Radfahrer auf Kollisionskurs

Rad-Demo auf der Wallstraße auf dem künftigen Lüneburger Radring.

Lüneburg, 12. Dezember 2020

Ich dachte zuerst, ich hätte da zwei Daten durcheinandergebracht, aber nee: Es ist so. Und ich finde es traurig. Denn es wird, und davon haben die Organisatoren wohl nicht unbedingt etwas gewusst, an diesem Wochenende zweimal mit dem Rad in Lüneburg demonstriert, einmal für mehr Platz in der Stadt, einmal gegen eine Autobahn. Da droht ein Flurschaden für die Radler.

Ich bin ein eingefleischter Radfahrer. Und ich freue mich, wenn Radfahrer für die Verkehrswende eintreten, für bessere Wege und mehr Platz im Stadtverkehr. Aber ich glaube, dass die Radler an diesem Wochenende einen Rückschlag erleiden. Den berechtigten Forderungen wird ein Bärendienst erwiesen. Offenbar ist das auch ein Kommunikationsproblem zwischen Klimaschützern und Radfahrern. Man könnte auch Kommunikationsdesaster sprechen, schaut man auf die Kommentare auf der LZ-Facebook-Seite, wo sich Hunderte Foristen sauer über den Demo auf der Ostumgehung auslassen.

Verantwortlich heute auf der Ostumgehung ist das Klimakollektiv, das gegen den Weiterbau der Autobahn 39 Richtung Wolfsburg demonstriert und für einen besseren Klimaschutz. Das ist das gute Recht des Kollektivs, vom Gericht bescheinigt. Denn die Stadt wollte die Route nicht zulassen. Dafür ist die Ostumgehung über Stunden gesperrt.

Es wird ein schönes Verkehrschaos zur Weihnachtszeit produziert. Aufmerksamkeit ist garantiert. Nicht an irgendeinem, sondern an einem Sonnabend in Coronazeiten, an einem Sonnabend vor dem Sonntag, an dem die Minsterpräsidenten und die Kanzlerin noch einmal die Corona-Regeln verschärfen werden, weil Deutschland die Infekstionszahlen nicht in den Griff kriegt.

Am Sonntag dann will der Radentscheid Lüneburg auf der Bockelmannstraße demonstrieren, wie viel Platz die Autos einnehmen und wie viel die Radler. Dafür wird die Bockelmannstraße kurz gesperrt. Der Bürgerentscheid ist nächstes Jahr geplant.

Dass es um das Verhältnis von Radfahrern und Autofahrern in Lüneburg nicht zum besten bestellt ist, seit die Biker mehr Platz fordern, muss ich nicht betonen. Da werden schon mal kriegerische Töne angeschlagen. Vor allem im Netz.

Dieses Wochenende allerdings, das ist meine Sorge, wird auch die gemäßigten Autofahrer, die ein Ohr für die Radler haben, verschrecken und verärgern. Touch too much.

Würden die Klima-Aktivisten zu Fuß demonstrieren, das wäre dann kein Problem für die Radlobby. Lüneburg hat schon andere Wochenenden gesehen, an denen mehrere Demonstrationen liefen. So aber, meine Befürchtung, schaden Sie dem berechtigten Forderungen der Radfahrer, die im Grunde in dem 30 Jahre alten Verkehrsentwicklungsplan und im Radverkehrskonzept der Hansestadt verankert sind. Und für den Radentscheid gehen eher Stimmen verloren.

Hans-Herbert Jenckel

Über jj

Journalist, Dipl.-Kaufmann, Moderator, Lünebug- und Elbtalaue-Liebhaber
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51 Antworten zu Radfahrer auf Kollisionskurs

  1. Klaus Bruns schreibt:

    Frage Herr Jenckel: wie unhöflich darf ich hier werden? Es wird sich aufgeregt, wenn ich antworte….
    frohe weihnachten, ich bin dann mal weg.

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    • jj schreibt:

      Herr Bruns, Sie sollten gar nicht unhöflich werden. Und vielleicht einmal etwas auf die Bremse treten. Zwischendurch gab es erfreuliche Posts, aber wenn Sie dann ins Vielschreiben kommen, dann wird es krude. Auch Ihnen frohe Weihnacht und gute Fahrt. Lg jj

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  2. Jens-Peter Schultz schreibt:

    Klaus Bruns ich finde es schon ein Stück weit menschenverachtend, wie sie mit engagierten Bürgern umgehen, die ehrenamtlich in den kommunalen Gremien mitwirken. Für meine Person stelle ich fest, dass ich zeitlebens nie ein Versall irgendeines anderen Menschen war. Mein Bestreben war und ist es, für uns Menschen in Ochtmissen, Lüneburg und umzu ein lebenswertes Umfeld zu erhalten und positiv nach vorne orientiert zu gestalten. Meine Erfahrung ist, dass der überwiegende Teil der Kommunalpolitiker genauso so unterwegs ist. Scheinbar durch ihr Leben frustriete, boshafte Mitmenschen nehme ich begleitend zu Kenntnis. Ich hoffe und wünsche Ihnen, dass Sie dennoch eine besinnliche und frohe Weihnachtzeit haben werden.

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  3. May the road rise to meet you,
    May the wind be ever at your back.
    May the sunshine warm upon your face,
    And the rains fall soft upon your fields.
    And until we meet again.
    May God hold you, May God hold you
    Ever in the palm of his hand.
    May the road rise to meet you,

    May the wind be ever at your back.
    May the sunshine warm upon your face,
    And the rains fall soft upon your fields.
    And until we meet again.
    May God hold you, May God hold you
    Ever in the palm of his hand.
    Ever in the palm of his hand.
    The palm of his hand.

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  4. jo bembel schreibt:

    Klaus Bruns,

    da Sie auf meine Vorgestern gestellte Frage „Und wie kommen/kamen Sie zum Training ins Olympic Adendorf?“ bisher nicht geantwortet haben (anscheinend fühlen Sie sich nie von mir angesprochen), frage ich Sie konkret:

    Ist es richtig, dass Sie Mitglied im OLYMPIC sind/waren und stimmt es, dass Sie für Hin-/Rückfahrt das Auto nutz(t)en?

