Arena und Elbbrücke oder Gestümper und alter Wein in neuen Schläuchen

Die Arena im Rohbau und die Fähre Tanja bei Neu Darchau, die durch eine Brücke ersetzt werden soll. Fotos: jj

Lüneburg, 8. April 2020

Zwei bemerkenswerte Nachrichten zu Großprojekten des Landkreises Lüneburg will ich hier nicht unerwähnt lassen, zur Arena und zur Elbbrücke. Die erste unterstreicht noch einmal die mangelhafte Planung, die andere macht auf die finanziellen Konsequenzen für das ganze Land Niedersachsen aufmerksam.

Die erste Meldung betrifft die Arena Lüneburger Land. Darin holt die Architektenkammer Niedersachsen gegen die stümperhafte Planung der Eventhalle aus: „Die beste Grundlage für ein ge­lungenes Bauprojekt ist eine prä­zise und eingehende Bedarfspla­nung, erst recht, wenn es eine derartige Dimension erreicht wie der Neubau der Arena in Lüne­burg.“ Dies sei die ureigenste Aufgabe der Bauherren. „Erst an­ hand dieser Vorgaben können Architekten mit der Planung beginnen. Fehlt eine solche Grund­lage, steht auch die seriöse Kos­tenkalkulation in Frage, und es muss mit Folgefehlern und kos­tenträchtigen Programmände­rungen gerechnet werden.“ So stand des in der LZ am Wochenende. Und bekanntlich fehlt genau diese Analyse am Anfang.

Das war hier im Blog.jj immer die entschiedene Kritik des Grünenvorstandes und Projektplaners Ulf Reinhardt, der damit vollumfänglich im Recht ist. Die Arena sei, so die Kammer, „ein Paradebeispiel dafür, wie es nicht gemacht werden sollte“.

Die zweite Meldung betrifft das Großprojekt Elbbrücke, in er sich die Lüneburger grünen Landtagsabgeordneten Miriam Staudte und Detlev Schulz Hendel zu Wort melden. Sie waren als Kritiker beim jüngste „Brücken-Gipfel“ in Hannover erst gar nicht eingeladen worden. Sie machen in einer neuen Landtagsanfrage zur Elbbrücke auf zweierlei aufmerksam:

„Bereits 2008 hat der damalige Ministerpräsident Wulff in einem Schreiben an den Landkreis Lüneburg sehr deutlich gemacht, dass der Fördertopf aus der Gemeindeverkehrsfinanzierung durch eine Brückenfinanzierung schwer belastet wird. Bei Berücksichtigung von Kostensteigerungen muss man mittlerweile von Brückenbaukosten in einer Größenordnung von 90 Millionen -Tendenz steigend – ausgehen.“

Da wird die Landesregierung im Wahlkampf viel zu erklären haben, warum einem volkswirtschaftlich nicht zu verantwortenden Projekt mit homöopathischer Wirkung, das auf einem Versprechen basiert, der Vorzug vor anderen Infrastrukturprojekten im Land eingeräumt wird, und dann auch noch in einem Biosphärenreservat. Zudem macht schon Wulff unmissverständlich klar, dass alle Folgekosten dieses Projektes vom Landkreis allein zu tragen sind. Dem Land seien schon aus rechtlichen Gründen die Hände gebunden. Denn andernfalls müsste der Landkreis Lüneburg die gesamte Fördersumme zurückzahlen. 

Und dann fragen die Grünen: Welchen Landtagsbeschluss nimmt Wirtschaftminister Bernd Althusmann überhaupt als Basis seiner Finanzzusagen? Ganz eigentlich hat Althusmann nichts anderes versprochen als schon 2008 MP Wulff. Also nur alter Wein in neuen Schläuchen.

Hans-Herbert Jenckel

Hier die Pressemeldung der Grünen

Grüne kritisieren neue Planungen für eine Elbbrücke bei Neu Darchau als Irrweg

Landrat Böther und Verkehrsminister Althusmann halten offenbar unbeirrt und trotz aller Fakten, die gegen den Neubau einer Elbbrücke sprechen, an den Planungen und einer möglichen Realisierung fest. Ein neues Planfeststellungsverfahren soll mit Steuergeldern auf den Weg gebracht werden. Nach den jüngsten Gesprächen des Verkehrsminister Althusmann mit dem Landrat Böther, stellen sich für die grünen Landtagsabgeordneten aus der Region Lüneburg/Lüchow-Dannenberg eine Reihe von Fragen, die beide in einer Anfrage von der Landesregierung beantwortet haben möchten.

Dazu Detlev Schulz-Hendel: „Es ist demokratisch höchst fragwürdig, warum bewusst grüne Abgeordnete aus der Region bei diesen Gesprächen ausgegrenzt worden sind.“

Weiterhin bleibt unklar, wie Minister Althusmann hier offenbar Zusagen für Finanzmittel machen kann, obwohl kein Beschluss des Landtages hierzu vorliegt.

Miriam Staudte: “ Das ist eine grobe Missachtung des niedersächsischen Landtages als Beschlussgremium über den Haushalt. Im Übrigen sind die Brückenplanungen bei Neu Darchau weder mit dem Klimaschutz, noch mit dem Biosphärenreservat und dem Hochwasserschutz vereinbar.“

Schon bereits 2008 hat der damalige Ministerpräsident Wulff in einem Schreiben an den Landkreis Lüneburg sehr deutlich gemacht, dass der Fördertopf aus der Gemeindeverkehrsfinanzierung durch eine Brückenfinanzierung schwer belastet wird. Bei Berücksichtigung von Kostensteigerungen muss man mittlerweile von Brückenbaukosten in einer Größenordnung von 90 Millionen -Tendenz steigend-ausgehen.

