden sei, jetzt im Netz stehe und stehenbleibe, unwidersprochen, in seiner ganzen ressentimentgeladenen Hässlichkeit.

      Aber stimmt das überhaupt? Jeder hat seine eigene sogenannte Timeline, keine kann das ganze Twitter überblicken – aber vermutlich ist es nicht nur ein Blasenphänomen, wenn man bei Durchsicht der Antworten, die man selber so bekommt, irgendwann merkt, dass die Trolle, die Hetzer, die Beleidiger fast immer solche Nutzer sind, die elf Follower haben oder vierunddreißig; anscheinend ist die digitale Einsamkeit so groß, dass sie so laut da herausbrüllen müssen.

      Das allseits (gerade zum Beispiel im „Spiegel“ (http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/blocken-in-sozialen-medien-ist-freiheit-keine-zensur-a-1246087.html))* kolportierte Urteil, wonach, wer am lautesten brülle, am aggressivsten meine, am bösesten schimpfe, sich durchsetze, lässt sich nicht dementieren, weil immer irgendwer irgendwen kennt in den unendlichen virtuellen Weiten, auf den so eine Behauptung zutrifft. Bestätigen lässt sich die Meinung erst recht nicht – im Gegenteil. Es sind die Schriftlichkeit und die relative Kürze, welche offensichtlich solche Tweets am reizvollsten machen, die Witz, Intelligenz, womöglich eine Pointe haben. Am Freitagmorgen zitierte eine Nutzerin die Schriftstellerin Kathrin Passig mit der Aussage, man sei als Autor nicht nur von den Schriftstellern beeinflusst, die man gelesen, sondern auch von denen, die man nicht gelesen habe. In der Hinsicht sei sie sehr von Thomas Pynchon beeinflusst. Muss man nicht komisch finden; aber solche Tweets sind das Gegenteil des Eindeutigen, Lauten, Bösen. (Ganz zu schweigen davon, dass „Wandrers Nachtlied“ oder die meisten Sätze aus Wittgensteins „Tractatus“ spielend in einen Tweet passen.)

      Die Frage, was Twitter mit uns macht, bleibt trotzdem wichtig. Nur hat die Antwort nichts mit unseren Befindlichkeiten zu tun. Und alles mit unseren Daten auf den Servern von Twitter und den Algorithmen, die sie verarbeiten.

      * Siehe auch:

      http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/falsche-aufmerksamkeitsoekonomie-bruellen-ist-staerke-ist-revolution-a-1189798.html

      https://www.zeit.de/2018/37/twitter-leben-netz-social-media-privatleben-oeffentlichkeit/komplettansicht

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      • Andreas Janowitz schreibt:

        Danke für die Lesetips, aber ich für meinen Teil habe den Sinn von Twitter, ausser vieleicht für die Organisation von Flashmobs, nie verstanden. Über SMS Format lässt sich nun wirklich nichts mit Inhalt vermitteln. Deswegen kann ich den Hype darum nicht verstehen und bin somit wohl ein waschechter Twitteridiot.

        Glauben sie wirklich bei zig tausenden Followern liest jemand die Kommentare? Das war schon bei YT in vor Google Zeiten schwierig bis unmöglich. Dann immernoch die suggerierte Nähe zu seinen Idolen. Für die ist der Tag auch nur 24 Stunden lang. Es ist doch völlige Eingebildung zu glauben mein Idol läse ausgerechnet meinen Kommentar.

        Die Algorithmen sind ebenso überbewertet wie mystifiziert. Solange die nicht verstehen was sie tun sind es blosse Katalogisierungsprogramme, die Reiter nach zufällig gewählten Kriterien setzen.

        Schlimmer sind da die Leute die in den Katalogen wälzen? Diese Interessengruppen gilt es im Auge zu behalten. Da liegt Julia Seeliger ziemlich nahe an der Wahrheit, denn wer sagt denn das die „armen Hater“ mit nur 12 Followern nicht einer von zehn Accounts ein und derselben Person sind? Feederaccounts? Zuarbeiter im Shitstorm sozusagen? Wie es auch nur einen braucht, der sensible Daten aus dem 1234 Tresor erbeutet?