    Ihre Antworten interessieren sicher nicht nur mich hier im Blog, denn diese erlauben Ihren Post
    „ich finde den termin super und die aktion wird dementsprechend staub aufwirbeln, den andere zu schlucken haben werden. was nützt eine demonstration, wenn sie keiner merkt? für eine gute sache ,kann man auch zur unzeit demonstrieren. wer dagegen wettert, meint es mit seiner fürsprache eh nicht ernst. ist immer zu merken, wenn es einem selbst betrifft. judas und weihnachten passt doch zusammen, oder?“

    richtig einzuordnen.

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    • Klaus Bruns schreibt:

      jo bembel
      in bin in der tat früher auto gefahren. 100 000 km im jahr als außendienstmitarbeiter. meine frau muss es heute noch tun ,um nach adendorf zur arbeit zu kommen. es gibt einfach zu schlechte verbindungen von reppenstedt nach adendorf, was den öffentlichen nahverkehr betrifft. Übrigens, wer krebs hat und krank ist , kann selbst noch so gern radfahren , wenn es aber nicht geht, was meinen sie ,was bleibt da noch übrig? ich war bis vor ca 3 jahren mitglied beim olympic und bin wechselweise mal rad ,motorrad , auto und zu fuß unterwegs gewesen. ich hoffe ihrem richter-gen damit genüge getan zu haben. p.s. ich war früher auch soldat und gut zu fuß und habe die strecke adendorf -reppenstedt bis vor drei jahren in knapp 1 1/2 Stunden bewältig und dabei so manchen nordic -walker überholt ,schmunzeln. ich hoffe, ich habe beim einordnen behilflich sein können.

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    • Jens Petersen schreibt:

      „Ist es richtig, dass Sie Mitglied im OLYMPIC sind/waren und stimmt es, dass Sie für Hin-/Rückfahrt das Auto nutz(t)en?“ Sofern es noch nicht zu Ihnen durchgedrungen sein sollte jo bembel erlaube ich mir darauf hinzuweisen, dass es sich hier um ein Forum handelt in dem Leser ihre Meinungen äußern können, und kein Gerichtssaal ist. Ihren eingangs zitierten Satz findet ich deshalb etwas befremdent.

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      • Gunther Horn schreibt:

        Naja, Jens Petersen, andererseits ist so ein Forum aber auch keine Litfaßsäule für Klaus Bruns-Reklame, auf der, egal um welches Thema es geht, ununterbrochen irgendein irgendwo aufgeschnappter besserwisserischer Nonsens in plakativen Riesenlettern aus Reppenstedts Dichterviertel angeleimt und als der Weisheit letzter Schuss behauptet wird.

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  5. Klaus Bruns schreibt:

    Claus-C. Poggensee
    . Einzige Ausnahme: ein dicker Geldbeutel.
    schmunzeln. och, es gibt natürlich noch eine möglichkeit. zum beispiel, wenn man das b-gen besitzt. dumm nur , wenn der ehemalige bürgermeister von reppenstedt cdu-mitglied ist, und allen leuten erzählt, man wäre kommunist. mein lieber Herr Poggensee , ich habe sehr viel erfahrung mit der gemeindepolitik und weiß, wie leicht man unter die räder kommt. und dabei ist es völlig egal , ob es fahrrad-räder, oder pkw-räder sind. wer sich aufstellt , braucht leider reklame. und die gibt es nicht für umsonst. sehen sie, in der ,,freien,, wirtschaft kann man ohne grund arbeitslos werden. sie Herr Poggensee müssten erst goldene Löffel klauen, wenn dieses Schicksal sie treffen soll. aber dieses wird in ihren Kreisen ja leider nie bewusst wahr genommen. aus gutem grund. was einem nie betreffen kann, ist auch nicht vorhanden, oder? auch eine frau merkel hat geglaubt , die stromkosten für harzt iv empfänger werden komplett vom staat bezahlt.

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    • Claus-C. Poggensee schreibt:

      Lieber Herr Bruns,

      an einer Schule goldene Löffel klauen zu wollen ist ein schier auswegloses Unterfangen, selbst wenn ich dazu die Absicht hätte. Viele Schulen haben ja noch nicht mal ein funktionierendes WLAN und wenn, dann dürfte die wenigsten den Erfordernissen eines Hybridunterrichts standhalten. * schmunzeln*

      Ich bin Mitglied einer Partei, deren schwarze Koffer und Zugang zu SUV-(Im-)mobilisten mir bisher verborgen geblieben sind. Werbung muss nicht teuer sein, wenn mensch gute Grafiker*innen in der eigenen Partei hat oder im Falle von Einzelbewerber*innen im Bekanntenkreis. Wahlplakate hängen ist gratis, die Druckkosten sind überschaubar. Die Presse berichten über alle Kandidierenden. Anders als in den USA kann sich hier jede aufstellen lassen und gewinnen, auch ohne dickes Portemonnaie. Richtig ist aber, dass auch hinter einer Einzelbewerber*in ein Team aktiv sein muss, wenn sie Erfolg haben will. Denn nur durch (Wo-)menpower kann das ausgeglichen werden, was andere durch ihren Zugang zu den Futtertrögen des Kapitals mühelos outsourcen.

      Herzliche Grüße

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  6. Johann S. Kirsche schreibt:

    „Hunderte Foristen sauer über den Demo auf der Ostumgehung“.

    450 bundesweit in Trollfabriken organisierte Wutbürger können nicht irren!

    Vorletzte Zusammenhänge erklärt am Shopping-Sonnabend:

    „Es wird … an diesem Wochenende zweimal mit dem Rad in Lüneburg demonstriert, einmal für mehr Platz in der Stadt, einmal gegen eine Autobahn. Da droht ein Flurschaden für die Radler.“

    Allerletzte Zusammenhänge erklärt am 3. Advent:

    https://pbs.twimg.com/media/EoUQ4W5WEAc2FqV?format=png&name=4096×4096
    Bild: Hauck&Bauer

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    • Karsten Uhlig schreibt:

      Göttliche Karikatur!

      Ja, die Kaffeesatzleserei ist unter unsern Spökenkiekern weit verbreitet. In der Lüneburger Kommunalpolitik haben diese Leute (mit Bauchgefühl und Standleitung zum „gesunden“ Volksempfinden) stets satte Mehrheiten.