Detlev Schulz-Hendel: „Es ist geradezu fahrlässig, wenn andere wichtige Infrastrukturmaßnahmen für den Ausbau der Radinfrastruktur aber auch der Sanierung von maroden Straßen, einem unwirtschaftlichem Prestigeobjekt zum Opfer fallen. Umso unverständlicher ist es, dass Minister Althusmann zwar die Notwendigkeit einer schlüssigen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durch die Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg sieht, diese aber nicht vor einer Förderung einfordert.“

Die Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg sind für einen Großteil der Investitionen und für die kompletten Unterhaltungskosten eigenverantwortlich, zumal das Landesraumordnungsprogramm die Realisierung der Elbbrücke als regionales Projekt einstuft.

Dazu Miriam Staudte: „Damit ist absehbar, dass die Landkreise Lüchow-Dannenberg und Lüneburg an die Grenzen ihrer finanziellen Handlungsfähigkeit geraten und dies sich durch die Corona-Krise noch drastisch verstärken wird.“

Detlev Schulz-Hendel ergänzt: „Schon jetzt hat sich der Landkreis durch den beschlossenen Arena-Bau in Lüneburg finanziell stark gebunden. Wenn nun die Elbbrücke dazu kommt, rennt der Landkreis Lüneburg sehenden Auges in eine finanzielle Katastrophe, bei der sich alle anderen wichtigen Projekte, wie beispielsweise die Mobilitätsverbesserungen, der Ausbau von Schulen und auch die Bildungspolitik, dem Primat von Arena und Elbbrücke unterzuordnen haben.“

Alles im Allem bleibt das Elbbrückenprojekt ein vages Projekt mit erheblichen Risiken und Nebenwirkungen, dessen Umsetzung jetzt noch zu stoppen ist und dessen Realisierung in den Sternen steht.

Für Miriam Staudte und Detlev Schulz-Hendel steht fest: „Es ist unverantwortlich und nicht redlich, dass man den Menschen im Amt Neuhaus immer wieder neue Hoffnungen auf eine Elbbrücke macht, die sich mit Vernunft nicht realisieren lässt. Wer den Menschen im Amt Neuhaus bei der Mobilität wirklich helfen will, streut diesen Menschen nicht immer wieder Sand in den Augen, sondern sorgt für neue moderne Fähren, die flexibler im Betrieb sind, und ermöglicht eine kostenlose Nutzung für alle Menschen aus dem Amt Neuhaus. Hier erwarten wir auch ein entsprechendes Engagement des Landes Niedersachsen.“

Über jj

Journalist, Dipl.-Kaufmann, Moderator, Lünebug- und Elbtalaue-Liebhaber
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22 Antworten zu Arena und Elbbrücke oder Gestümper und alter Wein in neuen Schläuchen

  1. jj schreibt:

    Zur Arena gab der Landkreis jetzt eine neue Pressemitteilung raus. Die Eröffnung der Eventhalle zieht sich, das ist klar. Denn die Ausschreibungen waren eigentlich eher geplant. Hier die Mitteilung:
    Arena im Kreisausschuss:
    Verträge rund um den Betrieb zur Ausschreibung bereit

    (lk/ho) Um die Arena Lüneburger Land ab dem kommenden Jahr mit Leben zu füllen, will der Landkreis Lüneburg künftig auf zwei Dienstleister zurückgreifen: Ein Partner organisiert den Veranstaltungsbetrieb, gewinnt beispielsweise Künstler und vermittelt zwischen Veranstaltern und Betriebsgesellschaft. Ein zweiter Partner sorgt für das leibliche Wohl der Gäste und übernimmt exklusiv den Gastronomiebetrieb in der Halle, so die Planung. Den entsprechenden Vertragsentwürfen stimmte der Kreisausschuss jetzt (Montag, 8. Juni 2020) zu. Damit kann der Landkreis die weiteren Schritte in Richtung Ausschreibung gehen.

    Zunächst steht die Gründung der Betriebsgesellschaft für die Arena Lüneburger Land in Form einer GmbH & Co KG an. „Ich gehe davon aus, dass wir diesen Schritt noch in diesem Monat abschließen können“, sagt Kreisrätin Sigrid Vossers, die künftig die Gesellschaft als Geschäftsführerin leiten wird. Etwa drei Wochen dauert es danach, bis die Organisation handlungsfähig ist. „Dann kann das Vergabeverfahren für die beiden Dienstleistungen starten. Das übernimmt die Firma Reese Baumanagement für uns, die für den Landkreis vor gut einem Jahr auch die Projektsteuerung des Arena-Baus übernommen hat“, so die Kreisrätin.

