Landrat und Oberbürgermeister surfen auf der Klimaschutz-Welle, sie müssen auch liefern

Der tägliche Kampf – Auto vs Rad, Graffito an der Brücke Schifferwall/Bockelmannstraße.

Lüneburg, 16. September 2019

Diese Zeilen widme ich Lüneburgs neuen Fridays-for-Future-Jüngern Ulrich Mädge und Manfred Nahrstedt, die jetzt auf der Klimaschutz-Welle surfen. Ich hoffe, sie wissen, worauf sie sich einlassen.

„Die Kinder und Jugendlichen haben durch ihren Protest und ihre Beharrlichkeit den Klimaschutz in der Prioritätenliste erfolgreich nach oben geschoben. Es ist an uns allen, diese Bemühungen weiter zu unterstützen und einen politischen und gesellschaftlichen Wandel einzufordern“, bekennt Oberbürgermeister Ulrich Mädge in einer Pressemitteilung und ruft gemeinsam mit Landrat Nahrstedt für nächsten Freitag auch zum Protest fürs Klima auf.

Die stramme Haltung muss für Lüneburg auch eine Kurskorrektur bei den Top-Themen der Bürger bedeuten: Verkehr und Wohnen, diesem Zwillingspärchen. Mehr Häuser ziehen immer auch mehr Verkehr nach sich und bergen Gefahr fürs Klima.

Beim Wohnen schauen wir genau hin, ob die Planung von Baugebieten unter der Schirmherrschaft des Klimaschutzes jetzt Abstand nimmt von Wohn-Silos, sei es in der Luxus- oder 2. Klasse-Variante, ob die Dächer grün werden als Ersatz für versiegelte Flächen und, wenn es den sein muss, unversiegelte grüne Parkflächen entstehen. Klimaneutral – das bleibt wohl Future.

Und weil die Hansestadt schon heute die Autoströme kaum mehr verkraftet, muss jetzt tatsächlich im Individualverkehr das Rad öfter Vorfahrt bekommen. Das ist fürs Stadtklima der letzte Trumpf, der längst hätte ausgespielt werden müssen. Die Verwaltung will zügig einen Radstraßenring einrichten. Ein richtiger Schritt, der aber erst einmal den Grundkonflikt verschärft. Auto vs. Rad.

Auf beiden Seiten sind die Vorurteile betoniert: Radfahrer sind Rüpel und Autofahrer stärker. Radler fahren grundsätzlich auf der falschen Seite und nachts ohne Licht. Autofahrer preschen auch noch bei Rot über Ampeln, blockieren Radstreifen und halten den 1,50 Meter-Abstand zum Rad nicht ein. Befeuert wird die Stimmung noch durch die Stadtgelände-Wagen, die aussehen, als wenn sie Anabolika statt Benzin schlucken. Sie haben das Zeug zum Hassobjekt – spätestens seit einem tragischen Unfall in Berlin. Und in Frankfurt machen Klimaschützer Stimmung gegen das Flaggschiff er Autoindustrie, die IAA.

Das angespannte Verhältnis auf dem Asphalt unterfüttert die neueste Allensbach-Studie: 90 Prozent der Generation Mitte (30-59) beklagen die Aggression auf den Straßen. 90 Prozent, das bedeutet im Umkehrschluss, dass auch viele von denen, die die Aggression auf der Straße fürchten, zu denen gehören, die sie erzeugen. Soweit ist es gekommen.

„Es geht jetzt darum, zusammen Ziele zu formulieren, in die Gänge zu kommen, entsprechende Gesetze und Vorschriften zu erlassen und in Überzeugungsarbeit zu investieren.“ Wer das gesagt hat? Unser Oberbürgermeister. An die Arbeit.

Hans-Herbert Jenckel

Über jj

Journalist, Dipl.-Kaufmann, Moderator, Lünebug- und Elbtalaue-Liebhaber
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47 Antworten zu Landrat und Oberbürgermeister surfen auf der Klimaschutz-Welle, sie müssen auch liefern

  1. Gudrun Weber schreibt:

    Schlechte Nachricht für die Küsten. Wo ist die App, die das verhindert?

    Lange Zeit war es an den Zahlen kaum festzumachen, jetzt allerdings schlägt die Erderwärmung in den Ozeanen offenbar voll durch: Um einen halben Zentimeter jährlich steigt der Meeresspiegel mittlerweile. Fünf Millimeter plus über den gesamten Globus gemittelt, und das Jahr für Jahr – das hat es in der jüngeren Menschheitsgeschichte nicht gegeben. Siehe: https://www.faz.net/aktuell/wissen/klimawandel-warnung-meeresspiegel-hat-sich-deutlich-beschleunigt-16400672.html

    Langfristig sind durch den Meeresspiegelanstieg auch die deutschen Inseln und die Halligen bedroht, so etwa das niedersächsische Langeoog.

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  2. Chris schreibt:

    Die junge schwedische Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg hat Politikern aus aller Welt eklatantes Versagen beim Klimaschutz vorgeworfen. „Menschen leiden. Menschen sterben. Wir befinden uns im Anfang eines Massenaussterbens, und alles, woran Ihr denken könnt, sind Geld und Märchen von ewigem Wachstum. Wie könnt Ihr es wagen!“, sagte die 16-Jährige in ihrem Vortrag am Montag zu Beginn des UN-Klimagipfels in New York. An dem Treffen nahmen rund 60 Staats- und Regierungschefs teil, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel.