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  7. Werner Schultz schreibt:

    Irgendwie kann ich dem Gedanken „Bäh, da nutzt eine andere Gruppe auch Fahrräder, um für ihre (artverwandte) Sache zu demonstrieren“, nicht ganz folgen. Es sei denn, man hat nicht das Vertrauen und die Gewissheit, dass das eigene „Fahrraddemoanliegen“ überzeugend und wichtig genug ist, trotzdem und auch Traktion zu generieren.
    Warum so ängstlich? Entweder es gibt eine Mehrheit für bessere Radinfrastruktur oder es gibt sie nicht! Das ist sicher nicht vom Ostumgehungsausflug des Klimakollektivs abhängig.
    Meines Wissens haben die Demonstranten, die nie auffallen wollten und nie Kontroversen erzeugt haben, noch nie etwas erreicht. Das wissen doch eigentlich alle, die in Brokdorf und Gorleben dabei gewesen sind, oder?

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  8. Claus-C. Poggensee schreibt:

    Reingefallen, Herr Jenckel. Richtig ist eine Wutwelle auf facebook, an der sich selbst Glasermeister ohne Durchblick doppelzüngig beteiligen. Auf Nachfrage kommt aber ein im Rahmen des ihm Möglichen faktenbasierter Austausch zustande.
    Ansonsten geht auf FB „Fridays für Hubraum“ an den Start. Etliche Fake-Profile, Pseudoseiten und Beteiligung von Menschen außerhalb des Landkreises etc. Ebendiese kapern die Diskussion und setzen erfolgreich die Meinung, dass das Radeln auf der A39 im Advent zu verurteilen sei.

    Ein rechtzeitiger Hinweis auf die Demo auf allen Kanälen wäre hilfreich gewesen. Dass die Gerichte erst so spät entscheiden, sei weder den Gerichten noch den Aktivit*innen anzulasten. Ob Befürworter*innen einer fahrradfreundlichen Lüneburger Innenstadt sich im nächsten Jahr noch voller Groll an die temporäre Blockade der A39 erinnern werden, bezweifle ich. Dass es ihr grundsätzliches Veto für eine Fußgänger- und Fahrradfahrer*innenfreundliche Stadt beeinflusst, sehe ich nicht. Manch eine mag in diesen Zeiten querdenken, 99,87% der Lüneburger*innen bilden sich aber weiter faktenbasiert ein Urteil. Viel zu viel Parksuchverkehr statt günstiger Parkmöglichkeiten mit Umsteigen aufs Rad entlang der Verkehrsachsen. Durchgangsverkehr ohne Ende.

    Und hat das Klimakollektiv nicht recht? Führt eine A39 zur dringend notwendigen Verkehrswende? Die Ortsumfahrungen Melbeck und Co. hätten lange fertig sein können, der Metropolisierung Hamburgs mit immer größer werdenden Einzugsbereichen entgegengewirkt werden können. Alpha E liegt brach. Klimawandel?

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    • jj schreibt:

      Lieber Herr Poggensee, wenn man verschiedener Meinung ist, dann ist weder der eine, noch der andere reingefallen oder im Recht. Vielmehr vertreten da zwei unterschiedliche Standpunkte.

      Sie haben recht: In einem Jahr erinnert sich niemand mehr an diese Demo, auch nicht an die Blockaden der Landwirte vor Aldi oder Lidl vergangene Woche. Darauf, Herr Poggensee, kommt es auch gar nicht an, sondern auf das, was in unser Unterbewusstsein vordringt und hängen bleibt. Bilder, Gefühle, Aversion.

      Und ehrlich gesagt, bleibt von dieser Zeit und noch auf Monate nur eins, das weder mit Auto, noch mit Rad zu tun hat, sondern mit einem unsichtbaren Feind und dem Gefühl, Statist in einem Endzeitfilm zu sein.

      Ich hoffe, Sie haben recht, dass 99,87 Prozent der Lüneburger beim Radentscheid auf Seiten der Radfahrer sind. Da allerdings habe ich nach den Teilnehmerzahlen der letzten Rad-Demos meine Zweifel. Da muss viel verborgenes und verschlafenes oder bequemes Potenzial gehoben werden. Lg jj

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      • Claus-C. Poggensee schreibt:

        Lieber Herr Jenckel,

        mein „reingefallen“ bezog sich lediglich auf Ihre Einschätzung der Facebookdiskussion. Diese wurde gekapert. Schauen Sie sich gern an, wer da so tonangebend gegen die Demo postet und wie die einzelnen Profile zusammenhängen. Deshalb ist sie kein Spiegel der Bevölkerung, wie das bei anderen Facebookdiskussionen bei Ihnen, Herrn Eggeling oder der LZ sonst eher der Fall ist Mit dieser Analyse sind wir nicht im Bereich der Meinung.
        99,87 Prozent der Lüneburger*innen werden sicher nicht für den Radentscheid stimmen. Ob die Aktion von gestern sie aber beeinflusst? Da sind wir tatsächlich im Bereich der Meinung und da will und ich wollte ich Ihren Standpunkt nicht abwerten.

        Herzliche Grüße

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  9. Klaus Bruns schreibt:

    christahartwig

    Verantwortungsbewusstsein und wachem Verstand bereit wären, Volksvertreter zu werden .
    sie übersehen da leider etwas. es würde genügend menschen geben, die bereit wären volksvertreter mit den von ihnen gewünschten voraussetzungen zu werden. man lässt sie nicht. unsere ,,spielregeln ,, sind einseitig auf parteien zugeschnitten. aus deren parteikassen wird reklame in eigener sache bezahlt. wer da nicht mitspielt bleibt entweder außen vor, oder muss selbst viel geld besitzen um es zu investieren. arbeitgeber tun ihres dazu. wer stellt einen mitarbeiter für politische tätigkeiten frei, außer behörden und die großindustrie? ich schreibe hier grundsätzlich nur aus erfahrungen, die ich selbst gemacht habe ,oder aus erster hand erfahren habe.

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    • Thomas Schröder schreibt:

      Und, Klaus Bruns, dann erklären Sie mir mal, was die Mehrwertsteuersenkung vom 29. Juni wirklich gebracht hat.