    Das Vergabeverfahren läuft so ab: Die jetzt verabschiedeten Vertragsentwürfe legen bereits detailliert fest, was der Landkreis bzw. die Arena-Betriebsgesellschaft von den Dienstleistern erwarten. Der Dienstleistungsvertrag zum Veranstaltungsbetrieb regelt, wie das Vermarktungs- und Vermietungsgeschäft laufen soll. Aufgabe des Dienstleisters ist es dafür zu sorgen, dass in der Arena ein regional bedeutsames Programm an Sport- und Kulturveranstaltungen angeboten wird. Das Ziel auf lange Sicht: pro Jahr 15 Sport- und 20 Kulturveranstaltungen mit im Schnitt 1.500 Gästen und etwa 20 sonstige Veranstaltungen mit jeweils mindestens 150 Besuchern. Hochwertige Gastronomie soll das Veranstaltungsangebot abrunden: Dazu kommt der zweite Vertrag ins Spiel, der dem Gewinner der Ausschreibung exklusive Rechte am Speisen- und Getränkeverkauf in der Arena zusichert. Im Gegenzug verpflichtet er sich, Gastronomie mit hohem Qualitätsniveau zu bieten und eine Pacht zu zahlen. Diese ist abhängig vom Umsatz: „Damit berücksichtigen wir auch schwierige Situationen wie die Corona-Pandemie“, sagt Kreisrätin Sigrid Vossers.

    Weitere Informationen zur Arena Lüneburger Land gibt es unter http://www.landkreis-lueneburg.de/arena.

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  2. jo bembel schreibt:

    Kleiner Blick in die Glaskugel …

    Die Volleyball Bundesliga der Männer befindet sich in der Auflösung. Um nicht noch mehr Teams zu verlieren, wird es (offiziell vorübergehend, tatsächlich dauerhaft) z. B. geringere Anforderungen an die Spielstätten geben. Die Gellersen-Halle kann somit weiter genutzt werden. Lediglich bei Playoffspielen und Partien die im TV übertragen werden (wenn denn die Finanzierung durch Liga-Verband/-Vereine gesichert ist), müssen höhere Anforderungen erfüllt werden. Da die SVG wirtschaftlich besser dastehen wird, wenn sie weiterhin mietfrei in Reppenstedt spielt, werden ihre Spiele eben dort ausgetragen werden.

    Herr Hoppe (Campus Management GmbH) wird dank der knappen Million an Entschädigung und dem kostenlosen Nutzungsrecht für bis zu 15 Veranstaltungen kein gesteigertes Interesse mehr habe, sich in der Arena zu engagieren. Spätestens ab 2023 wird die Arena an mehr als 350 Tagen im Jahr komplett ungenutzt in der Landschaft herum stehen.

    Zu schlechter Letzt wird, um wenigstens die laufenden Kosten vom Hals zu haben, die Arena für den symbolischen Preis von einem Euro verkauft werden. Käufer könnte ein bekannter Lüneburger Immobilien – Kaufmann sein, dem das Grundstück nicht unbekannt ist …

    Nichts ist unmöglich – Lüneburg.

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    • Chris schreibt:

      „Weitere Offenbarungseide unter den Topteams Deutschlands sind nicht ausgeschlossen“, so Manuela Harant gerade eben in der Heidenheimer Zeitung: https://www.hz.de/sport/sport-ueberregional/corona-krise-im-volleyball-in-der-volleyball-bundesliga-herrscht-verunsicherung-45625419.html

      „Diese Krise wird dem Volleyball sehr zusetzen. Die Wirtschaftskraft der Vereine nimmt eher ab“, sagte Kaweh Niroomand, Manager der BR Volleys, dem zweiten Branchenprimus neben dem VfB Friedrichshafen. Dagegen versucht das Management der VBL zu beschwichtigen: „Von den anderen Standorten haben wir bislang positive Signale erhalten“, sagte Klaus-Peter Jung, Geschäftsführer der Volleyball Bundesliga, nach dem Rückzug der Alpenvolleys: „Wir können Stand heute davon ausgehen, dass wir mit zehn Mannschaften in die Saison 2020/21 starten, sollten sich die Corona-bedingten Einschränkungen nicht noch länger als erwartet hinziehen.“

      Allerdings hat die Corona-Krise lediglich als Brandbeschleuniger gewirkt in einer Sportart, die schon lange zum finanziellen Wagnis geworden ist: Die rückläufige Medienpräsenz hat zu rückläufigen Zuschauerzahlen in den Hallen geführt, und die besten Spieler Europas haben sich längst zu anderen, besser situierten Vereinen in Richtung Osteuropa verabschiedet.

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  3. Ulf Reinhardt schreibt:

    Liebe Frau Fischer,

    Ich habe keine Ahnung, wo die genannten Protagonisten ihr überlegenes Herrschaftswissen generieren anstatt ihre Argumente für eine Elbbrücke wirtschaftlich fundiert zu unterlegen und anschließend in den demokratisch legitimierten Gremien voranzutreiben.

    Vielleicht sollte man sich auch noch einmal Dömitz anschauen, welches seit dem Bau der Elbbrücke vor rund 25 Jahren mehr als 20 % seiner Einwohner verloren hat.

    Wenn es jedoch nur um eine Brücke des Herzens und die Einlösung eines alten Versprechens geht, ist dieser Ansatz natürlich nicht von Bedeutung.

    Selbst Herr Althusmann hält sich mit der Forderung eines wirtschaftlichen Gutachtens vor Baubeginn noch eine Hintertür offen.

    Aber auch hier soll besser zunächst einmal kostenpflichtig geplant werden, bevor eine nüchterne wirtschaftliche Betrachtung vorgenommen wird und möglicherweise den Spaß verdirbt.

    Dabei wäre jetzt der Zeitpunkt ohne Gesichtsverlust festzustellen, dass spätestens jetzt nach Corona die Kassen leer sind und wir in den nächsten 20 Jahren zunächst unsere Corona Schulden begleichen müssen.