        Wir sind hier im Internet? Hier gelten völlig andere Regeln? Wie man sah wurde die LZ Kommentarspalte wohl auch nur von wenigen in die Knie gezwungen? Wo wir auf des Pudels Kern kommen: das Kapitulieren vor einer Hand voll Quertreiber.

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  2. Klaus Bruns schreibt:

    hier wird gerade aus einer mücke ein elefant gebastelt. welche relevanten daten wurden denn hauptsächlich veröffenlicht?einige wenige von denen , die besonders unvorsichtig waren. spannend wird es erst, wenn die digitalisierung um sich greift und der kühlschrank sich mit der heizung unterhält. so mancher wird da mit zuhören. dieses wird doch als positive errungenschaft verkauft. um so mehr schnittstellen, um so mehr möglichkeiten sich daten zu besorgen. und um so dämlicher wird der mensch.

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    • Moritz schreibt:

      Sie sind immer noch bei dem Fall Magnitz, Herr Bruns? Was hat der eigentlich mit Herrn Jenckels Frage zu tun, ob Herr Habeck ohne Twitter und Facebook noch die Welt retten kann oder nicht? Hier finden Sie Antworten auf Ihre Fragen, obe „gerade aus einer mücke ein elefant gebastelt“ wird und „welche relevanten daten denn tatsächlich veröffenlicht“ wurden: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/frank-magnitz-wie-die-afd-den-fall-instrumentalisiert-interview-mit-experte-a-1247279.html

      Als Reaktion auf den jüngsten Datendiebstahl bei Politikern und Prominenten haben die Seevetaler Wirtschafts- und Digitalpolitiker aus Lüneburg Herr Schwake, Herr Althusmann und Herr Dr. Zeinert übrigens den Aufbau eines kreisweiten „Cyber-Abwehrzentrum plus“ angekündigt. Auch andere staatliche Behörden sollen alsbald ein Upgrade bekommen:

      ● BAMF XXL
      ● Jobcenter all inclusive
      ● Robert-Koch-Institut vital
      ● Filmförderungsanstalt Extended Version
      ● Bundeszentrum für Ernährung mit verbesserter Rezeptur
      ● Deutscher Wetterdienst mit Geld-zurück-Garantie
      ● Bundesagentur für Arbeit ab 50

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      • Klaus Bruns schreibt:

        Moritz
        Was hat der eigentlich mit Herrn Jenckels Frage zu tun, ob Herr Habeck ohne Twitter und Facebook noch die Welt retten kann oder nicht?
        eine ganze menge. denken sie mal quer. worüber werden denn fake news verbreitet?

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      • Moritz schreibt:

        Über satirische Themenplakate à la Kalle Fahrenwaldt?

        Siehe:

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  3. Merle Schröder schreibt:

    Eine der wenigen kompetenten Stimmen im hysterischen Mediengeschnatter ist sicherlich Constanze Kurz, promovierte Informatikerin, Sachbuchautorin und Sprecherin des Chaos Computer Clubs (CCC), die insbesondere auf dem Gebiet des Datenschutzes höchstes Ansehen genießt, unter anderem als Sachverständige für die „Enquête-Kommission Internet und digitale Gesellschaft“ des Deutschen Bundestages arbeitet und als technische Sachverständige für das Bundesverfassungsgericht anlässlich der Beschwerdeverfahren gegen Wahlcomputer, die Vorratsdatenspeicherung, zur Antiterrordatei und zum Staatstrojaner im BKA-Gesetz tätig war.

    Ihr Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom Montag ordnet „den Datenklau“ als wenig erheblich ein, der vor allem von Julian Röpcke, einem Politikredakteur bei der „Bild“-Zeitung, in unverantwortlicher Weise aufgebauscht wurde. „Viel Lärm um fast nichts“, meint Frau Kurz. Denn die gestohlenen Daten von Politikern, Prominenten und Künstlern seien „meist banal statt brisant“. Und sie lenkten von den wahren Problemen ab: https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/aus-dem-maschinenraum/aufregung-nach-datenklau-hacker-super-gau-um-banale-daten-15975101.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0

