Der Griff ins Räderwerk der Clans

Lüneburg, 13. März

Im Heidekreis will man ins Räderwerk der Clans greifen.

Im Heidekreis will man ins Räderwerk der Clans greifen.

Als die Parallelgesellschaft es sich in Lüneburg vor vielen Jahren langsam gemütlich machte, haben wir getuschelt. Als ziemlich mutmaßlich Täter aus dieser Gesellschaft gebrandschatzt und um sich geschossen haben, waren wir wirklich beunruhigt. Gesehen hat aber keiner was. Gehört dafür atemraubende Gerüchte. Und als ich vor längerer Zeit nach einem Hintergrundgespräch mit dem Polizeipräsidenten zu eben dieser Gesellschaft und deren Geschäftsfeld wieder im Büro saß, hatte mein Lüneburg-Bild gewaltige Rissen.

Seither ist wieder viel Wasser die Ilmenau runtergeströmt. Seither flirtet alte Lüneburger Gesellschaft hier und da wissentlich oder blauäugig längst mit dieser Parallelgesellschaft. Denn es geht nicht mehr um Rotlicht oder Glücksspiel, nein längst um ehrbare Geschäfte mit Immobilien, Grundstücken, Speis und Trank.

Wer will schon so genau wissen, wo das Geld ursprünglich herkommt, wo Schutzgeld bezahlt wird, wo Geld gewaschen wird? Da steckt man lieber die Köpfe am Biertisch zusammen und erschreckt einander mit Schauermärchen. Nichts genaues weiß man ja zum Glück nicht. Will man auch gar nicht. Da würde einem ja mulmig in der Magengrube. Es ist eben alles nicht greifbar, nicht dingfest.

Umso lobenswerter ist die Initiative des Landrats sowie der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister des Heidekreises und der Leiter von Behörden unseres Nachbarkreises, die mit dem Polizeipräsidenten das Projekt „Räderwerk“ vorstellen, niedersachsenweit einzigartigen: Sie wollen, so heißt es in einer Mitteilung der Polizei, eng vernetzt gegen kriminelle Familienstrukturen konsequent vorgehen, gegen das „Phänomen, das unter anderem durch Ablehnung bestehender Normen und Gesetze sowie kriminelles Verhalten gekennzeichnet ist… Dabei liegt der Fokus unter anderem auf Immobilienkäufe, Geldwäsche, Schwarzarbeit und Geschäftseröffnungen“.

Ob das Projekt, das der Lüneburger Polizeipräsident „flächendecken“ ausrollen will, Erfolg oder Misserfolg hat, hängt aber auch davon ab, ob nicht nur die Bürgermeister, sondern auch die Bürger hinschauen. Es geht also auch um eine Mutprobe. Da könnten die Probleme anfangen.

Hans-Herbert Jenckel

Über jj

Journalist, Dipl.-Kaufmann, Moderator, Lünebug- und Elbtalaue-Liebhaber
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23 Antworten zu Der Griff ins Räderwerk der Clans

  1. Klaus Bruns schreibt:

    Herr Schnell
    Courage und Todesmut sind allerdings zwei verschiedene Dinge.
    stimmt, aber es wird immer schwerer, auseinander gehalten zu werden. wie ich schon schrieb, wo anfangen, wo aufhören? ich frage gar nicht erst.

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    • Andreas Janowitz schreibt:

      Es war eine Schiesserei zwischen rivalisierenden Banden? Da auf „Kooperation“ zu setzten ist bestenfalls naiv? Genauso der Schusswaffengebrauch in Kaltenmoor? Die „Zeugen“ werden den Teufel tun und irgendwas verwertbares aussagen? Die Spinner leben im Gangsterboss grandeur? Diese Nieten sind mit GTA&Die Sopranos aufgewachsen? Glauben sie könnten sich in Arcadeshooter manier „hochleveln“?
      Und weil die den ein oder anderen Gebrauchtwagenhandel betreiben, wären sie die grossen Bosse? Weil die ein zwei kg Cannabis verkaufen wären die Drogenkartelle?

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      • jj schreibt:

        Genau darum geht es nicht.

