Das Arena-Melodram ist auf Fortsetzung angelegt

Foto: jj

Lüneburg, 26. August 2019

„Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen – Den Vorhang zu und alle Fragen offen.“ Brechts Zitat trifft das Dilemma der Lüneburger Kreistagsabgeordneten, wenn die Lokalpolitiker Ende der Woche erneut über die Zukunft der Arena abstimmen müssen. Denn sie entscheiden, das wird dann natürlich ordentlich beklagt, auch als präventive Entschuldigung, obwohl gar nicht alle Fakten auf dem Tisch liegen. Warum tun sie das?

Der Arena-Bericht des Rechnungsprüfungsamtes liegt zwar vor, Politiker wälzten selber meterweise Akten, trotzdem ist fürs gemeine Volk immer noch nicht klar, wie es zu dem Kostensprung gekommen ist. Es war eben Stückwerk. Warum? Weil auch die Planung wohl Stückwerk an sich ist. Das gilt auch für die Frage, ob womöglich dafür jemand zur Rechenschaft gezogen wird. In diesem monströsen Fall reicht natürlich ein Schwarzer Peter nicht aus.

Der Hauptschuldige steht für mich fest. Es ist der unerhörte Zeitdruck, unter dem dieses Projekt stand und steht, Zeitdruck, der es verhinderte, einmal eine Pause einzulegen und die Planung zu überdenken, einmal nachzuforschen, ob tatsächlich alle Unterlagen und Gutachten vorliegen, die gestörte Kommunikation zwischen den Hauptdarstellern zu beenden, einmal neu zu kalkulieren, was man da eigentlich baut nach alle den Kurskorrekturen und neuen Wünschen. Stattdessen tickte die Gelduhr munter weiter.

Wie sich dieser Zeitdruck in die Arena-Planung geschlichen hat und Pleiten, Pech und Pannen provozierte, das wäre erhellend. Bis heute jedenfalls hat er das Gegenteil erreicht, mächtig Verzug.

Die Kreistagsabgeordneten befinden also Freitag über Abriss, Sparversion oder Eventhalle, über ein paar Millionen mehr oder weniger. Sie folgen wohl oder übel  dem Grundtenor dieses Projektes von Anfang an: einfach mal ins Blaue. Und das ist zu diesem fortgeschrittenen Zeitpunkt auch einerlei, weil sie nur noch zwischen Pest und Cholera zu entscheiden haben.

Am Ende steht die Erkenntnis: Wo Hybris auf Dilettantismus trifft, ist das Desaster im Planungs-Labyrinth nicht weit. Auch deswegen fällt zwar der Vorhang, und viele Fragen bleiben auch offen. Aber es ist nicht der Vorhang zum letzten Akt., Fortsetzung folgt. Leider.

Hans-Herbert Jenckel

Über jj

Journalist, Dipl.-Kaufmann, Moderator, Lünebug- und Elbtalaue-Liebhaber
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176 Antworten zu Das Arena-Melodram ist auf Fortsetzung angelegt

  1. jo bembel schreibt:

    Die HEITEC Volleys Eltmann haben, die wie von der VBL gewünscht ihre Heimspielen in der bis zu 10.000 Zuschauer fassenden BROSE ARENA in Bamberg austragen sollen , von wegen Eventisierung und so, ihr erstes Spiel in eben dieser ausgetragen – wie von mir erwartet vor der riesigen Kulisse von 1.200 (geschönten) Zuschauern.

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  2. Dennis Schmalke schreibt:

    „Hat Boris Johnson die Queen getäuscht, als er das Unterhaus suspendierte? Ja, befand Schottlands höchstes Zivilgericht. Sieht das britische Verfassungsgericht das ebenso, könnte ein Rücktritt des Premiers folgen.“

    Das fragt und prognostiziert der Spiegel: https://www.spiegel.de/politik/ausland/boris-johnson-gericht-entscheidet-ueber-zwangspause-fuer-parlament-a-1286378.html

    Hat Manfred Nahrstedt den Kreistag getäuscht, als er die Beschlussvorlage für den 17. Dezember 2018 formulierte? Ja, befanden nicht wenige Lüneburger Kreistagsabgeordnete. Sieht die Hannoveraner Kommunalaufsicht das ebenso, müsste ein Rücktritt des Landrats folgen.

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  3. Gudrun Weber schreibt:

    Nachtrag:

    Der „Masterplan“ der „Volleyball Bundesliga GmbH“ ist inzwischen für die Jahre 2017 bis 2021 „fortgeschrieben“ worden: https://www.volleyball-bundesliga.de/uploads/bdd2f4c8-57f0-4e5c-8eae-ac1e1f65691b/vbl-masterplan_2017-2021.pdf

    „Um die Eventisierung der Volleyball Bundesliga auf Vereinsebene zu fördern“ (Masterplan S. 31) und „die Volleyball-Bundesliga als werthaltige Marke Zu festigen“ (ebd. Seite 10), hat die Lüneburger „Koalition der Vernünftigen“ das 100 Millionen Euro-Prokjekt an der Lüner Rennbahn auf den Weg gebracht.

    Bravo!

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  4. Heini Jensen schreibt:

    Hallo Herr Jenckel,

    was ist denn aus den vielen schönen Fotos unseres jauchzenden Arena-Hämmerers geworden? Warum sind die plötzlich nicht mehr zu sehen?

    Ich habe noch eines davon gefunden:

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  5. Klaus Bruns schreibt:

    Herr Jenckel, wie wäre es jetzt auf das thema a39 umzuschwenken? unser wirtschaftsminister hat doch eine der üblichen steilvorlagen gegeben. seine aussage im kern: es wird zwar geklagt und zwar von bürgern ,verbänden und kommunen, aber gebaut wird trotzdem, dauert nur länger. was sagt uns das, über bestimmte politiker und ihrem demokratieverständnis? ist althusmann ein demokrat?

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    • Clara Vorteil schreibt:

      Hallo Herr Bruns,

      Geschäftsidee – Die Iwäntihsierung des Kommentierprodukts:

      Viele weltbekannte Zeichner und Maler bieten Kopien ihrer Werke feil, nur Dichter nicht. Ich finde: Stop dem Versäumnis! Darum ab sofort feil: 1a Kampf-, Schimpf- und Schmäh-, Quatsch-, Hass- und Liebeskommentare aus Blog.jj-, LünePost- und LZ-Leserbriefspalten, alle original von Ihnen, in schön langsamer und gut lesbarer Handschrift auf umweltfreiem Teuerpapier, mit waschechter Signatur und in begrenzter Stückzahl: Jedes Ihrer rund 70.000 Stücke sollten Sie, wenn’s gewünscht wird, persönlich abpinnen und numerieren, denn bei je fünfzig muss Schluß sein – Stichwort Wertsteigerung. Die Kommentare sind online leicht zu finden, Themen sollten aber ruhig auch angefragt werden dürfen, denn Sie haben ja zu nichts nichts. Ihre elf Kinder werden buchführen, Sie schreiben, Ihre Frau singend eintüten. Preis pro Kommentar bzw. Autograph inklusive „Material“ und Versand: 50 € für Ausbeuter und Lobbyisten, 30 für Lohnsklaven und Prekariat, 40 für ausbeutendes Prekariat und Reppenstedter. Wer eines oder welche möchte, möge sich melden über die noch bekannt zu gebende „Mailadresse-Klaus-Bruns-Deh-Eh. Bitte weitersagen!

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    • Ottmar Karschunke schreibt:

      Warum richten Sie sich nicht Ihren eigenen Blog ein, Herr Bruns? Da könnten Sie Ihre am Thema vorbeipütschernden Pispers- und Politiker-Polemiken permanent pimpen, wie es Ihnen peliept.

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  6. Klaus Bruns schreibt:

    ich freue mich schon auf die events in der arena. weiß schon jemand ob was für die jugend dabei sein wird? herr jenckel hat mir mal geantwortet,zitat: helene fischer wird nicht kommen, die halle sei zu klein. was bleibt dann noch übrig? abi-partys ? schmunzeln. wäre pispers nicht der richtige, um für die spd reklame zu machen? die bude ist dann bestimmt brechend voll. https://www.youtube.com/watch?v=-uB7A2kXuRQ

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  7. Jo schreibt:

    Die EVENTISIERUNG des Volleyballs ist uns soviel wert, wie sie am Ende kostet.
    Diesen MASTERPLAN hat Lüneburg sich einfach verdient. ¡Vamos, compañeros!

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    • Felix Stephan schreibt:

      Klasse!

      Die Photographie veranschaulicht sehr schön, wie „Volleyball in Deutschland endlich“ eingeschlagen und „die deutsche Profiliga, mit den höchsten Wertvorstellungen in den Köpfen“ aller Lüneburger „verankert“ wird. Siehe: https://blog-jj.com/2019/08/26/das-arena-melodram-ist-auf-fortsetzung-angelegt/#comment-7851

      Und „das Konzept“ funktioniert! Denn diese Werte „der deutsche Profiliga, mit den höchsten Wertvorstellungen“ scheinen bereits fest im Kopf von SPD-Kreisfraktionsführer Franz-Josef Kamp verankert gewesen zu sein, als er dem LZ-Autor Hans-Herbert Jenckel am 4. April in Mikrophon sprach, die Lüneburger Arena werde genau das wert sein, was sie am Ende kostet.

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  8. Otto Berg schreibt:

    Ein belangvolles Detail zum Verständnis der schiefen, seifigen Ebene, über die „man“ ins „Arena“-Chaos schlidderte, findet sich in der Lünepost des Kommunalwahljahres 2016 von Sa./So., 13./14. Februar auf Seite drei. Dort wird berichtet, wie sich –, im Anschluss an einen „brillanten 15-Minuten-Vortrag von Klaus Hoppe“, wie Jürgen Poersch, der damalige Lünepost-Schriftleiter, wertete …, – die vollzählig erschienenen Mitglieder der sozialdemokratischen Kreistags- und Ratsfraktion dazu bereit fanden, der Leuphana, dem Eigentümer des damaligen Vamos-Gebäudes, gemeinschaftlich … die Daumenschrauben anzulegen:

    „Da, wo sonst das Party-Volk tanzt, das Konzert-Publikum lauscht und die Comedy-Fangemeinde wiehert, bot sich“, wie … Poersch es ausdrückte, am Mittwochabend, den 10. Februar 2016, „ein ungewohntes Bild. Tanzparkett wurde Tagungssaal. Im Lüneburger Vamos war die Kreistagsfraktion der SPD zu Gast. Thema der Sitzung: Erhalt der beliebten Kulturhalle, deren Mietvertrag auf dem Uni-Gelände bekanntlich am Jahresende ausläuft.
    Um es vorwegzunehmen: Es lief gut für Gastgeber Klaus Hoppe, den Geschäftsführer der Campus Management GmbH, zu der das Vamos gehört. Sogar sehr gut. Die SPD, in voller Mannschaftsstärke erschienen, sicherte uneingeschränkte Solidarität zu“!

    Hier geht es weiter mit dem Dokument politischer … Anstandsvergessenheit, einem Zustand vernachlässigter Klugheit, fehlender Überlegung und mangelnder Affektkontrolle, der bei dem kollektiven Taumel ins Arena-Desaster nicht unerheblich weitergewirkt haben dürfte: https://spd-kreistagsfraktion-lueneburg.de/imperia/md/content/bezirkhannover/ktflg2011-16/lp-lpg-13_02_2016-003_1.pdf

    WICHTIG:

    Auf der Abbildung der genannten Lünepost-Seite von Februar 2016 sind Manfred Nahrstedt (SPD) und Ulrich Mädge (SPD) nicht zu sehen.

    Warum nicht?

    Der Oberbürgermeister der Hansestadt Lüneburg, Ulrich Mädge, gab zu solchen und ähnlichen Fragen am 23. August 2019 die folgende Erklärung ab:

    ■ „Oberbürgermeister Ulrich Mädge und Landrat Manfred Nahrstedt haben nicht in den Kommunalwahlkampf 2016 eingegriffen und durften das auch nicht, da sie nicht zur Wahl standen (OB-/LR-Wahl 2014). Sie haben in ihrer Funktion als Hauptverwaltungsbeamte vielmehr die Beschlüsse der politischen Gremien zum Projekt ‚Arena‘ umgesetzt und in den jeweiligen Fachausschüssen vorgestellt.“ (Siehe die „Klarstellung“ am Ende dieses LZ-Artikels: https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/2606596-die-quittung-bitte)

    Anmerkung: Was der Oberbürgermeister nicht erwähnt, sind die Umstände, unter denen „die Beschlüsse der politischen Gremien zum Projekt ‚Arena’“ zustande kamen, bevor diese „umgesetzt und in den jeweiligen Fachausschüssen vorgestellt“ werden konnten. Nicht nur im Kreistag, sondern auch im Rat sind der „ungeheure Zeitdruck, unter dessen Fuchtel halb oder gar nicht verstandene Entscheidungen durchgepeitscht worden sind“ (Birte Schellmann), sowie „unzureichende oder verspätet erlangte Informationen“ (Löb, Pauly, Webersinn) immer wieder beklagt worden.

    Anm. jj: um verbale Tiefschläge (siehe „…“) gekürzt.

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  9. Kevin Schnell schreibt:

    HABEN KREISVERWALTUNG UND KREISTAG SICH MIT DEM „ARENA-PROJEKT“ VOR DEN KARREN VON LOBBYISTEN UND SCHNÖDEN GELDINTERESSEN SPANNEN LASSEN ?

    „Wir, die [zehn] Vereine der Volleyball Bundesliga (VBL), verstehen uns als Motoren für die Entwicklung des Volleyballsports in Deutschland. Die Zukunft des Volleyballsports entscheidet sich in den Clubs. Innerhalb unseres Ligaverbands VBL wollen wir die Volleyball Bundesligen gemeinsam zu einer starken Marke entwickeln.Wir wollen die Erlöse auf Vereinsebene steigern, mehr Zuschauer gewinnen und eine breite mediale und öffentliche Aufmerksamkeit für den Volleyballsport erzielen.“ Bundesligaversammlung 2014, Zeuthen/Berlin, 21. Juni 2014

    Dazu veröffentlichte die Wochenzeitung „Die Zeit“ am 16. März 2017 einen langen Bericht von Tobias Landwehr unter der Überschrift:

    „EIN SPORT WIRD ZUM PRODUKT“

    Hier die für Lüneburg relevanten Kernaussagen:

    „Die Volleyball-Bundesliga (VBL) verfolgt seit 2014 einen Masterplan (https://www.volleyball-bundesliga.de/uploads/f75bd3e2-5107-4e29-b9ab-3fb00711ca94). In einem auf bis zu acht Jahre ausgelegten Programm soll der Sport eventisiert werden, die Turnhallen Multifunktionsarenen weichen und die Spiele regelmäßig im Fernsehen zu sehen sein. Volleyball soll in Deutschland endlich einschlagen, die deutsche Profiliga ‚mit den höchsten Wertvorstellungen in den Köpfen aller Deutschen verankert werden‘, heißt es im Konzept.

    Der Masterplan der Liga (…) ist eine Anleitung zum Event.
    (…)
    An welchem Spagat sich die Vereine versuchen, sieht man in Lüneburg. ‚Was die BR Volleys im Großen machen, wollen wir im Kleinen schaffen‘, sagt der Manager Andreas Bahlburg, der auch Sprecher der VBL ist. Das Fortschrittsdiktat aus Berlin störe ihn nicht.

    ‚DER MASTERPLAN GIBT UNS DEN NÖTIGEN DRUCK, DEN WIR VOR DEN KOMMUNEN GELTEND MACHEN KÖNNEN.‘ [Andreas Bahlburg]

    Die zunehmende Kommerzialisierung und Professionalisierung würde dem Volleyball einen Teil der Seele nehmen. Wäre es also besser, wenn in Lüneburg erst mal keine Eventarena käme und der Sport bliebe, wie er ist?

    ‚Natürlich müssen wir darauf achten, dass die Identität von Fans und Mannschaft bewahrt wird“, sagt Bahlburg. ‚Aber Schulturnhallen können Sie niemandem verkaufen. Verkauf geht nur über EVENTISIERUNG‘.
    (…)
    Der Volleyball bröckelt nämlich an der Basis. Vor allem bei den Männern. Mannschaften, Vereine, ganze Spielklassen verschwinden. Das belegen Zahlen des Deutschen Olympischen Sportbundes DOSB (https://www.dosb.de/medien-service/statistiken/). Seit 2010 verlor der Männervolleyball etwa 9.000 Jugendliche, ein Rückgang von 23 Prozent. Individualsport, zum Beispiel in Fitnessstudios, wird wichtiger. Nur der Fußball gewann als fast einzige Mannschaftssportart seit 2010 Mitglieder hinzu.“

    Adresse: https://www.zeit.de/sport/2017-03/volleyball-br-volleys-berlin-event-fussball/komplettansicht

    (Herrn jo bembel danke ich für den wertvollen Hinweis / Hervorhebungen durch Versalien stammen von mir.)

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  10. Thomas Kohlrupp schreibt:

    Sehr geehrter Herr Reinhardt,

    auf die Kleine Anfrage zur kurzfristigen schriftlichen Beantwortung gemäß § 46 Abs. 2 GO LT des Abgeordneten Detlev Schulz-Hendel (GRÜNE), eingegangen am 14. August 2019 (Drucksache 18/4356), an die Staatskanzlei, übersandt am 19. August 2019, reagierend, beantwortet das Niedersächsische Ministerium für Inneres und Sport namens der Landesregierung am 29. August 2019 (Drucksache 18/4449) die Teilfrage 3 auf Seite 2 folgendermaßen:

    Teilfrage 3 des Abgeordneten Detlev Schulz-Hendel (GRÜNE): „Beabsichtigt die Kommunalaufsicht des Landkreises Lüneburg aufgrund aller vorlie-genden Berichte eine vollumfassende Prüfung und rechtliche Bewertung des gesamten Verfahrens zum Bau der Arena Lüneburger Land, oder bedarf es dazu eines Beschlusses des Lüneburger Kreistages?“

    Antwort des Niedersächsischen Ministeriums für Inneres und Sport namens der Landesregierung: „Siehe Antwort zu Frage 1 („Der Bericht des Rechnungsprüfungsamtes liegt dem MI seit dem 16.08.2019 vor. Eine Auswertung des Berichts ist noch nicht erfolgt.“). Eine Entscheidung über das weitere Vorgehen der Kommunalaufsicht kann erst nach Auswertung aller vorliegenden Berichte und der Beantwortung möglicher Folgefragen getroffen werden. Eines Beschlusses des Kreistages des Landkreises Lüneburg bedarf es dazu nicht.“

    MEINE FRAGE:

    Die Verschleppung des ministeriellen Auskunftbegehrens ist ärgerlich. Aber stimmt es nicht auch hoffnungsfroh, dass die Ingangsetzung „einer vollumfassenden Prüfung und rechtlichen Bewertung des gesamten Verfahrens zum Bau der Arena Lüneburger Land“ keines „Beschlusses des Kreistages des Landkreises Lüneburg bedarf“? Ist so nicht wenigstens sichergestellt, das die „Koalition der Vernünftigen“ nicht auch noch die Ermittlungen der Kommunalaufsicht verhindert?

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    • Ulf Reinhardt schreibt:

      Hallo Herr Kohlrupp,

      leider kann ich Ihre Schlussfolgerung nicht teilen. Die Kommunalaufsicht handelt letztlich nach eigenem Ermessen und hat auch in Vergangenheit nicht in allen Fällen, in welchen aus Sicht von Bürgern und Politikern Klärungsbedarf bestand, entsprechend gehandelt.

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      • Thomas Kohlrupp schreibt:

        Sehr geehrter Herr Reinhardt,

        vielen Dank für Ihr Feedback! Ich sehe darin ein kleines Missverständnis. Jawoll, die Kommunalaufsicht, die dem Ministerium des Osnabrücker Sozialdemokraten Boris Pistorius zugeordnet ist, handelt nach eigenem Ermessen. Aber sofern sie doch zu ermitteln beabsichtigt, kann diese Absicht von einer selbsternannten Koalition der Vernünftigen nicht zur Unvernunft erklärt und per Beschluss des Lüneburger Kreistages abgewürgt werden, in welchem jene Vernünftigen bekanntlich die Mehrheit stellen (und einer Vernünftigket zur Wirksamkeit verhelfen, die sich unter ihrem Regiment in der Kostenverdopplung zwischen September und Dezember 2018 ein imponierendes Denkmal geschaffen hat). Das war es ja wohl, wonach Ihr Kollege Schulz-Hendel sich erkundigt hatte. Es bleibt folglich abzuwarten, wem Frau Kummer, die dem Referat 32 vorsteht, ebensolchen machen wird, – denen, die Kummer schon jetzt empfinden, oder denen, welchen er gilt.

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  11. Olaf Hannemann schreibt:

    Herr Reinhardt,
    kann die Sicherung der Geschäftszwecke von zwei Privatunternehmern mit 100 Millionen Steuermitteln eine gemeinwohlorientierte kommunale Aufgabe sein???

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    • Ulf Reinhardt schreibt:

      Herr Hannemann, die Mutmaßung, es würde hier ausschließlich um die Förderung von Privatunternehmen gehen, ist aus meine Sicht überhaupt nicht notwendig. Es reicht die Feststellung, dass mangels einer Bedarfsanalyse sowie eines entsprechenden Konzeptes, welches gemeinwohlorientieren Zwecken wie Schul- und Breitensport klaren Vorrang einräumt, der Einsatz von Steuermitteln nicht gerechtfertigt sein kann.

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  12. Achim Stein schreibt:

    Auch zu dem Beschluss vom 30. August lässt sich sagen:

    „Lückenhafte Kommunikation, lückenhafte Ausschreibung, lückenhafte Vergabe-Entscheidungen, lückenhafter Leistungsumfang, lückenhafte Planungsunterlagen, fehlende Vergleichsangebote, fehlende Dokumentation natürlich, ja lückenhafte Zielvorgaben schlechthin.

    Wie auf Basis dieses Schweizer Käses dem Lüneburger Kreistag eine Zustimmung zum Bau abgerungen werden konnte, das funktioniert nicht ohne dunkle Magie.“

    Oder was meinen Sie?

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  13. Ulf Reinhardt schreibt:

    Frau Weber,
    Kann die Sicherung eines Bundesligastandortes mit 100 Millionen Steuermitteln eine gemeinwohlorientierte kommunale Aufgabe sein???

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    • Klaus Bruns schreibt:

      Herr Reinhardt, der Kommentar von Frau Weber, war bestimmt nur als Satire gedacht. Schmunzeln.

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      • Gudrun Weber schreibt:

        Herr Bruns, Sie haben mich durchschaut. Ich habe mir ein Fahrenwaldtsches Späßchen erlaubt, indem ich eine (unsinnige) Aussage von Herrn Nahrstedt zum Libeskind-Bau (Vgl. ab Minute 3:55 hier: https://de-de.facebook.com/landeszeitung/videos/920300214848004/?video_source=permalink) in eine (unsinnige) Aussage zum Arena-Bau übertragen habe.

        Kein Scherz ist allerdings die Tatsache, dass Stadt und Kreis jeweils die Hälfte der Arena-Kosten tragen werden. Das trickreiche Deckelungsgerede von Herrn Mädge, welches der Rat der Hansestadt im Juni 2017 sogar „beschlossen“ hat, war natürlich von Anfang an Unfug. Wenn die Arena 100 Millionen Euro kostet, werden „wir“ 50 Millionen „als Kreis“ und 50 Millionen über die Kreisumlage „als Gemeinde“ bezahlen. – Punkt.