    Statt aufmerksamkeitsheischend inszeniertes Polittheater à la Robert Habeck und Gegenschlagsgefasel über „offensive Angriffe auf die Server der Plattformbetreiber“, die ein Politiker der Unionsfraktion aus dem Schwarzwald vorschlug, „wäre es für die Land- und Bundestagsabgeordneten jetzt endlich an der Zeit, sich an die Lösung der zugrundeliegenden Probleme zu machen“, so Kurz: „eine defensive Cyber-Strategie, die sich zum einen auf die Entwicklung von sicheren, gut nutzbaren Systemen als Open-Source-Software konzentriert, und zum anderen die weit gestreute Vermittlung von Wissen über den richtigen Umgang mit digitalen Risikoprodukten. Das wäre zumindest einmal ein Anfang.“

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  4. Kevin Schnell schreibt:

    Sascha Lobo schreibt gerade, „die große deutsche Hilflosigkeit im Digitalen“ lasse sich an einem schlichten Muster erkennen. Nach dem Daten-Leak hätten sich viele Leute mit Ratschlägen für Habeck (https://media-cdn.sueddeutsche.de/image/sz.1.4280683/2000×840?v=1547031732000) zu Wort gemeldet. Sie hätten fast durch die Bank sich selbst als Digitalmessias empfohlen, wobei auch er, Lobo, sich dabei ertappt habe, seinen „selbstredend unglaublich cleveren, aber auch unerhört gewitzten Umgang mit sozialen Medien“ als „eine Lösung“ hinzustellen: http://www.spiegel.de/netzwelt/web/digitale-hilflosigkeit-reaktionen-auf-den-daten-leak-a-1247139.html

    – Die Nerds sagten, man müsse unbedingt nerdiger werden: https://twitter.com/alvar_f/status/1081078272467693568

    – Die Datenschützer sagten, die User müssen den Datenschutz noch viel ernster nehmen: https://twitter.com/lfdi_bw/status/1081843551682600960

    – Die User sagen, die Datenschützer müssen den Datenschutz noch viel ernster nehmen: http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/hacker-angriff-konstantin-von-notz-und-malte-spitz-fordern-besseren-schutz-a-1246681.html

    – Die Facebook-Hasser sagten, man müsse sein Facebook-Konto löschen: https://twitter.com/search?q=%23DeleteFacebook&src=tyah

    – Die Social-Media-Gegner sagten, alle müssten endlich auch zu Social-Media-Gegnern werden: https://www.sueddeutsche.de/digital/hackerangriff-privatsphaere-bundestag-1.4276422

    – Die „Digitalpolitiker“ sagten, sie brauchten mehr Geld für die Digitalpolitik: https://image.jimcdn.com/app/cms/image/transf/dimension=350×1024:format=jpg/path/s9735a3881c5eb951/image/i0b6de639596d73b4/version/1503563261/image.jpg

    – Die Sicherheitsbehörden sagten, sie brauchten mehr Befugnisse für die Sicherheitsbehörden: https://www.zeit.de/2019/03/china-regime-ueberwachungsstaat-buerger-kontrolle-polizei

    – Die Piratenpartei sagte, die restliche Politik müsse piratiger werden: https://www.piratenpartei.de/2019/01/04/hackerangriff-piraten-fordern-konsequenzen/

    Nachdem sich unter anderem wegen des Leaks von Daten und Dokumenten Hunderter Politiker der Grünenvorsitzende Robert Habeck aus den sozialen Medien zurückgezogen hatte, wurde dasselbe Generalrezept munter weiter angewendet:

    – Die Social-Media-Experten sagten, Habeck müsse Social Media machen, aber könne ja Social-Media-Experten beauftragen: https://www.indiskretionehrensache.de/2019/01/robert-habeck/

    – Die Politstrategen sagten, Habeck brauche eine bessere Politstrategie: https://meedia.de/2019/01/08/politikberater-mathias-richel-ueber-robert-habecks-twitter-probleme-man-kann-das-professioneller-beantworten-als-sich-zu-loeschen/

    – Die Nachdenklichen meinen, dem dickfälligen Machtpolitiker biete das Netz mehr Potential als „Bild, BamS und Glotze“: https://blog-jj.com/2019/01/08/macht-macht-gerade-im-netz-duennhaeutig/

    – Diejenigen, die keinem Twitter-Streit aus dem Weg gehen, forderten, Habeck dürfe keinem Twitter-Streit aus dem Weg gehen: https://twitter.com/jutta_ditfurth/status/1039678088534216704?lang=de