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      • Andreas Janowitz schreibt:

        „Genau darum geht es nicht.“
        Sondern? Etwa:
        „….die Clan-Strukturen einzelner Familien gehen weit in die Tausende von Mitgliedern…“?? Sie wissen doch selbst das 10 Brüder mit ihren je 10 Kindern keine solchen Zahlen ergeben? Die sog. „Clans“ sind keine „Familie“, sondern ein Haufen sich einer Gruppe zugehörig fühlenden Mitläufer und Trittbrettfahrer? Allesamt Kleinkriminelle, Endanbieter einer internationalen Schattenwirtschaft? Ich bin mir sicher ihr Interviewpartner weiss genau was auf Silkroad und dergleichen Portalen so alles gehandelt wird? Das sind Franchises des ebenso globalisierten informellen Sektors?
        Und Deutschland als globaler Geldwäscheplatz ist oh wunder „Rückzugsraum“?

        Ich hätte wirklich mehr erwartet als die plumpen Hühnerhof-Argumente einer gewissen Partei, wenn es das ist worauf sie hinnaus wollen. Oder was soll „… sondern auch die Bürger hinschauen… “ bedeuten? Blockwart Mentalität wird die Beweislastumkehr in Geldwäschefällen nicht ersetzen? Ganz im Gegenteil, denn so werden auch bisher nicht kriminell aktive Mitglieder dieser willkürlich definierten Gruppe plötzlich „Verdächtige“?

        Ja es gibt notorische Gewalttäter mit ellenlangen Strafregistern und denen sollte man Grenzen aufzeigen? Mit drakonischen Strafen und evtl. auch Aufenthalten in geschlossenen Psychiatrischen Einrichtungen? Emotional gestört sind einige von denen sicher? Grössenwahnsinnig wohl auch?

        Aber vielleicht sollten Sie ersteinmal genauer klären was Sie mit ihrem Schlussabsatz meinen, oder wesshalb die Beweislastumkehr in Geldwäschefälle ein solch stumpfes Schwert wäre?

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      • Otto Berg schreibt:

        Herr Janowitz, wenn es nicht einmal gelingt, im Kreishaus die Verantwortlichkeiten der Kostenexplosion um das Millionengrab an der Lüner Rennbahn aufzuklären, wie wollen Sie dann die Rekonstruktion der Geldströme in den Lüneburger Schneegebieten bewerkstelligen? Und „Beweislastumkehr“? Was könnte das denn sein? Hätte Bauherr Nahrstedt den Kreistagsmitgliedern (und den Bürgern) etwa anhand von Befragungen, Statistiken und belastbarem Datenmaterial über die Entwicklung von Besucherzahlen im Veranstaltungs- und Volleyballsektor belegen müssen, dass es einen signifikanten Bedarf für eine Arena gibt, — anstatt bloß bei jeder Gelegenheit immerzu seine haltlose Reklame-Vermutung zu wiederholen, dass dem so sei? Sollen Fakten etwa ein größeres Gewicht bei Entscheidungen über mehrstellige Millionenausgaben beanspruchen dürfen als Beteuerungen von Landräten und profitierenden Event-Impresarios, auf ihr „Bauchgefühl“ sei Verlass?

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  2. Klaus Bruns schreibt:

    da es in deutschland an zivilcourage mangelt, konnten sich kriminelle familien-clans ganz entspannt ausbreiten. und damit meine ich nicht nur die sogenannten zugereisten. das leben ist nun mal lebensgefährlich. es wird immer gefährlicher, um so mehr wegschauen. kann man auch schön bei den nazidebatten sehen. keiner hat mal wieder etwas gewusst. wer drohbriefe bekommt, so wie ich , diese dem verfassungsschutz vorlegt , wird schnell von dieser seite abgespeist. alles eine eigene erfahrung. was also tun? vor angst aufhören hinzusehen und nicht mehr den mund aufmachen? für mich ist, war und wird dieses verhalten niemals eine lösung sein. ich verstehe menschen die angst haben, aber ich frage mich, wie diese dann noch entspannt in den spiegel schauen können? wenn alle stricke reißen, bleibt einem nur noch die selbstbewaffnung. was nützt der spruch auf dem grabstein: ich habe mich immer gesetzeskonform verhalten und liege jetzt deswegen hier? laut warren buffett leben wir doch schon im krieg und wo war der schon mal fair? der kleine waffenschein ist in deutschland ein renner geworden. zufall?

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  3. Karlheinz Fahrenwaldt schreibt:

    Jj: „Ob das Projekt … Erfolg oder Misserfolg hat, hängt aber auch davon ab, ob nicht nur die Bürgermeister, sondern auch die Bürger hinschauen. Es geht also auch um eine Mutprobe.„
    Ist das als Aufforderung an die Hobbykriminalisten mit Tatortausbildung zu verstehen, sich auf die Suche zu machen und sich zur eigenen Sicherheit zu bewaffnen um genügend Mut zu generieren?