        Für Herrn Reinhardt:

        Zum Thema Gemeinnutzen: Verwaltungsvorlage vom 27. Juni 2016 im Rat der Hansestadt Lüneburg: „Die Nutzung der Arena wird in Schulsport, Breitensport durch Vereine, in kommunalen Veranstaltungen sowie weiteren sportlichen, kulturellen und kommerziellen Veranstaltungen mit lokalem Bezug liegen. Bei der Vorhaltung öffentlicher Einrichtungen für ihre Einwohnerinnen und Einwohner für kulturelle und sportliche Zwecke handelt es sich um originäre Aufgaben der öffentlichen Hand. Die Errichtung der Halle dient somit insoweit der Aufgabenerfüllung von Landkreis und Hansestadt und kommt deren Bewohnerinnen und Bewohnern zugute. Diese kommunalen Nutzungen stellen einen wesentlichen Anteil der Gesamtnutzung der Halle dar. Die vorgesehene Nutzung durch den Volleyball-Bundesligisten ‚Spielvereinigung Gellersen-Lüneburg‘ (für Training und Heimspiele) und die Durchführung kommerzieller Veranstaltungen betrifft im Wesentlichen vom Landkreis und von der Hansestadt Lüneburg nicht nachgefragte Zeiten, die die Nutzung durch diese nicht wesentlich beeinträchtigen. Dies gilt auch dann, wenn den gewerblichen Nutzungen im Konfliktfall ein Vorrang gegenüber der kommunalen Nutzung eingeräumt wird.“ (VO/6759/16, Seite 4)

        Zum Thema städtische Kostenbeteiligung: Siehe den 3.Entwurf der Finanzierungs- und Nutzungsvereinbarung über den Bau und den Betrieb der multifunktionalen Sport- und Veranstaltungshalle „Arena Lüneburger Land“ zwischen dem Landkreis Lüneburg, vertreten durch den Landrat(im Folgenden: Landkreis) und die Hansestadt Lüneburg, vertreten durch den Oberbürgermeister (im Folgenden: Hansestadt) vom 15. Mai 2017: „Die Hansestadt gewährt dem Landkreis zum Bau der Arena einen Investitionskostenschuss in Höhe von 40 % der nachgewiesenen Bau- und Planungskosten (Kostengruppen 200 bis 700). Dieser Investitionskostenzuschuss wird durch eine Einmalzahlung (Abs. 2: „Die Einmalzahlung beträgt max. 1.400.000 € brutto.“) und durch laufende Zahlungen (Abs. 3: „Die Hansestadt zahlt jährlich brutto 150.000 € als Finanzierungszuschuss zur Investition ab dem Jahr der Betriebsaufnahme insgesamt 20 Jahre jeweils zum 31.10. eines jeden Jahres.“) geleistet. Bei einer Investitionssumme von derzeit geschätzten 11 Mio. € ohne Grunderwerb und bei einem angenommenen Vorsteuerabzug von 50 % auf die Nettoinvestition ergibt sich ein Beitrag der Hansestadt von maximal 4,4 Mio. €.“ (Hier zu finden: http://www.stadt.lueneburg.de/bi_neu/vo020.asp?VOLFDNR=7196)

        Interessant auch ein früherer Blog-Thread ab hier: https://blog-jj.com/2017/04/25/die-arena-ein-landkreis-unter-druck/#comment-377

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    • Oliver Michelsen schreibt:

      Frau Weber und Herr Reinhardt,
      Sie glauben diesen Quatsch ernsthaft? Wie sollen 100 Millionen Euro Steuermittel für eine mit Hightech-Scheinwerfern und -Lautsprechern vollgestopfte Gebäudehülle einen Bundesligastandort über Jahrzehnte sichern? „Entscheidend is auf‘n Platz drauf!“ Diese Weisheit des Duisburger Fußballphilosophen Adi Preißler bestätigt Ihnen jeder Sportler. Da helfen Ihnen keine mit Känguruhleder überzogenen Sitzkissen auf dreieinhalb Tausend handgefertigten Zuschauer-Fauteuils!
      Der gleiche Käse ist von Herrn Nahrstedt und Herrn Mädge herumgeboten worden, um ihr Millionen-„Engagement“ für den Libeskind-Panzer zu rechtfertigen, der von den beiden angeblich als Stadt- und Veranstaltungshalle unbedingt benötigt, aber bisher so gut wie gar nicht genutzt wurde.
      Sie können einen Hochschulstandort aber nicht durch einen dysfunktionalen und übrigens als Event-Location kaum nachgefragten Haufen Protzbeton „sichern“! Und noch viel weniger geht das mit einem „Bundesligastandort“, den schon allein in unserem Landkreis ohnehin keine zwei Prozent der Menschen überhaupt zur Kenntnis nehmen.

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      • Ulf Reinhardt schreibt:

        Herr Michelsens,
        Ich stimme Ihnen vollumfänglich zu. Die Frage, ob eine derartige Standortsicherung überhaupt möglich ist, stellt sich für mich überhaupt nicht, da solch hohe Investitionen aus Steuermitteln für jegliche Partikularinteressen abzulehnen sind.

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  14. Gudrun Weber schreibt:

    Zur Arena ganz deutlich: Die 100 Millionen Euro, die wir (50 Millionen als Kreis und 50 Millionen über die Kreisumlage als Stadt) in den Bau der Arena stecken, sind gut investiertes Geld, denn ich glaube, dass der Bundesligastandort Lüneburg damit auf J a h r z e h n t e gesichert ist!

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  15. Kevin Schnell schreibt:

    Hallo Herr Jenckel,

    in meiner gestrigen Jens Kiesel-Replik (https://blog-jj.com/2019/08/26/das-arena-melodram-ist-auf-fortsetzung-angelegt/#comment-7825) haben Sie mir einen (vorsätzlich) rabiaten, aber (nachweisbar) nicht unzutreffenden Absatz wegradiert.
    Antwort jj: Durch Wiederholung wird ja nichts besser oder wahr. Ihnen mag entgangen sein, dass sich die LZ für das „Angespitzt“ und die Unschärfen am Sonnabend darauf entschuldigt hat und Fakten nannte. Das finde ich gut und richtig. Sparen Sie sich also den Sarkasmus für später auf. Es folgt ja sicher noch eine Fortsetzung.

    Sie fragen: „Warum sollen sich eigentlich gerade diejenigen unerwähnt, unbehelligt und ungeschoren ins teure Hallenglück davongrinsen dürfen, deren Kabale und Umtriebe (Schiller (?)) für den Großteil des an der Lüner Rennbahn angerichteten Millionenschadens mit ursächlich sind?“ Da empfehle ich die fortlaufende und häufige Berichterstattung in der LZ und hier ab und an einen Blog. LG jj

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    • Kevin Schnell schreibt:

      Lieber Herr Jenckel,

      mir ist keineswegs entgangen, dass Redakteur Malte Lühr bzw. die LZ sich am 24. August dafür entschuldigt hat, Herrn Eberhard Manzke für die Zeit von dessen Kauf der städtischen Nordlandhallenanteile zum „Vorsitzenden im Ausschuss für Bauen und Stadtentwicklung“ erklärt zu haben, — während Herr Manzke in Wahrheit damals der „Vorsitzende im Ausschuss für Wirtschaft und städtische Beteiligungen“ gewesen ist.

      Die – satirische – Anregung zu einem Quentin Tarantino-Film über „das enge Beziehungsgeflecht, das Verwaltung, Politik und Wirtschaft in Lüneburg durchzieht“, hat Herr Lühr aber nicht zurücknehmen müssen!

      Und warum denn auch?

      Dass es über den Arena-Streich und die darin millionenfach Verhedderten noch manches zu lachen geben wird, ist mir ebenso klar wie allen anderen Beobachtern landauf, landab ebenfalls.

      Ich werde also Ihren Rat befolgen und versuchen, mit dem Vorrat meiner Sarkasmen hauszuhalten. Denn es steht ja leider zu befürchten, dass dieser sich, da er endlich ist, von der Zahl der Anwendungsgelegenheiten, die unsere Hallenspezialisten noch schaffen werden, vor der Zeit erschöpft.

      PS: Wenn Sie graphisch konsequent sein möchten, müssen Sie oben Ihre letzte, die Empfehlungszeile, auch kursiv setzen 😉

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  16. Otto Berg schreibt:

    Ohne das an die große Glocke zu hängen, hat „die Kreisverwaltung“ nun tatsächlich umgesetzt, was ihr von aufklärungswilligen Kreisausschussmitgliedern abgezwungen worden ist: „Der Bericht über die Prüfung der Kostensteigerung Arena“ vom Rechnungsprüfungsamt Lüneburg kann hier in anonymisierter Form eingesehen werden: https://www.landkreis-lueneburg.de/Home-Landkreis-Lueneburg/Politik-und-Verwaltung/Aktuelles-Landkreis/Arena-Lueneburger-Land.aspx

    In der „anonymisierten Fassung“ (ein Schlüsselroman, der für jedermann leicht zu entschlüsseln ist) firmiert beispielsweise das Ingenieurbüro für Raumakustik als „A1“, als „B1“ das Büro für Bodenprüfungen, als „B2“ die Beratungsfirma für Veranstaltungsstätten, als „B3“ das erste Architekturbüro bis Leistungsphase 5 und einer seiner Architekten, als „C1“ der Betreiber der Halle (der außerdem als Geschäftsführer Herr H. auftaucht), als „D“ eine Consultingfirma und Rechtsanwälte, als „S1“ der ursprüngliche Grundstückseigentümer und dessen Geschäftsführer, der örtliche Volleyballverein wird als „S2“ getarnt und dessen Vorsitzender als „Herr B4“ angesprochen, nur der Erste Kreisrat (der für alle am gigantisch teuren Totalversagen Beteiligten wohl bequemste Sündenbock) wird mit seinem Amtskürzel „EKR“ kenntlich gemacht und der einzige, der überall dadurch aufdringlich anwesend ist, dass er überhaupt nicht vorkommt, ist der Hauptverantwortliche für den (wahrscheinlich „trimodalen“) Multimillionen Euro-Schlamassel: der Landrat höchstselbst.

    Der Direktzugang zur nüchternen (allerdings auch nicht vollständigen) Darstellung des irre verrückten Blindflugs in der Arena-Kostenrakete (ein Hochgenuss für alle, die zwischen Zeilen und Zahlen lesen können) findet sich hier: https://www.landkreis-lueneburg.de/Portaldata/42/Resources/politik_und_verwaltung/aktuelles/sport-_und_veranstaltungshalle/Pruefungsbericht_v._5.8.2019_anonymisierte_Fassung.pdf

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  17. Gunnar Homann schreibt:

    Adler, Adler schweb empor
    Du hast heute Großes vor
    Flieg hinauf auf deinen Schwingen
    Schwebe über allen Dingen
    Segle, kreise, räsoniere
    Sinne nach und meditiere
    Frag dich einmal für uns alle:
    Wer – verflucht – braucht DIESE Halle?

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  18. jj schreibt:

    Wie versprochen, hier noch die namentliche Abstimmung zur Arena. Für und gegen den Weiterbau der Arena stimmten:
    SPD:
    Ja: Aksoy, Beenen, Bonin, Dittmers, Eschen, Gründel, Hoffmann, Kamp, Köhlbrandt, Krüger, Marten, Mertz, Nahrstedt, Rogge, Schaller, Schröder-Ehlers, Schultz, Voltmann-Hummes, Ziemer.

    CDU:
    Ja: Dziuba-Busch,Führinger, Hövermann, Jacobi, Kastens, Kork, Thiemann, Tiedemann;
    Nein: Dubber, Haut, Marker, Petersen, Pols. Walter.
    Enthaltungen: Blume, Schmidt.

    Grüne:
    Ja: Dieckmann-Kirks, Kruse-Runge, Rehfeldt;
    Nein: Adam-Meyer, Christmann, Schulz-Hendel.

    Linke:
    Ja: Nass;
    Nein: Paschke, Podstawa, Stoll.

    Afd:
    Enthaltung: Bothe, Niemeyer, Subke.

    FDP:
    Ja: Plaschka, van den Berg;
    Nein: Wiemann.

    Unabhängige:
    Ja: Mues;
    Nein: Gödecke.

    Fraktionslos: Nein: Bolmerg

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  19. Ute schreibt:

    Wie Herr Bahlburg einmal so richtig hysterisch loslachen musste, als Herrn Nahrstedt der heitere Schalk im Kragen der neuen Winterjoppe zu sitzen schien, während er tat, als würde er dem bösen Zeitdruck mächtig auf den gebleichten Betondeckel klopfen wollen (und Herr Maul, die Sucher auf unendlich gestellt, das Theater mit freundlicher Unlust über sich ergehen ließ):

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  20. Klaus Bruns schreibt:

    Jens Kiesel ich bin etwas überrascht. die jugendlichen, die sie meinen, sind wer? volleyballanhänger? die habe ich in reppenstedt gesehen, dazu braucht es keine arena. sie klingen wie frau plaschka , sie hat sich sehr ähnlich geäußert und wollte nur nicht bei der letzten absttimmung in die geschichte als schildbürger eintreten, was sie aber mit genau ihrem verhalten geschafft hat. bis heute sind die letzten kosten nicht einmal berechnet. hier gibt es ein kollektives versagen im kreistag. jeder privatmann der baut , würde so pleite gehen. wieso glauben sie, das dieses hier nicht passieren wird? welche halle dieser geplanten art, hat sich schon mal gerechnet? für mich stinkt es hier gewaltig nach klüngel und nach b-genen. ich gönne jedem seinen spaß , aber nicht auf kosten der kleinen leute. will die spd nicht mehr deren vertreter sein? genau so sieht es nämlich aus.

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    • Jens Kiesel schreibt:

      Moin Herr Bruns, ja, die Jugendlichen sind z.B. Volleyballanhänger, die viel lieber ihrer Mannschaft in Lüneburg zusehen würden als in Zukunft dafür nach Hamburg reisen zu müssen. Es sind auch jene Jugendliche, die sich gerne Konzerte von Schlagerinterpreten anhören würden, ohne dafür nach Uelzen fahren zu müssen. Und es sind auch die Abiturienten, die gerne ihre Abschlussfeier hier in Lüneburg durchführen würden. Die Jugendlichen aller Sportarten würden hier bei uns gerne auch mal größere, internationale Turniere veranstalten. Das alles und vieles mehr werden die Jugendlichen in Zukunft hier in Lüneburg erleben können. Natürlich wird die SPD auch weiterhin Vertreter der „kleinen Leute“ sein, aber als Volkspartei auch für alle anderen Menschen, z.B. auch für Sportler. Allerdings verstehe ich Ihren Hinweis auf die SPD in diesem Zusammenhang nicht. Wie Sie dem Wahlverhalten der Kreistagsabgeordneten entnehmen können, hat keine Fraktion vollständig den Weiterbau der Arena abgelehnt, die Entscheidung dafür kam demokratisch aus allen Fraktionen zustande.

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      • Kevin Schnell schreibt:

        Ja, da hat sich eine parteiübergreifende Koalition der Vernünftigen zusammengefunden und für ein Projekt gestimmt, ohne dass dieser Koalition die für eine solche Abstimmung erforderlichen Tatsachen und Aussichten umfassend bekannt gemacht worden waren.

        „Jugendliche, die sich gerne Konzerte von Schlagerinterpreten anhören würden“, „Abiturienten, die gerne ihre Abschlussfeier hier in Lüneburg durchführen würden“ und „Jugendliche aller Sportarten, die hier bei uns gerne auch mal größere, internationale Turniere veranstalten würden“, haben meines Wissens NICHT für den Bau oder Weiterbau dieser überteuerten Halle am ungeeigneten Standort votiert. – Das haben lauter alte Leute getan, die zu wissen behaupten, was „den Jugendlichen“ frommt. So überzeugt sind diese Alten (die „nicht als die Schildbürger und Dummköpfe des Landkreises, die sie sind, in die Geschichte eingehen möchen“) von ihrem vermeintlichen Wissen, dass sie bereits 2016 auf die unerlässliche daten- und faktengestützte Bedarfsanalyse vor Beginn der Planungsphase verzichtet hatten…

        So gerüstet wird im Kreistag von Lüneburg über „Investitionen“ im hohen zweistelligen (vielleicht sogar im niedrigen dreistelligen) Millionen Euro-Bereich entschieden. Gut, dass die Namen der Damen und Herren nun bekannt sind. In knapp zwei Jahren werden sie ihre Quittung an den Wahlurnen erhalten.

        Eine durch und durch demokratische Angelegenheit übrigens, Herr Kiesel.

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      • Ottmar Karschunke schreibt:

        »Dass man wieder unter Druck und ohne komplett vorliegende Informationen abstimmen musste, das ging nicht nur CDU-Fraktionschef Günter Dubber gegen den Strich: ›Wir haben noch nie so viel gewusst wie dieses Mal, aber leider wissen wir immer noch nicht alles‹, sagte er und fügte an: ›Entscheidungen mit mehreren Unbekannten sind nicht immer weise.‹ […] Dubber [votierte] später mit Nein […].«

        Lünepost, Sa./So., 31. August/1. September 2019, Seite 4

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  21. jo bembel schreibt:

    @ Jens Kiesel zu 2. September 2019 um 13:12
    Wie viele sind viele Jugendliche? Sind diese repräsentativ? Wenn nicht, dann können Sie sich Ihre Behauptung schenken. Wissen Sie überhaupt, wie man zu einer aussagekräftigen Studie kommt?
    Die 12 Millionen Euro Bauschutt war eine von Reese in den Ring geworfene – um mit Ihren Worten zu sprechen – Horrorzahl. Vermutlich arbeitet Reese nicht uneigennützig, sondern hat höchstes Interesse daran, dass möglichst groß weitergebaut wird. Bei einer vernünftigen Entscheidung hätten sie ja kaum etwas verdient.
    Ich frage Sie, weshalb hat Reese nicht von sich aus für die Einhaltung der 23 Millionen Euro Baukosten garantiert? Und warum hat das niemand der Abgeordneten eingefordert? Die Zahlen sollen doch so belastbar sein!
    Sind Sie tatsächlich so anmaßend, über mehr Expertise in Sachen Baukosten und Unterhalt verfügen zu wollen, als Herr Reinhardt?
    Meine Zahlen zum Volleyball-Zuschauerinteresse kann ich nachvollziehbar aus öffentlich zugänglichen Quellen ableiten und verfüge über langjährige Erfahrungen im Bereich (Sport)Marketing. Was qualifiziert Sie, Zuschauerzahlen zu prognostizieren?
    Ich bin gespannt.

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    • Jens Kiesel schreibt:

      jo bembel, das habe ich jedenfalls im Laufe meiner mehrjährigen Tätigkeit als Abteilungsleiter in einem großen Hamburger Sportverein gelernt, ohne besondere Aktionen bekommen sie die Jugendlichen nicht hinter dem Ofen hervor. Gelingt es, Profisportler in die Trainingshalle einzuladen erreicht man viele jugendliche Teilnehmer. Besucht man mit Jugendmannschaften erstklassige Sportveranstaltungen, erreicht man das Interesse der jungen Sportler am weitermachen. Je Spektakulärer die Aktion um so größer ist das Interesse. Jetzt haben wir in Lüneburg das Glück, eine spektakuläre Mehrzweckhalle zu erhalten, die für viele Menschen Anreiz für aktive und passive Teilnahme bietet und das sollte uns Aufwand und Kosten wert sein.

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      • Gudrun Weber schreibt:

        Herr Kiesel,

        über hundert Millionen Euro, um eine Handvoll Volleyball-Jugendlicher hinter dem Ofen hervorzubekommen? Das scheint mir absolut angemessen! Besonders wenn ich auf Ehrenamtliche wie Jens Alpers schaue, die sich für ’nen Appel und ein Ei aufreiben, um anderen Jugendlichen tagein tagaus bloß Notwendiges und Gewohntes, also weit weniger Spektakuläres zu bieten: https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/2033842-rund-ist-schwieriger
        (Anm. jj: Der Rest des Kommentars ist gestrichen, weil er sich auf ein Video meines Facebook-Formates „11.30 Uhr“ bezieht, in dem aber die Aussage, die zitiert wird, gar nicht vom Landrat gemacht worden ist.)

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      • Jens Kiesel schreibt:

        Frau Weber Sie haben völlig recht, ohne Ehrenamtliche geht es im Breitensport nicht. Ich war selber jahrelang einer. Aber ohne den Spitzensport wird es schwierig, der wird als Motivation gebraucht.

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      • Gudrun Weber schreibt:

        Ich bin Turnerin gewesen. Aber Nadia Comăneci hat mich zwischen 1976 und 1980 weniger motiviert als meine große Schwester.
        Der Lüneburger SK hat um die gleiche Zeit seine mitreißendsten Erfolge gefeiert. Denken Sie an die Wagner-Festspiele vom Sommer 1980. Meine beiden kleinen Brüder sind im Juni 1980 in Wilschnebruch in die D- und C-Jugend eingetreten.

        Es sind Gleichaltrige in Ihrer Spielklasse, die Sie motivieren. Und motivierender „Spitzensport“ ist auf jeder Leistungstufe möglich. Das weiß jeder echte Sportler. Dass die Zirkusnummern der Champions League dazu erforderlich sind, ist ein Reklamemythos, dessen Konsumbotschaften uns Fernseh- und Fanartikel-Merchandiser einzureden versuchen.

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  22. Otto Berg schreibt:

    Hallo Herr Kiesel,

    Ihr Text:

    (a) Glücklicherweise hat sich doch noch die Vernunft durchgesetzt. (b) Der aufstrebenden Stadt Lüneburg und der (c) zukünftigen Generation (d) eine Begegnungsstätte der (e) Qualität (f) dieser (g) Multifunktionshalle vorzuenthalten und in (h) diesem Bauabschnitt (i) jetzt zu stoppen wäre (j) katastrophal gewesen. Gerade (k) für unsere Jugendlichen ist (l) so ein Treffpunkt wichtig und (m) Anreiz für (n) aktive oder passive sportliche und (o) kulturelle Beteiligung. Eine (p) unverantwortliche Verschwendung von Steuergeldern wäre es gewesen, den Bau jetzt abzubrechen und nicht fortzusetzen. Es ist auch nicht hilfreich, ständig über (q) mögliche Kosten zu (r) spekulieren und (s) Horrorbeträge zu verbreiten. (t) Wenn die Halle voll funktionsfähig fertig ist, (u) wird sie zukünftig genauso wie Museum und Theater (v) ein wichtiger kultureller (w) Standort unserer Stadt sein.

    Und was mir dazu einfällt:

    (a) Unglücklicherweise hat sich die Unvernunft durchgesetzt.
    (b) Die „wachsende“ Stadt (ohne hinreichend Platz und ohne genügend Wohnraum) wird zum Nachteil der anderen Gemeinden im Landkreis gepampert. Der pathologische Oberzentrum-Egoismus ist ein Irrweg, der zu Landflucht und Verödung in der Fläche führt.
    (c) Zu Lasten der zukünftig zahlenden Generation!
    (d) Eine „Begegnungsstätte“ mit kaum vorhandenem Gemeinwohlnutzen für maximal zwei Prozent der Landkreisbewohner?
    (e) „Qualität“ oder Luxus? Solidität oder Großmannsucht?
    (f) Gerade DIESE Halle an DIESEM Standort ist das Problem!
    (g) Handelt es sich tatsächlich um eine Multifunktions- oder doch eher um eine Monofunktions-Eventhalle?
    (h) Wie gelangte „man“ denn überhaupt bis zu diesem Bauabschnitt? War da nicht was mit bewussten (aber vorsatzlosen) landrätlichen Falschinformationen zur Herbeiführung des Baubeschlusses durch den Hauptverwaltungsbeamten?
    (i) Nein, JETZT zu stoppen wäre unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten notwendig gewesen!
    (j) „Katastrophal“ sind das Missmanagement, die Planungsschlampereien, die Dokumentationslücken, die fehlende Ehrlichkeit und die exorbitante Geldverschwendung bis zu diesem Zeitpunkt!
    (k) Daran, dass an die Nutzung der Halle durch „unsere Jugendlichen“ gedacht wurde, gibt es erhebliche Zweifel. Die Anschaffung und das Einlagern des fürs juvenile Rackern notwendigen „Equipments“ ist nicht vorgesehen. Für Turniere oder größere Turnveranstaltungen fehlen Umkleide-, Sanitär- und Duschräume.
    (l) Ist diese Millionenbahlburg im engen, trostlosen Gewerbegebiet als „Treffpunkt“ geeignet? Wer sollte in die Schlachthofwüstenei reisen wollen, um sich dort mit wem bei welcher Gelegenheit zu treffen?
    (m) Worin besteht der „Anreiz“ genau? Welche „Reaktion“ sollte dieser wie bewirken?
    (n) Aktive sportliche Nutzung in der Breite ist durch Abgelegenheit, durch den Vorrang des Kommerziellen, durch den teuren Auf- und Abbau des mobilen Sportbodens und durch die fehlenden Gerätschaften ausgeschlossen.
    (o) Kulturelle Beteiligung? Wie sollte die hier aussehen? Wollen Sie dem Salon Hansen, dem Heinrich-Heine-Haus, dem Ostpreußischen Landesmuseum und dem Theater Konkurrenz machen?
    (p) Eine „unverantwortliche Verschwendung von Steuergeldern“ war es, den Bau bis jetzt als Versuch-und-Irrtum-Bastelburg eines unfähigen „Bauherrn“ (Verwaltungsleitung) am Nasenring von unersättlichen Betreiberwünschen wildwuchern zu lassen.
    (q) Es handelt sich nicht um „mögliche Kosten“, sondern um reale, von Herrn Nahrstedt (in seiner unfreiwillig kurzfristig mit konkreten Zahlen nachgebesserten Vorlage) nur zum Teil verschwiegene Kosten.
    (r) Spekulieren tun die Verfasser der letzten Beschlussvorlage, die mit immer noch viel zu vielen Unbekannten kalkulieren.
    (s) Schlimmer als das Verbreiten ist doch wohl das Aufhäufen von „Horrorbeträgen“ durch die Verwaltung. Oder ist Ihrer Meinung nach nicht der Verursacher, sondern der Bote von Katastrophen der Schuldige?
    (t) „Wenn die Halle voll funktionsfähig fertig ist“? Ob das jemals der Fall sein wird? Wer die Sachlage kennt, weiß, dass da noch alles völlig offen ist!
    (u) Woher wissen Sie, was in der Zukunft sein wird? Haben Sie mit dem lieben Gott telefoniert?
    (v) Was ist Kultur? Alles, was knallt, riecht und glitzert?
    (w) Das ist über den Libeskind-Bau auch behauptet worden. Und was ist er tatsächlich? Ein kaum ausgelastetes Denkmal der Geltungssucht und der größenwahnsinnigen Geldverschwendung!