    – Der SPD-Generalsekretär, dessen Aufgabe ist, Debatten zu führen, sagte, man müsse dort sein, wo Debatten geführt werden: https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-01/social-media-robert-habeck-ausstieg-reaktionen

    – Nur Trump log inzwischen weiter, wo Lügen möglich ist, und Herr Magnitz, Herr Gauland und Herr Meuthen eifern ihm nach, so gut sie können: http://www.spiegel.de/politik/ausland/donald-trump-rede-an-die-nation-im-faktencheck-a-1247101.html

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  5. Klaus Bruns schreibt:

    Macht macht gerade im Netz dünnhäutig
    in bremen besonders zu merken. es riecht nach afd-übertreibungen und jede menge fallen darauf rein. wer gewalt sät, wird gewalt ernten. würde der gleiche aufschrei kommen, wenn es nicht gerade ein radikaler afd-politiker ist, der geschubst wurde?seine verletzung soll ja hauptsächlich durch seinen sturz kommen. der balken, den er vor dem kopf trägt, hat zumindest nicht auf seinen kopf eingeschlagen.

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  6. David Hugendick schreibt:

    Ist es wirklich so, dass Robert Habeck als Reaktion auf „Trolle, Hasser und Neider“ bei Twitter und Facebook aussteigt? Ist das nicht verzerrend formuliert und die Dimension des eigentlichen Problems verharmlosend?

    Meines Wissen hat der Grünen-Chef in der Folge des sogenannten „Datenklaus“ (https://www.dw.com/de/datenklau-stellt-medien-vor-ein-dilemma/a-46993951) beschlossen, sich von Twitter und Facebook zurückzuziehen (https://www.gruene.de/ueber-uns/2019/bye-bye-twitter-und-facebook.html), was seither erwartbar aufgekratzt diskutiert wird. Einerseits liegt es daran, dass ein Video öffentlich wurde, in dem Habeck Irritierendes über Thüringen sagt.* Andererseits entstand ein Großteil der Aufregung um die Frage, ob ein potenzieller Kanzlerkandidat wie Habeck es sich überhaupt leisten könne, die zwei wohl wichtigsten Social-Media-Kanäle künftig links liegen zu lassen.

    Habeck erweise, so stand es zum Beispiel auch auf ZeitOnline (https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-01/robert-habeck-twitter-facebook-accounts-verzicht-ueberreaktion), der „demokratischen Kultur“ damit keinen Dienst. Das ist ein sehr zeitgenössischer, allerdings auch ein kurioser Vorwurf. Man kann ihn nur ernsthaft erheben, wenn man Twitter und Facebook für systemrelevante, geradezu staatstragende Einrichtungen hält, die den Fortbestand der Demokratie und ihrer Kultur sichern. Daran jedoch kann man gegenwärtig auch starke Zweifel haben – ungeachtet der Tatsache, dass es dort ja hin und wieder ganz lustig zugeht. Dass Habeck mit seinem Rückzug einer demokratischen Kultur schade, klingt ebenfalls fürchterlich staatstragend, ist aber ein ahistorisches Argument. Soweit man weiß, lebten wir schon in einer Demokratie, als an Twitter nicht zu denken war. Als sich noch kein Kult der Unmittelbarkeit und der Berührbarkeit herausgebildet hatte, in dem das Dasein ständig zum Dabeisein gesteigert werden muss. Als man es noch nicht für Bürgernähe hielt, wenn alle Welt weiß, was Andrea Nahles zum Frühstück isst (Folgen Sie ihr auch auf Instagram!).

    Diese Vorstellung hat die Praxis der sozialen Medien ebenso befördert wie den Fetisch der Dauerkommunikation, unter dessen Regime das Reden selbst oft als wichtiger erachtet wird als das, was eigentlich geredet wird, und noch der letzte Senf, den ein Politiker auf Twitter zum vergoldeten Steak eines Fußballers abgibt, für „Authentizität“ gehalten wird. Die aktuelle Debatte sagt möglicherweise weniger über Habeck als über eine (Medien-)Öffentlichkeit, die nicht mehr anders kann, als jede soziale und politische Praxis durch das Prisma des Internets anzuschauen. Und die sich eine politische, möglicherweise sogar inhaltliche Wertschöpfung, die außerhalb von Likes, Retweets und Replies liegt, offenbar nicht mehr vorstellen kann.