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    • jj schreibt:

      Nein, ganz sicher nicht, aber vielleicht erinnern Sie sich. Im Klinikum Lüneburg wurde geschossen- aber es hat niemand etwas gesehen. Da half nicht mal ein anonymes Zeugenportal. Nein, keine Selbstjustiz. Und ehrlich gesagt, richtet sich die Frage, ob man den Mut hat, zu bezeugen, was man gesehen hat, auch an mich selber.

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    • Kevin Schnell schreibt:

      Ich denke, Herr Fahrenwaldt hat recht. Wir reden hier über organisierte Kriminalität. In diesem „engmaschig vernetzten Geflecht“ gibt es Leute, die nicht anstehen würden, im Konfliktfall direkt zu Ihnen nach Hause zu kommen, um Ihnen ein Angebot zu machen, welches Sie nicht ablehnen können.

      Die Frage, ob „man“ den Mut hat, zu bezeugen, was „man“ gesehen hat, können Sie so oft an sich selber richten, wie Sie möchten. Eine Antwort werden Sie nicht finden, bevor Sie dem Irren mit der rauchenden Knarre in die Augen geschaut haben. Sie (der Landrat und auch der Polizeipräsident) gießen mit derartigen öffentlichen Appellen nur Wasser auf die Mühlen der Angst- und Panikmacher unter den großmäuligen politischen Freibeutern mit nicht aberkanntem Doktortitel oder ohne. (Und dann stellen Sie sich bitte einmal vor, umsichtige Spezialisten wie das Führungspersonal im Kreishaus betreuten Ihr „anonymes Zeugenportal“! Bei dem Gedanken läuft es selbst Ihnen eiskalt über den Rücken, oder?)

      Wer solche Sumpflöcher austrocknen möchte, muss dahin gehen, wo sichtbar wird, wie, wann und von wem Absprachen getroffen, Schutzgelder bezahlt und Schwarzgelder gewaschen – also dorthin wo ehrbare Geschäfte mit Immobilien, Grundstücken sowie Speis und Trank getätigt werden. Wo ist das? In den mit dunklen Tüchern verhängten (analogen und digitalen) Transaktionskanälen und auf den schummrigen Hinterbühnen von Kreditinstituten, Anwaltskanzleien, Behörden und „engmaschig vernetzten“ Kaufleuten mit ehrbar geputzten Zähnen und einwandfreien Bügelfalten in der dunkelgrauen Super 210 Schurwollhose.

      Aber ohnehin extremistisch geneigte Inhaber von verworrenem Vorurteilsgeschwätz und vermeintlich besorgtem Bürgerzorn zum scharfen Beobachten von Leuten mit lackiertem Haar und zusammengewachsen Augenbrauen aufzurufen, erhöht allenfalls die Zahl von Kneipenschlägereien und durchgeknallt „deutsch-alternativ“ Delirierenden.

      Apropos „Immobiliengeschäfte“, „Millionensummen“, „Groupthink“, „Räderwerke“ und „ehrbare Kaufleute“: hatten Sie den Guten nicht in der letzten Woche empfohlen, sich gelegentlich auch mal an die eigene Nase zu fassen, um nach „Parallelen“ und Versäumnissen zu forschen? Spannend sind nämlich nicht nur Schießereien vor Kliniken: https://blog-jj.com/2019/03/12/die-arena-mischt-nun-auch-den-wahlkampf-auf/#comment-5837

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      • jj schreibt:

        Wenn Sie erstmal in Fahrt kommen, da spannen Sie den Bogen, dass einem schwindlig wird, von A nach Z, die Doktorarbeit nicht vergessen und die Arena, die Kreisverwaltung und natürlich die Klischees.
        Fazit: Die Welt ist durch und durch ein verdorbener Ort, wenn da nicht..😂 lg jj

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      • Kevin Schnell schreibt:

        Naja: „Als ich vor längerer Zeit nach einem Hintergrundgespräch mit dem Polizeipräsidenten zu eben dieser Gesellschaft und deren Geschäftsfeld wieder im Büro saß, hatte mein Lüneburg-Bild gewaltige Risse.“

        Das ist auch kein schlechter Einstieg für einen Reißer, der Hinz und Kunz dazu auffordern möchte, Krethi und Plethi im Auge zu behalten und in der „Ehrenwerten Gesellschaft“ die ihn umgebende eigene zu erkennen.

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      • jj schreibt:

        Wer redet denn von Hinz und Kunz, von Krethi und Plethi? Was sind denn das für Klischees- 1960? Wer redet denn von Bürgern mit der Sehnsucht nach Bürgerwehr und Blockwart-Gen?