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      • Klaus Bruns schreibt:

        Thomas Schröder
        gern. ich habe größere anschaffungen getätigt und somit einige hundert euro gespart. was ich gespart habe, habe ich zum teil gespendet. eine win- win- win-situation . die unternehmen haben sich gefreut, die spenden-empfänger haben sich gefreut und ich habe mich gefreut und das in diesen zeiten. ist das nicht schön?

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    • Claus-C. Poggensee schreibt:

      Nö, stimmt so nicht. Gerade auf dem Land sind viele Kandierendenlisten der Parteien mit Menschen ohne Parteizugehörigkeit erfüllt. Die sind dann – gerade bei der SPD – dann zwar zunehmend genervt, wenn sie gefragt werden, warum sie auf einer SPD-Liste stehen. Noch genervter sind sie allerdings, wenn mensch sie fragt, wofür ihre SPD-Liste eigentlich steht. Lokal paktierte sie mit dem Haus- und Grundeigentümerverband.
      Einzelkandidat*innen haben bei Kommunalwahlen gute Chancen auf einen Sitz in den Räten, wenn sie sich gesellschaftlich schon zuvor hervorgetan haben und aufgrund dessen bekannt sind und einen guten Leumund haben. Dieser entsteht durch engagierte Arbeit und damit auch Bekanntheit in der Gemeinde. Ein Millionenbudget braucht es dafür nicht.
      Nichts gegen ihre Erfahrungen, aber sie stehen nicht pars pro toto. Ich wurde als Kind mal von einem Papagei gebissen, würde mich aber davor hüten, diese Vögel generell als kinderfeindlich einzuordnen. Vermutlich war ich bei der Futterdarreichung damals einfach noch zu ungeschickt.
      Recht gebe ich Ihnen gern bei der Frage, wie sich Sitzungszeiten mit Berufstätigkeit vertragen. Da stimmt einiges nicht.

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      • Klaus Bruns schreibt:

        Nö, stimmt so nicht Claus-C. Poggensee
        so so. tja, die soli in reppenstedt ist so ein beispiel. es durfte die eigene geldbörse gezückt werden. wohl dem ,der es konnte. eine parteikasse ist nicht vorhanden. herr poggensee, die anstell-schlangen bei einer partei, um dort als parteiloser auf den hinteren listenplätzen zu landen, sind mehr als kurz. und wer da steht , sind überwiegend verwaltungshengste und lehrer. warum wohl? gleich und gleich gesellen sich nun mal gern. und die tatsache, dass unternehmen selten bereit sind , ihre mitarbeiter für sitzungen frei zu stellen, kann nicht geleugnet werden. suchen sie doch mal facharbeiter in den parteien. ihre genannte spd wurde zum beispiel mal von ihnen gegründet. wo sind sie jetzt? ich war damals in reppenstedt als ehemaliges mitglied der spd der einzige.

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      • Klaus Bruns schreibt:

        https://www.bpb.de/politik/grundfragen/parteien-in-deutschland/zahlen-und-fakten/140358/soziale-zusammensetzung
        Herr Poggensee, schauen sie sich doch mal diese tatsachen an. speziell die spalte berufliche stellung. wie wollen da die grünen sich eigentlich nicht als klientelpartei darstellen, wenn es doch bei ihnen von beamten und öffentliche dienstmitarbeiter so wimmelt? andere parteien sind da leider auch nicht besser.

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    • Bild: lz.de

      Herr Poggensee, richtet sich Ihre Landlufthymne an die Adresse von Christa Hartwig, Klaus Bruns oder Rudolf G. Soetebeer?

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      • Claus-C. Poggensee schreibt:

        Liebe Frau Kucynski-Hannemann,

        mein Beitrag reagiert auf Klaus Bruns. Er sieht Möglichkeit für Einzelpersonen, auch ohne Listenplatz bei einer Partei oder Wähler*innenvereinigung in die Räte zu ziehen, als kaum gegeben an. Einzige Ausnahme: ein dicker Geldbeutel. Dies sehe ich anders und möchte ermutigen, sich gerade im ländlichen Raum in die Räte auch als Einzelbewerber*in einzubringen. Demokratie lebt vom Mitmachen, nicht vom Meckern.

        Herzliche Grüße

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      • Anna Lena Kucynski-Hannemann schreibt:

        Lieber Herr Poggensee,

        vielen Dank. Ich habe das geahnt, war mir aber nicht sicher. Der Einschätzung von Herrn Bruns kann auch ich nicht zustimmen, ohne Abstriche zu machen. In Osnabrück ist Anne-Katrin „Anna“ Kebschull 2019 Landrätin geworden. Das wäre in Lüneburg im Greta-Jahr mit großer Sicherheit auch der Fall gewesen, wenn die LüneGrünen eine bekannte Person aus dem Kreis (und nicht eine unbekannte, überdies farblose Parteikarrieristin aus Berlin) nominiert hätten, beispielsweise Sie, Herr Poggensee, Herrn Gaus, Herrn Reinhardt oder Frau Dr. von Haaren. Schauen wir nach Ostfriesland. Dort ist Tim Kruithoff, ein eingeborener, aber parteiloser Politiker, am 8. September 2019 mit 75,4 % der Stimmen als Nachfolger von Bernd Bornemann zum Oberbürgermeister der ostfriesischen Seehafenstadt Emden gewählt worden, womit eine 63 Jahre ununterbrochene SPD-Herrschaft an ihr Ende kam. Gewiss, Herrn Bruns müssen wir konzedieren, dass die beiden politischen Gewinner zuvor keine wirtschaftlichen Verlierer gewesen sind, aber dass ein Hauptschulabschluss der Garantieschein für kommunale Wahlerfolge sein soll, verlangt Herr Bruns ja ebensowenig wie er Hartz IV Empfänger per se für die besseren Verwaltungsfachleute hält. Andererseits übersieht er, dass mit Herrn Manzke, Herrn Mencke und Herrn Morgenstern drei Handwerker an der Spitze der Christdemokraten stehen, ein Maurer, ein Steinmetz und ein Drogist, alle drei außerordentlich erfolgreich beim Mischen von tocknen kristallinen Substanzen. Und dann, Herr Poggensee, Ihren schönen Merk- und Leitspruch („Demokratie lebt vom Mitmachen, nicht vom Meckern.“) haben Sie sich ja bestimmt nicht nur hinter die eigenen Ohren tätowieren lassen. Der richtet sich als Postkartenmotiv doch auch an die Adresse von Herrn Bruns, der außer bei der AfD schon bei allen Lüneburger Parteien hospitiert hat. Ich vernehme zwischen den Zeilen ein aufmunterndes Wispern: „Lieber Herr Bruns, Konrad Adenauer ist mit 73 Jahren Bundeskanzler geworden. Bei seiner Verabschiedung aus dem Amt am 12. Oktober 1963 durch die Bundeswehr auf dem Fliegerhorst Wunstorf war er 87 Jahre alt. Danach hat er in knapp vier Jahren vier dicke Bände seiner „Erinnerungen“ geschrieben und ist oft und gern als eifriger Theater- und Operngänger unterwegs gewesen. – Was der konnte, kann einer, der Auf dem Meere groß geworden ist, schon lange. Packen Sie’s an!“