    Vielleicht muss man aber auch daran erinnern, dass Demokratie zunächst eine Staatsform meint und nicht das Sichherumtreiben auf einer privatwirtschaftlichen Internetplattform, zu dem sich glücklicherweise kein Politiker verpflichten muss – sogar dann nicht, wenn es möglicherweise zu seinem Schaden ist, sollte er auf der Trennung zwischen Amts- und Privatperson bestehen, die soziale Medien automatisch einebnen. Wie hoch der Schaden für Habeck tatsächlich ist, werden wir sehen.

    Dass er für diese emotionale, privat-persönliche Kommunikation anfällig sei, wie er gesteht, und er seine Entscheidung auch aus Selbstschutz gefällt habe, muss man zunächst einmal respektieren. Mit „Angst vor dem Neuen“, wie die Süddeutsche Zeitung nun etwas altbacken schreibt (https://www.sueddeutsche.de/digital/habeck-twitter-facebook-1.4278309), hat es wohl wenig zu tun. Dieser Vorwurf führt direkt in die Debatten, die vor etwa einem Jahrzehnt sogenannte Netzintellektuelle anzettelten, die jedem pauschale Gestrigkeit nachsagten, der sich nicht vorbehaltlos in die digitale Zukunft hineinjubeln wollte. Damals mag Social Media ja „das Neue“ gewesen sein, Flugtaxis wären heute jedenfalls neuer (Viele Grüße, CSU). Inzwischen können soziale Medien selbst auf eine Geschichte zurückblicken, aus der jeder seine Schlüsse ziehen kann. Sie ist voller Brüche und negativer Erfahrungswerte, verworfener Annahmen, haltlos twitternder US-Präsidenten und anderen retardierenden, besorgniserregenden Elementen, zu denen auch der aktuelle Datendiebstahl gehört.

    Vielleicht war dieser nur der letzte Baustein, der zu Habecks Entschluss geführt hat. Und der Reflex, als der sein Verhalten nun bezeichnet wird, war möglicherweise das Ergebnis einer längeren Reflexion. Die übrigens darf sogar abseits der Öffentlichkeit stattfinden.

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    * (In einem am Sonntag von den Thüringer Grünen veröffentlichten und inzwischen wieder gelöschten Internetvideo hatte Habeck gesagt: „Wir versuchen, alles zu machen, damit Thüringen ein offenes, freies, liberales, demokratisches Land wird, ein ökologisches Land“, worauf der von dort stammende Bundestagsgeschäftsführer der SPD, Carsten Schneider, antwortete auf Twitter: „In welchem Gefängnis habe ich die letzten Jahre gelebt?“ Die Grünen regieren derzeit selbst in Thüringen, mit SPD und Linkspartei.)

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    • Simone schreibt:

      Wenn sich schon ein einziger kleiner, kaum zwanzig Jahre alter Irrer mit angeblich bloß durchschnittlicher Begabung im Internet mühelos genug Wissen aneignen kann, um solch ein gigantisches Datenleck zu verursachen – wie groß müssen dann die Gefahren aus den digitalen Sphären sein, denen sich die Gesellschaften heutzutage ausgesetzt sehen?

      Der Vorfall lässt erahnen, was noch alles möglich ist, wenn professionelle Kriminelle oder staatliche Hacker sich daran machen, ein System auszuhebeln oder Informationen zu sammeln. Die könnten noch viel kompromittierendere Datensätze zusammenstellen, kritische Infrastruktur angreifen oder die politische Meinungsbildung nachhaltig beeinflussen.

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  7. Lukas Möller schreibt:

    Wo bleibt die Stellungnahme unseres Ministers für Digitalisierung oder seines Statthalters „vor Ort“, des „Vorsitzenden der CDU Lüneburg & Kreisvorsitzendem der Jungen Union Lüneburg“ sowie (nach eigenem Bekunden) „Wirtschafts- und Digitalpolitiker“ aus Lüneburg?