    Spätestens wenn der Landkreis für den Bau der Elbbrücke die Kreisumlage anheben will, wird auch den letzten Brücken Befürwortern der Appetit auf eine trockene Elbüberquerung vergehen.

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    • Klaus Bruns schreibt:

      Herr Reinhardt
      Geld für Denkmäler hat es in den ärmsten Zeiten schon noch immer gegeben. Sie wurden nur anders verkauft. Eine Erhöhung der Kreisumlage wird es jedenfalls nicht sein, dieses Denkmal zu verhindern. Siehe die Strabs. Für deren Abschaffung wird eine Erhöhung der Grundsteuer auch akzeptiert. Es muss nur richtig verkauft werden. Es gibt ja bei diesen Arten von Bauten ja auch Gewinner, die die passende Reklame schon liefern werden, siehe Arena. Es gibt eine Mehrheit ,die sich nicht betroffen fühlt und diese wird schweigen und somit werden solche Bauten ermöglicht. Wer regt sich noch über die Elbphil. in Hamburg auf? Über Ber macht man sich lustig und über Stuttgart 21 auch. Warum soll dieses nicht auch bei der angedachten Elbbrücke geschehen? Es muss doch nur der erste Stein bewegt werden, ein Zurück wird man dann zu verhindern wissen, wie bei der Leuphana..

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  4. Doro Fischer schreibt:

    Lieber Herr Reinhardt,

    in ihrer Kleinen Anfrage an die niedersächsische Landesregierung schicken Ihre Parteifreunde, die Landttagsabgeordneten Miriam Staudte und Detlev Schulz-Hendel ihren 14 Fragen zu den angeblich geplanten „Weiteren Planungen für eine Elbquerung (Elbbrücke) bei Neu Darchau“ folgende Bemerkung voraus:

    „Am 29.01.2020 soll nach Informationen der Landeszeitung und des Landrates des Landkreises Lüneburg ein Gespräch auf politischer Ebene mit Herrn Minister Dr. Althusmann und Herrn Landrat Böther stattgefunden haben, an dem auch Landtagsabgeordnete der Region beteiligt gewesen sind. In diesem Gespräch soll Herr Dr. Althusmann die Gewährung von 700.000,00 Euro zugesagt haben und auch eine weitere Förderung in einer Größenordnung von 6 Millionen Euro neben der GFVG-Förderung von 75 Prozent in Aussicht gestellt haben. Im Gegenzug sollte der Landkreis seine Klage gegen das Land zurücknehmen.“

    Der Gebrauch des Modalverbs „sollen“ in dieser Textpassage drückt aus, dass deren Verfasser sich für die Wahrheit dessen, was darin als Nachricht und Information weiter gegeben wird, nicht verbürgen. Wie erklären Sie sich das?

    Auf dem folgenden bekannten und erheiternden CDU-Gruppenbild mit SPD-Dame (Foto LK) vom 29. Januar 2020 ist doch sehr schön zu sehen, wer da ganz dolle den Bauch einzieht, wer sein Nasivin vergessen zu haben scheint und wer recht kornblumenblaue Signal-Schnürsenkel trägt, während Wuhan, die chinesische Metropole mit rund 11 Millionen Einwohnern, bereits seit dem 23. Januar komplett unter Corona-Quarantäne steht:


    Landrat Böther (CDU), Lobbyist Puls (CDU), Minister Althusmann (CDU), MdL Schröder-Ehlers (SPD), Bürgermeister Gehrke (CDU), MdL Dorendorf (CDU) und MdL Schönecke (CDU)

    ⟹ „Wir konnten in dem Termin jetzt den ernsthaften Willen des Landkreises zeigen, diese Brücke zu bauen“, erklärte Landrat Jens Böther an besagtem Mittwoch in Hannover.

    ⟹ „Das Land Niedersachsen steht hinter dem Brückenbau zwischen Darchau und Neu Darchau“, erklärten Minister Bernd Althusmann und Landtagsabgeordnete (inklusive der inzwischen vom kraftvoll schäumenden Heiko Meyer ge-challenge-den Oberbürgermeisterkandidatin Andrea Schröder-Ehlers) unisono.

    ⟹ Die Planungen können in Kürze beginnen, erklärte der Leiter des Betriebs Straßenbau und -unterhaltung Jens-Michael Seegers am Dienstag.

    Sehr geehrter Herr Reinhardt, woher wissen die das? Woher weiß Herr Böther vom „Willen des Landkreises“? Hat er mit diesem telefoniert? Woher wissen Herr Althusmann und die drei Landtagsabgeordneten, wohinter „das Land Niedersachsen“ steht? Wann hat es sich dazu geäußert? Und Herr Seegers sagt, die Planungen könnten beginnen? Sollte der sich nicht erstmal mit Herrn Dehde aus Neu Darchau ins Benehmen setzen, bevor er eine Million oder mehr für „Planungen“ aus dem Fenster schmeißt, denen die Gemeinderatsmitglieder im Nachbarkreis, deren Gemarkung Herr Seeger überplanen möchte, gar nicht zustimmen werden?

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    • Bernhard Wittvogel schreibt:

      Ja, ja, Althusmann. Seine kornblumenblauen Signalschnürsenkel helfen ihm nicht. Die Rechten sind im Moment ein bissl schmähstad. Die leben von Scheinproblemen, die sie aufblasen, jetzt gibt es aber echte. In Zeiten, wo Kompetenz und Entscheidungen gefragt sind, reicht ein großes Mundwerk nicht. Das könnte eine der guten Entwicklungen sein, ich fürcht aber, es ist nur kurzfristig.