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      • Klaus Bruns schreibt:

        mein lieber herr schnell
        dieses sehe ich etwas anders. wo wollen sie anfangen und wo aufhören? hier geht es um tatsachen und nicht um vorurteile. zivilcourage betrifft in der tat jeden einzelnen. haben sie schon mal ihren chef wegen betruges angezeigt, so wie ich? es endete bei mir in einem vergleich. wohl bemerkt, es ging da bei mir um den betrug an kunden und nicht um mich. der vergleich fand deswegen statt, es fehlte mir das geld, diesen strolch dahin zu befördern, wo er hingehörte. ein colt wurde nicht auf mich gerichtet, aber eine pleite.

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      • Kevin Schnell schreibt:

        Zivilcourage oder einfach Courage ist eine unerlässliche Tugend in einer funktionierenden Gesellschaft. Sie ist das Gegenteil von Gefolgschaftsgeist und Maulheldentum. Sie protzt nicht mit sich, läuft nicht herum und lauert, wo sie sich hervortun kann, bewährt sich aber in konkreten Situationen. Ohne den Glauben an ihre stille Präsenz könnten wir uns alle sofort begraben lassen. Courage und Todesmut sind allerdings zwei verschiedene Dinge.

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  4. Andreas Janowitz schreibt:

    „…gegen das „Phänomen, das unter anderem durch Ablehnung bestehender Normen und Gesetze sowie kriminelles Verhalten gekennzeichnet ist… “
    Das` ja süss. Wird da von den Milliarden € ergauenerter Steuergelder geschrieben?
    „Organisierte Kriminalität ist die von Gewinn- oder Machtstreben bestimmte, planmäßige Begehung von Straftaten, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit von erheblicher Bedeutung sind, wenn mehr als zwei Beteiligte auf längere oder unbestimmte Dauer arbeitsteilig

    a) unter Verwendung gewerblicher oder geschäftsähnlicher Strukturen,
    b) unter Anwendung von Gewalt oder anderer zur Einschüchterung geeigneter Mittel oder
    c) unter Einflussnahme auf Politik, Medien, öffentliche Verwaltung, Justiz oder Wirtschaft zusammenwirken.“
    aus https://www.bka.de/DE/UnsereAufgaben/Deliktsbereiche/OrganisierteKriminalitaet/organisiertekriminalitaet_node.html

    Trifft natürlich überhaupt nicht auf unsere Cum-Ex Wegelagerer zu. Geradezu oportun ist da der Griff nach dem kleinen Fisch. Die sind nichtmal Plankton im Karpfenteich der organisierten Kriminellen?! Im Mafiaschlaraffenland Deutschland, einem der weltweit führensten Geldwäschestandorten, ist ein Verein, der gerechtere Besteuerung fordert dann folgerichtig auch nicht gemeinnützig.

    Solch ein Artikel ist angesichts der desaströsen Gesamtlage allerdings eine Mutprobe.

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    • jj schreibt:

      Lieber Herr Janowitz, wer alles will, erreicht gar nichts.
      Ja, die Welt ist schlecht, und wer keine Paketlösung für eine bessere anbietet, ist für Sie süß. Ich finde den „süßen“ Ansatz besser als alles beim Alten zu belassen.

      Leider gibt es keine schlüsselfertige Lösung für oder gegen alle, die sich moralisch verwerflich in Steuerschlupflöchern bereichern, die bei der Steuer tricksen und solche, die illegal mit Schwarzgeld, Schutzgeld und Drogengeschäften etc. reich werden.

      Bei Spiegel TV etc können Sie gerne besichtigen, worum es in diesem Fall geht. Ganz sicher nicht um Lobbyisten. Lg jj

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      • Andreas Janowitz schreibt:

        Mir ist durchaus bekannt worum es in diesem speziellen Fall geht: extrem familiär organisierte, abgeschottete Gruppen u.a. auch albanische z.B. in Hamburg.
        Diese Organisationisform macht Wachstum allerdings sehr schwer und somit schränkt es das Gefahrenpotential aus sich selbst herraus ein. Auch der maximale Schaden ist im Vergleich zu den Cum-Ex Räuberbanden vernachlässigbar. Ein niedriger einstelliger Millionenbetrag gegen einen mittleren zweistelligen Milliardenbetrag.

        Diese Kleinstgruppen wären mit der Beweistlastumkehr in Geldwäschefällen quasi über Nacht erledigt.