    Mehr: https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/thunberg-beim-klimagipfel-wie-koennt-ihr-es-wagen-16399416.html

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  3. Lukas schreibt:

    Hier eine Aufnahme vom Jungfernstieg aus der New York Times, die FFF-Bilder von Hamburg und Oslo bis Manila und Lahore zeigt:
    (Anm. jj: Sie können die Quelle angeben, aber nicht direkt aufs Foto verlinken, das ist geschützt. Es sei denn, es ist von Pressestellen freigegeben. Manchmal gilt das auch nur für einen bestimmten Anlass, nicht allgemein. Lg jj)
    Quelle: https://www.nytimes.com/2019/09/20/climate/global-climate-strike.html?action=click&module=Top%20Stories&pgtype=Homepage

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  4. Melanie schreibt:

    4.000 waren heute gekommen, um gemeinsam mit dem Oberuli und dem Arena-Manni für den Klimaschutz und den unbebauten Erhalt des westlichen Grüngürtels zu demonstrieren

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    • Karlheinz Fahrenwaldt schreibt:

      Straßenlaternen an reinen Einwohnerstraßen und Fußwegen MÜSSEN laut Vertrag von Ulis Lampenladen (Luna) die ganze Nacht an sein, obwohl man sie mit Bewegungsmeldern ausstatten kann und sie dann nur bei Bedarf an sind. Nur um die Profite des Gesellschafters Avacon zu marximieren!

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      • Inge Scholze schreibt:

        … marximieren? Ist Ihnen da die Engelsfeder ausgerutscht, Herr Fahrenwaldt?

        Waren denn Funklochminister Althusmann und sein Gewährsmediziner, der rechenschwache Feinstaubexperte Dieter Köhler (https://taz.de/Falsche-Angaben-zu-Stickoxid/!5572843/) auch beim Klimastreik?

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      • Jürgen Hempel schreibt:

        Jährlich entstehen Waldbrände durch Blitzschlag, diese machen eine Fläche von der Größe Indiens aus und dort wird auch jährl. mehr CO2 freigesetzt, als die gesamte Menschheit weltweit an Autos, Heizung, Flugverkehr und Schifffahrt erzeugt !

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      • Hilde Schlumpel schreibt:

        Natürlich, Herr Hempel,

        weil Blitzschläge und Vulkanausbrüche sich nicht um CO2-Werte scheren, brauchen Sie das auch nicht zu tun! Und weil Naturgewalten sich nicht an Recht und Gesetz halten, sind Menschen wie Sie und ich ebenfalls nicht daran gebunden:

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    • Ottmar Karschunke schreibt:

      Hallo Herr Bruns,

      wie steht es um die Co2-Produktion von Dampflokomotiven? Zum Beispiel die der Denkmallokomotive BR 43 in Emden? Die führte ehemals die Nummer 043 903-4. Sie gehörte zur Baureihe 44 (44 903), Baujahr 1943 und wurde ursprünglich mit Kohle befeuert, bis sie im Jahre 1960 auf Befeuerung mit schwerem Heizöl umgestellt wurde. Seit dieser Zeit trägt sie die Baureihenbezeichnung 043.

      Der Emder Hafen war einer der größten Umschlagplatze für Erz aus Skandinavien. Der Abtransport des Erzes erfolgte in großem Umfang durch Dampflokomotiven der Bundesbahn. Nicht zuletzt befand sich in Emden gegenüber dem Tonnenhof in der Nähe der Eisenbahnklappbrücke auch ein großes Bundesbahnbetriebswerk mit Lokschuppen mit etwa 50 Lokomotiven verschiedener Baureihen, die hier beheimatet waren.

      Diese Dampfloks wurden im schweren Güterzugdienst eingesetzt. Das Emder Lok-Personal brachte die Güterzüge, die bis ins Saarland rollten, nach Rheine, wo in der Regel ein Lokwechsel stattfand. Die Lok hatte dabei eine Last von 2000 Tonnen zu bewegen, das entspricht etwa 50 Waggons, bisweilen in Doppeltraktion auch 4000 Tonnen.

      Die Schlepptender-Lokomotive erbringt eine Leistung von 2100 PS, erzielte eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, ihr Dienstgewicht (also mit zwei Dritteln der Vorräte an Wasser und Brennstoff) betragt 172,2 Tonnen. Der Tender fasst bis zu 34 Kubikmeter Wasser. Die Zugkraft der Lokomotive beträgt 27 380 Kilogramm.

      Die Loks der Baureihe 44 sind Maschinen, die eine vordere schwenkbare Laufachse mit 5 Kuppelachsen mit einem Treibraddurchmesser von 1,4 Meter haben. Diese werden mit Heißdampf angetrieben, der in 3 Zylindern verarbeitet wird.

      Die Lok der Reihe 043 in Emden kam am 1.Juni 1974 zum Betriebswerk Emden und war fortan hier beheimatet. Sie hat ihren Dienst getan, bis der Dampflokbetrieb im Jahre 1977 zu Ende ging. In den Monaten September und Oktober 1977 wurde sie nur noch im Rangierdienst beschäftigt. Am 26. Oktober 1977 hatte sie ihren letzten Einsatz anlässlich einer Übergabefahrt zwischen Oldersum und Emden. Sie erreichte das Betriebswerk um 15:45 Uhr dieses Tages. Diese Dampffahrt war gleichzeitig der letzte Einsatz überhaupt einer Dampflok der Deutschen Bundesbahn. Damit endet in Emden eine bedeutende Epoche deutscher Eisenbahngeschichte.

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      • Frantz Wittkamp schreibt:

        Ja, die gute alte Dampflokomotive! Bei der war die CO2-Bilanz eher suboptimal. Ganz anders war das in den güldenen Zeiten, als noch Mensch und Tier tonnenschwere Güter mit solider Besohlung und sauber definierter Muskeltonung voranbrachten. Da war man viel an der frischen Luft, hatte rosige Wangen und immer gesunde Karotten aus eigener Gartenernte zum Knabben dabei. Zum Beispiel bei der Arbeit auf den (besonders bei Herbstregen) hochromantischen Treidelpfaden:

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  5. Jörg Wrede schreibt:

    Ökos auf Allzeit-Klimagipfel – Sozis auf Schussfahrt ins Tal des Verdampfens

    Grüne klettern in Baden-Württemberg auf 38 – die SPD rutscht auf 8 Prozent

    Mehr: https://www.spiegel.de/politik/deutschland/gruene-in-baden-wuerttemberg-auf-allzeithoch-a-1287603.html

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  6. Satirikus Themaplakativus schreibt:

    Mit einer naturschutzpolitischen Grundsatzrede des Landesvorsitzenden hatte die CDU in Niedersachsen am 19. Januar 2019 ihre Klausurtagung in Walsrode beendet. Dr. Bernd Althusmann warb in seiner Disputation intensiv für die Lüneburger Grüngürtel-Idee. Gleichzeitig warnte er vor einer überbordenden Bürokratie und einem Übermaß an Bevormundung. „Die Ablehnung der Abgas-Grenzwerte zeigt, dass manche Verlautbarungen aus Hannover durchaus zu hinterfragen sind. Die Feinstaub-Produktion von drei Zigaretten soll zehnmal so hoch sein wie jene, die am Auspuff eines alten Euro-3 Diesel eine halbe Stunde lang gemessen wurde?“, fragte Althusmann. Das sei natürlich totaler Quatsch. Wo die Stichwortgeber für solchen Unsinn sitzen, brauche sich kein Empfänger von Fördermitteln der VolkswagenStiftung zu fragen. Das meiste laufe in Lüneburg aber gut: „Gerade promovierte Politiker müssen das von Zeit zu Zeit auch immer wieder deutlich machen. Besonders wir müssen eine positive Stimmung transportieren – ein ehrliches, herzliches und lautes Ja zum Grüngürtel West, zur autofreien Innenstadt und zum kompromisslosen Verfolg der Klimaschutzziele in Europa!“

    Quelle: https://cdu-niedersachsen.de/althusmann-ein-ehrliches-herzliches-und-lautes-ja-zu-europa/

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  7. Gesine Palmer schreibt:

    Herr Jenckel,

    Der in Potsdam promovierte niedersächsische CDU-Landesvorsitzende Bernd Althusmann warnte im Januar: CO2-Grenzwerte kosten Tausende Arbeitsplätze: https://www.welt.de/regionales/niedersachsen/article187342508/Althusmann-CO2-Grenzwerte-kosten-Tausende-Arbeitsplaetze.html

    Alexander Gauland, Fraktionsvorsitzender der AfD im Deutschen Bundestag, behauptete gerade bei einer Wahlkampfveranstaltung in Thüringen, es sei wissenschaftlich nicht gesichert, dass die Erderwärmung durch den Menschen verursacht werde. Die Klimawandel-Debatte sei eine politisch motivierte Panikmache: https://www.zeit.de/video/2019-09/6087638913001/afd-klimawandel-debatte-sei-panikmache

    Wem soll ich glauben? Greta, Uli und Manfred oder Alex, Bernd und Detlef?

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  8. Der Aufruf zum Generalstreik? Parteien, Volksverter in Stadt und Land legen Arbeit nieder?

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  9. Jo schreibt:

    Große CDU-Klimaüberraschung – Ministerieller Besuch am Donnerstag in Heiligenthal:

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  10. jj schreibt:

    Die Lüneburger Grünen begrüßen den Fridays-for-Future-Aufruf von Oberbürgermeister und Landrat und fordern nun eine Kurskorrektur vor Ort beim Klimaschutz. Hier die Presseerklärung:

    Klimaschutz erfordert Taten

    In ihrer gemeinsamen Pressemitteilung vom 13.09.2019 verkünden Oberbürgermeister Ulrich Mädge und Landrat Manfred Nahrstedt ihre Unterstützung der Fridays-for-Future-Bewegung und der Forderung nach mehr Klimaschutz. Alle politischen Ebenen sollen mitziehen sowie jeder Einzelne durch seinen individuellen ökologischen Fußabdruck etwas für das Klima tun.

    „Wir begrüßen diese klaren Worte des Oberbürgermeisters und die nun zu erwartende Kurskorrektur in Sachen Klimaschutz. Die Fridays-for-Future-Bewegung sowie die Überlegungen der Regierungskoalition des Landes Niedersachsen, den Klimaschutz als Staatsziel in die Landesverfassung aufzunehmen, haben offensichtlich auch die Stadt und den Landkreis Lüneburg zu einem Umdenken bewegt. Wir rufen natürlich ebenfalls zur Teilnahme am 20. September auf und hoffen, dass unsere Forderungen zum Klimaschutz in Lüneburg nun im Stadtrat wie in der Verwaltung tatsächlich auf offene Ohren stoßen“ kommentiert der Sprecher des Ortsverbands der Grünen Ulf Reinhardt.

    Nachdem die Anfang der 2000er gestartete „Solar-Lokal-Kampagne“, welche bis 2008 mit einem weit über dem Bundesschnitt liegenden Grünstromanteil zunächst Erfolge zu verzeichnen hatte, eingeschlafen ist, sind in den letzten Jahren kaum neue Maßnahmen zum Klimaschutz auf den Weg gebracht worden. So liegen im Bestand zahlreiche geeignete Dachflächen brach und die Kommune geht mit ganz schlechtem Beispiel voran, wenn auf der Arena Lüneburger Land nicht einmal 10% der nutzbaren Dachfläche zur Stromerzeugung genutzt werden sollen. „Die energetische Sanierung der öffentlichen Gebäude geht ebenso schleppend voran wie der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur für e-Mobilität und eine konsequente Bewirtschaftung des öffentlichen Parkraumes. Auch bei Maßnahmen in Neubaugebieten wie Dachbegrünungen, Solardachpflicht oder der Begrenzung von Flächenversiegelungen sind andere Kommunen ebenfalls deutlich weiter“ kritisiert Ulrich Blanck, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat.

    Auch die Mobilitätswende ist in Lüneburg und Landkreis noch nicht erkennbar. Noch immer mangelt es an wirksamen Maßnahmen, die das Fahrradfahren attraktiv machen, eine stärkere Nutzung des ÖPNV ermöglichen und den motorisierten Individualverkehr in entsprechende Schranken weisen.
    Erhebliche Einsparpotentiale an Treibhausgasen stecken in der Renaturierung von Mooren und Gewässerauen im Landkreis Lüneburg. Dies ist auch dem aktuellen Landschaftsrahmenplan des Landkreises zu enternehmen. „Keine der dort genannten Maßnahmen sind jedoch bisher im Landkreis Lüneburg umgesetzt worden“ beklagt Ratsherr und Kreistagsmitglied Ralf Gros.