      Dass die Pandemie-Maßnahmen für einige eine schlimmere Bedrohung als das Virus sind, kann ich nachvollziehen. Sicher, wenn man durch den wirtschaftlichen Stillstand bedrohter ist als durch das Virus, kann man schnell auf den Gedanken kommen, dass das alles übertrieben ist. Und wenn dann noch ein paar halblustige sogenannte Wissenschaftler im Internet herumgeistern und uns einreden wollen, dass alles nicht schlimmer ist als die jährliche Grippe … diese Herrschaften sollte man nach Oberitalien einladen oder nach Madrid, da können sie sich dann diese ganz normale Grippesaison anschauen. Und gleich mithelfen in den Krankenhäusern.

      Man kann’s aber auch so machen wie letzten Sonntag die Frau Felber aus Wien:

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  5. Ulf Reinhardt schreibt:

    Sehr geehrter Herr Lehnert,

    Ihre Frage ist ebenso berechtigt wie einfach zu beantworten:

    Wer zahlt dann bis 2022 für die Arena?

    Natürlich Sie, ich und alle anderen Steuerzahler im Landkreis Lüneburg.

    Aber wir zahlen nicht nur bis 2022 für die Arena. Nein, innerhalb der nächsten 25 Jahre werden für diese Entscheidung des Kreistages sowie die Fehlleistungen des Landrates und der Kreisräte insgesamt mehr als 100 Mio. Euro an Steuermitteln benötigt.

    Und schuld daran ist nicht Corona, sondern der unbeugbare Wille der Politiker und Verwaltungsbeamten, ein Prestigeobjekt ohne jegliche Bedarfsanalyse, ohne Gemeinnutzen und ohne ein Betreiberkonzept zu errichten.

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    • Kai schreibt:

      Nächster herber Schlag für die Volleyball-Bundesliga (VBL): Nach dem TV Rottenburg verliert sie zwei weitere Mannschaften. Während die VBL den insolventen Volleys Eltmann keine Lizenz mehr erteilte, ziehen sich auch die AlpenVolleys Haching aus wirtschaftlichen Gründen zurück: https://www.landeszeitung.de/sport/aktuelles/241875-auch-alpenvolleys-ziehen-sich-zurueck

      Ist das nicht die große Möglichkeit für Lüneburg? Warum nicht alle neun bislang übrig gebliebenen Mannschaften der Volleyballbundesliga in Lüneburg zusammenziehen und künftig nur noch in der Multimillionen-Arena am Alten Schlachthof spielen lassen? Auch in den USA, „in der Major League Baseball (MLB) gibt es die Überlegung, alle 30 Teams in einer Region zu versammeln und dort die Saison zu spielen“: https://www.faz.net/aktuell/sport/mehr-sport/corona-krise-trump-fordert-den-livesport-zurueck-16725811.html

      So könnten fünf mal pro Woche 3.500 Fans aus allen Teilen der Republik über die neue Ilmenau-Klappbrücke und durch die Lüner Rennbahn fegen, um die Eventisierung einer Randsportart tagtäglich in einem spitzenmäßig barrierefreien Vorsteuerabzugssportodrom mitzuerleben.

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  6. Hartmut Lehnert schreibt:

    Wer zahlt dann bis 2022 für die Arena?

    Der Präsident der Wissenschaftsakademie Leopoldina rechnet über einen langen Zeitraum mit Geisterspielen im Sport. „Es wird sicherlich viele Monate dauern, es kann bis zu eineinhalb Jahre sein“, sagte Gerald Haug den ARD-Tagesthemen auf die Frage, wie lange auf Besuche in Arenen und Stadien verzichtet werden sollte. Der 52-Jährige verwies darauf, dass die Corona-Pandemie erst ende, wenn ein Impfstoff gegen das Virus gefunden sei. Bis dahin sei es „sicherlich klug“, nicht zu Sportveranstaltungen zu gehen.

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  7. Florian Grunau schreibt:

    Landeszeitung:

    Der Lüneburger Behindertenbeiratsvorsitzende Jörg Kohlstedt „warnt vor ‚Gebastel’. ‚Das Einzeichnen von drei Kreisen macht noch lange keine Planung für Menschen mit Behinderung.‘ So seien Pläne zum Umkleidetrakt trotz Umplanung ‚weiter weg von einer ernsthaften Berücksichtigung der Belange von Menschen mit Behinderung entfernt’. Waschbereiche, Dusche und Toilette hätten ‚weiterhin nichts mit der DIN 18040 zu tun‘ – diese Vorgabe ist indes Bestandteil der Baugenehmigung. Kohlstedt ging sogar noch weiter: ‚Nimmt man uns nicht ernst oder zweifelt unsere Zuständigkeit oder Kompetenz an, dann eskalieren wir auf allen uns zur Verfügung stehenden Kanälen‘, schrieb er Ende März an Projektleiter Hans-Richard Maul.“

    Nur peinlich! Arena der Schande☝🏼

    Die Verantwortlichen räumen hoffentlich ihren Posten – wenn schon nicht mit Privatvermögen gehaftet wird…

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  8. Gunther Jansen schreibt:

    Bernd Althusmann hat nur eine einzige Agenda und die heißt: Bernd Althusmann.

    Dass die Elbbrücke bei Neu Darchau niemals gebaut werden wird, ist dem scheinseevetaler Heiligenthaler ebenso klar wie jedem anderen großsprecherischen Fliegenfischer im Landkreis.