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  10. Felix schreibt:

    Das is ne ziemliche Echokammer-Veranstaltung hier. Gleiche Meinungen werden durchgeliked, abweichende „extrem links“ liegen gelassen.

    Hier treffen sich also die Besitzstandwahrer aus der Alterskohorte von Rudi Dutschke, um für eine Komfortroute für ihre elektrifizierten Lastenfahrräder die Werbetrommel zu rühren. Schon klar, die Zukunft ist nicht so wichtig, denn wenn in zwanzig, dreißig Jahren der größte Teil Niedersachsens unter Nordseewasser steht, werdet ihr die Bescherung vom Rücken eines Wildpferdes anschauen, das euch durch die ewigen Jagdgründe trägt.

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    • jj schreibt:

      Lieber Felix, da ist natürlich was dran. Wobei die Kohorte, die hier unterwegs ist zumindest 1972 den Bericht des Club of Rom gelesen hat: https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Grenzen_des_Wachstums
      Ist nicht alles so eingetroffen, kommt aber noch, da gebe ich dir recht. Und ja, ich werde das aus den wenigen Jagdgründen beschauen, wenn es auf dem Rücken eines Widlpferdes ist, um so schöner. Lg jj

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    • ezwohe schreibt:

      Ironie ein:
      Ein richtiges Klischee ist immer in der Einzahl – also „der Besitzstandswahrer … ist so“.
      Ironie aus:
      Ich fahre ein stinknormales Fahrrad, das nur mit Muskelkraft angetrieben wird und bin auch nicht so alt wie Rudi Dutschke. Ich habe bis jetzt insgesamt zwei (!) private Flugreisen unternommen. Die zweite ist jetzt 34 Jahre her. Der Verzicht auf Flugreisen bringt wirklich viel für die Umwelt. Darum verzichte ich darauf.
      Trotzdem finde ich das Radfahren auf einer Schnellstraße nicht sinnvoll.
      Über die Hälfte aller Autofahrten sind kürzer als 5 Kilometer. Wenn die weitgehend nicht mehr stattfinden, hat man viel für unser Klima gewonnen. Wenn man den absurden Kurzstreckenverkehr mit Kraftfahrzeugen in Frage stellen will, sind die Einfallstraßen in die Innenstadt sinnvolle Bereiche für Aktionen. Die Ortsumfahrungen haben keinen Kurzstreckenverkehr. Darum ist dort eine solche Aktion an der falschen Stelle.

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  11. Regine Müller schreibt:

    Nur noch ein Gott kann uns retten, meinte Martin Heidegger im September 1966: https://bublitz.org/wp-content/uploads/2018/03/Heidegger-Spiegel-31-05-1976.pdf

    Vielleicht ist das so. Aber, was machen wir bis dahin?

    Vielleicht kann uns einstweilen ja die eierlegende Wollmilchdruckundsalzsau von Berni Wiemann retten: https://blog-jj.com/2020/11/20/weltkulturerbe/#comment-13090

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  12. Klaus Bruns schreibt:

    ich finde den termin super und die aktion wird dementsprechend staub aufwirbeln, den andere zu schlucken haben werden. was nützt eine demonstration, wenn sie keiner merkt? für eine gute sache ,kann man auch zur unzeit demonstrieren. wer dagegen wettert, meint es mit seiner fürsprache eh nicht ernst. ist immer zu merken, wenn es einem selbst betrifft. judas und weihnachten passt doch zusammen, oder?

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  13. christahartwig schreibt:

    Auch in Berlin findet heute – wie ich den Verkehrsmeldungen entnahm – eine Fahrraddemo zum Klimaschutz statt. Ich oute mich mal als überzeugte Fußgängerin. Ich mag Radfahrer nur, wenn sie zu Fuß gehen, und für Autofahrer gilt das allemal. Von einer Demo für bessere Bedingungen für Fußgänger aber höre ich nichts – obwohl viele Fußwege – früher Bürgersteige genannt – in einem erbärmlichen Zustand sind, was die Straßenbeleuchtung angeht Verkehrssicherheit immer nur die Sicherheit auf der Fahrbahn meint, Ampelphasen so kurz sind, dass Fußgänger gezwungen sind, auf einer schmalen Mittelinsel auszuharren, während vor und hinter ihnen LKWs und geschwindigkeitsberauschte Angeber vorbeidonnern, … Und wie oft Radfahrer mich auf dem Fußweg überholen, und ich fast einen Herzschlag bekomme bei dem Gedanken, was passiert wäre, wenn ich in dem Moment zufällig einen halben Ausfallschritt in ihre Schussrichtung gemacht hätte, ist nicht zu zählen.

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    • Rudolf G. Soetebeer schreibt:

      Richtig: Wir brauchen mehr Demonstrationen für eine MENSCHENGERECHTE Stadt! Am besten die nächsten fünf Jahre mit Vollsperrung der Ortsumgehung und der kompletten Innenstadt für Fahzeuge aller Art an Sonnabenden (außer für Busse plus Hilfs- Not- und Service-Vehikel mit Sondererlaubnis).

      Nur so, das ist meine Befürchtung, bringen wir die dickfelligen Volksvertreter ihrer eigenen Interessen dazu, sich endlich mehr um die Weltrettung als um die Rettung einer Handvoll von Zuckerwasserpanschern zu kümmern.