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    • Otto Berg schreibt:

      Herr Kiesel, auch wenn ich oben vielleicht etwas polemisch daherkomme, es geht mir um Plausibilität und nachvollziehbare Gründe, nicht um bloße Behauptungen! Ich würde mich freuen, wenn Sie mich widerlegen!

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      • Jens Kiesel schreibt:

        Hallo Herr Berg, vielen Dank für Ihre umfangreiche und detaillierte Antwort. Natürlich kann und will ich Sie nicht widerlegen, ich respektiere Ihre Meinung. Verschiedene Auffassungen sollten demokratisch möglich und üblich sein.

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    • Otto Berg schreibt:

      Sehr geehrter Herr Kiesel,

      verschiedene Auffassungen sollten immer möglich sein und zu Gehör gebracht werden können. Nur dann können wir von einem zivilisierten Umgang miteinander reden.

      Allerdings dürfen wir dabei nicht stehen bleiben! Denn Auffassungen oder Meinungen über bestimmte Gesprächsgegenstände gibt es viele, — aber es gibt nur eine Wahrheit!

      Lüneburg ist, wie Sie bestimmt wissen, seit 2013 nicht nur Mark Twain-Stadt (https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/83029-twain-legt-in-luneburg-an), sondern seit 2016 (https://www.landeszeitung.de/blog/kultur-lokales/294730-294730) sogar auf dem Weg zur Immanuel Kant-Stadt (https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/2603418-auf-dem-weg-zur-kant-stadt). Um einmal mit dem letzteren zu reden: „Vom Meinen fangen wir größtenteils bei allem unseren Erkennen an. Zuweilen haben wir ein dunkles Vorgefühl von der Wahrheit; eine Sache scheint uns Merkmale der Wahrheit zu enthalten; — wir ahnen ihre Wahrheit schon [oder meinen sie zu ahnen], noch ehe wir sie mit bestimmter Gewißheit erkennen.“

      Und weiter:

      „Das Fürwahrhalten, oder die subjektive Gültigkeit des Urteils, in Beziehung auf die Überzeugung (…), hat folgende drei Stufen: Meinen, Glauben und Wissen. MEINEN ist ein mit Bewußtsein sowohl subjektiv, als objektiv unzureichendes Fürwahrhalten. Ist das letztere nur subjektiv zureichend und wird zugleich für objektiv unzureichend gehalten, so heißt es GLAUBEN. Endlich heißt das sowohl subjektiv als objektiv zureichende Fürwahrhalten das WISSEN. Die subjektive Zulänglichkeit heißt Überzeugung (für mich selbst), die objektive, Gewißheit (für jedermann).“ [KrV A 822/B 850]

      Wie erlangen wir die „objektive Zulänglichkeit eines Fürwahrhaltens“, also Wissen oder „Gewißheit (für jedermann)“?

      Für Kant gab es nur einen Weg: Subjektives Fürwahrhalten muss sich im Meinungsstreit vor dem Gerichtshof der Vernunft bewähren. Also: Wir erreichen Wahrheit oder Wissen nicht durch Fußaufstampfen, nicht durch Lautstärke, nicht durch den Beifall von vielen und auch nicht durch das bloße Nennen, Zurschaustellen oder „Respektieren“ von unterschiedlichen Auffassungen, sondern NUR, indem wir bereit sind, unsere Auffassung im Austausch von Gründen und sie stützenden Argumenten nach den Regeln der Vernunft zu VERTEIDIGEN — NUR im Dialog können wir uns der Wahrheit nähern. NUR in der Bereitschaft zum Dialog ergibt das Äußern von Meinungen (oder Auffassungen) einen Sinn, der über das trotzige Fußaufstampfen oder das autoritäre Dekretieren hinausgeht.

      Fazit: Genaugenommen ist NICHT das Präsentieren, Akzeptieren und Respektieren „verschiedener Auffassungen“ ein Zeichen demokratischer „Kultur“, sondern die allgemeine Bereitschaft, die jeweilige Auffassung mit Gründen zu verteidigen — und gegeben Falles zu modifizieren, zu revidieren oder sogar zu verwerfen.

      Wenn ich Sie also darum bitte, mich zu widerlegen, signalisiere ich Ihnen erstens, dass ich Sie als ebenbürtigen Argumentationspartner ansehe, zweitens aber auch erwarte, dass Sie Ihre Thesen begründen können und – sofern gebeten – auch begründen werden.

      [Eine perfide Methode undemokratischen, ja, demokratiezerstörenden Verhaltens ist es dagegen, „Meinungen“ und „Auffassungen“ als „gleichwertig“ in den (öffentlichen) Raum zu stellen, OHNE diese mit Vernunftgründen verteidigen zu wollen (oder zu können) UND GLEICHZEITIG zu behaupten, diese „Meinungen“ und „Auffassungen“ seien ebenso gültig und legitim wie irgendwelche anderen und wer das bestreite oder infrage stelle, verstoße gegen Artikel 5 des Grundgesetzes. Das ist die Methode von Leuten, die Wahrheit, Vernunft und Wissen und den ALLEIN zu ihnen führenden Mühen des Dialoges ihrer Grundlagen und „Geländer“ berauben wollen, indem sie ein Meinungs- und Behauptungschaos anrichten, weil Wahrheit, Vernunft und Wissen die natürlichen Feinde der destruktiven Lächerlichkeit ihrer „alternativen Fakten“ und ihrer ordinären Parolen und ihrer dezisionistischen Brüllphrasen sind.]

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  23. Klaus Bruns schreibt:

    wer soll die aufregung schon verstehen? wenn es keine schulden gibt, gibt es auch in der zukunft kein geld. bestimmte politiker haben diese weisheit verinnerlicht. wo sollen die geldgeber ihr geld sonst lassen? übersetzt: wer mitleid mit den geldgebern hat, macht schulden. und da mitleid eine positive eigenschaft ist, kann doch niemand etwas dagegen haben. ohne schulden funktioniert kein kapitalismus. mir ist nicht bekannt, dass es in deutschland eine partei gibt, die diesen abschaffen will. wer dieses fordern würde, wäre ja automatisch ein kommunist, oder? also: die schuldenbremse konnten nur kommunisten ausgeheckt haben, oder?

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  24. Wilfried Müller schreibt:

    Geht und verkündet: Das multifunktionale Himmelreich ist nahe (Franz-Josef Kamp, 10,7)!

    Weitertragen und vervielfältigen, was Manfred Nahrstedt den Menschen gesagt hat – so wird die Verkündigung des Landrates in den Kamp-Evangelien zusammengefasst. Mit den Gleichnissen, Geschichten und dem Kreistagshoppesdienst beschreibt Nahrstedt, wie das Reich Hoppes aussieht. Sie sind ein Augenöffner, um zu verstehen:

    „Es wächst schon mitten unter euch, wenn ihr euch an dem orientiert, was ich sage. Und eines Tages wird das neue Volleyvamos wie ein großer Baum sein und Schutz geben für alle, die in seinem Schatten leben.“

    Manfred Nahrstedt hat die Menschen ermutigt, indem er mit ihnen vom Reich Hoppes gesprochen hat. Und er hat seine Jünger beauftragt, es ihm gleich zu tun, damit Menschen so leben, wie es in der neuen Welt Hoppes möglich ist.

    „Geht hin und verkündigt: das Himmelreich ist nahe!“ Aber warum fällt es uns oft so schwer, vom Glauben zu reden? Ich denke, es kommt oft von dem Bauchgefühl: „Als Befürworter müssen wir…“ Als ob es Befürworterpflicht wäre, vom Glauben zu reden… als wenn es Pflicht wäre, Argumente und Gründe zu haben… als wenn es Pflicht wäre, eine Idee zu verteidigen oder Bürger zu überzeugen, um Bonuspunkte für die Eröffnungsfeier der Arena, für den Eintritt in das Himmelreich zu gewinnen.

    Manfred Nahrstedt erteilt diesem Denken eine Abfuhr. Vielmehr soll es doch um die Menschen gehen, nicht um meine Partei, nicht um meine Idee oder um meine Gemeinde. Alle Menschen liegen Hoppe am Herzen, für sie kommt seine neue Welt.

    Diese Aussicht macht Nahrstedt den Menschen, wenn er vom Himmelreich redet. Und wo Menschen im Geist von Manfred Nahrstedt leben, da fängt es an. Deshalb lohnt sich die Umkehr. Es lohnt sich, zu leben, wie Manfred es sagt. Denn dann werden die Menschen die neue Welt Hoppes erleben – jedenfalls immer wieder – und jetzt schon und in 50 Jahren noch.

    Der Monatsspruch für September führt uns noch weiter. „Macht kranke Vereine gesund, weckt tote Sportarten auf, macht mobile Hallenböden rein, treibt die Zahl der Abi-Feiern auf 80 in die Höhe“ Franz-Josef Kamp, 10, 8). Sicher, das scheint eine Überforderung für uns zu sein! Tote Sportarten auferwecken? Das kann kein Mensch. Aber vielleicht doch sieche Randsportarten beleben und ihre Fans mit Hoffnung anstecken. Kranke Vereine gesundmachen? Dazu braucht es meist nicht nur gute Sportärzte in der Gemeindevertretung und Sponsoren in den Ausschüssen, sondern auch geduldig zahlende und oft und fürsorglich anreisende Gäste und Mitmenschen.

    Wo das geschieht, wächst die Hoffnung auf Hoppes neue Welt. Da lässt sich das Reich Hoppes erahnen. Und manchmal sogar ein wenig erspüren. Und es fällt leichter, Hoppe immer wieder zu vertrauen.

    In herzlicher Verbundenheit und mit guten Wünschen für die Nach-Urlaubszeit in der Erlöserkirche

    Euer Hallenpastor Willi Müller

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  25. Berni Wiemann schreibt:

    Geschätzter Herr Reinhardt,
    nach dem vorläufig letzten „Tag der Entscheidung“ (LZ, 30.08.18) sollten auch Sie ein wenig Besinnlichkeit einkehren lassen. Die sogenannte „Fraktion der Vernunft“ (F.-J. Kamp, SPD) hat sich entschieden, nach den 12 Mio. die bereits in den Lüner Sand gesetzt wurden, grenzenlos weiter in das SPD-Mahnmal zu investieren.
    Die deutlich kleinere „Fraktion der weitsichtigen Realisten“ hat bereits jetzt erkannt, dass noch viele Probleme ungeklärt sind (Betreiber-/Verkehrskonzept, Brücke, Parkpalette etc.) und die Gesamtinvestitionen auf deutlich über 23 Mio. steigen werden.
    Viel entscheidender sind aber die künftigen Unterhaltskosten für das „SPD-Mahnmal der Un-Vernunft“. Bei der unrealistischen Verteilung der Folgekosten auf 50 Jahre (!) rechnet die SPD geführte Verwaltung bereits mit 1,2 Mio. jährlich. Bei der üblichen Abschreibung (30 Jahre), unvermeidbaren Reparaturen und Anpassungen an technische Entwicklungen, sind 2 Mio./Jahr eher realistisch. Bei lediglich 3 Grossveranstaltungen über 2.500 Besucher (lt. Landrat Nahrstedt) werden die Steuerzahler in Stadt und Landkreis die „Vernunft der SPD“ hinterfragen.
    Eine Halle für 3.500 Zuschauer ist selbst für die SVG, solange sie noch nicht zum deutlich größeren Sponsorenpotential nach Hamburg abzieht, und die „Kampschen Abi-Bällen“ weit überdimensioniert.
    Wie die „Fraktion der Realisten“ warnt auch der Landesrechnungshof vor den „Haushaltsproblemen bei nachlassender Konjunktur“ (LZ, 30.08.19). Eigentlich sollte auch den sog. „Vernünftigen“ klar sein, dass künftig, nach Abzug der Arena-Kosten, zu wenig Geld für Breitensport, Sozialarbeit und Schulen übrigt bleibt. Dementsprechend beantrage ich die künftigen Haushaltsberatungen (im Kreis/Stadt/Gemeinden) zu „Gedenktagen an die sog. Vernunft“ zu machen.
    Bei aller Kritik erfüllt der Fraktionssprecher F.-J. Kampf zu 100% die Anforderungen seines (mittlerweile im „Abseits spielenden“) SPD-Bundesvorsitzenden, der auch 100% der Genossen hinter sich wusste. Martin Schulz verkündete im kurzfristigen Hype, „Wir rücken zusammen und werden die nächsten Tore auf unserer Seite machen“ (LZ, 27.03.17). Das damit bereits die folgenden SPD-Eigentore angekündigt wurden, war bodenständigen Sportlern klar, den Genossen aber damals auch noch nicht.
    Vor diesem Hintergrund bin ich gespannt auf nächsten die Wahlergebnisse und auf unsere Kommunalwahlen 2021.
    Hierbei hoffe ich auf die Vernunft der Wähler!

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    • jj schreibt:

      Die Liste der namentlichen Abstimmung wird natürlich veröffentlicht, nicht nur der Name von Marschall Vorwärts Franz-Josef Kamp 🙂

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    • jo bembel schreibt:

      Hallo Herr Wiemann,

      wie Herr Hoppe durch die Lünepost (31.08.19) mitteilen ließ, „war von lediglich 3 ausverkauften Veranstaltungen pro Jahr nie die Rede. Wir haben nur einmal für das Verkehrskonzept Zahlen abgegeben. Da hat sich wohl etwas verselbstständigt“ und auch am Betreibervertrag muss nicht mehr gearbeitet werden. „Es gebe nur noch redaktionelle Unklarheiten. An Zahlen werde hier jedoch nicht mehr gedreht.“

      In Deutschland gibt es noch mehr Narren als in Irland. Und da gibt es verdammt viele.

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      • Berni Wiemann schreibt:

        SgHerr Bembel,
        ich habe Herrn Hoppe vor Wochen bereits persönlich zu seinem Verhandlungsgeschick gratuliert und weiterhin Erfolg gewünscht.
        Wer die Narren sind wird im Film deutlich. Aber ich kann darüber nicht mehr lachen.

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    • Jens Kiesel schreibt:

      Glücklicherweise hat sich doch noch die Vernunft durchgesetzt. Der aufstrebenden Stadt Lüneburg und der zukünftigen Generation eine Begegnungsstätte der Qualität dieser Multifunktionshalle vorzuenthalten und in diesem Bauabschnitt jetzt zu stoppen wäre katastrophal gewesen. Gerade für unsere Jugendlichen ist so ein Treffpunkt wichtig und Anreiz für aktive oder passive sportliche und kulturelle Beteiligung. Eine unverantwortliche Verschwendung von Steuergeldern wäre es gewesen, den Bau jetzt abzubrechen und nicht fortzusetzen. Es ist auch nicht hilfreich, ständig über mögliche Kosten zu spekulieren und Horrorbeträge zu verbreiten. Wenn die Halle voll funktionsfähig fertig ist, wird sie zukünftig genauso wie Museum und Theater ein wichtiger kultureller Standort unserer Stadt sein.

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      • Jörg Wrede schreibt:

        Sie meinen „die Vernunft“, der 9,6 Millionen Euro innerhalb von drei Monaten zu 25,8 Millionen Euro aufgeschwollen sind Herr Kiesel? Und die jetzt zehn verbrannten neunzig frische hinterher in die Flammen wirft?

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      • Ulrich Blanck schreibt:

        Herr Kiesel,
        in welch unglaublicher Entfernung zur Realität muss man leben um dieses Projekt als Treffpunkt für Jugendliche zu titulieren? Und sind die Zahlen aus der Vorlage des Landrats die hier immer wieder zitiert wurden tatsächlich Spekulation? Natürlich sind sie es, weshalb Ihre Argumentation auch sich selbst widerlegt – muss man erst mal schaffen! Wir freuen uns alle mit Ihnen auf einen Anreiz für passive sportliche und kulturelle Beteiligung unserer Jugend – da reicht das Dschungelcamp wohl nicht mehr.

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      • Klaus Bruns schreibt:

        als satire voll gelungen. ob satire bei der nächsten wahl helfen wird?

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      • Jens Kiesel schreibt:

        Herr Wrede, schöner Versuch, aber wie Sie natürlich wissen, meine ich die 12 Millionen, die jetzt glücklicherweise nicht in Bauschutt verwandelt werden. Und lieber Ulrich Blanck, die Zahlen für den Weiterbau stehen jetzt ja fest, trotzdem spekulieren Hallengegner weiterhin mit ungelegten Eiern. Ich weis nicht, wie es um Ihre Kontakte mit Jugendlichen steht, ich kenne jedenfalls viele, die den ersten Besuchen in der neuen Halle entgegen fiebern.
        Wir sollten uns über jeden Jugendlichen freuen, der als Besucher dabei ist und angeregt durch Spitzensport oder durch hervorragende kulturelle Interpretation selber zum Machen animiert wird und eben nicht stupide den Dschungelcamp verfolgt.

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    • Kai schreibt:

      Michael O’Leary (und Boris Johnson) sind „Narren, die kein Hehl daraus machen, dass Sie andere zum Narren halten“. Sowas haben wir in Lüneburg seit Holm Keller nicht mehr gehabt. Nahrstedt sowie Kamp (und Trump) sind Narren, bei denen nicht immer klar ist, ob ihnen wirklich bewusst ist, dass sie andere zum Narren halten.

      Ansonsten gilt, was der 22jährige Schiller zur Ostermesse 1781 in seiner Vorrede zur ersten Fassung von „Die Räuber“ ungefähr so festgehalten hat: „Noch so viele Freunde der Wahrheit mögen zusammenstehen, ihren Mitbürgern auf Kanzel und Schaubühne Schule zu halten, die Narren hören nie auf, Narren zu sein, und wenn Sonne und Mond sich wandeln und Himmel und Erde veralten wie ein Kleid.“

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  26. Andreas Janowitz schreibt:

    Hätten… naja was auch immer. Ich glaube die Herren werden schon sehr bald verstehen. Oh ich war wohlwollend, jetzt werden sie den Groll von weniger wohlwollenden zu spüren bekommen. Spätestens bei der nächsten Wahl, denn diese üble Beleidigung wird Konsequenzen haben.

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  27. Jo schreibt:

    MIT ERLEICHTERTEM LACHEN 100 MILLIONEN EURO FESTGEKLOPFT –
    um bloß nicht als Schildbürger und Dummköpfe in die Geschichte einzugehen!

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    • Hannelore Kröger schreibt:

      Immer wieder schön!

      Diese Fotografie ist zu einer Ikone des versteinerten, des institutionalisierten Irrsinns geworden. Ein Sinnbild der wahnhaften Selbstüberredung, der ignorant grinsenden Weltferne, der füreinander zur Schau gestellten Krampferheiterung, des posierenden, maskenhaften Zwangshandelns von lokaler Verwaltungspolitik in der gruppensuggestiv hergestellten ideologischen Blase.

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  28. Ulf Reinhardt schreibt:

    „Kreistagsabgeordnete stellen Landrat Blankoscheck für Arena aus“,

    so hätte der heutige LZ-Titel eigentlich lauten müssen. 34 Kreistagsabgeordnete haben dem Weiterbau der Arena zugestimmt, obwohl die Beschlussvorlage keine belastbaren Aussagen zu Investitionskosten, Betriebskosten, Betreibervertrag und Verkehrskonzept lieferte. Wiederholt wurde Zeitdruck aufgebaut, der laut Bericht des Rechnungsprüfungsamt eine wesentliche Ursache des Arena-Desasters ist.

    Kann eine demokratische Entscheidung auf dieser Grundlage die Verwendung von rund 100 Millionen Steuermitteln legitimieren? Da es nie eine Bedarfsermittlung gab und kein Nutzungskonzept vorliegt, ist es nicht erstaunlich, dass Bürger wie Abgeordnete bei der Frage der Arena zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Insofern wäre Arena- Befürwortern zunächst nur die Frage zu stellen, warum sie keine Bedarfsanalyse von der Verwaltung angefordert haben.

    Das Erschreckende an dem Abstimmungsergebnis ist nicht nur, dass rund zwei Drittel der Kreistagsabgeordneten diese Arena ohne Nutzungskonzept wollen, sondern, dass sie die Arena um jeden Preis wollen. „Die Arena ist das wert, was sie eben kostet“ (F.J. Kamp). Auf dieser Grundlage müssen die Kreistagsabgeordneten entschieden haben, die gestern bei „ja“ die Hand gehoben haben. Bekannt ist zumindest den Mitgliedern des Bauausschusses, dass 30% der Investitionskosten noch nicht definitiv ermittelt sind. Somit ist völlig unklar, wie hoch die Gesamtkosten sein werden. Unklar ist ebenfalls, welche Nutzungseinschränkungen sich aus den geplanten Einsparungen ergeben..

    Die jährlichen Kosten wurden von einigen Abgeordneten aus der Beschlussvorlage mit 1,2 Mio. gelesen. Dies ist jedoch schon im Rahmen der Beschlussvorlage falsch, da keinerlei Finanzierungskosten sowie zu geringe Abschreibungen berücksichtigt wurden.

    Die Abschreibungen wurden in der Beschlussvorlage mit einer für diese Bauart unzulässige Abschreibungsdauer von 50 Jahren angesetzt. Richtig sind 30 Jahre, was die jährlichen Abschreibungen von 460 TEUR auf 766 TEUR erhöht.

    Die Finanzierungskosten wurden mit Hinweis darauf, dass diese nicht objektspezifisch, sondern im Rahmen des Gesamthaushaltes anfallen, überhaupt nicht beziffert. Im Bauausschuss wurden auf meine entsprechende Frage exemplarisch 350 TEUR genannt, welche sich aus einer angenommen Aufnahme von 26 Mio. zu 1,5% ergeben.

    Völlig frei ist der Landkreis mit diesem Beschluss, ob es bei den 350 TEUR Zinskosten bleibt, oder die Darlehnsaufnahmen und damit die Zinskosten deutlich erhöht werden.
    Das ist an sich nachzuvollziehen, schadet jedoch der Transparenz, da die jährliche Haushaltsbelastung durch die Arena inklusive der Zinsen schon bei 1,55 Mio. , sowie den zu korrigierenden Abschreibungen tatsächlich schon bei 1,86 Mio. liegt.

    Auf meine Frage, ob wie in Ausschüssen diskutiert wurde, tatsächlich 4 Millionen aus dem Investitionsbudget entfernt wurden und über Leasing finanziert werden sollen, wurde vom Landrat geantwortet, dies wäre rein hypothetisch. Das heißt für mich, auf alle Fälle möglich und es ist naheliegend, dass ebenso wie mit den nicht bezifferten Finanzierungskosten hier eine Hintertür aufgehalten werden soll, mit welcher die Investitionskosten zu Lasten der laufenden Finanzierungskosten geschönt werden können.

    Da keinerlei Beschluss über die Finanzierungskosten gefasst wurde, sind die Verantwortlichen nun in der Lage, jegliche höheren Investitionskosten über Leasing zu finanzieren und die Investitionskosten somit zu Lasten der laufenden Finanzierungskosten zu reduzieren. Dies führt den Beschluss einen Investitionsbudgets ad absurdum und versetzt den Landkreis in der Lage, die Arena, selbstverständlich zu den beschlossenen Investitionskosten, jedoch leider mit viel höheren nicht beschlossenen Finanzierungskosten, fertigzustellen bzw. zu betreiben.
    Ob die Wähler ebenfalls eine Arena um jeden Preis wünschen, wird sich spätestens 2021 zeigen, wenn dann hoffentlich rechtzeitig vor den Kommunalwahlen zumindest die Investitionskosten vorliegen und sich das erste Verkehrschaos abzeichnet.

    Für viele scheint das Thema „Arena“ nun zunächst beendet, dabei steht es noch ganz am Anfang:

    – Am Anfang steht die Frage, wie hoch die Investitionskosten und jährliche Kostenbelastung für die Arena tatsächlich sein werden.

    – Am Anfang steht die Frage, ob die Verkehrsproblematik von Landkreis und Stadt gemeinsam gelöst werden kann.

    – Am Anfang steht die Frage, ob der Landkreis nach erfolgreichen Nachverhandlungen überhaupt einen Betreiber für die Arena hat und die Campus den Betreibervertrag wirklich erfüllt oder aufgrund der sich durch das Verkehrskonzept ergebenden Einschränkungen und die geringe Anzahl an Großveranstaltungen einen wirtschaftlichen Betrieb überhaupt gewährleisen kann.
    Am Anfang steht die Frage, ob der Betreibervertrag seitens der EU nicht für beihilferechtlich unzulässig erklärt wird.

    – Am Anfang stehen noch die Ermittlungen des Innenministeriums, auch im Hinblick auf Konsequenzen für den Landrat und den ersten Kreisrat.

    – Am Anfang steht die Frage, welchen Erfolg eine Anfechtung des Kreistagsbeschlusses aufgrund der mangelhaften Beschlussvorlage hat.