    „Wir werden den Oberbürgermeister und den Landrat beim Wort nehmen und uns aktiv an der Formulierung von konkreten Klimaschutzzielen und entsprechender Maßnahmen beteiligen“ kündigt der Sprecher des Kreisverbandes der Grünen Claus C. Poggensee an.

    „In Vergangenheit konnten wir für unsere Anträge für mehr Klimaschutz, z.B. durch Solardachpflicht in Neubaugebieten im Stadtrat und Anträge für die Installation von Solardächern auf Schulgebäuden sowie zur Renaturierung von Mooren und Niederungsböden im Kreistag leider keine Mehrheiten finden. Das könnte sich nun ändern. Wir werden daher auch in Zukunft sämtliche Planungen der Verwaltung unter dem Aspekt des Klimaschutzes beleuchten und regelmäßig Anträge für konkrete Klimaschutzmaßnahmen stellen“ erläutert Ratsfrau Jule Grunau.
    Detlev Schulz-Hendel, MdL, „Lippenbekenntnisse zum Klimaschutz haben gerade Hochkonjunktur. Was wir brauchen sind proaktive Maßnahmen, gerade auch im Verkehrssektor, denn hier sind die CO2 Emissionen seit 1990 gestiegen. Mobilitätswende fängt in den Kommunen an und bedarf dringend finanzieller Unterstützung durch das Land.“

    Die grüne Bundestagsabgeordnete Julia Verlinden kritisiert:
    „Mich befremdet der Aufruf von Herrn Mädge zur Teilnahme am weltweiten Klimastreik. Wer ist denn seit 1996 Oberbürgermeister von Lüneburg und hätte die Möglichkeiten zur klimafreundlichen Umgestaltung der Stadt gehabt? Stattdessen kommt der Radverkehr noch immer viel zu kurz und gibt es Pläne, den für die Stadt wichtigen Grüngürtel zuzubauen. Herr Mägde sollte sich nicht als Trittbrettfahrer bei Fridays for Future versuchen, sondern einfach mal kommunalen Klimaschutz machen. Das hilft der Stadt und dem Klima wirklich!“

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  11. clauspoggensee schreibt:

    Ich sehe schon den Worten Taten folgen. Spätestens Donnerstag wird die LZ titeln: „Klimagutsherr verbietet Bebauung des Grüngürtel West.“
    Neugierig bin ich, wie Stadt und Landkreis es mit ihren Mitarbeitenden halten: Wird es einen Betriebsausflug der Verwaltung zur Demo geben oder muss manch willige Aktivistin sich hierfür einen halben Urlaubstag nehmen? Tja, und wo wir da beim Thema sind, wie wird es in der LZ gehandhabt werden?

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    • Otto Berg schreibt:

      Auch unter den Grünen zählen sich einige zur Koalition der Vernünftigen, Herr Poggensee! Die Namensliste der Arena-Abstimmenden von Ende August hat gezeigt, welche Betonköpfe in Ihren Reihen statt auf Gemeinwohldenken und die Klimaneutralität des Bauens auf die Eventisierung des Geldverschwendens und der #MeFirst-Änt-Senn-Se-Sintflut-Haltungslosigkeit pochen: https://blog-jj.com/2019/08/26/das-arena-melodram-ist-auf-fortsetzung-angelegt/#comment-7818 Wie kriegen Sie diese Leute aus dem Komfort-SUV ihrer „Hoppla-hier-komm-ich“-Weltanschauungen?

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      • clauspoggensee schreibt:

        Ach, „Phantomias“ Berg. Mit Menschen ohne Identität muss ich echt nicht diskutieren. Zu einem persönliche Gespräch sind Sie ja nicht bereit. Möge ein Mensche mit mehr Hintern in der Hose ähnliches wie Sie posten, ich antworte gern.

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      • Otto Berg schreibt:

        Klar, Clausi, um die Gültigkeit der Argumente geht es hier schließlich nicht. Es geht um die Geltung der Argumentierenden.

        Eine Gemeinsamkeit aller Mitglieder von selbsternannten „Koalitionen der Vernünftigen“, mit welcher Namensgebung diese ja trachten, Andersmeinende im „proaktiven“ Propagandaringen als „unvernünftig“ zu stigmatisieren, ist übrigens, dass sie lieber „demaskieren“ als „diskutieren“: pauschale Unterstellungen (Kommunalverwaltungen und Zeitungsredaktionen verwehren „Mitarbeitenden“ den Einsatz für die Rettung des Planeten) und delegitimierende Verunglimpfungen (vermeintlich pseudonym schreibende Blog-Kommentatoren sind Feiglinge) erleichtern den Verzicht auf Gründe und Äußerungen zur Sache. (Andrea, Boris, Donald und Björn lassen grüßen!)

        PS: Was ist eigentlich ein „persönliches“ Gespräch im Unterschied zu einem Gespräch?

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  12. Philipp Simon schreibt:

    Herr Jenckel,

    zweierlei ist unbestreitbar: Klimawandel und Erderwärmung schreiten voran und Deutschland hinkt seinen eigenen Klimaschutzzielen deutlich hinterher. Was muss also geschehen?

    Für die einen ist die Sache klar: CO2-Emissionen müssen teurer werden. Das setzt Anreize zum Einsparen und zum Umstieg auf umweltfreundliche Technologien. Die anderen gießen reichlich Wasser in diesen Wein: Wie wären denn dann die sozialen Folgen, wenn vor allem für die kleinen Geldbeutel Autofahren und Heizen richtig teuer würden? Und was würde das mit den Arbeitsplätzen in den betroffenen Branchen machen? Und woher kommt eigentlich die Gewissheit, dass hinterher nennenswert weniger CO2 ausgestoßen würde?