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      • christahartwig schreibt:

        Verehrter Herr Soetebeer, wenn ich geschrieben habe, dass ich Demonstrationen für die Belange von Fußgängern vermisse, soll das nicht bedeuten, dass meine Begeisterung für Demonstrationen jedweder Art sich nicht in Grenzen hält. Was ich mir wünschte, wäre, dass mehr Menschen mit Verantwortungsbewusstsein und wachem Verstand bereit wären, Volksvertreter zu werden – aber bitte nicht aus der Ecke der Populisten!. Ich kenne leider niemandem persönlich, den ich mir in der Rolle gerne vorstelle und der seinerseits/die ihrerseits bereit wäre, ein politisches Amt zu übernehmen. Unser Umgang mit unseren Politikern ist erbärmlich.

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      • Rudolf G. Soetebeer schreibt:

        Liebe Frau Hartwig, „unser Umgang mit unseren Politikern ist erbärmlich“, ja, leider, aber leider ist oft auch der Umgang „unserer“ Politiker/innen mit uns erbärmlich. Ich anerkenne, dass laut Verfassung keiner von denen an Weisungen gebunden ist und nur seinem/ihrem Gewissen zu folgen hat. Was mich stört, ist, das dieses individuelle „Gewissen“, kaum sind die Leute in Rat oder Amt, zu einer Art „kollektivem“ Gewissen zu mutieren scheint, für das nur noch zählt, was der Chef der eigenen „Fraktion“ mit den Chefs der anderen Fraktionen ausgekungelt oder nicht ausgekungelt hat. Das heißt, nach meinem Eindruck wird von 95 Prozent der von uns gewählten Gemeindevertreter das „persönliche“ Gewissen an Rat- oder Kreishausgarderobe abgegeben und nur noch nach Maßgabe des „Gewissens“ der tonangebenden Capo dei capi genickt. Treffender zur Charakterisierung eines solchen Benehmens ist das Konzept der „Räuberehre“. Es geht dabei nicht um „Substanz“, „Moral“ oder „Werte“, sondern exklusiv um Homogenität, Gewinn, Verfahrensbequemlichkeit und Machterhalt. Das allein mit solchem Verlangen nach Gruppendisziplin und Bandenloyalität bereits gegen unser Grundgesetz und unsere Landesverfassung verstoßen wird, ist den meisten „Ehrenamtlern“ gar nicht mehr bewusst. Im krassen Gegenteil, sie sanktionieren „abweichende“ Voten und mangelnde Konformität mit den schlimmsten Schimpfvokabeln, die sie kennen. Und wenn schon Nachfragende und Zweifler innerhalb dieses quasi inzestuzösen Betriebs stören, um wieviel mehr belästigt die sich groß dünkenden Damen und Herren dann die Masse der Bürger, die sich erlaubt, von außerhalb Meinungen an sie heranzutragen, ja, solche überhaupt zu haben und für diese nach den Artikulationsregeln des Demonstrationsrechts auch einzutreten!

        Was tun?

        Ich könnte mir Herrn Jenckel als eine Person in solcher, von Ihnen gewünschten Rolle sehr gut vorstellen, auch Herrn Koplin von der städtischen Gebäudewirtschaft, Herrn Rechtsanwalt Luths ebenso wie Herrn Rechtsanwalt Webersinn, Herrn Reinhardt von den Grünen, Herrn Schnell von der Herderschule und Frau Rüther von der Leuphana, um nur Siebene zu nennen, die mir auf einen Streich einfallen.

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  14. Joynergy schreibt:

    Dem „Ansehen“ der Radfahrer aus Sicht der Autofahrer wird hie wahrhaftig ein Bärendienst erwiesen. Ich bin absolut für den Ausbau der Radinfrastruktur und es ist ein Zeichen des Versagens der Politik, wenn deshalb Menschen „auf die Barrikaden“ gehen wollen/müssen.
    ABER, liebe Leute, wo habt ihr eueren Verstand gelassen?
    Zum einen ist es eh kurz vor 12 bezüglich Lockdown und noch liegt der Grenzwert im LK Lüneburg bei 45,1 und das ist gut für unsere Krankenhäuser und Pflegekräfte.
    Wir haben Adventsamstag, traditioneller Familieneinkaufstag, die meisten Besucher der Stadt kommen aus dem Umland mit dem Pkw, und der Fernverkehr rauscht normalerweise über die Ostumgehung, da wo ihr nun eine Fahraddemo veranstalten wollt, fahrt schön langsam und nehmt die Masken bloss nicht ab!
    Weil sich nun die Autos irgendwie durch die Stadt schleichen müssen, unter häufigem Bremsen und Anfahren mehr Schadstoffe und Lärm produzieren, wird auch die Freude der Anwohner gross sein.
    Bei aller Liebe, aber ich finde diese Aktion ausgerechnet unter diesen traurigen Umständen echt mehr als daneben!

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    • Cornelia-Christine Wißbrock schreibt:

      Vielleicht machen sich gerade so ja BEIDE Gruppen Gedanken über den Zusammenhang von Klimakatastrophe und Knasterkarrengegurke, die Anwohner, „weil sich nun die Autos irgendwie durch die Stadt schleichen müssen, und unter häufigem Bremsen und Anfahren mehr Schadstoffe und Lärm produzieren“, UND die „Adventsamstag-Shopper,“ von denen die meisten am „traditionellen Familieneinkaufstag mit dem Pkw aus dem Umland in die Stadt“ gedieselt kommen?

      Was ist Ihnen mehr wert? Zwei Stunden unbehelligter CO2-Produktion mit höchstem Infektionsspreading in der Bäckerstraße ODER die Aufmerksamkeit erzeugende „Störung“ dieses Irrsinns zugunsten einer Welt, in der auch Ihre (und Detlefs und meine) Kinder und Kindeskinder die Chance auf ein Leben ohne Gasmaske haben?

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      • jj schreibt:

        Liebe Frau Wißbrock, die Anliegen der Klimaaktivisten sind wichtig und richtig, die Aktion nicht.

        Wir müssen nicht darüber diskutieren, dass unser spätkapitalistisches Wirtschaften abgewirtschaftet hat und Höher, Schneller, Weiter die Sackgasse ist, durch die wir unbemerkt mit Lichtgeschwindigkeit auf die Wand zu rasen. Nur, es ist leider nicht fünf vor zwölf, schon ziemlich weit nach zwölf.
        Sie werden den Schwellländern dieser Welt nicht die Lust auf Wohlstand versagen wollen, das erst, wird unser Problem und das der Welt in den nächsten Jahren.