    – Am Anfang steht die Frage, ob der Lüneburger Stadtrat auf Grundlage der eingeschränkten Nutzbarkeit zu einem Finanzierungsbeitrag steht.

    – Am Anfang steht die Frage, ob der neue Landrat anlässlich der sich ergebenden weiteren Kostenerhöhungen, Verzögerungen und Differenzen zwichen den Beteiligten den Kreistagsbeschluss zum Bau der Arena überhaupt umsetzen kann und wird.

    Am Ende ist in jedem Fall das Vertrauen in Politik und Verwaltung nachhaltig zerstört worden. Der Glaube des Bürgers in die Fähigkeiten von Politik und Verwaltung befindet sich auf einem Tiefpunkt. Die gestrige Kreistagsentscheidung hat leider nichts dazu beitragen, dies zu ändern.

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    • Philip Saß schreibt:

      Die Heide ist recht reich an Raum
      (meist nutzt man ihn zum Wandern),
      doch abgesehn von manchem Baum
      arg arm an allem andern.

      Mal blökt ein Schaf. Mal blüht ein Kraut:
      Tourist, du hast mein Beileid,
      denn falls das Schaf das Kraut bekaut,
      dann gilt das schon als Highlight.

      Du darfst nicht so vermessen sein,
      mehr Action zu erhoffen:
      Fällst du hier in ein Moor hinein,
      so hast du’s gut getroffen.

      Doch die Arena, sei nicht bang,
      wird für mehr Pläschär sorgen.
      Und wer das nicht bezahlen kann,
      kann sich das Geld ja borgen.

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  29. jj schreibt:

    Prüfen lassen will den Arena-Beschluss der grüne Abgeordnete Detlev Schulz-Hendel. Er sagt dazu: „Demokratisch ist der Beschluss zu respektieren, rechtlich möchte ich ihn durch die Kommunalaufsicht geprüft wissen, genauso wie die Haltung des Landrates, dass er entscheiden will, in welchem Umfang er über die Fragen der Kommunalaufsicht und seine Antworten dazu den Kreistag informieren möchte. Das verstößt aus meiner Sicht gegen das Informationsrecht der Kreistagsmitglieder.“

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    • Klaus Bruns schreibt:

      „Demokratisch ist der Beschluss zu respektieren,
      ist er meiner meinung nach nicht,wenn er durch fehlinformationen zustande gekommen ist.
      überspitzt würde es sonst bedeuten:,,wer lügt,hat mehr vom leben, wenn er es besonders gut kann.

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    • Otto Berg schreibt:

      Jetzt muss aber auch mal gut sein mit den ollen Kamellen!!! Kann der Grüne Kritikaster etwa keine demokratisch organisierten Mehrheitsbeschlüsse respektieren? Wo sind wir denn hier? In seiner jamaikanischen Wäggibörger-Republik? Verbotskultur först? Will der werte Schulz-Hendel einen redlichen Wahrheitsliebhaber aus seiner Amelinghäuser Nachbarschaft denn mit aller Macht bis in die verdiente Pensionsruhe hinein kriminalisieren? Lassen Sie uns jetzt bitte, bitte nach vorne schauen, wir können doch nicht als die Schildbürger und Dummköpfe des Landkreises in die Geschichte eingehen! Die eigene Fraktionsvorsitzende des Unruhe stiftenden Landtagskandidaten hat gestern für den neuen Leuchturm im oberzentralen Zuzugsgebiet gestimmt! Warum? Weil wir so eine Attraktion neben dem Audimax einfach brauchen!! Warum? Um Anziehungskraft im Standortwettbewerb mit Winsen, Uelzen und Barnstedt zu generieren. Kleinlichkeit in Geldangelegenheiten ist da eine suboptimale Herangehensweise. Wagemut zeigen, darauf kommt’s an!! Das stand in der Landeszeitung!!! Credo quia absurdum est (lat. „ich glaube, weil es unvernünftig ist“) war immer ein gern beherzigtes Christenwort im Erfolgsdiskurs des protestantisch kaufmännischen Hanseatentums! Warum stänkert Schulz-Hendel gegen solche schönen Traditionen an? Will er Locken auf Glatzen drehen? Worte für Gedanken verkaufen? Fakt ist, dass faktisch keine Fakten sind, wo er uns in seiner Vorstellung präfaktisch fabrizierte Fickfackereien als Fakten andrehen will. Ist der Mann einer dieser wurzellosen Nörgler und Störer, die den Keim der Zweifelsucht in die Seelen der heimatverbundenen Treuherzigkeit setzen wollen? Über kleine Fahrlässigkeiten wird zwar auch ein Berni Wiemannn nur mit der geballten Faust in der Tasche hinwegsehen können. Aber wenn’s drauf ankommt, weiß er eben: Das Volk will dieses Upgrade!!! Da haben die Menschen draußen im Lande ganz klare Signale ausgesendet! Und mehr Transparenz kann sogar der gesinnungsfeste, grundehrliche Franz-Josef Kamp sich bei einem großen, herrlichen Bau-Projekt nicht vorstellen! Mehr Transparenz hatten wir noch nie!!! Was anstünde, ist daher ein Fest der Transparenz-Verherrlichung im Dahlenburger Land und kein Herumgestochere in alter, kalter Asche!

      Also Schluss jetzt mit dem Anschwärzen und dem Nachkarten aus der Verliererecke!

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      • Klaus Bruns schreibt:

        na Herr Berg, wer hat denn nun wirklich verloren? sind wir nicht alle ein bisschen bluna? schmunzeln. https://www.youtube.com/watch?v=UiYGX4Wbgtc

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      • Otto Berg schreibt:

        Passt gut, Herr Bruns,

        allerdings werden diejenigen im Kreistag, die sich „vom Zeitdruck“ in ihre Zwangsjacken haben nötigen lassen, wohl annehmen, „wir alle“ seien ein bisschen Arena. Zu glauben (oder wenigstens zu behaupten) „man“ wisse, was das „Wir“ wolle, brauche oder ersehne (ohne die zu ihm Gehörenden zu fragen), ist ja durch das Gebelle des autoritären Nationalprimitivismus auch außerhalb der Landeskrankenhäuser (und jenseits von reinen Geschmacksfragen) wieder salonfähig geworden. Heute Abend werden wir wissen, wieviele Menschen sich inzwischen davon haben überzeugen lassen, dass Parolengebell im Verein mit „Kommunikationspolitik“ und Führergehabe für sie in der Zukunft wichtiger sein soll als Vernunftargumente und das Beachten von Anstand und demokratischen Regeln.

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  30. Hermann Kessler schreibt:

    Die „Arena Lügengurker Schand“ wird weitergebaut. Die Kreistagsmitglieder haben sich mit 34 Ja-Stimmen, 15 Nein-Stimmen und fünf Enthaltungen für Variante 1 der (erneut unvollständigen, nicht alle Fakten offenlegenden) Beschlussvorlage 2019/256 entschieden: „Fortsetzung der Baumaßnahme gemäß derzeitigem Planungsstand“.
    Die Erläuterung des Landrates:
    „Die Kosten der Baumaßnahme wurden im März 2019 mit € 25,767 Mio. brutto berechnet. Darin ist enthalten eine 15%ige Reserve in Höhe von € 3,141 Mio. auf die Kostenberechnung (siehe Berichtsvorlage 2019/094). Bei Umsetzung nach jetzigem Stand wird nach aktueller Einschätzung ein Kosteneinsparungspotenzial in Höhe von ca. € 3 Mio. € als MÖGLICH erachtet.“
    NICHT ENTHALTEN in den so angenommenen € 23 Mio. sind die Honorare für die externe Projektsteuerung und die angefallenen Beratungskosten (z.B. Gutachten, Rechtsberatung, Wirtschaftsprüfung).
    Sogleich verbindet Nahrstedt diese (schon heute hinfällige) Kostenprognose mit dem Aufbau von ZEITDRUCK: Denn, so lässt er schreiben: „Essentiell [sic] für das Erzielen der Einsparungen“ sei „der Verzicht [!] auf weitere, insbesondere aufwendige und/oder zeitintensive Umplanungsprozesse. Dementsprechend würde der jetzige Planungsstand Grundlage für die weitere Realisierung des Bauvorhabens.“ [Durchgängige Barrierefreiheit und Behindertengerechtigkeit sind offenbar kein Thema für den Landrat.]
    Er fährt fort, mit dem Instrument desZeitdrucks zu fuchteln: „Das Einsparungspotential [von angeblich € 3 Mio.] ist allerdings nur dann zu realisieren, wenn seitens des Bauherrn kurzfristig [!] notwendige Beschlüsse gefasst werden. Das bedingt neben dem Beschluss zum weiteren Vorgehen die in der jüngeren Vergangenheit bereits praktizierte enge Terminierung [!] von Sitzungen des Ausschusses für Hochbau und Energiesparmaßnahmen bzw. des Kreisausschusses für anstehende Entscheidungen.“
    Von den durch den Landrat nachträglich (nämlich vor drei Tagen) festgestellten und ergänzten € 60 Mio. an Zuschüssen, Abschreibungen und Erhaltungsaufwendungen über die gesamte Laufzeit [= € 1,2 Mio. pro Jahr] ist in der KT-Sitzung nicht die Rede gewesen. Ebensowenig kamen die bisher ungelösten Park-, Verkehrsführungs- und Transportproblematiken zur Sprache, deren Bewältigung voraussichtlich sehr kostenintensiv werden wird.
    Fazit: Eine Mehrheit von 34 Kreistagsmitgliedern hat heute für einen Wirtschaftsbau gestimmt, der die Steuerezahler (Anm. jj: nach Kesslers Kalkulation) in Stadt und Kreis MINDESTENS € 83 Millionen, wahrscheinlich aber über € 100 Millionen kosten wird.
    Ich hoffe, diese Leute können das den 98 Prozent ihrer Wähler, die nichts von diesem „Invest“ haben werden, gut erklären.

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    • Hermann Kessler schreibt:

      € 23 Mio. + (€ 1,2 Mio. x 50) = € 83 Mio. nach Nahrstedts Kalkulation.

      Das ist das Minimum laut Beschlussvorlage. Haben Sie etwas anderes herausgelesen?

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      • Harry Bomhoff schreibt:

        Diese Entscheidung zeigt mal wieder, wie weit sich die Politik vom gemeinen Volk entfernt hat. Vernunft, Logik aber vor allem Verantwortung im Umgang mit Steuergeldern sind Tugenden, die im Lüneburger Parlament ignoriert wurden. Es entsteht der Eindruck, das der scheidende Landrat bei den Herren Hoppe und Balburg im Wort steht und ihnen als Abschiedsgeschenk die Halle präsentiert und sein Hofstaat ihm Kritiklos folg. Was mich allerdings besonders erzürnt ist die Tatsache, dass die Verwaltung eine Baugenehmigung erteilt, obwohl die gesetzlich vorgeschriebenen Parkplätze nicht zur Verfügung stehen. Da die Verwaltung und die Verantwortlichen Politiker diese zwingende Vorgabe ignorieren, bleibt nur die Hoffnung, dass im Zuge einer möglichen Klage, die Judikative diesem Schildbürger Streich die Grenzen des Handels aufzeigt.

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  31. jo bembel schreibt:

    Ich glaube es war im Interview von Herrn Jenckel mit Herrn Kamp und Herrn Wiemann, dass Herr Kamp sinngemäß sagte, auch wenn am 17.12.2018 statt den 19,4 Millionen die wirkliche Summe bekannt gewesen wäre, hätte es eine Mehrheit für den Bau gegeben. Nach dem wie heute abgestimmt wurde muss man sagen, er hat recht gehabt.

    Die 23 Millionen an Baukosten werden mit Sicherheit eingehalten, da der Vertrag mit Reese beinhaltet, dass diese für etwaige Mehrkosten aufkommen. So clever war doch die Verwaltung, oder?

    Zum Statement von Frau Plaschka:
    Wer ist der Dumme? Der Dumme oder der Dumme, der sagt der Dumme ist der Dumme?

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    • Petra Boldt schreibt:

      Wenn schon nicht durch den Weiterbau der Arena, dann doch auf jeden Fall gerade durch das „Argument“ von Frau Plaschka (FDP), werden die Mitglieder des Kreistages als eben diejenigen in den Geschichtsbüchern stehen, die sie qua Verlautbarung nicht sein möchten: „Lassen Sie uns bitte, bitte weiterbauen, wir können doch nicht als die Schildbürger und Dummköpfe des Landkreises in die Geschichte eingehen.“ Für etwas ist es gut – jedem Wähler wird hier drastisch vor Augen geführt, wen er da eigentlich gewählt hat. 🙄

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  32. Jacke wie Hose schreibt:

    EINFACH MAL WIEDER INS BLAUE VOTEN ! — DA KOMMT FREUDE AUF !

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    • Janet Scherer schreibt:

      Zwei wichtige Fragen sind noch unbeantwortet:

      a) Hat Landrat Nahrstedt bei der Anfertigung seiner Beschlussvorlage zum 17. Dezember 2018 die Kreistagsabgeordneten vorsätzlich gekampt* – oder nicht?

      b) Sind die Folgen eines Beschlusses, der durch Kampen* zustande gekommen, also rechtsungültig ist, ebenfalls rechtsungültig – oder nicht?
      __________________
      * Zum Neologismus Lunebergensis „Kampen“ siehe: https://blog-jj.com/2019/08/26/das-arena-melodram-ist-auf-fortsetzung-angelegt/#comment-7733

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    • Hermann Kessler schreibt:

      Kamp hat wieder nur Phrasenstroh und Stimmungsappelle zu bieten: Er spendiere „die erste Runde Bier in der neuen Arena – 2021 bei einem Volleyballspiel der SVG.“

      Kruse-Runge ist wirr wie immer: Arena-Planungen und Kostensituation seien ein Desaster. Sie werde aber trotzdem für die 100 Millionen Euro-Hoppe-Bahlburg stimmen.

      CDU-Fraktionschef Günter Dubber plädiert für den Arena-Rückbau: „Ich selbst komme für mich zu dem Ergebnis, dass ein Abbruch die bessere Variante ist“.

      Bravo!

      Er hat die besseren Argumente auf seiner Seite! Siehe auch Malte Lührs „Bitter, aber vernünftig“ in der LZ oder hier: https://blog-jj.com/2019/08/26/das-arena-melodram-ist-auf-fortsetzung-angelegt/#comment-7750

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    • Hermann Kessler schreibt:

      Gisela Plaschka (FDP) fleht: „Lassen Sie uns bitte, bitte weiterbauen, wir können doch nicht als die Schildbürger und Dummköpfe des Landkreises in die Geschichte eingehen“, vergisst aber „, … die wir sind“, hinzuzufügen. Von Gründen oder Argumenten scheint Frau Plaschka noch nie etwas gehört zu haben.

      AfD-Fraktionschef Christian-Eberhard Niemeyer führt richtig aus: „Die Arena wird uns auch künftig überraschen. Gegen die Arena sprechen die Größe, der falsche Standort, die hohen Betriebskosten.“ Dafür spreche nur der Mehrheitsbeschluss vom Dez. 2018, der aber leider, das vergisst Herr Niemeyer zu sagen, aufgrund von Falschinformation durch den Landrat zustande kam. Und dann schmeißt er sich den Sozialdemokraten in die Arme, indem er die von diesen (vermutlich widerrechtlich) geschaffene „normative Kraft“ des Faktischen bejaht.

      Gratulation an Linke-Fraktionschef Frank Stoll: „Wer glaubt, dass es bei 23 Millionen bleiben wird, gehört der Koalition der Blauäugigen an, nicht der Vernünftigen.Herzlichen Glückwunsch an die Verwaltung. Sie haben es geschafft, das Sommerloch von drei Jahren zu füllen.“ Und er Kündigt an, dass seine Fraktion die Weiterbau-Variante geschlossen ablehnen wird.

      Detlev Schulz-Hendel (Grüne) schwurbelt Aufgepumptes herum: „Fakt ist: wir wollen Fakten schaffen, ohne dass Fakten vorliegen. Fakt ist, dass sich der Kreistag bei einer Zustimmung die finanzielle Handlungsfähigkeit für die Zukunft nimmt.“ Der Landtagsabgeordnete sollte bei JJ mal einen Schnellkurs im Gebrauch von Adjektiven buchen.

      Martin Gödecke ist ein aufrechter Mann mit gesundem Menschenverstand und festen Grundsätzen.

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  33. Roger Schmitt schreibt:

    Der Bund der Steuerzahler warf dem Landkreis Lüneburg am 24. April 2019 umfassendes Versagen vor und forderte den Landkreis Lüneburg dazu auf, „die Missstände rund um die im Bau befindliche Arena ‚Lüneburger Land‘ zügig aufzuarbeiten und öffentlich darzulegen, welche strukturellen und personellen Konsequenzen er daraus zieht.“ (https://www.steuerzahler.de/fileadmin/user_upload/9-2019_-_Landkreis_L%C3%BCneburg_versagt_beim_Arena-Neubau.pdf).

    Die Hannoversche Allgemeine berichtete am 25. April 2019 über den „größten regionalen Bauskandal der letzten zwanzig Jahre“ (https://www.haz.de/Nachrichten/Politik/Niedersachsen/Groesster-regionaler-Bauskandal-Arenabau-in-Lueneburg-erntet-jetzt-auch-im-Landtag-Kritik).

    Und LZ-Chefredateur Marc Rath kommentierte am 2. Mai 2019 in der Landeszeitung, es werde „die Rolle von Landrat Manfred Nahrstedt zu beleuchten sein“, und ergänzte: „Wenn sich Jürgen Krumböhmers zarte Andeutungen bewahrheiten, wird die Luft für den Landrat auf den letzten Metern im Amt dünn.“ (https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/2569002-viele-fehler-von-vielen)

    Heute, – ohne dass „in diesem monströsen Fall“ (H.-H. Jenckel) die Ermittlungen abgeschlossen (bzw. in wichtigen Teilen überhaupt begonnen) und ohne dass die Missstände beseitigt, die Versäumnisse ausgeglichen, alle Tatsachen bekannt oder die Konsequenzen gezogen worden sind –, bittet Landrat Manfred Nahrstedt die Kreistagsmitglieder darum, auf die durch „Tarnen, Tricksen, Täuschen“ bereits in Beton verwandelten 10 Millionen Euro weitere 90 Millionen zu stapeln — für eine Halle, die dem öffentlichen Wohl nicht dient, sondern ihm schadet.

    So geht Lüneburg.

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  34. Ulf Reinhardt schreibt:

    „Kommunen verschulden sich trotz Rekordeinnahmen“ lautet der Titel der heutigen LZ. Direkt darunter wird mit der Frage „Arena vor dem Weiterbau?“ und der Feststellung, dass viel für ein positives Votum spricht, die Antwort das Landkreises Lüneburg gegeben.

    Wenn der Kreistag heute den Weiterbau der Arena beschließt, dann verschuldet er sich zu Beginn einer Rezessionsphase inklusive der jährlichen Kosten mit einer Summe, die mittlerweile um die 100 Millionen Euro beziffert werden kann.

    Diese schwere Hypothek wird aufgenommen für ein Projekt ohne Bedarfsanalyse und Nutzungsplanung, ohne feststehende Bau-und Betriebskosten, ohne einen abschließend verhandelten und zulässigen Betreibervertrag sowie ohne ein die Nutzung sicherstellendes Verkehrskonzept.

    Die Kreistagsabgeordneten werden mit einer völlig unzureichenden Beschlussvorlage, ohne Aussagen zu vollständig ermittelten Investitionskosten, ohne seriös anhand von Vergleichsobjekten ermittelten Betriebskosten, ohne jegliche Aussage zu dem schwebenden und beihilferechtlich geprüften Betreibervertrag sowie ohne Aussagen zur Lösung der Verkehrsprobleme genötigt, eine 100 Millionen-Entscheidung zu treffen.

    Wie es soweit kommen konnte, bleibt aufgrund des mangelnden Aufklärungswillens des Landrates, welcher durch die fehlenden Informationen an den Kreistag sowie die ausstehende Beantwortung der Fragen des Innenministeriums dokumentiert ist, im Unklaren.

    Das ist kein guter Tag für die Demokratie im Landkreis Lüneburg. Der Umgang des Landrates mit dem Kreistag und ihm anvertrauten Steuergeldern hat das Vertrauen in Politik und Verwaltung nachhaltig zerstört. Insbesondere jüngere Menschen fragen sich nach dem Sinn ihres politischen Engagements, wenn die Demokratie durch unvollständige Beschlussvorlagen und angeblichen Zeitdruck ausgehebelt wird und der scheidende Landrat den nachfolgenden Generationen einen völlig unnötigen Schuldenberg für ein Projekt ohne angemessenen Gemeinnutzen hinterlässt.

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  35. Chris schreibt:

    Wenn die Kreistagsmitglieder morgen, am 30. August 2019, die Fortsetzung des Baues der Arena beschließen sollten, dann entscheiden sie über ein Projekt ohne Bedarfsanalyse und Nutzungsplanung, ohne feststehende Bau-und Betriebskosten, ohne einen abschließend verhandelten und zulässigen Betreibervertrag sowie ohne ein die Nutzung sicherstellendes Verkehrskonzept, sie entscheiden dann für die Fortsetzung eines Projektes, von dem nicht zu sagen ist, warum dieses Projekt überhaupt angefangen wurde und zu welchem Zweck es zu Ende geführt werden soll.

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    • Petra Boldt-Heuer schreibt:

      Was mich daran stört ist:
      1. hier werden uns jetzt 70% als belastbare Angebote verkauft. Was Angebote wert waren, haben wir aus der Vergangenheit gelernt
      2. 30% valide geschätzt. Na, wird schon passen
      Und Kostensteigerungen bei Schätzungen aufgrund von Marktbeobachtungen wären ja eine totale Überraschung
      3. das Prunkstück soll jetzt 23 Mio kosten und habe nur ich das Gefühl, dass mir dieser Preis jetzt als Erfolg verkauft werden soll? Gegenüber 10 Mio, die es hätte kosten sollen?
      4. warum gilt der Preis nur, wenn sofort wieder losgebaut wird? Woher der Zeitdruck?
      5. der Kreistag entscheidet heute über die Zukunft, weil EIN Punkt von einer ellenlangen Liste vermeintlich geklärt ist? 1,2 Mio Betriebskosten im Jahr – wo kommt das Geld her und welchen Mehrwert haben die Bürger von Stadt und Landkreis davon? (Nutzungskonzept?) Sparen wir irgendwo ein? Die Kreisumlage soll doch gesenkt werden, damit die Gemeinden vor Ort mehr Geld investieren können? Mehr Schulden? Verkehrskonzept? Erst bauen, dann schauen? Aber feiern wir doch den „Erfolg“, das die Arena nur 23 Mio kosten wird. Darauf ein dreifaches Hip hip Hurra!

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  36. Karl Beck schreibt:

    Sehr geehrter Ratsherr Pauly,

    nach einem Antrag der Grünen sollte heute eine Beschlussfassung des Rates der Hansestadt Lüneburg herbeigeführt werden, mit der die verkehrstechnische Untersuchung zur geplanten Arena an der Lüner Rennbahn durch die Ingenieurgemeinschaft Schubert (das sogenannte „Verkehrsgutachten zur Arena“)

    1. gegenüber dem Landkreis als unzureichend zurückgewiesen wird

    2. dem Landkreis die Nachuntersuchung im Einzelnen genannter Aspekte aufgegeben wird und

    3. der Rat feststellt, dass durch das vorgelegte Gutachten die Auflagen der Baugenehmigung nicht erfüllt werden.

    Die Stadtverwaltung hat den Antrag mit der Begründung abgeschmettert, dass die verkehrstechnische Untersuchung aus Juli 2019 dem Rat der Hansestadt Lüneburg nicht vorliegt. Also kann er zurzeit nicht seriös per Beschluss feststellen,

    1. dass diese verkehrstechnische Untersuchung unzureichend ist und

    2. die Auflagen der Baugenehmigung nicht erfüllt sind.

    Landrat Manfred Nahrstedt hat dieses Verkehrsgutachten den Mitgliedern des Kreishochbauausschusses bereits am 30. Juli 2019 vorgestellt.

    A) Haben Sie eine Idee, warum der Landrat die Untersuchung vom Juli 2019 erst mit E-Mail vom 13. August 2019 der Hansestadt Lüneburg als Baugenehmigungsbehörde zur Kenntnis gegeben hat?

    B) Heute ist der 29. August 2019. Wieso hatte die Stadtverwaltung das Dokument nicht inzwischen an die Ratsmitglieder der Hansestadt Lüneburg weitergeleitet, so dass der Rat heute (also VOR der morgigen Kreistagssitzung) hat urteilen und abstimmen können?

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    • Petra Boldt schreibt:

      War nicht dringlich… zu Helmut Kohls Zeiten nannte man das Aussitzen. Heute ist es einfach „nicht dringlich“

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    • Ulrich Blanck schreibt:

      Wenn hier etwas verschleppt und /oder verzögert würde um eine Entscheidung im Kreistag noch irgendwie durch zu drücken würde das später als belastend gewertet werden und den Vorsatz beweisen…sollte man denken.