    Am Ende solcher Debatten steht immer ein Ergebnis. Klimaschutz ist auch eine soziale Frage und Klimaschutzmaßnahmen müssen diese Frage mit beantworten. Dass ein höherer CO2-Preis den CO2-Ausstoß zu senken hilft, erscheint mir plausibel. Doch damit allein ist es nicht getan. Gutverdienenden Menschen wird man einen solchen Kurs gut vermitteln können. Aber auch ein Pendler mit kleinem Einkommen und Öl-Heizung muss mit einer solchen Politik klarkommen können, sonst wird es kaum die nötigen Mehrheiten geben können. Es geht also auch um eine gezielte Unterstützung für diese Betroffenen, mit denen die Öko-Abgaben Hand in Hand gehen müssen. Und um eine wirksame Unterstützung beim Strukturwandel in den besonders betroffenen Regionen – auch das muss Teil eines Klima-Konzeptes sein.

    Das ist eine Herausforderung. Aber ist das nicht auch eine Chance für die Lüneburger Sozialdemokratie? Wie man Klimaschutz und Gerechtigkeit verbindet, fragen sich weder Konservative noch Grüne allzu intensiv. Die einen engagieren sich nicht besonders für den Klimaschutz, die anderen nicht für die sozialen Auswirkungen des Klimaschutzes. Wer außer der SPD sollte also für einen Klimaschutz kämpfen, der bezahlbar ist und zwar für alle?!

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    • jj schreibt:

      Das ist ein bedenkenswerter Ansatz, Herr Simon, aber auch ein schwerer Ansatz vor dem Hintergrund des Gleichheitsprinzips, vor dem Hintergrund einer zerbröckelnden Gesellschaft und vor dem Hintergrund des Vertrauensverlustes in die Politik, also auch in die SPD.

      Die Volksparteien sind Getriebene, sie handeln nicht aus freien Stücken, sondern aus Zwang, weil ihnen die Wähler weglaufen. Der Gemeinsinn hat Flaute und die Volksparteien auch, das Ego Konjunktur.

      Lüneburg ist eine wunderbare Stadt, alle Mühe wert, und der oft gescholtene Oberbürgermeister hat einen großen Anteil daran. Aber, weil auch er die Wachstumsgrenzen immer wieder nach oben korrigiert, ist diese wunderbare Stadt gefährdet, ihren Charme zu verlieren. Die Wachstums-Jünger malen dann gerne das Menetekel des Stillstands an die Wand. Maßhalten ist aber kein Stillstand, sondern eine verkannte Tugend in einer Ego-Gesellschaft.

      Lüneburg tut ja was fürs Klima, leider aber fallen manche Entscheidungen auch kontraproduktiv aus. Und für starke klimafreundliche Entscheidungen fehlt den Verantwortlichen in Lüneburg oft genug die Vision, und wenn sie da ist, der Mut, der Einsicht Taten folgen zu lassen. Immer in der Angst vor Ärger.

      Beim Wohnen zum Beispiel spielte der Klimaschutz im Neubaugebiet Ilmenaupark nicht nur nach meiner Ansicht keine große Rolle, sondern Regie führte die Rendite. Ich habe nicht das Gefühl, das dort der Gemeinsinn eine Auferstehungen auf aseptisch grünen Treffpunkten zwischen Steinwüsten feiert, sondern das dort auch eine Chance vertan wurde.

      Und der Verkehr: Lüneburgs alter Stadtkern kann nicht für den Verkehr des 21. Jahrhunderts aufgerüstet werden. Die Konsequenz ist, das er für ein gutes Stadtklima draußen bleiben muss. Das wissen die Verantwortlichen, seit sie vor fast dreißig Jahren einen Verkehrsentwicklungsplan gegen viel Widerstand und für ein gutes Stadtklima beschlossen haben.

      Der Verkehr wird künftig mehr noch als heute zur Belastungsprobe für die ganze Stadtgesellschaft, weil der Verkehr wächst und jede nur denkbare Abkürzung und verbotene Umgehung wählt und ein ungeheures Aggressionspotenzial aufbaut. Manchmal glaube ich, Fahren ist geradezu ein Ventil, um Aggressionen auf- und abzubauen. Dabei sollte es doch der Wunsch sein, von A nach B zu kommen.

      Was nun meine eigene Klima-Bilanz angeht: kläglich. Es reicht eben nicht, mit dem Rad zu fahren und genügsam zu leben. Wenn ich in meine Abfalleimer schaue, dann wird mir schlecht, wie weit es gekommen ist mit mir in unserer spätkapitalistischen Gesellschaft, eine Marktwirtschaft wie ein Schwarzes Loch, die Waren aus der ganzen Welt schluckt. Und ich mache fleißig mit.

      Wenn ich zurückdenke an die Zeit, als ich auf einem Bauernhof mit Gemüsegarten, eigenen Kartoffeln, Spargel, Tomaten, Porree, mit Hühnern, Enten, Gänsen, Schafen, Rindern und Schweinen aufgewachsen bin, dann kann ich mich kaum daran erinnern, dass bei uns in der Küche irgendetwas aus Plastik rumstand. Und heute? Ich habe lange nicht genug darauf geachtet, wie ich handle und einkaufe, und was das auslöst.

      Ich lerne gerade beim Einkauf wie ein Pennäler, das ist richtig anstrengend, aber der Mühe wert. Und ohne die verschärfte Debatte, Gretas Protest und die uns eigene deutsche Hysterie in solchen Dingen wäre ich noch nicht soweit. Ein kleiner Schritt für die Menschheit, aber ein großer für mich. LG jj

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    • Matthias Schmidt schreibt:

      Ja, Herr Jenckel, „der Gemeinsinn hat Flaute und die Volksparteien auch, das Ego Konjunktur.“

      Da ist man schnell bei Ulf Poschardt und seiner martialischen Alternative eines „Unseligen Zweifrontenkriegs von Panikmachern und Leugnern“: https://www.welt.de/debatte/kommentare/plus200408114/Klimadebatte-Wie-Autolobby-und-Aktivisten-Erneuerung-ausbremsen.html