    Er braucht diesen PR-Unfug, um davon abzulenken, das er in anderen Bereichen so gut wie nichts zustande bringt. Zu der unausweichlich notwendigen Transformation der Automobilindustrie hat er schlicht nichts zu sagen.

    Warum wird vom in Potsdam über den Promotionszaun gewuchteten Doktormann behauptet, ein neues Planfeststellungsverfahren könne mit Steuergeldern auf den Weg gebracht werden, über welches der selbsterklärte Digitalexperte ohne die Zustimmung des Landtages gar nicht verfügen kann?

    Weil das Erstellen einer schlüssigen Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durch die Landkreise Lüneburg und Lüchow-Dannenberg im Vorfeld dieser Förderungsermöglichungsangeberei mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit das Ergebnis brächte, dass eine feste Elbquerung ohne jeden ökonomischen Nutzen daher käme, aber eine Fülle ökologischer und volkswirtschaftlicher Schäden im Gefolge hätte.

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  9. Klaus Bruns schreibt:

    Otto Berg
    selbst der behindertenrat hat hier nur ein interesse. wie kommen behinderte in diese arena? geldverschwendung steht bei ihnen überhaupt nicht zur debatte. und genau da liegt die krux. es werden hier nur eigene vorteile auf kosten der anderen gesucht und gefunden. es sind nicht die armen, die dieses hier tun. und deswegen ziehe ich hier einen kreis ,zur unseren geliebten mittelschicht. sie gibt ihr ok.

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    • Otto Berg schreibt:

      Kein gutes Argument, Herr Bruns!

      Der Behindertenbeirat hat das in jeder Hinsicht legitime (und legale) Interesse, dass ein in Lüneburg im dritten Jahrtausend nach Christi Geburt mit öffentlichen Mitteln errichtetes Gebäude sowohl für Besucher*innen als auch für Nutzer*innen und Arbeitnehmer*innen mit Behinderung uneingeschränkt barrierefrei zugänglich sein MUSS. Alles andere wäre Diskriminierung. Wer darauf besteht, sucht keineswegs seinen „Vorteil“, sondern sein Recht.* (Die „Arena“, dort wo und so wie sie gerade gebaut wird, hat eine kleine Handvoll von Leuten mit Namen und Anschrift „gewollt“ und nicht ein anonymes Abstraktum wie „die Mittelschicht“. Dieser Handvoll von Leuten ist es gelungen, die für die Realisierung ihres (vor allem eigennützigen) „Wollens“ nötigen Voten im Kreistag (aber auch im Rat) zu erlangen. In beiden Gremien sitzen ebenfalls abzählbar viele Personen mit Namen und Anschrift. – Im Übrigen können Behinderte genauso arm oder reich oder leidlich situiert sein wie jeder andere Mensch.)
      ———————
      * Einschlägig sind hier § 49 der Niedersächsischen Bauordnung (NBauO) vom 3. April 2012 in der Fassung vom 12. September 2018 zur „Barrierefreie[n] Zugänglichkeit und Benutzbarkeit baulicher Anlagen“ (http://www.nds-voris.de/jportal/?quelle=jlink&query=BauO+ND+§+49&psml=bsvorisprod.psml&max=true) und die vom Deutschen Institut für Normung herausgegebene „DIN 18040-1: Barrierefreies Bauen – Planungsgrundlagen – Teil 1: Öffentlich zugängliche Gebäude“: https://www.niedersachsen.de/download/127059/Nds._MBl._Nr._37_2012_vom_30.10.2012_Anlagenband_37q.pdf

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      • Klaus Bruns schreibt:

        Herr Berg
        zur richtigstellung. ich habe selbst seit 17 jahren einen schwerbehindertenausweis und seit dem 53.lebensjahr bin ich frührentner. dass es auch arme unter behinderten gibt , ist mir so nicht neu. mir geht es hier nur darum , wer alles im zug der verschwendung dabei ist. gab es proteste wegen der verschwendung? politiker brauchen zuspruch , oder gegenwind. hier wäre gegenwind im größeren ausmaß angesagt gewesen. aber wie üblich , schweigt eben ,die schweigende mehrheit. mit 60% ist die mittelschicht in deutschland nach adam riese, die schweigende mehrheit. ohne sie könnten solche bauten gar nicht erst stattfinden.
        zitat:
        Dieser Handvoll von Leuten ist es gelungen, die für die Realisierung ihres (vor allem eigennützigen) „Wollens“ nötigen Voten im Kreistag (aber auch im Rat) zu erlangen. und dieses geht nur ,wenn die mehrheit schweigt.

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  10. Ulf Reinhardt schreibt:

    Hallo Herr Berg,

    ja, aber am Ende wird es für das Scheitern dieses gigantischen Steuerverschwendungsprojektes nur einen Schuldigen geben: Die Corona-Krise, die ja wirklich niemand vorhersehen konnte.

    Die Kosten haben inklusive der immer intransparenten Baunebenkosten und Beratungskosten ganz sicher die 30 Millionen-Grenze schon überschritten. Aber wen interessiert eine regelmäßige und korrekte Berichterstattung noch, wenn der Betrieb der Arena ohnehin völlig ungewiss bis unwahrscheinlich ist?

    Ich habe schon vor mehr als einem Jahr immer wieder festgestellt:

    Der Landkreis baut eine Arena ohne Bedarfsanalyse, ohne Konzept und ohne Betreiber. Das war schon damals richtig, heute ist es nur noch klarer:

    Eine Arena für maximal eine Handvoll Großveranstaltungen, nachdem mal 40 – 90 davon geplant waren?