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  37. Axel Butt schreibt:

    Sehr geehrter Ratsherr Blanck,

    dank Kreisumlage und Finanzierungsverpflichtungen ist die Stadt mit rund 53 Millionen Euro dabei, wenn die 106 Millionen Euro-Arena über die nächsten Jahre von unseren Kindern und Enkelkindern bezahlt werden muss. Diese spezielle Arena hat die Besonderheit, dass noch immer niemand präzise angeben kann, welchem Gemeinnutzen sie eigentlich dient und inwiefern ihre Bereitstellung zum Aufgabenkreis unseres Gemeindeverbandes gehört.

    Wurde darüber in der heutigen Ratssitzung mal gesprochen?

    Falls ja, wie würden Sie das Ergebnis resümieren?

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    • Ulrich Blanck schreibt:

      Hallo Herr Butt,
      leider hat die Ratsmehrheit aus SPD und CDU dieses Anliegen für nicht dringlich befunden und auf eine Erörterung lieber verzichtet. Ich muss gestehen, dass mich dieses zwar nicht überrascht, aber dennoch irgendwo zwischen ratlos und verzweifelt zurück lässt…

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      • Klaus Bruns schreibt:

        Herr Blanck
        es war doch nichts anderes zu erwarten. wie heißt das doch immer so schön in der politik, mehrheit ist mehrheit und wenn es eine stimme ist. mädge hat mal gesagt, keine neue große koalition. schmunzeln. ob sie bei der nächsten wahl in lüneburg wohl kommt? mit wem wollen die grünen denn koalieren? mit der cdu,oder mit der spd, obwohl diese parteien mit grün in lüneburg nichts am hut haben?

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  38. Arena-Kollaps schreibt:

    Der Landkreis fährt auf eine Wand zu.
    Leider erscheint ein solches Modell als 4.Variante mit Blick auf die Gegenwart plausibe. Und gerade die Verantwortlichen im Kreisrat täten bislang zu wenig, um die drohende Katastrophe zu verhindern……

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  39. Klaus Bruns schreibt:

    ich habe gerade mit mir gewettet und gewonnen. die arena wird weitergebaut und zwar genau dort, wo es begonnen hat. jeder art der aufregung ist überflüssig, oder weiß hier jemand von einem relevanten vorhaben, das nicht trotz bürgererregungen durchgezogen wurde? die zeit ist immer auf der gleichen seite. alles eine frage der geduld und des durchhaltevermögens in kombination eines bezahlbaren sprachrohrs. die öffentlichkeit wird manipuliert und die mehrheit schließt sich ihr an.
    grün ist die heide, aber rot sind die rosen die im garten erblühen. schmunzeln.

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    • Justus Bittner schreibt:

      Dass, wenn Sie mit sich wetten, ein rechthaberischer Besserwisser gewinnt, war doch zu erwarten, Herr Bruns. Worin besteht also der Nachrichtenwert Ihrer Mitteilung? Insofern ohnehin immer alles genau so kommt, wie Sie in jedem beliebigen Augenblick meinen, können Sie sich entweder die Kugel geben, oder sich mit Herrn Bonin und Herrn Kamp, den anderen beiden Hegelianern am Rande des kantianischen Oberzentrums, an den Händen fassen, durch die Ritterakademie tanzen und singen: „Was vernünftig ist, das ist wirklich; und was wirklich ist, das ist vernünftig.“ Oder, mit den Worten des Dahlenburger Weltweisen: „Die Arena ist das wert, was sie am Ende kostet. Das haben die Lüneburger
      sich einfach verdient.“

      Wie man der Beschlussvorlage des Landrates für die morgige Abstimmung entnimmt, kann dieses Verdienst ja im günstigsten Fall etwas über 100 Millionen Euro betragen.

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      • Klaus Bruns schreibt:

        Marc Rath
        Mit Wagemut

        Gegen diesen Bau lässt
        sich so einiges sagen.
        Und vieles davon ist
        richtig: Zu groß und an
        der falschen Stelle ist wohl die
        Formel, die das Dilemma am besten trifft. Das Baumanagement
        beim Landkreis hat versagt, und
        die Kreispolitik hat sich zu lange Zeit zu großen Illusionen hingegeben.
        Das alles gehört aufgearbeitet
        – mit allen Konsequenzen. Aber
        einen Notstand löst dieser stetig
        gewachsene Scherbenhaufen
        nun wiederum auch nicht aus.
        Daher sollte der Bau fertig gestellt werden, und dann wird es
        in der Halle Sport und Events geben.
        Bis dahin werden noch harte
        Auseinandersetzungen geführt.
        Richtig so.
        Wer dabei an eine
        Kostendeck(el)ung bei Bau und
        Betrieb glaubte, hat wohl nie auf
        andere Objekte dieser Art geschaut.
        Irgendwann in den ersten
        Monaten des nächsten Jahrzehntes steht der Bau. Die Kassen von Kreis und Gemeinden
        werden die Kosten auffangen. Sie
        müssen es und sie werden es
        können. Und das Team vom
        Campus Management kann dann
        zeigen, was in ihm steckt. Am
        Ende gehört angesichts aller
        Widrigkeiten auch etwas Wagemut dazu.
        Ob die Arena dann ankommt,
        wird man doppelt sehen: An den
        Besucherzahlen und bei der
        Kommunalwahl im Herbst 2021
        – kurz nach dem geplanten Eröffnungstermin.

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      • Klaus Bruns schreibt:

        Malte Lühr
        Bitter, aber vernünftig
        Noch vor wenigen Monaten schien es vernünftig, mit Profis in
        der Projektsteuerung
        das verkorkste Arena-Projekt
        konsequent und schnell zu Ende
        zu bringen. Allein, um nicht noch
        mehr Geld zu verbrennen. Doch
        hat sich das Bild durch die zuletzt veröffentlichten Fakten gewandelt. Viele Probleme wie die
        Verkehrs- und Parkplatzsituation sind weiter ungelöst. Die Betriebskosten liegen schon jetzt
        bei 1,2 Millionen Euro jährlich –
        wenn alles gut geht.
        Nun ist der Bau einer Eventhalle immer auch mit Risiken
        verbunden. Doch sind diese Risiken noch kalkulierbar? Nein.
        Zu lange läuft die Arena-Planung
        unter der Prämisse: „Was nicht
        passt, wird passend gemacht“.
        Konzept und Bau sind Frankensteins architektonisches Monster. Längst macht der Satz die
        Runde: „Eine zu große Halle für
        ein zu kleines Grundstück.“
        Wenn der Kreis dann auch
        noch mit nur drei Veranstaltungen über 2500 Zuschauern im
        Jahr plant, obwohl die Arena
        3500 Besucher fasst, ist spätestens zu fragen, ob Lüneburg die
        Halle in dieser Form überhaupt
        braucht? Selbst wenn die Heimspiele der Bundesliga-Volleyballer nicht eingerechnet sind.
        Zwar ist es bitter, Millionen
        Euro zu verbrennen und das Projekt zu stoppen. Doch ist es betriebswirtschaftlich vernünftig.
        Eine Fehlplanung durch die Fertigstellung zu vollenden, wird
        noch viel mehr bittere Momente zur Folge haben.

        Justus Bittner
        Ich halte es hier mehr mit Malte Lühr, aber weder auf ihn, noch auf mich wird da gehört werden. Dieses sagt mir meine Politik-Erfahrung, es wäre schön, wenn ich mich irren würde. Diese Wahrscheinlichkeit tendiert aber gegen Null.

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      • Klaus Bruns schreibt:

        Justus Bittner
        hier ein tipp, speziell für sie.
        https://zeitzuleben.de/ueber-den-umgang-mit-besserwissern/

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    • Kevin Schnell schreibt:

      Herrn Chefredaktor Rath möchte ich fragen, wer denn seiner Meinung nach „die Kassen von Kreis und Gemeinden“ füllt, aus welchen heraus „die Kosten“ für die 100 Millionen Euro-Arena „aufgefangen“ werden.

      Die Autoren der Straßenkostenbeitragssatzungen? Oder doch die Campus- und SVG-Emissäre im Rat, die demnächst wieder über das unerlässliche Hochschrauben der Hebesätze befinden und beschließen werden?

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  40. jj schreibt:

    Das hat der Landkreis Lüneburg als Pressemitteilung zum Thema Arena im Hochbau-Ausschuss herausgegeben:

    Arena Lüneburger Land: Projektleitung informiert Hochbauausschuss

    (lk/mo) Zwei Tage vor der Sondersitzung des Kreistages hat die Kreisverwaltung gestern (28. August 2019) noch einmal wichtige Informationen zur Arena Lüneburger Land zusammengetragen. Im Hochbauausschuss äußerte sich die Reese Baumanagement GmbH als Projektsteuerer unter anderem zu einem realisierbaren Kostenrahmen: Demnach kann die Sport- und Veranstaltungshalle zu einem Gesamtpreis von 23 Millionen Euro gebaut werden – sofern sich die Politik am Freitag für einen Weiterbau entscheidet. Gleiches gilt für den Zeitrahmen: Gibt der Kreistag grünes Licht, könnten die Arbeiten im Oktober fortgesetzt werden. Eine Fertigstellung wäre bis Anfang 2021 möglich.

    Auch zur Tragwerksplanung gab es im Hochbauausschuss detaillierte Informationen. Erneute Prüfungen haben nun ergeben, dass bezüglich der Statik einem Weiterbau nichts im Wege steht. Der Hintergrund: Seit Projektbeginn hatten sich die Nutzungsanforderungen mehrfach geändert, so dass Statik-Berechnungen angepasst und erneut vom Prüfstatiker freigegeben werden mussten.

    Wie es mit der Arena Lüneburger Land weitergehen soll, darüber entscheidet am Freitag (30. August 2019) der Kreistag. Zur Diskussion stehen drei Szenarien – von der Fortsetzung des Baus über eine Kostenbeschränkung bis hin zum Projekt-Exit. Die öffentliche Sitzung beginnt um 15 Uhr in der Lüneburger Ritterakademie, Am Graalwall

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  41. Manuela Hein schreibt:

    Herr Jenckel,
    gibt es inzwischen eigentlich schon ein Anforderungsprofil und ein Nutzungskonzept für die Arena?
    Mit anderen Worten: Weiß der Bauherr schon, warum er baut?

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    • jj schreibt:

      Mit Sicherheit findet sich einiges zur Nutzung in den vielen Unterlagen. Lg jj

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      • Achim Stein schreibt:

        Hoffentlich wird wenigstens etwas davon bis heute um 15 Uhr gefunden. Sonst stimmen die Kreistagsabgeordneten nicht nur erneut ab, ohne dass alle Fakten auf dem Tisch liegen, sondern auch wieder, ohne dass sie sagen könnten, worüber.

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    • Frantz Wittkamp schreibt:

      „Wo Hybris auf Dilettantismus trifft, ist das Desaster nicht weit.“

      Wundert Sie das, Herr Jenckel?

      Wenn beide Eltern Enten sind,
      ein ganz normaler Fall,
      dann kriegen sie ein Entenkind
      und keine Nachtigall.

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  42. Jo schreibt:

    Statt einer 9,6 Millionen Euro-Arena nun eine 109,6 Millionen Euro-Arena.

    Wen schert das schon?

    WIR LASSEN UNS DAS HÄMMERN NICHT VERMIESEN !

    »Die Sozialdemokraten fordern unisono eine ›Koalition der Vernünftigen‹ – für den Weiterbau.« (Malte Lühr, LZ, 27. August 2019)

    »Boris Johnson fordert ostinato eine ›Koalition der Vernünftigen‹ – für den No-Deal-Brexit.« (Fintan O’Toole, Die Zeit, 7. August 2019)

    »›Neusprech‹ ist die sprachpolitische Verkehrung von Wortbedeutungen – zum Zwecke der Verhaltensmanipulation.« (George Orwell, ›1984‹, 8. Juni 1949)

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  43. Ulf Reinhardt schreibt:

    In der gestrigen Bauauschusssitzung gab es im öffentlichen Teil außer der in der LZ ausführlich geschilderten Historie der Statik wenig neue Informationen. Die Antworten des Landrats auf meine Einwohnerfragen machen jedoch deutlich, dass die Arena nach dem Willen des Landrats auch ohne feststehende Investitionskosten, ohne endverhandelten und zulässigen Betreibervertrag und trotz jährlicher Kosten in Höhe von 1,2 Mio. Euro gebaut werden soll:

    – Welcher Anteil der ermittelten Investitionskosten resultiert aus vorliegenden Ausschreibungsergebnissen, welcher Anteil ist nach wie vor geschätzt?

    Antwort: Für 70% liegen Ausschreibungsergebnisse vor, für den Rest wurden die Kosten nach einem Marktpreisindex ermittelt.

    – Wie wurden die jährlichen Kosten von 1,2 Mio. Euro ermittelt?

    Antwort: Die Kosten wurden von einem Wirtschaftsprüfer, nicht anhand von Vergleichsobjekten ermittelt. Bei den Unterhaltskosten wurde kommunaler Regelunterhalt plus 20% zugrunde gelegt. Die Finanzierungskosten sind mit 23 Mio. und 1,5% Zinsen berechnet. Die Abschreibung ist noch nicht definitiv.

    – Warum wurden die jährlichen Kosten von 1,2 Mio. Euro erst 2 Tage vor dem Kreistag veröffentlicht?

    Antwort: Keine!

    – Liegt in der Zwischenzeit ein endverhandelter und beihilferechtlich geprüfter Betreibervertrag vor?

    Antwort: Nein

    Hier noch ein paar ausgewählte Zitate, welche für sich sprechen:

    Der Landrat geht davon aus, dass „die Betriebskosten erst stimmig sind, wenn der Betrieb läuft“. Offensichtlich hält er eine realistische Kostenermittlung anhand von Vergleichsobjekten für überflüssig.

    Herr Kamp sieht sein „Vertrauen in die Fa. Reese, Frau Vossers und Herrn Maul“ als gute Basis für den Bau der Arena. Durch die Präsentationen der Fa. Reese habe er „zum ersten Mal die Zusammenhänge verstanden“. Auf Grundlage welchen Verständnisses hat Herr Kamp denn seit Jahren den Bau der Arena politisch vorangetrieben und der Beschlussvorlage vom 17.12.2018 zugestimmt?

    F.J. Kamp zur Frage der Transparenz: „Mehr Transparenz kann ich mir bei einem Projekt nicht vorstellen, mehr Transparenz hatten wir noch nie“.

    Ob das Innenministerium, der Steuerzahler und der Wähler das auch so sieht ???

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    • Berni Wittvogel schreibt:

      Gut aufgespießt, Herr Reinhardt:

      „Herr Kamp sieht sein ‚Vertrauen in die Fa. Reese, in Frau Vossers und Herrn Maul‘ als gute Basis für den Bau der Arena. Durch die Präsentationen der Fa. Reese habe er ‚zum ersten Mal die Zusammenhänge verstanden‘.

      Auf Grundlage welchen Verständnisses hat Herr Kamp denn dann eigentlich seit Jahren den Bau der Arena politisch vorangetrieben und der Beschlussvorlage vom 17. Dezember 2018 zugestimmt?

      F.J. Kamp zur Frage der Transparenz: ‚Mehr Transparenz kann ich mir bei einem Projekt nicht vorstellen, mehr Transparenz hatten wir noch nie‘.“

      Im Gegensatz zum Franz-Josef meine ich: Mehr Kamp kann ich mir bei einem Projekt nicht vorstellen, mehr Kamp hatten wir noch nie.

      „Hartzen“, „Riestern“ und „Wulffen“ haben sich im täglichen Sprachgebrauch inzwischen durchgesetzt. „Kampen“ hat gute Chancen, denke ich. „Kampen“ ist „taktischer“ / zweck- und interessenbezogener Umgang mit Informationen; etwas schönreden, ohne die ganze Wahrheit zu sagen usw. Mit „Kampen“ ließe sich ein für manchen Politiker und viele Spekulanten zum „professionellen“ Alltagsbetrieb gehörendes Denk- und Sprach-Verhalten präziser bezeichnen. Wer einen anderen willentlich im Unklaren lässt, ihn für blöde verkaufen möchte, der „kampt“ ihn. „Kamp mich nicht an“, sagte die Frau zum Ex-Freund, als der sich wortreich zu entschuldigen versuchte. Der Nahrstedt „kampt“ nicht mit seinem Arena-Kostenrahmen; der glaubt im Ernst daran. Usw.

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  44. Axel Butt schreibt:

    Ich lese in der Beschlussvorlage 2019/256 zur Kreistagssitzung am 30. August 2019 auf Seite 4 das Folgende:

    „Anzahl der geplanten Veranstaltungen
    Nach aktuellem Kenntnisstand plant der Betreiber folgende Formate:
    Kulturveranstaltungen:
    • Bis 1800 Besucher: ca. 40 Veranstaltungen pro Jahr
    • Bis 2500 Besucher: ca. 7 Veranstaltungen pro Jahr
    • Über 2500 Besucher: ca. 3 Veranstaltungen pro Jahr
    Dazu kommen als Eventveranstaltungen die Spiele der SVG.“

    FRAGEN:

    A) Es sind in der 60 bis 100 Millionen Euro teuren Multifunktionshalle also pro Jahr maximal 65 Veranstaltungen geplant. Was geschieht an den übrigen 300 Tagen?

    B) Laut Duden bezeichnet „Kultur“ die Gesamtheit der von einer bestimmten Gemeinschaft auf einem bestimmten Gebiet während einer bestimmten Epoche geschaffenen, charakteristischen geistigen, künstlerischen, gestaltenden Leistungen (als Ausdruck menschlicher Höherentwicklung). In welchem Sinne wird das Wort „Kultur“ in dem Begriff „Kulturveranstaltungen“ verwendet?

    C) Die wenigen Heim- und (noch weniger eventuell möglichen) Pokalspiele der SVG firmieren als „Eventveranstaltungen“. Worin unterscheiden sich „Eventveranstaltungen“ von „Kulturveranstaltungen“?

    D) Mit wievielen Besuchern wird durchschnittlich bei den SVG-Eventveranstaltungen (Volleyballspielen) gerechnet?

    E) In welchem Sinne ist die Arena eine Sporthalle, wenn nicht Sport darin stattfindet, sondern nur „Kultur-“ und „Eventveranstaltungen“? In welchem Sinne ist sie eine Breitensporthalle, wenn die allermeisten Landkreisbewohner darin niemals werden Sport treiben können?

    F) Im 3. Entwurf der Finanzierungs- und Nutzungsvereinbarung zwischen Landkreis Lüneburg und Hansestadt Lüneburg ist im § 1 fixiert, in der „Arena“ würden „kleinere Veranstaltungen mit ca. 50 Personen genauso möglich sein, wie größere Veranstaltungen mit ca. 3.500 Besuchern.“ Wie habe ich mir eine Veranstaltung mit ca. 50 Personen in einer Halle mit einer Bruttogeschossfläche von 9.500 m² vorzustellen?

    G) Der „Nutzungsvereinbarung zwischen Landkreis Lüneburg und Hansestadt Lüneburg“ ist außerdem zu entnehmen, die Halle werde auch für Schul-, Breiten- und Hochschulsport zur Verfügung stehen. Kommerzielle Veranstaltungen würden aber Vorrang haben, um einen wirtschaftlichen Betrieb zu ermöglichen. Was heißt „zur Verfügung stehen“ in diesem Fall genau? Wie ist der „Vorrang des Kommerziellen“ zu verstehen, wenn nur 65 „Veranstaltungsformate“ vom Betreiber geplant sind? Wie ist der „wirtschaftliche Betrieb“ eines 9.500 m²-Gebäudes mit 65 „Kultur-“ und „Eventveranstaltungen“ pro Jahr zu gewährleisten?

    H) In welchem Verhältnis steht das Konzept des Wirtschaftlichkeitsvorrangs zu der Tatsache, dass die Kreisverwaltungsspitze über ein halbes Jahrhundert mit laufenden „Aufwendungen“ in Höhe von insgesamt mindestens € 1,2 Mio. per annum rechnet?

    J) Warum und wozu genau „benötigt“ Lüneburg diese „Arena“ eigentlich nochmal?

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    • jo bembel schreibt:

      Geschichte wiederholt sich. Doch welche?

      Hamburger Morgenpost vom 20.07.05

      „HALLE HAT 8,3 MILLIONEN EURO GEKOSTET OUHOUHH OUJOOIHO Das Knick-Ei wird abgerissen“

      Eins, zwei, drei, alles ist vorbei: Das „Knick-Ei“ in Halstenbek (Kreis Pinneberg) wird abgerissen. Die Sporthalle ist eine der teuersten Bauruinen der Republik, nachdem sie zwei Mal eingestürzt war. Jetzt beschlossen die Politiker der 12000-Seelen-Gemeinde: Der Schandfleck muss endgültig weg!
      Das „Knick-Ei“ sollte einst ein Prunkstück werden – es wurde zum Millionengrab. Seit 1995 hat die ovale Sporthalle mit Glasdach die Gemeinde satte 8,3 Millionen Euro gekostet. (ꙭꙬ) Die Hallenbefürworter hatten immer argumentiert, es sei schon zu viel Geld investiert worden – die Sporthalle müsse zu Ende gebaut werden. Kritiker wollten den Abriss. ‼

      Nachtrag:
      Am 18. Juli 2005 entschied die Gemeinde, das Knick-Ei komplett abzureißen und eine Sporthalle in konventioneller Bauweise zu errichten. Da der Bürgermeister Bruno Egge wegen rechtlicher Bedenken Widerspruch gegen diese Entscheidung einlegte, wurde am 15. August 2005 der Beschluss zurückgenommen. Eine Bürgerbefragung in der Gemeinde kam am 11. Dezember 2005 zum Ergebnis, dass es keinen Wiederaufbau mehr geben solle. Die Abrissarbeiten begannen im Januar 2007. Diese dauerten bis zum März 2007. Anschließend wurde das Gelände mit Sand aufgefüllt.

      LZ vom 26.02.2014 (Leserbrief)

      „Wolle mer se baue lasse?“
      Libeskind-Bau, LZ-Berichte

      „Bei einem sofortigen Baustopp müssten laufende Verträge trotzdem weiter bezahlt werden, ein neues Zentralgebäude in Standardversion wäre auch nicht umsonst zu haben; zudem riskierte man den Zehn Millionen-Euro-Zuschuss der EU. Dazu kämen auch noch einige weiche Faktoren wie der immense Imageschaden für das Land, die Region Lüneburg und die Leuphana selbst. In der Abwägung spreche dies alles für den Weiterbau.“ (Ministerin Heinen-Klajic).

      Ich wüsste gern, wie hoch sind die Kosten für die laufenden Verträge und wie teuer wäre ein Zentralgebäude in Standardversion? Wie teuer kommen uns die „weichen“ Faktoren zu stehen? Wie kann es sein, dass walten lassen von Vernunft zu einem Imageschaden führt? Der schlaue Mensch korrigiert seine Fehler und lernt aus ihnen, der dumme ist erkenntnissresistent und wiederholt sie hoffnungslos hoffnungsvoll. Ob überhaupt EU-Gelder fließen, ist nicht sicher (Stichwort OLAF). Die Landesregierung ist laut Aussage von Jörg Hillmer nicht bereit nachzuschießen. Stadt und Kreis wollen es auch nicht und sind durch den Entschuldungsvertrag nicht in der Lage. Darum – so die verquere Politiker­Logik – kann es nur heißen: weiterbauen! In diesem Sinne, allen Beteiligten ein dreifach donnerndes „Helau!“

      Joachim Preuß, Barum

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    • Petra Boldt schreibt:

      Anders betrachtet – geht man von einer Laufzeit von 25 Jahren aus, nimmt die goldene Mitte und geht in der Zeit von Gesamtkosten von 80 Mio aus, prognostiziert mal optimistisch 70 Veranstaltungen im Jahr, dann zahlt der Steuerzahler pro Veranstaltung rund 45.000 Euro zu. Jetzt müsste schon jemand eine sehr hohe Auslastung mit Schul-und Breitensport aus der Tasche ziehen, um das Ergebnis zu beschönigen… (selbst bei 200 Breitensport-Terminen im Jahr, wäre man immer noch bei Kosten von rund 13.000 Euro pro Belegung).

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      • Matthias Schmidt schreibt:

        Hätte dann aber das Argument dem Gemeinwohl zu dienen!

        Beispiel: Entfallen von Ihren 200 Schul- und Breitensport-Events drei pro Woche, also 150 im Jahr auf das Training der 13 SVG-Profis, dann ist es, als würde der Steuerzahler jedem einzelnen von denen 1.000 Euro pro Belegung (Trainingseinheit), also jedem einzelnen 150.000 Euro pro Jahr in die Hand drücken.

        Das nenne ich öffentliche Daseinsvorsorge!

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    • jo bembel schreibt:

      zu D) Seitens SVG/Hoppe wird mit ca. 1.800 Zuschauern kalkuliert. Diese werden benötigt, um sich bei einer angemessenen Mietzahlung (4.000 Euro) und zusätzlich höheren Kosten (Personal etc.) pro Veranstaltung nicht finanziell schlechter zu stellen, als jetzt in der mietfreien Gelleresenhalle.