        In Lüneburg können und müssen wir auf die Klimagefahren aufmerksam machen wie überall auf der Welt. Doch vielleicht schaffen wir mit einer Fahrradstraßen weniger Schadstoffausstoß und mit einem Radentscheid mehr Druck auf die Politik. Dazu allerdings brauchen wir auch die Stimmen der Autofahrer. Heute haben wir da eine Chance vertan, glaube ich. Lg jj

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    • ezwoh schreibt:

      Ich teile die Kritik an der heutigen Demo auf der Ostumgehung. Mit „dem Ansehen der Radfahrer aus Sicht der Autofahrer“ hat sie aber nichts zu tun:
      Die heutige Demo ist nicht von einem Radfahrerverein organisiert, sondern vom „Klimakollektiv“.
      Ungefähr 80 % aller Radfahrer haben einen Führerschein. Sie sind auch Autofahrer. Nahezu hundert Prozent aller deutschen Haushalte verfügen über mindestens ein Fahrrad.
      Hier agieren also nicht „die Radfahrer“ – genausowenig, wie es „die Autofahrer“ als eine einheitliche Gruppe gibt.
      Das sollten auch die paar Autofahrer begreifen, die nicht zu den Radfahrern gehören.

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      • jj schreibt:

        Ich vermute mal, dass nicht alle Radfahrer ein Schild getragen haben, auf dem stand .“Dieses ist keine Fahrrad-Demo, die findet erst morgen statt, dieses ist eine Klimaschutz-Demo – zufällig auf dem Rad“. You don’t see, what you get. Lg jj

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      • ezwoh schreibt:

        Der Bürgerentscheid zum Flugplatz hat trotz ein paar Fliegern über Lüneburger Wohngebieten über 80 % Zustimmung bekommen. So dumm und undifferenziert wie Sie anscheinend denken sind die Lüneburger nicht.

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    • Daniel Hanauske schreibt:

      Warum die Gruppen gegeneinander ausspielen? Es gibt nur die eine Erde. Nicht entweder Fahrrad oder Klima, sondern sowohl neue, umweltverträgliche und zukunftstaugliche Mobilität als auch Klima- und Ressourcenschutz! Ich glaube, dass ein bisschen Hoffnungsmut und viele optimistische Entwürfe im Kleinen und konkret Umsezbaren wichtig sind. Das Reden über Veränderung schafft nicht unbedingt ein größeres Verständnis für die Notwendigkeit von Veränderung, im Gegenteil.

      Was stattdessen helfen würde, wäre, Hoffnung zu benennen, am konkreten Beispiel: Amsterdam etwa hat es geschafft, den Pkw-Verkehr einzudämmen, auch durch den Einsatz von Technologie, einen offenen Umgang mit Daten, eine starke Beteiligung der Bürgerinnen, ein Gefühl von Vertrauen, das in beide Richtungen geht, von den Bürgern zur Verwaltung, aber eben auch von der Verwaltung zu den Bürgerinnen. Technologie kann diesen Prozess unterstützen, kann Vertrauen schaffen, kann Transparenz ermöglichen. Aber Technologie ist nur ein Teil der Herangehensweise. Viel entscheidender ist auch hier der umfassende Veränderungswille. Es geht darum, die Gesellschaft und die Demokratie den Verhältnissen und Erfordernissen dieser Zeit anpassen zu wollen, sie zu verändern, sie zu öffnen. Es geht damit schließlich auch darum, sie in vielem zu demokratisieren, also das genaue Gegenteil einer „Öko-Diktatur für Bessergestellte“ zu erschaffen und trotzdem etwas Wirkungsvolles, durch breite Beteiligung an Entscheidungsprozessen, Vertrauen als Grundlage für Verständnis, Einsicht in alle Abläufe, ein Zugewinn an bürgerlichem, demokratischem Selbstbewusstsein, gerade in der Krise.

      Das sind Ansätze für einen anderen Umgang mit der Klima-Herausforderung, das sind aber auch schon Bestandteile einer anderen Demokratie als der aktuellen. Diese positiven Szenarien fehlen, sie fehlen schmerzlich, weil Politik, weil Demokratie ohne sie verkümmert und sich sonst auch kein anderer solidarischer Wandel realisieren lässt, von einem neuen Verständnis für Care-Arbeit und Rücksicht über eine neue Mobilität bis hin zu einem anderen Umgang mit Schwäche und Fragilität, die dann eine gemeinsame Stärke werden können.

      Hier liegen die Chancen der momentanen Krisen, hier sind auch die Verbindungen zum Reden über den Klimawandel deutlich: Die Vision einer anderen Gesellschaft, gerechter, nachhaltiger, zukunftsoffener, humaner, ist vielversprechender als ein Diskurs über Verbote und Einschränkungen – auch wenn Verbote und Einschränkungen nicht nur im Hinblick auf das Killervirus Covid-19, sondern auch auf das Klima, notwendig sind. Damit sie dauerhaft mitgetragen werden, dürfen sie aber nicht nur im Kontext von Sorge und weiteren Verboten stehen. Die Möglichkeiten sind da, das Denken ist da, die Technologie ist da, die Lösungen sind da, für eine andere Form von Wirtschaft, Mobilität, Gesellschaft — und Demokratie. Lasst uns darüber – mit Argumenten – streiten! Die Leerstelle im Diskurs ist fatal und wird von Angst, Abkehr, Wirklichkeits-, Wissenschafts- und Politikskepsis gefüllt; statt der Krisen-, der Verordnungs-, der Sicherheits- aber auch der Spaltungsrhetorik braucht es Worte, die schwingen, eine Sprache, die Mut macht.

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  15. Peter Jürgensen schreibt:

    Wer heute noch nicht begriffen hat, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland den Bach runtergeht, wenn nicht alle Bereiche klimaneutral werden, kann in einem führenden Unternehmen oder in der Politik keine Verantwortung tragen. Der Industriestandort Deutschland wird nicht durch zu viel, sondern durch zu wenig Klimaschutz bedroht.