        Entschuldigung die Prioritäten sind eindeutig lächerlich gesetzt. Herr Schnell bringt`s auf den Punkt: womit haben sich die Herrschaften bitteschön vorher beschäftigt? Es wird mit Kannonen auf Spatzen geschossen, während die wirkliche organisierte Kriminaltität sich ungeniert im Fernsehen als Wohltäter präsentiert.

        Und nurso nebenbei mir hat auch schon ein kleiner Spinner aus Lüneburg Stadt mit seiner Gang „gedroht“, aber entschuldigung der Job „Gangsterboss“ kommt sowieso nur für beschädigte in Frage.
        Bestehende Gesetze genügen völlig solcherlei geistige Blindgänger an der Ausführung ihrer verwegenen Pläne zu hindern, bzw. nach deren epischem Scheitern entsprechende Konsequenzen in die Wege zu Leiten.

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      • jj schreibt:

        Herr Janowitz, beschränkt ist da gar nichts, die Clan-Strukturen einzelner Familien gehen weit in die Tausende von Mitgliedern mit starkem Wachstum. Und der Schaden ist alles, nur nicht zu vernachlässigen.
        Natürlich kann ich Ihre Position verstehen, Sie echauffieren sich halt über Cum Ex. Das ärgert auch mich. Aber deswegen mache ich aus dem Rest nicht Kleinstgruppen mit beschränkten Gefahrenpotential. Da verkennen Sie die Sachlage. Lg jj

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      • Andreas Janowitz schreibt:

        „Leider gibt es keine schlüsselfertige Lösung für oder gegen alle“
        Dessen bin ich mir sehr wohl bewust. Wie die IRA haben auch die UCK und andere ihre illegalen Geschäftsfelder? Es geht auch nicht um ein Komplettpaket, weil man dann den illegalen Waffenhandel als Kernproblem begreifen müsste, was wegen allerlei Schlapphutaktionen zum Scheitern verurteilt ist.

        Ich hielte allerdings eine an den itla. Mafiagesetzen orientierte Initiative für weitaus tragfähiger, als die vorgeschlagenen Blockwartaktion. Der Eröffnungszug sollte die Beweislastumkehr in Geldwäschefällen sein?! Womit man dann auch den Cum-Ex Wegelagerern ans Leder könnte?

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  5. Kevin Schnell schreibt:

    Verbrechen zu bekämpfen, ist die Aufgabe der dafür vorgesehenen staatlichen Einrichtungen!

    Wer KANN denn überhaupt genau wissen, wo das Geld für „Rotlicht oder Glücksspiel“, für „Immobilien- und Grundstücksgeschäfte“ oder für solche mit „Speis und Trank“ letztlich „ursprünglich herkommt, wo Schutzgeld bezahlt, wo Geld gewaschen wird“?

    Blog.jj-Leser?

    Bausch und Bogen-Sätze, die behaupten, „die alte Lüneburger Gesellschaft flirte hier und da wissentlich oder blauäugig längst mit dieser Parallelgesellschaft“, erzeugen meines Erachtens einen wesentlichen Teil der Probleme, die sie zu „analysieren“ vorgeben.

    Dass Behörden ein „Projekt“ als „niedersachsenweit einzigartiges ‚Räderwerk’“ bezeichnen und sie, wie es in einer Mitteilung der Polizei heißt, bald [!] „eng vernetzt“ gegen kriminelle Familienstrukturen „konsequent vorgehen wollen“, ist gewiss eine schöne Nachricht. Wenn ich mich auch frage, was diese Behörden all die Jahre zuvor getrieben haben – ja, was sie denn eigentlich stattdessen treiben sollten.

    Was kann ein solcher Artikel anderes bewirken, Herr Jenckel, als dass „man“ nun an Ihrem virtuellen Blog-Biertisch „die Köpfe zusammen steckt und einander mit Schauermärchen erschreckt“, um sich so vorbereitet dann am Abend an den analogen Biertischen über „glutäugige Spacken“ und ihre „mafiösen Umtriebe“ in die verblödete Gewaltbereitschaft gegen unspezifische soziale Gruppen und leichtfertig typisierte „Merkmalsträger“ zu schamfudern?

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    • jj schreibt:

      Schauermärchen werden hier sicher so wenig freigegeben wie Anschuldigungen gegen Personen.
      Komplexe Strukturen im Schattenreich lassen sich aber auch nur durch einen langen Atem entflechten.
      Und da ist eine engmaschige Zusammenarbeit ein guter Ansatz. lg jj

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