      Zur Einordnung dieser Zahl:
      Der Zuschauerschnitt in der VBL (Hauptrunde) lag in den letzten 4 Saisons bei 1.434. Rechnet man die 2 Teams mit extrem abweichenden Zuschauerzuspruch (Berlin Recycling Volleys Ø 4.315 und VCO (Bundesstützpunkt für den Volleyball-Nachwuchs) Ø 114 Besucher) heraus, ergibt sich ein Zuschauerwert von 1.206 im Mittel. Würde die SVG den Schnitt erreichen, wäre sie auf Patz 2 oder 3 in dieser Kategorie. Ein einziger Verein (BRV) zieht jährlich 25-30% aller VBL-Zuschauer!

      Wenn man davon ausgeht, dass die für jedes Heimspiel gemeldeten 800 Zuschauer ein geschönter Wert sind und tatsächlich nur 600 – 700 anwesend sind, würde der kalkulierte Schnitt eine Verdreifachung bedeuten. Für die Annahme, dass es sich bei den SVG Zuschauerzahlen um alternative Fakten handelt spricht 1.) um diese Zahl für jedes Spiel zu erreichen, wäre der Verkauf von ca. 600 Dauerkarten nötig (wäre das so, hätten LZ und Lünepost ganzseitig darüber berichtet), 2.) wurden selbst vor Top-Spielen Titelkopfanzeigen in der LZ geschaltet (um die Anzeigenkosten einzuspielen wären ca. 100 dadurch generierte Zuschauer erforderlch).

      Wenn es gutgeht, werden ca. 1.000-1.200 (zahlende) Zuschauer zu den SVG-Spielen in die Arena kommen. Aber auch das wird nicht passieren, denn jeder der weiß, wem er das Multimillionen-Grab zu verdanken hat und wird sich durch wegbleiben bedanken.

      Selbstverständlich kenne ich auch die Tricks zur Anlockung von Zuschauern und wie Zuschauerzahlen formal korrekt nach Oben getrieben werden – allerdings nicht wirklich mit den Einnahmen korrelierend. Haben schon ganz andere Vereine (u.a. HSV Handball) versucht. Ergebnis ist bekannt.

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      • jo bembel schreibt:

        Hätte heißen sollen „bei einer angenommenen Miete von 4.000 Euro“ (glaube ich mal gelesen zu haben), angemessen wäre natürlich ein wesentlich höherer Betrag, der aber nicht durch eine Randsportarten-Vereinsveranstaltung erwirtschaftet werden kann.
        Der HSV Handball ist unter anderem, wenn auch nachrangig, insolvent gegangen, weil allein um die reinen Spieltagskosten (Hallenmiete, Security, Reinigung etc.) einzuspielen der komplette Unterrang in der Barclaycard Arena ausverkauft sein musste.

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    • Axel Butt schreibt:

      Lieber Herr bembel,

      vielen Dank für Ihre vielen guten (ebenso wie bitteren) Anmerkungen, Ausführungen und Erläuterungen!

      Haben Sie zu meiner letzten Frage (J) auch eine Antwort? Wenn die plausibel ausfällt, wären Sie mit Sicherheit ein aussichtsreicher Kandidat für den Ehrenring der Hansestadt Lüneburg. Ich habe mit verschiedenen Kreistagsabgeordneten, Ratsmitgliedern und Verwaltungsangehörigen gesprochen. Niemandem fiel (jenseits von dünnem Floskel-Gebimmel) etwas Überzeugendes zu Grund und Zweck des Arena-Baus ein.

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      • jo bembel schreibt:

        PR-Mitteilung der Vernunfts-Koalitionäre

        Marc Rath (LZ vom 30.08.2019) Gegen diesen Bau lässt sich so einiges sagen. Und vieles davon ist richtig:…
        Da er nachfolgend zu erwähnen vergisst, was denn für den Bau spricht, hier die zusammengefassten Argumente (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

        • Die Arena wird gebraucht, weil sie fehlt
        • Lüneburg ist ein bedeutendes Oberzentrum und Zuzugsregion. Da Arbeitsplätze und deren Erreichbarkeit keine primären Zuzugsgründe sind, verfüg- und bezahlbarer Wohnraum auch keine Rolle bei der Wahl des Wohnortes spielt, ebenso nicht ein gutes Angebot an Kindergärten und Schulen, muss diese Arena gebaut werden, denn sonst besteht die Gefahr, dass dieser Trend stoppt oder sich gar ins Gegenteil umkehrt.
        • Andere Städte, die wo kleiner und keine Oberzentren sind, haben eine Arena.
        • Die Arena wird als Leuchtturm für die Region benötigt.
        • Wir können uns die Arena leisten. Es müssen keine Kredite dafür aufgenommen werden.
        • Es ist absehbar, dass die jährlich 30 Termine für Stadt und Landkreis im Leuphana Zentralgebäude nicht mehr ausreichen werden.
        • Durch die Arena entstehen Arbeitsplätze, darunter neuartige Berufsfelder, wie z.B. Zuschauerlotse, und Fahrradbügel-Auf-, Um- und Abbauer (erstere sorgen dafür, dass keiner der auf einem externen Parkplatz Parkenden auf den verschlungenen Pfaden verloren geht, die anderen dafür, dass Fahrrad-Stellplätze, wo auch immer, bedarfsgerecht zur Verfügung stehen.
        • Die Arena bedeutet einen echten Mehrwert für die Region. Egal wie teuer es werden wird.
        • Gäbe es keine Menschen, die ihre Intelligenz destruktiv missbrauchen, würde wir jetzt schon von diesem echten Mehrwert profitieren.

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  45. Ulrich Blanck schreibt:

    Ist eigentlich schon mal jemandem aufgefallen, dass die Arena plötzlich die 2,5 fache Lebenserwartung aufweist. Wurde doch ursprünglich das 20 Jahres PP Projekt von OB Mädge gegenüber dem Rat damit begründet, dass dieser Typ Halle für nur diese 20 Jahre gebaut werde und dann wohl abgängig sei. Nun erfahren wir heute aus der Vorlage des Landrats eine geplante Abschreibung über 50 Jahre. Na gut, kann man ja auch mal mit rechnen: Laut Vorlage 2019/256 erwartet LR Nahrstedt laufende Aufwendungen in Höhe von 1.2 Mio. jährlich. Daraus ergeben sich über den Abschreibungszeitraum dann Aufwendungen in Höhe von insgesamt 60.Mio. zu den 25.767 Mio. geplanten Baukosten ergeben sich nun 85,767 Mio. Das macht dann 42.5 Mio.für die Stadt über die Kreisumlage zu bezahlen zzgl. der in der beschlossenen Nutzungs- und Finanzierungsvereinbarung festgeschriebenen brutto 150.000 € als Finanzierungszuschuss zur
    Investition ab dem Jahr der Betriebsaufnahme insgesamt 20 Jahre, macht ergo noch mal 3. Mio. zzgl. einer Einmalzahlung von 1.4 Mio. dann 46,9 Mio für die Stadt zzgl. 75.000 +2% Steigerung/Jährlich für den (dort nicht stattfindenden) Schul- und Breitensport haben wir für die Stadt doch mal 6.343.455,11 Mio über den Abschreibungszeitraum. Also 53.243.455,11 Euro – das ist die Summe die sich aus allen (bisher) bekannten offiziellen Quellen für die Stadtkasse ergibt. Sollte man darüber morgen in der Ratssitzung eigentlich mal sprechen?

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  46. jj schreibt:

    Als Antwort auf den Kommentar von Ulf Reinhardt:
    Wie das Leben manchmal so spielt, schon vor zwei Jahren saß bei mir im Büro ein potenzieller Betreiber für die Arena und erklärte mir und zwei Kollegen, dass er sich einmal in Deutschland bei Hallen-Betreibern umgehört habe und die Betriegskosten mindestens 1,2 Millionen Euro im Jahr betragen. Damals für einige Entscheidungsträger eine indiskutable Summe. Und in diesem Fall ist das „mindestens“ besonders interessant. Also: Bei der Entscheidung pro Arena ist die Fortsetzung garantierte. Im Rat und im Kreistag.

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    • Ulf Reinhardt schreibt:

      Da ich vor langer Zeit in meiner Unternehmensgruppe auch solche Hallen betrieben habe, kannte auch ich die Kostenstrukturen vieler kommunaler Hallen in Süddeutschland und das Dilemma, dass einige Kommunen die damals unter Mehrzweckhalle geführten Gebäude nach einigen Jahren mit einem Haufen verbliebener Verbindlichkeiten aufgrund der nicht mehr tragbaren Betriebskosten wieder geschlossen haben.

      Auf die Problematik der Betriebskosten und die Tatsache, dass der Landkreis diese überhaupt nicht ermittelt und anhand von Vergleichsobjekten belegt hat, habe ich schon im letzten Jahr mehrmals hingewiesen.

      Auch unser Oberbürgermeister hat noch 2008 eine Halle mit der Begrundung abgelehnt, diese koste 30 Millionen plus 10% Betriebskosten, also 3 Mio., pro Jahr.
      Da hat er die Kosten der Halle genau richtig, die Betriebskosten jedoch sehr hoch geschätzt. Über die Lebensdauer einer Halle jedoch nicht ganz verkehrt, denn mit zunehmendem Lebensalter können aus den 1,2 – 1,5 Mio. aufgrund wachsender Instandhaltungskosten auch 2 – 2,5 Mio,.werden.

      Aber offensichtich hört in dieser Sache niemand auf den Oberbürgermeister und natürlich schon gar nicht auf mich.

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      • jo bembel schreibt:

        Hallo Herr Reinhardt,

        so sehr ich Ihre Expertise schätze – die Zahlen, die Herr Mädge 2008 aus der Bürgermeisterkette gedreht hat, können nicht stimmen. Erstens hat die RittalArena in Wetzlar 2008 nur rund 16 Millionen Euro gekostet (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Rittal_Arena_Wetzlar), zweitens sind die Baukosten seit 2008 deutlich gestiegen. Wenn eine solche Multifunktionshalle damals 30 Millionen gekostet hätte, müsste sie heute doch 45 plus X Millionen kosten. Oder irre ich mich?

        Aber letztlich ist es auch egal, was eine solche Arena vor 10 Jahren gekostet hätte, es geht hier und jetzt um den wirtschaftlichen Unfug zum Nachteil von Steuerzahlern und Bürgern -̶ denn die am Schlachthof ausblutetenden kommunalen Finanzen werden an anderer Stelle (Schulen, Kitas, Straßen- und Radwegebau, Sportförderung und sozialen Einrichtungen/Programmen etc.) fehlen. Nur gut, dass das Vorgenannte nichts mit der SPD-DNA zu tun hat, sonst müsste die Fraktion komplett gegen jedwede Form des Weiterbaus stimmen. Aber es gibt nicht mal einen ehrenwerten Abweichler.

        Ist es nicht interessant (LZ von heute), dass ein großer Teil der Kostensteigerung wohl dem Umstand geschuldet ist, dass … Herrn Hoppe die Anforderung, die der Branchenriese FKP an die Dachtraglast stellte, nicht ausreichend war. Statt 7,5t an zwei Stellen des Dachs verlangte er diese Traglast an jedem Punkt des Dachs. Und dieser Mann soll Schadensersatz bekommen, wenn die Arena nicht gebaut wird?

        Da ich ein juristischer Laie bin, wie steht es überhaupt mit dem Anspruch auf Schadensersatz? Inwiefern würde Herrn Hoppe ein Schaden entstehen, der über die Kosten für Teilnahme an der Ausschreibung und die Erstellung des Betreiberkonzepts hinausgehen? Zweitens ist ein Vertrag nicht null und nichtig, wenn er gegen gesetzliche Bestimmungen (hier Beihilferecht bzw. Europäisches Recht ähnlich https://blog-jj.com/2019/08/12/arena-pruefbericht-es-wird-auf-luecke-gebaut/#comment-7545) verstößt?

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      • Ulf Reinhardt schreibt:

        Hallo Herr Bembel,

        Sie haben Recht, die 30 Mio. 2008 wären heute natürlich eher 40 – 45 Mio. Mir ging es jedoch nur um die Aussage zu den Betriebskosten, welche zeigt, dass das Bewußtsein für die Folgekosten auf Seiten der Stadt Lüneburg vorhanden war. Der Landkreis ging jedoch nach den Aussagen des Herrn Krumböhmer noch im letzten Jahr davon aus, dass die Arena ohne öffentliche Zuschüsse zu betreiben sei. Das ist mehr als naiv und zeugt von Untätigkeit. Genauso wie das Rechnungsprüfungsamt nun anhand von Vergleichsobjekten bei Eigenbetrieb jährliche Defizite von durchschnittlich 2,7 Mio. berechnen konnte, hätte Herr Krumböhmer einfach nur ein paar Kollegen mit vergleichbaren Hallen anrufen müssen.

        Schadensersatz entsteht bei einem Vertrag grundsätzlich nicht nur für die entstandenen Aufwendungen, sondern ebenfalls für entgangene Gewinne. Da dies immer eine fiktive Rechnung ist, ist die jeweilige Höhe jedoch schwer zu prognostieren. Daher halte ich die genannte Spanne von 100 TEUR bis 1,25 iMio. für sehr realistisch.

        Wenn der Betreibervertrag gegen das Beihilferecht verstößt, wird er für unzulässig erklärt. Damit besteht der Vertrag einfach nicht mehr. Ob in diesem Fall Schadensersatzansprüche des Betreibers bestehen, kann ich nicht sicher einschätzen. Mögich ist dies, da die beihilferechtiche Prüfung sicherlich Augabe des Landkreises gewesen wäre.

        Das erschreckende Fazit ist für mich jedoch nicht der mögiche Schadensersatz, sondern die Tatsache, dass der Landrat morgen eine Halle ohne endgültigen Betreibervertrag beschleßen möchte. Zunächst ist völlig unklar, ob die Campus den Wünschen des Landkreises im Rahmen der Nachverhandlungen folgt. Sollte dies der Fall sein, besteht die aus meiner Sicht sehr realistische Gefahr, dass der Betreibervertrag anschließend für beihilferechtich unzulässig erklärt wird.

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  47. Andreas Janowitz schreibt:

    Da es bei diesen „PPP-Geschäften“ grundsätzlich um die Privatisierung von Gewinnen und die Sozialisierung von Verlusten geht ist dieser absurd-komisch ungenügende Bau für mich von vornherein grober Unfug zu Lasten der Allgemeinheit.

    Obwohl ich in Haftung genommen werde, kann ich nicht §125 BGB geltend machen. Obwohl ich die erwähnte „kreavitve Buchführung“ als arglistige Täuschung empfinde muss ich die Mithaftung über allg. Abgaben mittragen. §182 BGB greift auch nicht.
    Keine der vorgenannten Bedingungen diesen Bau betreffend wird, trotz der erheblichen Mehraufwendungen, in absehbarer Zeit erfüllbar sein, demzufolge ist es wohlwollend den Befürwortern dieser Ruine §104 2. zu unterstellen.

    Die Herrschaften sollten sich jetzt besser mal zurrücklehnen und sich „abgedreht auditiv-visuellen Kitsch“ zu gemüte ziehen, anstatt offensichtlich unzurechnungsfähigen Unfug zu kolportieren!

    Es ist schon schlimm genug das ausgerechnet ich, angesichts der Erosion von Verantwortung und Disziplin seitens der Beteiligten, §826 in Erinnerung rufen muss, denn „sittenwidrige vorsätzliche Schädigung“ des Steuerzahlers ist dieser ungenügende Schutthaufen, der keine der beworbenen Qualitäten, trotz des viellfachen ursprünglichen Preises, auch nur im geringstens Erfüllt allemal!

    Soweit sind wir gekommen: Hurra!

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    • Georg Werner schreibt:

      Sie haben es nicht mitbekommen, Herr Janowitz?


      Oberbürgermeister Ulrich Mädge (hinten) und Landrat Manfred Nahrstedt erläutern, was zum Ausstieg aus dem PPP-Plan geführt hat: https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/385827-arena-lueneburger-land-kritik-am-finanzierungsmodell-zu-gross

      Mit Datum vom 07.11.2016 gibt es das erste Konzeptpapier in dem der Ausstieg aus dem PPP-Verfahren fixiert wird.

      Mit Datum vom 19.12.2016 beauftragt der Kreistag den Landrat zu prüfen, ob und zu welchen Bedingungen der Landkreis Lüneburg als Bauherr der multifunktionalen Sport- und Veranstaltungshalle „Arena Lüneburger Land“ auftreten kann.

      In der Folge wird mit leichten Änderungen am 06.03.2017 vom Kreistag beschlossen, dass der Landkreis Lüneburg als Bauherr auftritt.

      Am 12.06.2017 hat der Landkreis Lüneburg mit notariell beurkundetem Vertrag das Baugrundstück einschließlich eines „laufenden Projektes zur Realisierung einer multifunktionalen Sport- und Veranstaltungshalle“ gekauft. Bestandteil des Kaufgegenstandes ist auch die Planung des Architekten Buddelmeyer (incl. Fachplanung und Tragwerksplanung) bis zur Lph. 5 HOAI. Das aber bringt B+B in eine missliche Lage.Das Dilemma bestand darin, dass viele Planungsleistungen, wie sie in den einzelnen Leistungsphasen der HOAI definiert sind, nie erbracht wurden. Das Problem: Die Schublade, in der sich die seitens Lüneburg geforderten Planungsleistungen der LPH 2, 3 und 4 nach HOAI befinden sollten, war leer.

      Eine weitere Schwierigkeit bestand darin, dass es kein dokumentiertes Anforderungsprofil gab. Angaben zur Größe, Standards, Qualität der Ausstattung und Ausführung waren nicht festgelegt.

      Gleichwohl wurde der von der Sallier GmbH und dem Büro Buddelmeyer eingeschlagene Weg von den Planern nicht verlassen.

      Die Pforte zum Weg in die Kostenkatastrophe war aufgestoßen und wurde mit wehender Propagandabeflaggung durchschritten…

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      • Andreas Janowitz schreibt:

        Öhj! Ich hatte mir echt Mühe gegeben. Was kann ich für den Sprung in die laufende Kettensäge? Jetzt bin ich der Buhman, weil ich von Anfang an erwähnte, das dieser Plan verwegen ist, ohne auf Posten zu schielen?!
        Das verteidigen? Dafür muss man gepanschten Schnaps gesoffen haben?! Ganz egal wie man es dreht und wendet…

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    • Manfred Dengler schreibt:

      Donnerstag, 8. Dezember 2016, Manfred Nahrstedt bei der gemeinsamen Arena-Pressekonferenz mit dem Oberbürgermeister in der Kreisverwaltung:

      „Sobald eine verlässliche Kostenkalkulation vorliegt, werden wir [Landrat und Kreistagsmitglieder] uns tief in die Augen gucken und dann müssen wir sagen, bauen wir oder bauen wir nicht“.

      Heute, fast drei Jahre später, liegt immer noch keine verlässliche Kostenkalkulation vor, aber Herr Nahrstedt sagt trotzdem ununterbrochen: „Wir müssen, müssen, müssen weiterbauen!“

      Warum eigentlich?

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  48. Ulf Reinhardt schreibt:

    Nun ist die Katze aus dem Sack: 2 Tage vor der Kreistagsentscheidung veröffentlicht der Landrat eine neue Beschlussvorlage, welche eine jährliche Belastung des Haushaltes von 1,2 Mio. (Betriebskosten, Instandhaltung, Finanzierung und Abschreibung) statt der zuvor genannten 440 TEUR ausweist.

    Über 25 Jahre kostet die Arena für jährlich 10 Großveranstaltungen sowie 40 kleinere Veranstaltungen folglich nach der Beschlussvorlage des Landkreises:

    Investitionskosten 23 Mio.
    Jährliche Betriebs- und Finanzierungkosten von 1,2 Mio. über 25 Jahre = 30 Mio.

    Gesamtkosten über 25 Jahre = 53 Mio.

    Und so viel kann die Arena wirklich kosten:

    Bislang geplante Investitionskosten 23 Mio.
    Aufgrund fehlender Ausschreibungsergebnisse zusätzliche Kosten 4 Mio.
    Für Verkehrsmaßnahmen bislang völlig unberücksichtigte Kosten 3 Mio.
    Jährliche Betriebs- und Finanzierungkosten von 1,4 Mio. über 25 Jahre = 35 Mio.
    Unterdeckung der eigenen Betriebsgesellschaft nach Beendigung des 10-jährigen Betreibervertrags (Ermittlung des Rechnungsprüfungsamtes anhand von Vergleichsobjekten) 2,7 Mio. über 15 Jahre = 41 Mio.

    Gesamtkosten über 25 Jahre = 106 Mio.

    Schon vor einem halben Jahr habe ich Gesamtkosten von 60 – 80 Mio. prognostiziert.

    Nun ermittelt der Landkreis selbst schon 53 Mio. und unter Berücksichtigung aller Kosten und Risiken sind Gesamtkosten tatsächlich von mehr als 100 Mio. möglich.

    Wer kann diese Kosten für einen äußerst überschaubaren Gemeinnutzen verantworten?

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    • Inge Scholze schreibt:

      Herr Reinhardt,
      wie kommt es zu den unterschiedlichen Arena-Gesamtkosten bei Ihnen, 106 Mio. Euro, und Frau Wagner, 60 Mio. Euro? Was ist eigentlich eine ergänzende Sachlage? Am 26.08.2019 teilt die Verwaltung auf Nachfrage mit, sie nehme eine Abschreibungsdauer von 50 Jahren an. Sie kalkulieren mit 15 respektive 25 Jahren. Haben die unterschiedlichen Ergebnisse damit zu tun? Ich möchte Sie um eine möglichst knappe und übersichtliche Aufstellung bitten. Ich stand mit Zahlen schon in der Grundschule auf Kriegsfuß. Doch möchte ich auch meiner Omi Suse erklären, wieviel mehr der Weiterbau uns Steuerzahler über die wohl verlorenen 10 Mio. Euro hinaus noch kosten würde. Wenn nämlich nur wenige Menschen im Landkreis davon etwas haben, geht das nicht. Was ist, wenn woanders richtig geplant und neu angefangen wird? Der Landrat schreibt, aus dem Betreibervertrag müssen Schadenersatzansprüche von rund 1,25 Mio. Euro brutto erwartet werden. Ich habe aber gelesen, der Landrat will den Vertrag auflösen und neu verhandeln. Wie kommt er dann auf diese Versicherungssumme? Warum ist der Standort für die Halle eigentlich so schlecht gewählt? Da kommt man doch nur ganz schlecht hin.

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      • Ulf Reinhardt schreibt:

        Frau Scholze, ich habe die Lebenserwartung der Arena mit 25 Jahren angesetzt, da diese den Erwartungen an eine solche Halle entspricht. Bei der ursprünglichen PPP-Planung ging man nur von 20 Jahren aus.Der Landkreis legt nun jedoch bei der Ermittlung der jährlichen Kosten erstaunlicherweise eine Abschreibungsdauer von 50 Jahre zugrunde. Diese Lebenserwatung ist eindeutig zu hoch. Wenn dies dennoch erreicht wird, sind anstatt der Abschreibung deutlich erhöhte Instandhaltungskosten anzusetzen.

        Wie Sie meiner o.g. Aufstellung entnehmen können, gehe ich davon aus, dass nach Ende der Laufzeit des Betreibervertrages der Landkreis gezwungen sein wird, die Halle selbst mit einem jährlichen Defizit in Höhe von 2,7 Mio. Euro zu betreiben.

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  49. Kati Wagner schreibt:

    Sehr geehrter Herr Jenckel,

    dass eine fix und fertig an die Kreistagsabgeordneten verschickte, sachlich und objektiv ausgearbeitete BESCHLUSSVORLAGE, für die Landrat Manfred Nahrstedt gemäß § 85 NKomVG alleinige Zuständigkeit beansprucht, weil er durch derart vorbildlich sorgfältige Vorbereitung die Beschlussorgane, also den Kreistag, in die Lage versetzten wollte, in Kenntnis ALLER für die anstehende Entscheidung relevanten tatsächlichen und rechtlichen Umstände zu beschließen, — dass diese vom Landrat bereits versandte und veröffentlichte Beschlussvorlage nun gestern, drei Tage vor der heiklen Kreistagssitzung, von eben demselben Landrat zurückgezogen werden musste, weil Bedenkenträger sowie renitente Störer und Zweifler das Fehlen wichtiger Fakten- und Zahlenangaben darin moniert hatten, beispielsweise zu den mutmaßlichen, aber nicht gesicherten Investitionskosten, zu den angenommenen, aber ungewissen Betriebskostenzuschüssen und zu den geldwerten, aber unbezifferten Einzelheiten des neu ausgehandelten Betreibervertrags, DAGEGEN und gegen die Unterstellung, er habe dem Kreistag erneut eine „Friss oder Stirb“-Vorlage präsentieren wollen, muss sich ein Landrat (genauso wie ein Bonin oder ein Kamp auch) doch verwahren? Darf ein Landrat denn keine objektive Berichterstattung erwarten und dies den Verantwortlichen der Landeszeitung auch sagen? Wie kann es nun heißen, dieses erbärmliche Chaos um die klitzekleinen „Fehler“ in einer landrätlich abgesegneten Arena-Beschlussvorlage sei SYMBOLISCH für das ununterbrochene planerische und organisatorische Versagen (stehe quasi stellvertretend für die lückenlose Lückenhaftigkeit) beim kostenexplosiven Multimillionen-Projekt im Kreishaus während der letzten dreieinhalb Jahre?