    Eine Arena ohne Gemeinwohlorientierung, da der Schul- und Vereinssport noch immer keinen Bedarf und standort- sowie größenbedingt noch immer kein Interesse an der Nutzung angemeldet hat?

    Eine Arena für eine kommerzielle Volleyball-Bundesliga-Mannschaft, die vielleicht bald nicht mehr in der Bundesliga spielt oder noch schlimmer Insolvenz anmelden muss?

    Eine Arena für einen fest eingeplanten Betreiber, der sich nach Mitnahme einer fetten Abfindung überhaupt nicht mehr an der Ausschreibung beteiligen darf und der nach Corona-Krise wahrscheinlich ganz andere Sorgen haben wird?

    Eine Arena für die Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Lüneburg, welche zu 80 – 90% nie Volleyballspiele und große Konzerte besuchen?

    Bei den von Ihnen aufgezählten Namen der Initiatoren und Verantwortlichen für die Katastrophen-Arena fehlen noch mindestens drei:

    Der erste Kreisrat Jürgen Krumböhmer, der mit einer beispielslosen von Ahnungslosigkeit geprägten Management-Leistung die „Projektleitung“ innehatte sowie der neue Landrat Jens Böther und die erste Kreisrätin Sigrid Vossers, die beide statt eines Neustarts mit Aufklärung und Transparenz das Projekt in Hinterzimmern weiter vorantreiben und den Landkreis letztlich noch unter dem Vorwand der Steuerersparnis in die mit Millionenverlusten belastete Rolle als Betreiber getrieben haben.

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    • Otto Berg schreibt:

      Na, Herr Reinhardt,

      Corona?

      Als Anfang Dezember letzten Jahres das erste Fledertier-Virus im schönen Wuhan vom Wildkatzenzwischenwirt nach dem Braten des „englisch“ servierten Felis silvestris-Steaks in den Rachenraum von dessen humanem Verzehrer gelangte, war das Multimillionen-Euro-Arena-Fiasko bereits über ein volles Jahr lang eine nicht mehr zu leugnende Bescherung.

      Jetzt heißt es: „Wegen Corona: Kreisausschuss stellt eine Million Euro im Haushalt bereit“ (https://www.landeszeitung.de/blog/lokales/2720464-wegen-corona-kreisausschuss-stellt-eine-million-euro-im-haushalt-bereit)

      Das ist ja beinahe soviel, wie die Campus Management GmbH bekommt, der „alte“ Betreiber und künftige „Geschäftsbesorger“ mit Herrn Klaus Hoppe an der Spitze, der dem „alten“ Landrat 2018 einen ihn, den Betreiber, toll begünstigenden Vertrag aus der Tasche geleiert hatte und dem „neuen“ Landrat kürzlich eine Entschädigungsleistung für die Auflösung eben desselben Vertrages von brutto mindestens 1,2 Millionen Euro, – und beides, ohne dass das zu betreibende Objekt bisher überhaupt im Rohbau fertiggestellt wurde und ohne dass nachvollziehbar oder allen „Entscheidungsträgern“ bekannt wäre, welche Gegenleistung genau dieser schönen Millionensumme eigentlich entsprechen könnte.

      Warum melden sich die bekannten Kämpfer für die Werte der europäischen Aufklärung im Kreistag wie Hans-Georg Führinger, Achim Gründel, Rolf Rehfeldt und Frank Stoll nicht zu Wort und verlangen die ihnen zustehende Auskunft in allen Einzelheiten?

      Könnte es sein, dass insgeheim so ein trumpistisches Quid pro quo ausgezwinkert worden ist, welchem gemäß die Christdemokraten und ihre rechtselbischen Wagenknechte zu den Sozialdemokraten und ihren linkselbischen Naturfreunden sagen: „Wir tun euch bei der Geldverschwende-Arena und ihrer goseburger Klappbrücke nicht weh, wenn ihr uns bei der Betonbrücke und ihren neuhäuser Immobilienperlen nicht in die Geldverdiene-Querung kommt“?

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      • Klaus Bruns schreibt:

        Hallo Herr Berg, gegengeschäfte sind in der wirtschaft ebenso üblich, wie in der politik. in der politik machen sie nur mehr spaß. es ist ja grundsätzlich nicht das eigene geld, was dabei vernichtet wird. und für politik gilt es, kängurus nachzuahmen. mit leerem beutel , können diese auch die größten sprünge wagen. schmunzeln. und solange es einfältige wähler gibt, wird es auch einfältige politik geben. schließlich wollen die einen ja von den anderen gewählt werden. bekanntlich kommen diese gewünschten wähler ,immer aus der mitte der gesellschaft. und da wir in einer demokratie leben, wird diese mitte gern von den politikern gepampert. in sämtlichen oecd staaten ist das so. diese mitte beklagt sich am lautesten und am gekonntesten. deswegen wird auf ihr auch besondere rücksicht genommen.
        https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/transferleistungen-unserer-mittelschicht-geht-es-praechtig-1627083.html

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      • Otto Berg schreibt:

        Hallo Herr Bruns,

        ich kenne die Überlegungen von Herrn Bernau. Sein FAZ-Artikel ist zehn Jahre alt und enthält trotzdem immer noch manches Wahre.