      Muss die Demokratie durch eine „Ökodiktatur“ ersetzt werden? Das fragt sich der Politologe Peter Graf Kielmansegg und kritisiert auf der Gegenwart-Seite der FAZ die verhängnisschwangeren Übertreibungen in den Diskursen der Klimabewegung: „Für apokalyptisches Denken schlägt die Uhr eben jetzt zwölf. Was geschehen muss, muss ohne jeden Verzug geschehen, augenblicklich. Kein Tag darf mehr verlorengehen. Schließlich: Für apokalyptisches Denken hängt die Legitimität des Handelns immer stärker und am Ende ganz und gar daran, dass es auf das eine und einzige Ziel, das zählt, ausgerichtet ist: die Rettung der Welt. Der alles überragende Rang dieses Zieles verdunkelt den Sinn des komplexen Regelsystems des demokratischen Verfassungsstaates immer mehr, bis es nur noch als Hindernis wahrgenommen wird.“ (https://www.faz.net/aktuell/politik/die-gegenwart/demokratie-hat-die-oekologische-katastrophe-unterschaetzt-16385819.html)

      Demgegenüber plädieren Marina und Herfried Münkler im Interview mit der SZ für einen weniger unheildüster aufgeregten Blick auf unsere Demokratie. Statt auf einen Schlag nicht behebbare globale Probleme zu beeifern und zu beklagen – warum nicht einfach mal da anpacken, wo man Schwierigkeiten auch beseitigen kann? Im politischen Prozess schlagen sie Bürgerkomittees vor, deren Beteiligte durch das Los gewählt werden. Vor den Wahlen in Sachsen habe man mit Bürgerversammlungen schon mal ganz gute Erfahrungen gemacht: „Da erfährt man schnell, dass die Menschen bessere öffentliche Verkehrsanbindungen wollen. Da werden Fragen laut: Wie lange kann man den Leuten auf dem Lande eine miserable digitale Infrastruktur zumuten? Wie lange haben die großen Parteien nicht auf die Abwanderungsprozesse im Osten oder an den Peripherien der ‚Oberzentren‘ reagiert? Warum sind die Schulen so schlecht ausgestattet? Wichtig wäre aber, dass man solche Unmutsäußerungen in tatsächlich bearbeitbare Projekte überführt, an denen die Bürger sich beteiligen können.“ Zum Beispiel um das Problem zu lösen, dass aus unseren Schulen „jährlich etwa vierzehn Prozent funktionale Analphabeten hervorgehen“. (https://www.sueddeutsche.de/kultur/herfried-und-marina-muenkler-das-hauptproblem-ist-die-mitte-1.4601230?reduced=true)

      Am 16. April 2019 hat im Audimax ein öffentliches Gespräch zwischen Richard David Precht und Armin Nassehi zu „Chancen und Wandel der Digitalisierung“ stattgefunden, neben dem Bevölkerungswachstum und der Umweltzerstörung das dritte Megathema des 21. Jahrhunderts. Sie können es sich bei Youtube anhören (und anschauen). Das lohnt sich: https://www.youtube.com/watch?v=tTMbgnRh2_s Dort geht es genau um diese beiden Extreme des Handelns (und übrigens mehr um den Klimawandel als ums Digitale). Sollen und können die Weltprobleme mit Siebenmeilenschritten angegangen werden (und welche sozialpolitischen Konsequenzen hätte das)? Oder müssen wir uns mit kleinen, schnellen Tippelschritten begnügen? Und wie organisieren wir dann das Verstehen, das Mitmachen in der Breite und das Vorankommen in der Sache, ohne dass die Dynamik verloren geht, die Initiativen immer wieder versanden und ohne dass die demagogisch angeheizten Sankt-Florian-Egoismen noch destruktiver ins Kraut schießen als sie das ohnehin schon tun?

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    • clauspoggensee schreibt:

      Einspruch, Herr Simon. Das Thema „Klimagerechtigkeit“ ist beiden GRÜNEN schon länger angekommen: Hier ein Zitat aus unserem Zwischenbericht zum Grundsatzprogramm, an dem wir gerade neu schreiben:
      „Umweltpolitik sozial gerecht gestalten
      Der ökologische Wandel steht manchmal kurzfristig im Widerspruch zu sozialen Fragen. Das Spannungsfeld ist uns bewusst. Zugleich leiden unter den ökologischen Auswirkungen, wie schmutzige Luft, verdorrte Böden, hochbelastetes Wasser, schon heute die Ärmsten am meisten – sei es bei uns im Land oder auch weltweit. Wir machen ökologische Politik wegen sozialer Gerechtigkeit.
      Eine nachhaltige Politik muss die verschiedenen ökologischen und sozialen Herausforderungen zueinander in Bezug setzen. Sie muss die gesellschaftlichen Konflikte im Blick haben, die entstehen, wenn etwa Freiheiten von heute zu Gunsten zukünftiger Freiheit eingeschränkt werden. Oder hiesige Freiheit zu Gunsten der Freiheiten anderswo. Wir benennen diese Zielkonflikte offen. Nach unserer Überzeugung kann und wird der sozial-ökologische Wandel nur demokratisch gelingen, wenn wir es also schaffen, Bündnisse ausgehend von den Problemlagen und Zielen zu schmieden, Menschen von den notwendigen Veränderungen und Handlungskonsequenzen zu überzeugen und neue Wege mit ihnen zu vereinbaren. Die Wahrung der planetaren Grenzen dient einem Leben in Würde und Freiheit und Selbstbestimmung. Das Ziel darf nicht durch die Mittel konterkariert werden. Deshalb achten wir bei allen Maßnahmen auf sozialen Ausgleich. … Ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit müssen zusammengedacht und zusammengebracht werden.“

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      • Klaus Bruns schreibt:

        Ökologische Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit müssen zusammengedacht und zusammengebracht werden.“
        seltsam, scheint nicht immer zu klappen , oder? stichwort palmöl,oder warum müssen verbraucher , die sich keine solarzellen leisten können, den teureren strom bezahlen? schon lustig, oder? der eine kann sich die zellen aufs dach bauen, spart dadurch stromkosten ,verdient an der einspeisung und freut sich über die, die umweltfreundlichen strom beziehen und deswegen mehr bezahlen müssen. die strombörse hat sich nach dem zinseszins ,achtes weltwunder, zum neunten weltwundert gemausert.