    Müssen wir Herrn Nahrstedt nicht „Petri Heil!“ wünschen, wenn er in der Koalition der Vernünftigen um Zustimmung zu seiner Beschlussvorlage fischt? Er wird deren ganz frisch aktualisierte Fassung den Kreistagsabgeordneten bestimmt am Freitagnachmittag rechtzeitig unmittelbar vor der Abstimmung in Papierform aushändigen. Eine Maßnahme der mitfühlend vorausschauenden Zeitdruckreduzierung wie aus dem Lehrbuch des deliberativen Leuphanatismus.

    Meinen Sie nicht auch?

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    • jj schreibt:

      Wollen Sie meine Meinung wirklich wissen, oder ist das nur Rhetorik? Es ist nicht die Zeit für Schmähungen und Wortbombast, für eine Ansammlung von Adjektiven, die nichts anderes will, als lächerlich machen. 16-Jährige mögen sich an ihrem frisch erworbenen Wortschatz berauschen, bei Erwachsenen wirkt das dagegen eher pubertär. Der Landkreis, Verwaltung wie Kreistag, hat sich in eine Lage manövriert, aus der es keinen glücklichen Ausweg mehr gibt. Der Schaden ist angerichtet.

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      • Kati Wagner schreibt:

        Dann mal nüchtern:

        1. Eine „Breitensporthalle“, die behinderte Sportler und damit Behindertensportarten (etwa Rollstuhlbasketball) unmöglich macht, ist nicht „barrierefrei“.

        2. Der jetzige Standort erlaubt weder Schul- noch Breitensport. Er ist nicht entwicklungsfähig, da weder Stadion noch Trainings- oder Freizeitanlagen hinzugebaut werden können. Die Aufenthaltsqualität an der Lüner Rennbahn ist deprimierend. Die Park-, die Verkehrs- und die Transportproblematik ist ungelöst.

        3. Die Gemeinwohldienlichkeit dieser Halle an diesem Standort ist nicht gegeben. Es handelt sich hier um ein Vorsorge- oder Subventionsprojekt für zwei Lüneburger Privatunternehmer.

        4. Die (wegen ausstehender Ausschreibungen und Bauleistungsbewertungen immer noch) spekulative, aber (wg. unberücksichtigter, aber erheblicher Nebenkosten) kleingerechnete Kostenschätzung des Landrates laut Beschlussvorlage 2019/256 (im Stand der 1. Aktualisierung vom 26.08.2019):

        – € 460.000,- pro Jahr für Abschreibungen bei einer Dauer von angenommenen 50 Jahren

        – € 440.000,- pro Jahr aufgrund negativer Jahresergebnisse aus dem reinen Betrieb der Arena

        – € 300.000,- pro Jahr für den Bauunterhalt

        – Daraus ergeben sich voraussichtlich laufende Aufwendungen in Höhe von insgesamt € 1.200.000,- jährlich.

        – Daraus ergeben sich Aufwendungen in Höhe von insgesamt € 60.000.000,- Millionen insgesamt.

        – In Worten: Der Landrat kalkuliert – HEUTE – mit Arena-Gesamtkosten von SECHZIG MILLIONEN EURO.

        5. Die Vereinbarkeit diees Finanzierungskonzeptes mit dem EU-Beihilferecht ist ungeklärt.

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    • Otto Berg schreibt:

      Lieber Herr Jenckel,

      nicht so dünnhäutig mit den jungen Leuten! Frau Wagner wiederholt in ihren Fragen nur die blumigen Floskeln und Wendungen aus den KT-Reden von Herrn Nahrstedt und Herrn Kamp vom 17. Dezember 2018. Sie können sich im Wortprotokoll jener legendären Sitzung leicht davon überzeugen. Ihre scharfzüngige (nach meinem Dafürhalten dem sprachlichen Befund voll angemessene) Stilkritik trifft daher den Landrat und seinen Fraktionsführer mehr als die satirisch aufgelegte Dame. Die „Schmähungen und der Wortbombast und die Ansammlung von Adjektiven“, welche Sie „16-Jährigen“ zubilligen, die „sich an ihrem frisch erworbenen Wortschatz berauschen“, die Sie „bei Erwachsenen dagegen als eher pubertär“ einstufen, stammen allesamt aus dem vollen Mund der beiden Landkreis-Lüneburger Spitzenpolitiker.

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  50. Elena Schünemann schreibt:

    Sehr geehrte Kreistagsabgeordnete,
    die Lokalpolitiker werden am Freitag entscheiden, obwohl gar nicht alle Fakten auf dem Tisch liegen. Warum tun sie das? Wie lautet Ihre Meinung?

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  51. Ulf Reinhardt schreibt:

    Aus der verschwundenen Beschlussvorlage geht ebenfalls nicht hervor, ob die Investitionskosten wie zunächst diskutiert, durch einen Buchhaltertrick frisiert wurden: Es ist die Idee entstanden, Ausstattungsgegenstände in Höhe von 4-6 Mio.zu leasen und somit das Investitionsbudget zu entlasten. Dies würde im Ergebnis nichts weiter als eine Kostenerhöhung um 4 – 6 Mio. zzgl. Finanzierungskosten bedeuten, welche dann über die Betriebskosten in die Zukunft verlagert werden. Da die Betriebskosten in der Beschlussvorlage nicht dargestellt werden, ist dies nicht ersichtich.

    Herr Landrat, bitte nehmen Sie diese Information doch in die Beschlussvorlage auf, die Frage stelle ich sonst ohnehin!

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    • Petra Boldt schreibt:

      Gibt es denn Hoffnung, dass die Beschlussvorlage vor Freitag noch wieder „auftaucht“? Oder würden Teile davon die Bevölkerung zu sehr verunsichern (frei nach Thomas de Maizière)?

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      • jj schreibt:

        Die Vorlage wurde wohl zurückgezogen, weil vor dem Kreistag noch der Hochbau-Ausschuss des Kreistages zum Thema Arena tagt, und dadurch womöglich Ergänzungen nötig werden.
        Hier finden Sie den aktuellen Planungsstand laut Landkreis in den Vorlagen für den Hochbau-Ausschuss.
        https://www.landkreis-lueneburg.de/Home-Landkreis-Lueneburg/Politik-und-Verwaltung/Kreistag/Sitzungskalender.aspx

        Lg jj

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      • Petra Boldt schreibt:

        Auch beim Hochbauausschuss werden die Vorlagen nicht angezeigt- Fehler 404 Dokument nicht vorhanden…

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      • Dagmar Gehring schreibt:

        Tja, in den aktuellen Planunterlagen kann man dort sehen, dass auf den beiden Arena-Galerien jeweils ein behindertengerechtes WC vorgesehen ist, aber keine Möglichkeit zum Beispiel für Rollstuhlfahrer, in den Garderobenbereich (Untergeschoss) zu gelangen. Auch die Anlage des Umkleidebereichs lässt nicht erkennen, dass in der kommunalen „Multifunktionshalle für Breiten- und Spitzensport“ aller Bürger des Landkreises damit gerechnet wird, Behindertensportarten oder Disziplinen der Paralympics könnten dazu gehören.

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      • Ernst Becker schreibt:

        Doch, Frau Boldt,
        Ö 8.1 „Arena Lüneburger Land – aktueller Planungsstand“, Vorlage 2019/267 ist unter Herrn Jenckels Link gut zu erreichen.

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      • Petra Boldt schreibt:

        So, auch ich habe es heute geschafft und die Dokumente öffnen können, auch die Beschlussvorlage des Kreistages. Ich lerne – Lüneburg die Stadt der VIPs. Warum Konzerte ohne aufwendigen VIP Bereich nicht möglich sind, erschließt sich mir als Otto-Normal-Bürgerin nicht. Es gibt tatsächlich einen Fahrstuhl für die gesamte Halle, nur zugänglich über den VIP Bereich. Wer also keinen Schwerbehindertenausweis hat, trotzdem Schwierigkeiten mit den Treppen hat, wird wohl wegbleiben müssen. Und ein Anreisen ohne Jacke wäre auch empfehlenswert. Eine Dreiteilung der Halle scheint nicht vorgesehen? Für den angepriesenen Schul-und Breitensport? Was kostet eigentlich ein Hallenboden? Wenn jeder Auf-und Abbau 5000 Euro kostet – da ist es vielleicht günstiger, den einfach einmal im Jahr neu zu verlegen… Die Beschlussvorlage erinnert mich eher an ein Gespräch beim letzten Autokauf – der Preis für Ihren gebrauchten gilt nur, wenn Sie jetzt zuschlagen, morgen kann ich Ihnen das nicht mehr anbieten, überlegen Sie nicht zu lange… Offene Punkte werden ausgeblendet, die Abgeordneten unter Druck gesetzt… Läuft.

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      • Heini Jensen schreibt:

        Gratuliere, Petra!

        Kommst Du von der Elbe?

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    • Hans Dickert schreibt:

      Herr Reinhardt,
      wie kann es überhaupt sein, dass die Veranstaltungselektronik (zusammen mit den dafür nötigen räumlichen und konstruktiven Nachrüstungen) fast sechs Millionen Euro ausmachen? Ist das nicht so viel, wie der Hallen-Baukörper im Winter 2016 ursprünglich insgesamt kosten sollte?

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      • Ulf Reinhardt schreibt:

        Herr Dickert, da die Kostenaufstellungen nicht im Einzelnen veröffentlicht werden, kann ich die Frage leider nicht beantworten: Sollte die Summe lediglich die Veranstaltungstechnik betreffen, erscheint sie jedoch deutlich zu hoch.

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  52. Ulf Reinhardt schreibt:

    Die Beschlussvorlage ist nun schon seit einigen Stunden nicht mehr im Netz und wird wahrscheinlich ergänzt.

    Aus meiner Sicht ist jegliche Beschlussvorlage, die keine Hintergründe zur Kostenermittlung (Welcher Anteil ist noch immer nur geschätzt? Welche genauen Nutzungseinschränkungen sind mit den Einsparungen in Szenario 2 verbunden?), zu den Betriebskosten, zum Betreibervertrag (der liegt ja in der nachverhandelten Form noch überhaupt nicht vor und wurde entsprechend auch nicht beihilferechtlich geprüft), sowie zur Lösung der Verkehrsprobleme enthält, völlig unzureichend.

    Worüber sollen die Kreistagsabgeordneten denn beschließen, außer über ihr Vertrauen zum Projektmanager Reese und die vorgelegten Summen der einzelnen Szenarien? Wie kommen Reese und der Landrat dazu, die Kreistagsabgeordneten zu entmündigen und mit der lächerlichen Vorlage noch eine Beschlussempfehlung abzugeben?

    Jeglicher Beschluss, den der Kreistag auf Grundlage einer nicht sämtliche relevanten Fakten enthaltenden Beschlussvorlag vollzieht, ist anfechtbar und wird ganz sicher entsprechend erfolgreich angefochten werden.

    Das einzig Vernünftige (auch für die Koalition der Vernünftigen) wäre, den Kreistag abzusagen und Anfang 2020, wenn sämtliche Ausschreibungsergebnisse, ein verhandelter und geprüfter Betreibervertrag, serös ermittelte Betriebskosten sowie kostenmäßig bezifferte Lösungen für die Verkehrsprobleme vorliegen, eine Entscheidung mit einer wirklichen Entscheidungsgrundlage herbeizuführen.

    Zieht der Landrat nun nicht die Notbremse und zwingt den Kreistag wiederholt ohne die wesentlichen Fakten vorzulegen zu einer Entscheidung, wird er auch für diesen abermals unnötigen Akt zur Verantwortung gezogen werden.

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  53. jo bembel schreibt:

    Am Wochenende reihte sich auch Redakteur Carlo Eggeling raffiniert manipulativ in die Koste-Sie-Was-Sie-Wolle-Volleyball-Arena-Unterstützerriege von LZ- und Lünepost-Redakteuren ein. Sinngemäß die “Rote Null“ zitierend „das Ganze hätte noch eine Ewigkeit so weitergehen können. Also habe er mit anderen beschlossen, richtig Geld in die Hand zu nehmen, um den Konzertsaal samt Drumherum fertigzubekommen. Verantwortlichkeiten wurden neu geregelt. Inzwischen hat das Haus eröffnet, ist ein Wahrzeichen der Metropole und ein Besuchermagnet. Über die verzehnfachten Kosten von Anfang bis Ende spricht kaum noch jemand.“

    Daran anschließend lässt uns Herr Eggeling an der höchst erstaunlichen Erkenntnis teilhaben, dass der Landkreis (!) Lüneburg, keine Weltstadt sei, aber es immerhin Parallelen dazu gibt. Die Trennung von Landkreis und Stadt Lüneburg ist insofern bedeutsam, da – bitte einen Tusch – Lüneburg ja bereits mit dem „Leuphi“ ein neues Wahrzeichen hat. Was fehlt sind dadurch magnetisierte Besucher und effektiver Brandschutz. Aber wie wussten die Stones schon vor 50 Jahren „You can’t always get what you want“ (wer es kennt, hat jetzt einen Ohrwurm).

    Jetzt richtig in Stimmung, stimmt er das hohe Lied der PPP an: „Hätte man den Investor machen lassen, würden die Volleyballer sicher schon spielen“ um sich dann ironisierend mit „,Mieten ist doof‘ befanden einige Politiker. ,Selber bauen ist besser.‘“ über die Vernunft lustig zu machen. Nach 20 Jahren Geldabdrücken an den sogenannten Investor, wem hätte dann die Arena gehört? Nicht dem, der es abbezahlt hat – aber immerhin hätte man das bereits bezahlte, dank einer Kaufoption, zu einem guten Preis kaufen können. „Nein!“ „Doch!“ „Oh!“ Und wenn der Betrieb der Arena schlecht gelaufen wäre, hätte die Stadt Geld, Steuergeld, nachschießen “dürfen“ wäre aber andererseits an etwaigen Überschüssen nicht beteiligt gewesen. „Ach was?“

    Im Falle eines Weiterbaus „sollte richtig geplant werden inklusive Parkhaus mit genug Plätzen und auf die Praxis angelegten Straßen. Und mit realistischen Summen. Siehe Elbphilharmonie.“ Bleibt die Frage wofür? Für 15 Volleyballspiele, 22 Kulturevents und 8(!) Abibälle (lt. momentaner Planung)?

    Einmal unmöglicherweise vom entscheidenden Punkt abgesehen, dass das Grundstück für den vorgesehen Zweck ebenso ungeeignet ist, wie die Arena selbst für Schul- und Breitensport sinnvoll nutzbar – auch als PPP, hätten die Volleyball-Legionäre schon bald darin spielen können, wenn das FKP-Konzept umgesetzt worden wäre – aber sie wollten auch unbedingt kostenlos an den Tagen trainieren, an denen das meiste Geld zu verdienen ist. Tja, dumm gelaufen oder ins Aus geblockt.

    Und darauf läuft’s hinaus: Also geht´s wie immer: (1) nicht vorher nachgedacht, (2) im Schlamassel gelandet, (3) Märchen gedichtet, (4) „Augen zu und durch“ verlangt, (5) Geld verbrannt, (6) Murks fabriziert, (7) Gratulationen verteilt und eingeheimst, (8) laufende Kosten in die Haushalte der nächsten fünfzig Jahre „integriert“, (9) nachgebessert, nachgebessert, nachgebessert …
    aus: https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/626971-arena-lueneburger-land-2#comment-86382

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    • Turmspringerin schreibt:

      Petra Kruse-Runge (Grüne): Wir Grünen stehen zu der Arena und dem angestrebten Ziel, für den Landkreis Lüneburg eine angemessene Eventhalle zu errichten. Der Landkreis und die Stadt Lüneburg sind seit langem und ungebrochen attraktive Zuzugsregion. Hier hält das kulturelle und sportliche Angebot aus unserer Sicht derzeit nicht mit, das heißt bestimmte Veranstaltungsformate sind nicht realisierbar. Eine Entlastung im Schulsportbereich wäre ebenso weiter sehr wünschenswert. Viele Planungsschritte sind bereits erfolgt. Angesichts des Investitionsvolumen erwarten wir zur Risikominimierung Gründlichkeit vor Schnelligkeit bei der weiteren Planung. Wir hoffen, das die schlussendlichen Verträge in ihrer Ausformulierung insbesondere bezüglich der Kostenverteilung und der Nutzungsrechte bis zum Frühsommer zustimmungsfähig vorgelegt werden. (Landeszeitung, Sonnabend, 29. April 2017)

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      • Lukas Möller schreibt:

        Für den Landkreis Lüneburg „eine angemessene Eventhalle“ errichten, das „kulturelle und sportliche Angebot“ hält mit der „Attraktivität der Zuzugsregion“ nicht mit, „bestimmte Veranstaltungsformate“ sind nicht realisierbar, eine „Entlastung im Schulsportbereich“ wäre sehr wünschenswert …

        Phrasen, nichts als hohle Phrasen! Um das Verbraten von zweistelligen Millionensummen zu begründen!

        Ein weiteres Beispiel dafür, was Kevin Schnell gestern beschrieben hat:

        „Konkrete Auskünfte auf dem Fundament belastbarer Erhebungen und Bedarfsanalysen wurden durch praktisch inhaltsloses Marketinggeschwalle von einem »Oberzentrum« als »strukturellem Schwerpunkt des Landkreises« ersetzt, in welchem »positive Dynamik« und »attraktive Angebote« durch »eine multifunktionale Sport- und Veranstaltungshalle ergänzt werden« sollen. Ein tautologisches Zirkelgerede, dessen Informationsgehalt nicht über die Mitteilung hinausgeht: »Wir brauchen die ›Arena‹, weil wir die ›Arena‹ brauchen!« (Siehe z. B. § 1 des 3. Entwurfs der Finanzierungs- und Nutzungsvereinbarung zwischen Landkreis Lüneburg und Hansestadt Lüneburg.)“

        Link: https://blog-jj.com/2019/08/12/arena-pruefbericht-es-wird-auf-luecke-gebaut/#comment-7658

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  54. Henning Michalczyk schreibt:

    Sehr geehrter Herr Jenckel,

    nachdem ich Frau Boldt und die vielen anderen Blog.jj-Leser gestern Abend auf den digitalen Zugang zur Beschlussvorlage des Landrates für die kommende Kreistagssitzung hingewiesen habe, ist dieses Dokument seit heute Morgen aus dem elektronischen Informationssystem des Landkreises (ALLRIS®net) verschwunden. Können Sie mir erklären, warum das so ist?

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  55. Andreas Janowitz schreibt:

    Seis´ drum: würden die Herrschaften resonieren?
    Wenigstens für diesen Augenblick?

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    • Antonia S. schreibt:

      Was soll der Scheiß?

      Wollen Sie eine Arena-Debatte im Forum verhindern, indem Sie den Thread mit Ihrem abgedreht visuell-auditiven Kitsch zumüllen, Herr Janowitz? Warum richten Sie sich mit Klaus Bruns zusammen nicht endlich Ihren eigenen Blog ein? Wenigstens für die nächsten hunderttausend Augenblicke? Dort könnten Sie die Herrschaften über Ihre meditativen Musikvideos resonieren lassen, solange es Ihnen (und denen) gefällt.

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      • Andreas Janowitz schreibt:

        Vielen Dank für die Vorlage: „abgedreht visuell-auditiver“ Quatsch ist dann doch eher die Behauptung, man müsse diese absolut ungenügende Steuerverschwendung dringend Fertigstellen. ^^
        Diese amüsant komische Darbietung von gewählten Vertretern entspricht schon eher dadaistisch grotesken Esoquatsch, als meine Einwürfe. Nähmen Sie sich wenigstens diesen kurzen Augenblick des resonierens und meditierens über die Jahrzehnte andauernden Zahlungsverpflichtungen für ein sog. Schul- und Breitensportobjekt, das weder dem einen noch dem anderen gerecht wird, könnten Sie auch mit kühlem Kopfe die einzig vernünftige Entscheidung fällen. ^^

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  56. Jörg Kohlstedt schreibt:

    Brett vor dem Kopf
    Der Behindertenbeirat für Hansestadt und Landkreis Lüneburg ist bis heute nicht in die Planung der Arena einbezogen. Trotz wiederholter Anfrage. Jede Bushaltestelle legt man uns vor, es geht ja um Fördermittel.
    Bei der Arena könnten wir ja vielleicht feststellen, dass die Belange von Menschen mit Behinderung nicht oder unzureichend berücksichtigt wurden und werden. Das könnte dann noch mal teurer werden. Fehlende Rampen, fehlende Aufzüge, fehlende Einbauten…
    Wir warten weiter. Geduld haben wir keine mehr.
    Jörg Kohlstedt
    Vorsitzender
    Behindertenbeirat für Hansestadt und Landkreis Lüneburg

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    • Otto Berg schreibt:

      Wenn die Mehrzahl der Kreistagsabgeordneten am Freitag zur Vernunft gefunden hat und für Rückbau und Geländeverkauf an der Lüner Rennbahn stimmt, ist das auch nicht mehr nötig, Herr Kohlstedt. Der nachkommende integrierte Waldsportpark mit Halle, Stadion und Trainingsanlagen wird vom neuen Landrat dann hoffentlich an einem geeigneten Standort umsichtig geplant und – unter Berücksichtigung der verfassungsgesetzlichen Spielregeln unserer Demokratie – auch zügig realisiert.

      Trotzdem machen Sie hier einen ganz wichtigen Punkt! In den Fragen und Betrachtungen des Kreisaussschusses hat dieser bisher keine Berücksichtigung gefunden und ist auch im Bericht des Rechnungsprüfungsamtes nicht angesprochen worden. Ich gehe davon aus, dass Ihre Anmerkung den Kreistagsabgeordneten und „der Verwaltungsspitze“ in dieser Woche noch großes Kopfzerbrechen bereiten wird.

      Von der Architektenkammer Niedersachsen (Laveshaus, Friedrichswall 5 in 30159 Hannover) gibt es ein Skript mit ersten Informationen für jeden Ineressierten (Stand März 2017: https://www.aknds.de/fileadmin/pdf/servicedb/202-hinweise_zum_barrierefreien_bauen_nach_din_18040_05.2017.pdf)

      Demnach gilt die Norm DIN 18040-1 für die barrierefreie Planung, Ausführung und Ausstattung öffentlich zugänglicher Anlagen und deren Außenanlagen, die der Erschließung und gebäudebezogenen Nutzung dienen. Zu den öffentlich zugänglichen Gebäuden gehören insbesondere Einrichtungen des Kultur- und des Bildungswesens, Sport- und Freizeitstätten, Einrichtungen des Gesundheitswesens, Büro-, Verwaltungs- und Gerichtsgebäude, Verkaufs- und Gaststätten, Stellplätze, Garagen und Toilettenanlagen. Die Barrierefreiheit bezieht sich auf die Teile des Gebäudes und der zugehörigen Außenanlagen, die für die Nutzung durch die Öffentlichkeit vorgesehen sind. Der Geltungsbereich bezieht sich vornehmlich auf Neubauten, aber die Norm sollte sinngemäß auch für die Planung von Umbauten und Modernisierungen angewendet werden.

      DIN 18040-1 (Barrierefreies Bauen – Teil1: Öffentlich zugängliche Gebäude) berücksichtigt neben motorischen Einschränkungen auch Seh- und Hörbehinderungen oder kognitive Einschränkungen. Nach dem „Zwei-Sinne-Prinzip“ muss eine optische Information z. B. durch eine taktile oder akustische Information ergänzt werden.

      Bezüglich der Infrastruktur werden Vorgaben für die Erschließung von der öffentlichen Verkehrsflächaus bis zum Ort der vorgesehenen Nutzung im Gebäude gemacht. Dazu zählen Zugangs- und Eingangsbereiche, Aufzüge, Flure und Treppen. Besondere Beachtung finden ausreichende Bewegungs- und Verkehrsflächen. Diese sind für Personen mit dem größten Flächenbedarf auszulegen, in der Regel für Rollstuhlfahrer oder Personen mit Gehhilfen.

      Welche Gebäude in Niedersachsen als öffentlich zugänglich gelten und auch im bauordnungsrechlichen Sinne barrierefrei auszuführen sind, ist durch § 49 (2) NBauO geregelt. Hinzu kommen Anforderungen an rollstuhlgerechte Aufzüge in § 38 (2) NBauO.

      Die DIN 18040-1 gilt für die Arena übrigens vollumfänglich, so dass sich die bauordnungsrechtlich geforderte Barrierefreiheit längst nicht nur auf die in Bauvorlagen darstellbaren Aspekte wie Rampen, Podeste, Türbreiten etc. beschränkt, sondern auch für die Ausstattungsmerkmale, die z. B. für seh- bzw. hörbehinderte Personen relevant sind.