        Nur mit der Arena bringe ich das dort Dargelegte nicht ganz zusammen. Die Arena nämlich kennt nur VIER Profiteure:
        1. den Verkäufer des für jede Arena ungeeigneten „Arena“-Grundstücks an der Lüner Rennbahn (inklusive seiner 2017 mitverkauften unbrauchbaren „Vorplanungen“)
        2. den gerade mit über 1,2 Millionen Euro vom „Landkreis“ (vulgo: vom Steuerzahler) aus seinem „alten“ Vertrag gekauften „alten“ Betreiber
        3. die SVG Spielbetriebsgesellschaft mbH
        4. den künftigen (namentlich zwar bekannten, aber derzeit noch nicht nennbaren) „Geschäftsbesorger“ der „neuen“ landkreiseigenen Betriebsfiktion mit festem sechsstelligen Managementgehalt, prozentualer Gewinnbeteiligung aus Vermietungen plus umfangreichen „freien“ Gewinnerzielungsmöglichkeiten ohne jegliches geschäftliche Risiko.

        An Ihre „Mittelschicht“ ist bei der „Arena“ genauso wenig gedacht wie an irgendeine andere Schicht. Höchstens als Zielgruppenreservoir zur „Ansprache“ von zahlenden KUNDEN. Das heißt, auch den Angehörigen all der Haushalte, welche die „Arena“ für die SVG und für den künftigen „Geschäftsbesorger“ im Wesentlichen „finanzieren“ und deren Nettoeinkommen zwischen 70 Prozent und 150 Prozent des mittleren Nettoeinkommens (Median) liegt: „der Mittelschicht“ (das sind übrigens rund 60 Prozent der Menschen im Landkreis Lüneburg, – wonach beispielsweise eine dreiköpfige Familie zur Mittelschicht gehört, wenn sie zwischen 1.720 und 3.690 Euro Nettoeinkommen im Monat hat – INKLUSIVE aller Zahlungen vom Staat) wird die Halle zum Sporttreiben NICHT zur Verfügung stehen. Es wird weder Breiten- noch Schulsport noch irgendeine andere Art „gemeinfreier“ Nutzung in der „Arena“ geben. Denn der Gesichtspunkt der Gemeinwohldienlichkeit hat bei deren „Planung“ und erst recht bei deren Bau keine Rolle gespielt. „Der Landkreis“ hat sich einer „Aufgabe“ angenommen, die gar nicht zu seinem „Aufgabenkreis“ gehört: der nahezu hundertprozentigen Subventionierung von Umsatz- und Gewinnerzielungsabsichten Dritter.

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  11. Otto Berg schreibt:

    Sehr geehrter Herr Reinhardt,

    ja, was denn jetzt noch?

    Vor Planungs- und Baubeginn der SVG-Arena hat es keine Bedarfsanalyse gegeben?

    Sind denn die Wünsche von Andreas Bahlburg und Klaus Hoppe, sowie die Meinungen von Ulrich Mädge und Manfred Nahrstedt plus die Bauchgefühle von Andrea Schröder-Ehlers, Franz-Josef Kamp, Friedrich von Mansberg und Jens-Peter Schultz (inklusive der polternden Bekräftigungen des Einwändevomtischwischers Eberhard Manzke) KEINE objektive Feststellung einer oberzentral notwendigen Hallenbedarfslage? Muss, wer hundert Millionen Euro Steuergeld ausgeben möchte, wirklich noch stärkere Sachverhaltswahrheiten beibringen? Schlagen die reifen Überzeugungen erstrangiger Personalitäten nicht JEDE kleinkarierte Expertise wichtigtuerischer Fachleute? Und darf man nicht auch mal gönnen können? Was soll jetzt dieses erbsenzählerische Nachkarten der überstudierten Geistesakrobaten? Haben solche wirklichkeitsfremden akademischen Eierköpfe denn gar kein Gefühl dafür, dass etwa einen Bonin in diesen Tagen die echten Sorgen und Nöte der Menschen draußen im Lande viel stärker beschäftigen als unnötige Pedanterien, haarspalterische Paragrafenreitereien und eine derart geltungsbegierige Korinthenkackeritis? Sollte es heute nicht heißen, zusammenzustehen und dem Gemeinwohl zu dienen, anstatt in der trüben Vergangenheit herumzurühren, die Solidargemeinschaft zu verunsichern, zu stänkern und zu spalten?

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    • Ernst August Pardey schreibt:

      Gemeinschaftsgeistzersetzende Zweifler, Frager und Störer können nicht gesund sein. In China werden solche Subjekte für ein paar Jahre in fürsorgende Quarantäne genommen, um sie körperlich wieder aufzubauen und nachhaltig zu ertüchtigen, bis sie fit sind, ihre bockige Starrköpfigkeit ablegen und zurück in die Spur finden. Wenn es keine klaren Mehrheiten in Rat und Kreistag gibt, machen sich die Nachteile demokratischer Schwatzbuden schnell bemerkbar. Früher war vieles besser.

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  12. jo bembel schreibt:

    Von einem, der eigentlich Brückenbefürworter ist bzw. war:
    In Hamburg gibt es als Tourismus-Attraktion einen Amphibien-Bus, der die Elbe befährt. Vielleicht könnte so ein Bus (Busse) auch als Brücken-/Fähren-Ersatz genutzt werden. (Sollte auch bei Niedrigwasser fahren können.) Mit Carsharing – Stellplätzen an beiden Ufern könnten möglicherweise die meisten Probleme gelöst sein. Sollte vielleicht mal geprüfte werden.

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