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  16. Uli Bockelmann schreibt:

    Ja, Sie haben recht, Herr Jenckel, Demonstrieren tut kund, aber verbeult die Hosen. Und wer eine Revolution (der Denkungsart) will, der sollte vorher gefälligst eine Bahnsteigkarte lösen!

    Dass Unmut über den Ruin des Planeten eine Fahrradstraße in Lüneburg gefährden könnte, ist ebenso ein starkes Argument wie der Hinweis, die zwei Wochen vor Weihnachten seien die besten für den Einzelhandel, darum dürften uns zehn-, zwölftausend Corona-Tote mehr zum Heiligen Abend eben nicht scheren.

    Klima ja! Aber Pedalierkomfort first?

    Klingt nach Reinhard Mey:

    Das ist die Schlacht am kalten Buffet, und von dem vereinnahmten Geld
    Geh‘n zehn Prozent, welch noble Idee, als Spende an „Brot für die Welt“, hurra!
    Als Spende an „Brot für die Welt“

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    • jj schreibt:

      Oh, ich wollte natürlich nichts gegen die Weltrevolution schreiben, gegen den Sturz den Systems. Aber wo Sie Lenin zitieren: Die Deutschen nehmen nicht teil, die können vielleicht einen Kartoffelsalat machen, aber keine Revolution. Nicht 1848, nicht 1918, nicht 1953, nicht 1968. Und trotzdem hat gerade 68 etwas bewirkt – beim Marsch durch die Institutionen. Gut, der ein oder andere ist zum Rotary Club falsch abgebogen, aber insgesamt war 68 vielleicht am erfolgreichsten. Aber zur Revolution hat es nicht gereicht. Ja, und eine Radstraße ist mir wichtiger als ein Demo auf der Autobahn, von der außer Wut auf der einen und etwas Provokation auf der anderen Seite nichts beleibt, schon gar keine Veränderung. Klimafreundlicher ist da die kleine Fahrradstraßen. Lg jj

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  17. ezwohe schreibt:

    Sie werfen zwei grundsätzlich verschiedene Veranstaltungen in einen Topf:
    Bei einer Fahrraddemo auf einer Schnellstraße an einem Samstag kann man sich an den Kopf fassen. Da wollen Radfahrer nun wirklich nicht fahren. Das ist keine Demo im Interesse der Radfahrer. Das ist für mich unüberlegter Aktionismus.
    Ganz anders verhält es sich in der Bockelmannstraße: Eine Radhauptverkehrsroute mit dürftiger Radverkehrsinfrastruktur. Die Hauptradroute in Richtung Adendorf ist nun wirklich kein Beispiel für fahrradfreundliche Infrastruktur. Da wurde beim Bau nur an Autofahrer gedacht. Hier fahren schon jetzt sehr viele Radfahrer – unter schlechten Bedingungen. Kein Ruhmesblatt für eine „Zukunftsstadt“.
    Wenn dort am Sonntagmorgen unter Coronabedingungen noch weniger Verkehr sein sollte, als irgendwann sonst (Kontakte so weit wie möglich einschränken heißt auch: weniger Auto fahren), ist für diese Aktion der Termin am Sonntag richtig gewählt.

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  18. OB schreibt:

    Kinder fürchten um ihre Großeltern, sie sollen in Angst gefüllten Klassenräumen lernen, Clausuren schreiben, zwischen Homeschooling oder Präsenzunterricht innerlich zerrissen. Verloren in der Welt. Unfähigkeit ist ihrer Vorbild Prägung Potential. Selbst verloren, im Pflichtbewusstsein. Nicht im jedem Sattel sitzt ein Intelligenter Reiter. Eine Reiterin mit emotionaler Weisheit fährt nicht mit ihren Kindern auf der Corona Überholspur A39 mit ihren freilaufenden Herzen spazieren. Sie Opfert nicht das liebste Herrn Tonne und nicht einem Irren Drahteselführer. Alles hätte ich erwartet aber nicht das was da kam. Du spürst nicht das Leben sondern nur den Verdruss. Höre auf dein Herz wirst dich erholen vom Herbst… Lebe dein Leben.

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    • Manuel Schrader schreibt:

      Detlef, es ist ein Problem, wenn Wissenschaftler in der politischen Auseinandersetzung mit der Autorität ihrer Forschungsleistung so tun, als sei ihre Forderung automatisch die „bessere“. Wer Wissen derart normativ auflädt, erhebt einen Absolutheitsanspruch, der keine Kompromisse vorsieht.

      Erinnern wir uns: Anfang Februar 2019 feierten Niedersachsens Bernd Althusmann und Bundesverkehrminister Andreas Scheuer die Zweifel an den geltenden Feinstaub-Grenzwerten von Lungenfachärzten noch als Beitrag zur „Versachlichung“. Zwei Wochen später, da schwerwiegende Fehler in der Stellungnahme der selbsternannten Fachleute bekannt geworden sind, tauchen unsere beiden Prekärpromovierten, Althusmann und der Verkehrsminister, plötzlich ab.

      Ende Januar 2019 hatten mehr als 100 Wissenschaftler ein Papier vorgelegt, das bundesweit für Diskussionen sorgte. Die Gruppe, die vor allem aus Lungenfachärzten bestand, äußerte Zweifel an den geltenden Grenzwerten. Bald stellte sich heraus, dass kaum einer der Unterzeichner in diesem Forschungsbereich Kompetenzen besaß. Und am Donnerstag, dem 14. Februar 2019, war dann bekannt geworden, dass Althusmanns „Lungenfacharzt“ Köhler mit falschen Zahlen und Schadstoff-Werten argumentiert hatte. Das geht aus einer Recherche der Tageszeitung „taz“ hervor: http://www.taz.de/!5572843/

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      • OB schreibt:

        Alles hat seine Zeit. Selbst die Revolution. Die Sonne ist auch allein, dennoch scheint sie und spendet wärme.

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      • Wolfgang Johann schreibt:

        Was wäre die Sonne, Detlef, wenn es nicht uns gäbe, die ihre Wärme genießen?

        Wär‘ nicht das Auge sonnenhaft,
        Die Sonne könnt‘ es nie erblicken;
        Läg‘ nicht in uns des Gottes eigne Kraft,
        Wie könnt‘ uns Göttliches entzücken!

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