      Und, ja, Herr Kohlstedt, Sie haben recht! Einzelne Kommunen ziehen – Achtung Ironie! – tatsächlich bei größeren Vorhaben vermehrt schon während der allerersten Planungsphase die örtlichen Behindertenbeauftragten zur Prüfung der Bauantragsunterlagen hinzu!

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    • Schulz-Hendel schreibt:

      Zurecht Herr Kohlstedt, ich habe das gestern angesprochen. Reaktion: Eisernes Schweigen!!!

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  57. Klaus Peter Lange schreibt:

    Die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung sollte man bis auf den letzten Cent pfänden, ein Umgang mit Steuergeldern ist das, einfach unverständlich.

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    • Andreas Janowitz schreibt:

      Wäre das so würde wirklich niemand mehr etwas anderes als trumpsche „Politik“ machen. Ein Staat ist kein Unternehmen! Das ist die Folge von Jahrzehnten „Neoliberaler“ Nachtwächter Doktrin. Wirklich jede Fähigkeit der öffentlichen Hand wurde auf ein Minimum herunter gefahren. Die verkalusulierte Klientelpolitik das neue „normal“? Die Demontage des Bundesrechnungshofes ist symptomatisch dafür? Es soll ja nicht mehr nachgerechnet werden können?! Der Bürger könnte einem ja auf`s Dach steigen.

      Umso desolater die altersstarrhalsige Vorgehensweise der Lokalprominenz. Wer bei Verstand will denn diesen Pleiteladen übernehmen? Die Schere zwischen Einkünften und Ausgaben lädt wirklich niemanden ein? Die arme Sau, die diesen Scherbenhaufen aufkehren darf tut mir jetzt schon leid. Diese nutzlose Augenwischerei ist so typisch für das Altersheim Bundesrepublik- „Arena“ pah! Seht her: eine Veranstaltungshalle zum sechsfachen Preis, ohne Parkplätze… vieleicht kommt wenigstens noch ein Helipad dazu, dann können die Gäste wenigstens eingeflogen werden.

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  58. Michael Meyer schreibt:

    Vielen Dank, Herr Schnell,

    Kommentator Sandros präzise Anmerkungen zu Herrn Bahlburgs Zeitdruck gezielt aufbauenden Behauptungen vom Juni 2017 (!!) demonstrieren das Wunschdenken sehr deutlich, das den eigenwerblichen Ausführungen des Volleyballmanagers zugrunde liegt. Ich habe diese aufschlussreiche Modellanalyse, die man sicher auch auf manchen protokollierten Wortbeitrag aus Kreistagsitzungen anwenden könnte, kopiert und als ganze gepostet:

    Herr Bahlburg, das ist verständlich, wirbt für seine Geschäftsidee. Dabei wird an der einen oder anderen Stelle für ein Faktum ausgegeben, was doch nur der fromme Wunsch des SVG-Vorsitzenden und seiner Geschäftspartner sein kann. Ich habe versucht, einige solcher schiefen Formulierungen wieder gerade zu rücken:

    Andreas Bahlburg: Wir haben uns immer zurückgehalten, um Politik und Verwaltung in Ruhe arbeiten zu lassen. Es nützt nichts öffentlichkeitswirksam die Keule zu schwingen.

    Ich glaube, dass Herr Bahlburg über gar keine „Keule“ verfügt, die er „schwingen“ könnte.

    Bahlburg: Die Halle bietet uns neben der Sicherheit, weiter in der 1. Bundesliga spielen zu können.

    Ich glaube, dass die Halle diese „Sicherheit“ nicht bietet. Der Verbleib in der 1. Bundesliga hängt ausschließlich von der Spielstärke der Mannschaft ab.

    Bahlburg: Die Halle ist auch für die Region eine elementare Entscheidung. Nehmen wir unsere Chancen als wachsende Region wahr oder sind wir an entscheidenden Stellen zu rückwärtsgewandt?

    Ich glaube, dass die Halle überhaupt gar nichts über das Wahrnehmen von Chancen oder die Rückwärtsgewandtheit in der Region besagt.

    Bahlburg: Wir haben mit der SVG ein einmaliges Projekt vor über 10 Jahren gestartet, das inzwischen von einer breiten Mehrheit der Lüneburger Bürger und der Unternehmerschaft positiv gesehen und getragen wird.

    Ich glaube, dass Volleyball eine exotische Randsportart ist und die SVG nur von einem sehr kleinen Teil (wahrscheinlich weniger als einem Prozent) der Lüneburger Bürger getragen wird.

    Bahlburg: Die SVG repräsentiert den Namen der Hansestadt Lüneburg bundesweit bis hin zur Sportschau in der ARD.

    Ich glaube, dass es keinerlei verlässliche Daten darüber gibt, ob überhaupt und was genau die SVG überregional zum Renommée der Stadt beiträgt.

    Bahlburg: Nachdem uns aber eine breite Mehrheit der Kreispolitik und Stadtpolitik in den letzten Jahren und Monaten ihren Willen und ihre Unterstützung zugesichert hat, nehmen wir die Politik bei der Abstimmung zur Arena beim Wort.

    Ich glaube, dass sich vor allem der Landrat Nahrstedt und Oberbürgermeister Mädge aus dem Fenster gelehnt und über alle Köpfe hinweg Versprechungen gemacht haben. Von „einer breiten Mehrheit der Kreispolitik und Stadtpolitik“ kann überhaupt keine Rede sein.

    Bahlburg: Das Thema Arena Lüneburger Land ist von den Lüneburger Bürgern fast ausschließlich positiv bewertet worden.

    Ich glaube, dass diese Behauptung unwahr ist. Die „Arena Lüneburger Land“ in der jetzigen Form, zum jetzigen Preis, am ungeeigneten und trotzdem jetzt vorgesehenen Standort ist von den Lüneburger Bürgern fast ausschließlich negativ bewertet worden. Fast jeder plädiert für eine vernünftige und entwicklungsfähige Lösung in einer integralen Sportanlage mit Halle, Stadion und Trainingsmöglichkeiten für alle Ballsportarten.

    Bahlburg: Eine Ablehnung wäre ein Rückschlag für die gesamte Region Lüneburg, die immer mehr nicht nur ein Oberzentrum Nordostniedersachsens wird, sondern bereits jetzt die attraktivste Region in der Metropolregion Hamburg ist, Hamburg natürlich ausgenommen.

    Ich glaube, dass die Ablehnung der derzeit geplanten Halle kein Rückschlag für die gesamte Region Lüneburg wäre, sondern den Weg zu einer zügigen, vernünftigen und kostengünstigeren Gesamtlösung frei machen würde.

    Bahlburg: Es gilt jetzt, dass alle Parteien an einem Strang ziehen und etwaige Ausreißer sich an ihren Worten vergangener Tage messen lassen müssen.

    Ich glaube, dass auch seine Wiederholung den Appell an angeblich „gegebene Worte“ nicht wahrer macht. Zusagen im Vorfeld wurden nur von zwei, drei einzelnen Politikern gemacht, die in dieser Situation bloß als Privatpersonen, aber nicht für ihre Parteifraktionen sprechen konnten.

    Bahlburg: Wenn der Rat oder einzelne Parteien nun eigene Ideen bzw. Ansätze präsentieren, würde dieses das Prozedere und die Zusammenarbeit zwischen Kreis und Stadt in einem schlechten Licht erscheinen lassen.

    Ich glaube, dass es die verfassungsgemäße Aufgabe des Rates oder einzelne Parteien ist, eigene Ideen bzw. Ansätze oder Einwände zu präsentieren. Es ist dagegen nicht deren Aufgabe, darüber nachzudenken, „in welchem Licht“ die Zusammenarbeit zwischen Kreis und Stadt den Lüneburger Volleyball-Enthusiasten „erscheinen“ könnte.

    Quelle: https://www.landeszeitung.de/sport/volleyball/126542-schicksal-der-svg-mit-der-arena-verbunden#comment-36782

    Anm. jj: Da im Kommentar oft der sensible Begriff „Tatsache“ auftauchte, obwohl es sich um Meinung handelt, wurde das entsprechend umformuliert. LG jj

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  59. Thomas Mitschke schreibt:

    Der Zeitdruck ist der Hauptschuldige?
    Ist es nicht endlich Zeit für eine neue Wahrheitsdebatte oder wird die Wahrheit, in der Kommunalpolitik selbst aber auch in der Presse, nur noch als Belästigung angesehen?
    Der 1. Kreisrat hatte doch früh genug in der Planungsphase deutliche Notsignale gesendet! Und war es nicht der 1. Kreisrat, der schon Ende 2016 in der LZ nicht nur aufhorchen ließ, sondern eigentlich ein Erdbeben hätte verursachen müssen, denn quasi lieferte er einen Offenbarungseid, als er folgendes sinngemäß formulierte: „Wenn wir die Gesetze zu 100% umsetzen wollten, müssten wir überspitzt formuliert, ein neues Verwaltungsgebäude am Rande von Lüneburg errichten, mit 2.000 Mitarbeitern.“ Selbst wenn man diese überspitzte Formulierung herunter bricht, zeigt diese damalige Aussage unmissverständlich auf, in welcher desolaten Lage sich die Verwaltung unseres Landkreises befand und weiterhin befindet. Zu großen Teilen hoffnungslos unterbesetzt, teils hoffnungslos überlastet.
    Dieser Zustand kommt allein schon nur im Umweltausschuss immer wieder zum Tragen, wenn Vertreter einzelner Behördenabteilungen den anwesenden Kommunalpolitikern Ihren Bericht abgeben. Allen im Ausschuss Sitzenden wird dabei seit Jahren vorgeführt, dass sich, eben auch in unserem Landkreis, latent der Rechtsstaat auflöst.
    Es muss ein jedem klar sein, dass es die gleichen, gut unterrichteten Kommunalpolitiker sind, die der hoffnungslos überlasteten und unterbesetzten Verwaltung ein Millionenprojekt, gespickt mit beträchtlichen Risikopotential, aufbürden, planen und durchführen lassen!
    Es sind die gleichen Kommunalpolitiker, die sich an einem Prestigeprojekt weiden und erhellen, es sind die gleichen, die seit Jahren eine an Investoren ausgerichtete Politik skrupellos voran treiben oder sich aufzwingen lassen und es sind die gleichen, die trotz hoher massiver Verschuldung, mit Millionen jonglieren!
    Wenn jetzt öffentlich nach Schuldigen gesucht wird, primär aber eher nach einem Bauernopfer, wäre es zielführend, endlich das komplette fungierende System, die Verwaltungsspitze des Landkreises, die Politiker selber auf den Prüfstand zusetzen.
    Wer dieser Tage durch den Landkreis fährt und die wirklichen, wahren Baustellen sieht, hervorgerufen durch Hitze und Dürre, Missmanagement, kann nicht begreifen, dass sich die Kommunalpolitik erschöpfend und beinahe ausschließlich mit der Baustelle an der Lüner Rennbahn zu beschäftigen scheint.
    „Wehe, wehe, wenn ich auf das Ende sehe!“

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    • Andreas Janowitz schreibt:

      Herr Mitschke „Schulden“ sind Geld? So funktioniert das System. Das Warengeldsystem gibt es nicht mehr. Und nein Gold ist kein „Geld“, sondern nur eine Spekulationsware.
      Die Nachfrageeslastizität nach „Schulden“ ist unendlich.

      Weswegen die Schulden für die „Leuphana“ nicht ganz so schlimm sind. Dort besteht wenigstens die Chance auf einen hellen Kopf, der die Eierlegendewollmichsau erfindet. Während die Chancen auf einen Weltpokal im Volleyball doch eher gering sind, sprich die Sportarena auf ewig defizitär bleibt. Vorallem da Sportanlagen, selbst von erfogreichen Vereinen immer defizitär laufen. Bayern macht mit Merchandising das Geld und nicht mit Würstchenverkauf im Stadium?!

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      • Jo schreibt:

        Ich bin immer ganz baff, wie leichtfüßig Sie aus der Phase alltäglichsten Feststellens ins Stadion wirtschaftsphilosophischer Globalerwägungen hinüberwechseln können, Andreas Janowitz!? Zuletzt wird mir manchmal sogar schwindlig in Ihrem Fahrwasser und ich habe Schwierigkeiten mit der Frage ob Fragezeichen Frágeñ zu Fragen oder ob Frágeñ Fragen zu Fragezeichen machen¡¿

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      • Andreas Janowitz schreibt:

        Jo ganz platt: gäbe es keine Schulden, gäbe es kein Geld, wesswegen ein Verweis auf Schuldenberge nutzlos ist. Würden alle Schulden beglichen, wäre alles Geld weg – buchstäblich ^^. Nur die paar Münzen und Scheine wären nicht getilgt.

        Lediglich die Frage nach den Einkommen daraus macht Sinn und wie erwähnt sind Sportarenen an sich defizitär. Die Einkommen für die Vereine liegen woanders.

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      • Klaus Bruns schreibt:

        Andreas Janowitz
        https://www.google.com/search?q=alles+ist+nur+geliehen&rlz=1C1CHBD_deDE848DE850&oq=alles+ist+nur+geliehen&aqs=chrome..69i57j0l5.10016j1j4&sourceid=chrome&ie=UTF-8
        ich finde, dieses lied passt in den kreistag und stadtrat schmunzeln.

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      • Jo schreibt:

        Was Dänen und Lüneburger Landräte gemein haben:

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      • Andreas Janowitz schreibt:

        Jawoll die Herren!
        Um in etwa dem allg. Habitus beizukommen:

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  60. Ulf Reinhardt schreibt:

    Der Zeitdruck soll auch am 30.08. wieder der maßgebliche Projektmanager sein.

    Wer erzeugt diesen Zeitdruck und warum?

    Zeitdruck entsteht bekanntlich nicht von selbst, sondern durch Tun und Unterlassen. Ebenso wie erst wenige Wochen vor der Kreistagsentscheidung am 17.12.2018 mit Schreiben an das Finanzamt die Frage der Umsatzsteuer bearbeitet wurde, sind bis heute schlicht die weiteren notwendigen Planungs-und Entscheidungsgrundlagen nicht vollständig erarbeitet worden.

    Bis heute liegen keine abschließenden Kostenermittlungen von Investitions- und Betriebskosten, kein Betreiberkonzept, kein abschließend verhandelter und beihilferechtlich geprüfter Betreibervertrag sowie keine ausreichenden Stellplätze und Lösungen für die Verkehrsproblematik vor.

    Die Beschlussvorlage (https://allris.lklg.net/bi/___tmp/tmp/45-181-136391393776/391393776/00148446/46.pdf) enthält weder Aussagen zu der Frage, welche Kostengruppen anhand von Ausschreibungsergebnissen feststehen, welche bis heute nur geschätzt sind, wie die Betriebskosten ermittelt wurden, wie der Stand zur Nachverhandlung des Betreibervertrags sowie dessen beihilferechtlicher Prüfung ist und welche konkreten Lösungsansätze für die Verkehrsproblematik erarbeitet wurden.

    Der Landrat sowie seine verantwortlichen Mitarbeiter versuchen offensichtlich abermals, Beschlüsse des Kreistages mit Beschlussvorlagen zu erzwingen, welche Zeitdruck suggerieren und mit unvollständigen Informationen eine völlig unzureichende Grundlage für die Beschlussfassung bieten. Für diese Vorgehensweise wird der Landrat sich ebenso wie für die Beschlussvorlage vom 17.12.2018 noch verantworten müssen.

    Dennoch besitzt keine Fraktion den Mut, aufgrund dieser unzumutbaren Beschlussvorlage den Antrag zu stellen, den Bau der Arena von der Tagesordnung zu nehmen.

    Wenn der Kreistag am 30. August die Fortsetzung des Baues der Arena beschließen sollte, dann entscheidet er somit über ein Projekt ohne Bedarfsanalyse und Nutzungsplanung, ohne feststehende Bau- und Betriebskosten, ohne einen abschließend verhandelten und zulässigen Betreibervertrag sowie ohne ein die Nutzung sicherstellendes Verkehrskonzept.

    Jeder Kreistagsabgeordnete, egal ob grundsätzlich für oder gegen die Arena, der dem Bau dieser Arena auf Grundlage dieser Beschlussvorlage zustimmt, handelt grob fahrlässig und riskiert potenziell 60-80 Millionen der ihm anvertrauten Steuergelder.

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  61. jo bembel schreibt:

    Wer Druck gemacht hat?

    „An welchem Spagat sich die Vereine versuchen, sieht man in Lüneburg. „Was die BR Volleys im Großen machen, wollen wir im Kleinen schaffen“, sagt der Manager Andreas Bahlburg, der auch Sprecher der VBL ist. Das Fortschrittsdiktat aus Berlin störe ihn nicht. „Der Masterplan gibt uns den nötigen Druck, den wir vor den Kommunen geltend machen können.“ “

    aus ZEIT online vom 16.März 2017
    https://www.zeit.de/sport/2017-03/volleyball-br-volleys-berlin-event-fussball/komplettansicht

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  62. Ulrich Blanck schreibt:

    Als Entscheidungshilfe für Freitag haben wir folgenden Antrag für die Ratssitzung am Donnerstag gestellt. Ich hoffe nur, dass der Rat der Auffassung der Grünenfraktion folgt und das ganze als dringlich bewertet:

    Die Fraktion Bündnis90/Die Grünen beantragt, der Rat möge beschließen:
    Die Verwaltung wird beauftragt die Finanzierungs- und Nutzungsvereinbarung zur Arena
    Lüneburger Land mit dem Landkreis aufzukündigen. Aus Sicht des Rates der Hansestadt
    Lüneburg ist mit den zahlreichen Veränderungen in der Planung und den resultierenden
    Zusatzkosten die Geschäftsgrundlage so weit verändert, dass der Vertrag gekündigt werden
    kann und muss.

    Begründung:

    Zur letzten Befassung wurde den Ratsmitgliedern in Aussicht gestellt, dass der Betrieb der
    Arena Gewinne generiere und der Zuschussbedarf ggf. noch reduziert werden könne. Durch
    die mittlerweile seitens der Kreispolitik und -verwaltung geschaffene Konfusion in Planung
    und Ausführung gehen die Verantwortlichen von einer jährlichen Belastung für die
    öffentliche Hand zwischen 450.000 bis 500.000 Euro pro Jahr für den Arena-Betrieb aus.
    Diese Mehrkosten sind neben der direkten Beteiligung durch den Zuschuss hälftig über die
    Kreisumlage durch die Stadt zu finanzieren. Wenn der Kreistag am 30. August die
    Fortsetzung des Baues der Arena beschließen sollte, dann entscheidet er über ein Projekt
    ohne Bedarfsanalyse und Nutzungsplanung, ohne feststehende Bau- und Betriebskosten,
    ohne einen abschließend verhandelten und zulässigen Betreibervertrag sowie ohne ein die
    Nutzung sicherstellendes Verkehrskonzept. Die weitere Begründung erfolgt mündlich

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  63. Kevin Schnell schreibt:

    Sehr geehrter Herr Jenckel,

    Sie machen »den Zeitdruck« zum Hauptverantwortlichen für das Multimillionendesaster, welches den Namen »Arena« trägt. Das ist natürlich komfortabel für alle diejenigen, die diesen Zeitdruck ganz gezielt mit erzeugt haben, weil sie Eigennutz mit Altruismus verwechselt oder jenen für diesen ausgegeben haben, nun aber als Handelnde entschuldigt sind, da ja ein Abstraktum als Übeltäter identifiziert wurde.

    Ein Beispiel ist das Vamos-Drama, das (auch über die LZ) monatelang als eilige Terminsache gepusht wurde, als seien die umgehende Beschaffung und Bereitstellung einer neuen Festspielhalle für den Event-Geschäftsmann Hoppe nicht ganz alleine dessen private Angelegenheit, sondern die dringendste Aufgabe der atemlos vor dem Hoppe-Karren rackernden Sozialdemokraten und damit des Oberbürgermeisters und des Landrates – und damit dann auch der kommunalen Verwaltungen.

    Ein anderes Beispiel ist der SVG-Thriller, der ebenfalls als mediales Speed-Race gestaltet und in schicksalhafter Anmutung mit dem aufblühenden oder niedergehenden Wohlstand einer gesamten Region verknüpft worden ist. Wie sollte Andreas Bahlburg, der andere Geschäftsmann aus der Unterhaltungsbranche, die ihm von der Lüneburger Presse (LZ + LP) hingehaltene Hand nicht ergreifen und alle paar Augenblicke in die Mikrofone rufen, »das Schicksal des ›Spitzensports‹ sei mit der Arena verbunden« (Vergleichen Sie das vollständig von einer Agentur fabrizierte, also fingierte und »gestylte« Reklame-Gespräch, das von der LZ aber direkt vor einer wichtigen Kreistagsentscheidung ungekennzeichnet als »Interview« im redaktionellen Teil gedruckt worden ist: https://www.landeszeitung.de/sport/volleyball/126542-schicksal-der-svg-mit-der-arena-verbunden)

    Warum Mädge und Nahrstedt sich dieses krause Zeug überhaupt zu eigen gemacht und mit aufs Vamos/SVG-Zeitdruckpedal getreten haben, ist eine interessante Frage.

    Eine andere betrifft die »Medienkultur« unseres hanseatischen »Oberzentrums«.

    So haben Sie vor ein paar Tagen völlig zu Recht geschrieben, die Arena-Kostenexplosion, »diese Verschwendung von Steuergeld, diesen Dilettantismus haben die Kreisspitze, aber auch deren mehrheitlich unkritisches Aufsichtsgremium, Berater und Planer gleichermaßen verschuldet«. Hätten Sie nicht ergänzen müssen: »aber auch die beiden Lüneburger Zeitungen, die ebenfalls mit dem dramaturgischen Mittel des ›Zeitdrucks‹ gespielt und viele entscheidende Fragen nie (oder viel zu spät) gestellt haben, tragen Verantwortung an dem Fiasko«?

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    • Klaus Bruns schreibt:

      Herr Schnell
      (Vergleichen Sie das vollständig von einer Agentur fabrizierte, also fingierte und »gestylte« Reklame-Gespräch, das von der LZ aber direkt vor einer wichtigen Kreistagsentscheidung ungekennzeichnet als »Interview« im redaktionellen Teil gedruckt worden ist:
      mir ist bekannt, dass diese art von interviews keine eintagsfliegen sind. herr jenckel hat mal auf meinen hinweis geantwortet. Zitat: Nur der Verleger sollte die Journalisten bezahlen. schmunzeln. die ihk lässt grüßen.

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    • Hurtig Hurtig schreibt:

      Anton Reiter schrieb am 1. Mai 2017 um 12:34 Uhr:

      Es geht gar nicht um die Frage „Ja oder Nein“, Herr Jenckel.

      Es geht um die Frage „So oder anders“! Das heißt, es geht darum, ob an einem ungeeigneten Standort, unter dem Diktat voreilig und unüberlegt geschaffener Fakten, zugunsten von geschäftlichen Sonderinteressen weniger Personen und ohne brauchbare Bedarfsanalyse, ohne Nutzungs- und Betreiberkonzept, ohne Verkehrskonzept, ohne verbindliche Kostenplanung und ohne verlässliche Risikoabschätzung ein superteurer Schnellschuss abgefeuert — oder ob einige Monate später an einem Standort mit Weiterungspotenzial nach einem vernünftigen Plan begonnen wird, eine umfassende, zukunftsfähige Lösung umzusetzen. Gerne im ersten Schritt mit der Halle und erst im zweiten mit dem Stadion, den Trainingsplätzen und den Anlagen für Freizeitsport, usw.

      Frage: Sehen Sie das anders?
      __________________________________

      jj antwortete am 2. Mai 2017 um 12:34 Uhr:

      Wenn Sie eine Halle in absehbarer Zeit möchten, dann so, nicht anders.
      Die frage nach Bedarfsanalyse, Betreiberkonzept, Verkehskonzept etc muss der Landkreis beantworten – sonst wird das eh nichts.

      Wenn Sie aber alles lieber auf die lange Bank schieben möchten und eine neue Planung zum Beispiel in der TKK oder auf dem aufgelassenen Flugplatz möchten, dann können Sie sich zurücklehnen.

      Fundort: https://blog-jj.com/2017/04/25/die-arena-ein-landkreis-unter-druck/#comment-437

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  64. Klaus Bruns schreibt:

    Der Hauptschuldige steht für mich fest. Es ist der unerhörte Zeitdruck, unter dem dieses Projekt stand und steht
    sehe ich anders. schuster bleib bei deinen leisten wäre hier angesagt gewesen. wo gibt es denn noch fachwissen in den verwaltungen und in den ausschüssen? die wenigen, die davon noch etwas haben, sorgen gern dafür, selbst nicht zu kurz zu kommen. es genügen dazu seilschaften. und wo gibt es sie nicht in der politik und in der wirtschaft?

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  65. Andreas Janowitz schreibt:

    Altersheim Bundesrepublik: das Planugsfiasko „Leuphana“ längst vergessen.

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