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  13. Dieter Zorn schreibt:

    Jede Generation hat ihre Themen. Heute ist es der Klimawandel. Jugendliche sind idealistisch und leicht zu beeinflussen. Die 68er Lehrer haben da ganze Arbeit geleistet. Dumm ist doch nur, dass heute 200 Demonstranten in den Medien ein Gewicht bekommen, als wären sie bedeutend. Was die Bevölkerung davon hält, kann man in den Kommentarspalten aller Zeitungen lesen, nämlich nichts. Die haben nämlich ganz andere Sorgen. Insofern ist vieles von dem wir hier lesen nichts anderes als Medienhype.

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    • Willy Feldmann schreibt:

      Ich fahre ein SUV auch aus Umweltschutz-Gründen!

      Nach Golf und „TT“ fahre ich nun seit 5 Jahren ein Mittelklasse-SUV (mit Schaltgetriebe, weil weniger Benzinverbrauch). Die Zeit der sportlichen Fahrweise (Raserei auf Autobahnen, kleine Ampel-Start-Duelle usw.) ist seit dem Geschichte. Ich fahre deutlich gemütlicher (verkehrssicherer), deutlich Benzin sparender (5,5 Liter/100 Km), deutlich Reifen schonender, deutlich Bremsbeläge schonender usw. Die geringeren Umweltbelastungen durch deutlich weniger Gummi-Abrieb an Reifen und Bremsen (giftiges Gummi, was vom Regen in der Kanalisation und dann in Flüssen und Meeren landet) wird mir auch nach jedem Werkstatt-Aufenthalt bestätigt. Dazu kommt: Ich lasse mich auch nicht mehr von hinten anschieben, wie es früher der Fall war. Ungeduldige Drängler in ihren Golfs und BMWs kümmern mich nicht mehr die Bohne. Der Anteil von SUVs unter den üblichen Dränglern ist dabei äußerst gering. Bemerkenswert, oder?

      Fazit: Vielleicht sollte man, aus Umweltschutz-Gründen, nur noch SUVs zulassen… ?

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    • Günter Walter schreibt:

      Ist das hier mehr als die Auferstehung der guten alten deutschen Neiddebatte im schwedischen Biobaumwollgewand?

      Wer kauft und fährt die SUVs? Spitzenreiter im SUV-Ranking sind die Landwirte.

      In dieser Berufsgruppe hat sich inzwischen schon fast jeder fünfte (19,6%) für einen SUV entschieden und die Gründe dafür sollten jedem klar sein.(Anm.jj: Die Quelle ist eine Erhebung des Vergleichsportals Check24)

      Des Weiteren sind vor allem ältere Fahrer die gern SUVs kaufen, weil man bei den Geländewagen leichter ein- und aussteigen kann. Zum anderen sind aber die Geländewagen teurer als andere Fahrzeuge und daher vor allem in einkommensstarken Schichten verbreitet. Nur mit geringem Abstand folgen den Landwirten deshalb pensionierte Beamte, von denen inzwischen 19,3% einen Geländewagen fahren.

      Auf den weiteren Plätzen folgen Freiberufler mit 17,3%, Selbstständige mit 15,8% und Rentner mit 14,2%. Einkommensschwache Berufsgruppen landen hingegen ganz am Schluss der Rangliste der SUV-Liebhaber.

      Für die Mehrzahl der SUV-Besitzer gibt es offensichtlicht einen guten Grund für diese Kaufentscheidung, denn ebenso wie bei Landwirten, pensionierten Beamten und Rentnern dürfte es auch bei einigen Freiberuflern und Selbstständigen gute Gründe geben.

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      • Mareike Neumann schreibt:

        Und welche guten Gründe sind das? Dass man breitbeiniger ein- und aussteigen und damit demonstrieren kann, man gehört zu den einkommensstarken Schichten?

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    • Karsten Hilsen schreibt:

      Was sie schreiben, ist typisch (rechts)populistischer Schwachfug.
      „68er Lehrer“ ist eine Umschreibung für pädgogisch gut qualifizierte Lehrer, die den SchülerInnen humanistische Werte der Aufklärung und wissenschaftlich fundierte Weltbilder vermitteln.
      Mit ihrer Behauptung, „200 Demonstranten“ würden „ein Gewicht bekommen, als wären sie bedeutend“ aber „in den Kommentarspalten“ „kann man lesen“ „Was die Bevölkerung davon hält“ stellen sie die tatsächlichen Gegebenheiten auf den Kopf.
      Richtig ist, dass populistische, rechtsextremistische Sektierer regelmäßig ihre 20-200 Menschen-Demos für „Bedeutend“ erklären, und einer „Verschwörung“ der „Lügenpresse“ die Schuld daran geben, dass der Rest der Menschheit das gar nicht merkt, Deshalb versuchen diese Sektierer zunehmend, (und teilweise sehr gut organisiert) durch Überschwemmen der Kommentartspalten sich „diese Bedeutung selber zu geben.

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      • Karl Beck schreibt:

        Hallo Herr Hilsen,

        wen in diesem Blog-Thread würden Sie denn alles (A) „den populistischen, rechtsextremistischen Sektierern“ zuordnen? Wen (B) „den populistischen, linksextremistischen Sektierern“? Wen (C) „den Koalitionären der Vernunft“? Wen denjenigen, (D) „die humanistische Werte der Aufklärung und wissenschaftlich fundierte Weltbilder vermittelt“ bekommen haben? Und wen denen, (D) die in keine dieser Kategorien passen?

        (1) Warum würden Sie so und nicht anders einteilen? (2) Welcher Gruppe würden Sie sich selbst und aus welchen Gründen zurechnen? (3) Kann es Ihres Erachtens auch ein populistisch extremistisches Sektierertum der Mitte geben? (4) Wie würden Sie das beschreiben? (5) Glauben Sie, dass das herablassende Entlarven, Adressieren und Ausgrenzen von Merkmalsträgern (siehe auch den Versuch von Claus-Cornelius Poggensee oben) in einer Debatte zu größeren Lerneffekten führt, als die Zuwendung zum Proponenten mit dem Ziel des genauen und geduldigen und nötigenfalls immer erneut wiederholten Analysierens, Korrigierens und/oder Widerlegens von dessen abseitigen bzw. von ihm ungenügend durchdachten Thesen?