    Wenn am Johanneum ein Weihnachtslied falsch intoniert wird, lassen Althusmann und Co. lange philosophische Presseerklärungen durch den niedersächsischen Blätterwald rauschen, welche die Verteidigung abendländisch heimatlichen Kulturguts besingen, aber wenn’s konkret wird und sich der Datenschutz der Republik und des Landes löchriger als eine Siebmaschine zur Aufbereitung von Schüttgütern erwiesen hat, dann schweigt der technologisch ahnungslose Verein dieser wirtschaftsaffinen Phraseneiferer zugunsten von „Digitalisierung“, „smarter Vernetzung“ und hemmungslosem Informationskapitalismus in Schulen und Kindergärten.

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    • Roger Schmitt schreibt:

      Sehr richtig!
      Heribert Prantl hat vorgestern in der Süddeutschen Zeitung den Wandel »von der Datenaskese zur Datenekstase« als demokratiegefährdend bezeichnet. Ich glaube er hat recht. Und solange wir technisch unkundige Erfüllungskarrieristen der Big-Data-Industrie an der Spitze unserer politschen Gremien dulden, wird sich an dieser Gefahr auch nichts ändern. Die Situation heute ist tausendmal dramatischer als in den 70er Jahren, in denen u. a. ein Ministerpräsident Albrecht ohne die geringsten nuklearphysikalischen Kenntnisse mit dafür gesorgt hat, dass „seine“ Bevökerung für die nächsten zwanzig Millionen Jahre zu Geiseln der geldgeilen Atomlobby werden konnte. Hier kommt Prantls Essay in Auszügen. Herr Althusmann und Herr Schwake sollten ihn auswendig lernen:
      »Wie viele Weckrufe braucht es noch?
      (…)
      Das eigentliche Problem hierzulande ist das fehlende Bewusstsein für Datenschutz in der deutschen Politik und in der deutschen Gesellschaft. Das Bewusstsein für den Wert von geschützten Räumen der Privatheit, zu dem auch der digitale Raum gehört, ist extrem unterentwickelt.
      (…)
      Der alltägliche Web-2.0-Narzissmus schert sich wenig um Schutz vor Missbrauch, er schert sich wenig um Datenschutz….

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    • Klaus Bruns schreibt:

      Die Doppelmoral der CDU dürfte doch bekannt sein, oder?
      Ausgerechnet Schlagerbarde Heino hat Nordrhein-Westfalens neuer Heimatministerin Ina Scharrenbach (CDU) ihr erstes Fettnäpfchen beschert. Bei ihrem ersten, aufwendig beworbenen NRW-Heimatkongress ließ sich die stets sehr korrekt und etwas streng auftretende CDU-Politikerin von Heino und seiner Frau Hannelore ein „vergiftetes Geschenk“ in die Hände legen: „Die schönsten deutschen Heimat- und Vaterlandslieder“.

      Das Problem: Viele der 24 Lieder auf dem Doppelalbum fanden sich wegen der deutschtümelnden und teils martialischen Texte einst im „Liederbuch der SS“, der gefürchteten Terrororganisation von Adolf Hitler.

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  8. Andreas Göhring schreibt:

    …. und wieder ist es „Respekt“: Fehlend bei den Verursachern; haben vor der Endscheidung und an „Ihn“ appellieren!

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    • Gertrud Petersen schreibt:

      Diesen Kommentar verstehe ich nicht. Würden Sie mir bitte in einfacher Sprache erläutern, was Sie sagen möchten, Herr Göhring? Wer sind „die Verursacher“? Was haben sie verursacht? Der elliptisch gebaute gnomische Aorist: „haben vor der Endscheidung und an ‚Ihn‘ appellieren!“ erscheint mir gesucht artifiziell, um nicht zu sagen geschraubt kryptisch. Von welcher „Entscheidung“ ist die Rede? Worauf bezieht sich die temporale Präposition „vor“? Wer ist „er“? Meinen Sie „IHN“, den Einzigen, YHWH, den Gott Israels? Was könnte „appellieren“ in diesem religionshistorischen Kontext heißen? Beten? Wo sehen Sie den Zusammenhang zum Text von Herrn Jenckel, der den Entschluss von Robert Habeck kommentiert, seine Twitter- und Facebook-Accounts ruhen zu lassen?

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