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  14. Ingeburg Zinke schreibt:

    In der gemeinsamen Freitag-Presse-Info von Hansestadt und Landkreis Lüneburg sagt Landrat Manfred Nahrstedt: „Ich habe großen Respekt vor dem Engagement der Schülerinnen und Schüler, aber Respekt allein verändert noch nichts: Wir alle stehen in der Verantwortung, unsere Umwelt und unser Klima zu schützen. Deswegen arbeitet der Landkreis Lüneburg daran, so schnell wie möglich klimaneutral zu werden.“

    Wie kommt es eigentlich, dass man lachen muss, wenn der Landrat von Planungsvorhaben spricht?

    Und die Wiederaufnahme des Brückenprojektes durch die Kreisverwaltung passt ja auch besonders gut zu solcher „Arbeit“ an der Klimaneutralität des Landkreises!

    Während Grit Richter Mitte Juli stolz in der Landeszeitung verkündete, in Neuhaus werde kein weiteres Blockheizkraftwerk in Betrieb gehen, damit den Neuhauser Bürgern ein erhöhtes Verkehrsaufkommen erspart bleibt, treibt die Kreisverwaltung unter Herrn Nahrstedt nun doch wieder den Bau der unsinnigen Elbquerung voran, die für ein gewaltig erhöhtes (und ganz gewiss kein „klimaneutrales“) Verkehrsaufkommen mit viel Schwerlastverkehr durch die Dörfer und Ortschaften entlang der Ost-West-Achse zwischen Amt Neuhaus und Lüneburg sorgen wird.

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  15. sanderthomasgmxde schreibt:

    Wen schert schon sein Geschwätz von gestern….

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  16. Klaus Bruns schreibt:

    und ich dachte immer, heiße luft wäre umweltschädlich. wer ist eigentlich für die a39? doch nicht etwas cdu, spd, fdp? sind das nicht die wahren klimakämpfer? autos sollen aus der stadt verdrängt werden. wohin? hört das klima am stadtrand auf? die a39 wird bestimmt klimaneutral gebaut und der verkehr wird bestimmt klimafreundlich sein. endlich kann ich meine palmen im winter im garten stehen lassen und spare heizkosten und schadstoffausstoß durch den schornstein. heiße luft durch die politik ist umweltfreundlicher als so mancher denkt. schmunzeln.

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    • Moritz Meyer schreibt:

      Herr Bruns,
      nicht alles immer über einen Kamm zerren! Ganz genau wie Sie richtet auch Friedrich von Mansberg den Blick auf die Verkehrsdiskussion: „Klimaschutz ist das zentrale Thema unserer Zeit, auf globaler wie regionaler Ebene. Deswegen denken wir als SPD die Verkehrsfragen … nicht in erster Linie vom Auto aus. Neben einer für den Regelfall ausreichenden Anzahl von Stellplätzen vor Ort sollten wir uns vor allem darum kümmern, die Anbindung für Fußgänger und Radfahrer und ÖPNV zu verbessern. Eine Fußgänger- und Fahrradbrücke über die Ilmenau beispielsweise verbessert … die Anbindung von Adendorf an die Hansestadt.“ Das hat der Ortsvorsteher schon im April auf der Heimatseite der hiesigen SPD geschrieben.

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      • Klaus Bruns schreibt:

        Herr Meyer
        nicht an den worten sollst du sie erkennen, sondern an deren taten. wer singt denn mit der cdu so gern das lied der betonbauer? wer sorgt in einer großen koalition immer für deren mehrheiten, wenn es ums bauen geht? hat die spd zur aussage von herrn althusmann : ,,es dauert zwar länger, gebaut wird aber trotzdem“, was zu sagen ? statt vorhandene straßen zu sanieren, wird für die wirtschaft , nach dem motto:,, wir machen deren weg frei“,gehandelt. wer braucht denn nun wirklich zum beispiel eine a39 und die dann dazu passende elbbrücke, der umweltbewusste bürger?

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    • Moritz Meyer schreibt:

      Herr Bruns,
      Sie dürfen nicht übersehen, dass den Adendorfer*inne*n mit der für 2029 geplanten Ilmenaubrücke endlich der seit Jahrhunderten ersehnte Übergang in den hansestädtischen Markenkern gebahnt wird. Mauerfall ’89 nix dagegen!

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  17. Ingo schreibt:

    Man muss doch nur mal schauen, wie viele Bettelampeln es in Lüneburg gibt…wem wird da wohl Vorfahrt eingeräumt…

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  18. Berni Wiemann schreibt:

    Aber warum wird gerade beim Arena-Mahnmal, von ca. 3 500 qm Dachfläch nur ca. 250 qm für eine kosten- und CO2-freie Nutzung der Sonnenenergie eingeplant?

    Gefällt 1 Person

    • Kai schreibt:

      Wäre es anders, würden die Baukosten aus dem Ruder laufen, – was mit der Koalition der Vernünftigen nicht zu machen ist.

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    • Frank Stoll schreibt:

      Kollege,dann müssten wir doch die Statik wieder neu berechnen. Und dann wird das wieder teurer. Ach nee,die 3. Statik gibt es ja gratis🙈 Oder?

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      • Berni Wiemann schreibt:

        Wer vor Beschlüssen/Entscheidungen denkt kam die meisten Fehler vermeiden.
        Ich wundere mich das die selbsternannte „Koalition der Vernünftigen“ so simplen Weisheiten ignoriert.

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      • Timo Grabbe schreibt:

        Drei Varianten der Lastabtragung bei der Tragwerkstatik sind schon geprüft, Herr Stoll. Lediglich die Dokumentation der letzten ist noch abzuschließen. Herr Wiemann würde also die vierte Runde einläuten. Gratis gibt es leider nur jeden zehnten Gebrauchstauglichkeits- und Standsicherheitsnachweis.

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