Die neue Sachlichkeit im historischen Lüneburg verursacht auch Herzstiche

Lüneburg, 28. Juli 2023

„Grüne Oasen“ in der Innenstadt, gerade wird noch eine direkt vor Frau Luna aufgebaut. (Foto: jj)

Alarm, es kommt ein Notruf an. Die historische Lüneburger Innenstadt wird von einer Holzkasten-Schwämme bedroht. Wo bleibt die Stadtbildpflege, wo der Denkmalschutz. Ich habe den schweren Verdacht, die können nicht handeln, die stecken gerade in den Katakomben des Rathauses fest.

Anders kann ich mir nicht erklären, dass widerstandslos „grüne Oasen“, in meinen Augen begrünte Bretterverschläge, die schönsten Plätze in Beschlag nehmen. Jetzt entsteht auch noch eine „Oase“ zu Füßen der Lüneburger Stadtikone schlechthin, direkt unter Frau Luna auf dem Marktplatz. Das tut weh. Hallo, Stadtbildpflege, bitte kommen.

Spaß bei Seite und damit wir uns nicht missvestehen: Ich finde es gut und richtig, wenn die Verwaltung die Aufenthaltsqualität der Innenstadt attraktiver gestaltet, wenn es mehr Sitzmöbel gibt. Und auch der Marktplatz verdient mehr Aufmerksamkeit als zweimal Markt in der Woche und einmal Stadtfest im Jahr, dazu ab und an Rote-Rosen-Drehs und Info-Busse der Bundesregierung, die da ihre Zelte aufschlagen. Aber welches Signal wird mit den Provisorien auch ausgesendet?

Händler fragen sich zurecht, warum sie zur Ordnung gerufen werden, wenn sie Kundenstopper in der Fußgängerzone vorübergehend auffällig platzieren. Warum wedelt die Verwaltung mit der Stadtbildpflegesatzung, wenn der Schriftzug am Geschäft nicht indirekt beleuchtet wird? Warum sind Korbmarkisen vorm Schaufenster ein No-Go in Lüneburg? Selbst Farbnuancen an Fenstern und Türen der mit Baudenkmäler gespickten Innenstadt werden mit Argusaugen verfolgt. Und dann die blassen Holzkästen. Dazu, das gestehe ich, gehört auch Mut.

Was ist, wenn Geschäftsmann Ralph Elvers, Mr. Gelbe Leiter, jetzt noch gelbe Bänke vor Geschäften aufstellt. Will die Stadt das verbieten? Und warum jetzt noch eine Oase im Zentrum des Marktplatzes, obwohl dort in wenigen Wochen die Sülfmeistertage laufen sollen. Ach ja, die Provisorien heißen Provisorien, weil sie wieder abgebaut werden und dann Bilanz gezogen wird.

So viel kann ich jetzt schon aus der Lameng zum Feldversuch prophezeien: Bänke, Sitze und Liegen werden angenommen, das Gemüse in den Hochbeeten ist Beifang.

Die Holzschachteln werden, das steht fest, in guter Absicht aufgestellt. Aber über Geschmack lässt sich in Lüneburg immer trefflich streiten. Denken wir an die geplante Tiefgarage unterm Marktplatz, ein Aufstand. Nehmen wir die Frage, ob bei der Sanierung der Rathausfassade der Gelbton nicht zu blass ausgefallen ist und ob die Fensterrahmen wirklich braun statt weiß gestrichen werden müssen. Nicht vergessen dürfen wir die Frage: Gehören Bäume auf den Platz Am Sande?

Es waren teils geradezu existenzielle Debatten. In Sachen Holzschachteln fängt das bei mir schon mit Pro- und Contra-Debatten in der Familie an. Das hier ist also ganz privat kein Stimmungsaufheller, muss aber möglich sein.

Mag sein, dass ich den tieferen Sinn der neuen Sachlichkeit der Holz-Installationen nicht verstehe, ja, mag sein, dass ich einen zu romantischen, rosaroten Blick aufs Herz der Stadt werfe. Aber ich liebe sie.

Hans-Herbert Jenckel 

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Journalist, Dipl.-Kaufmann, Moderator, Lünebug- und Elbtalaue-Liebhaber
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13 Responses to Die neue Sachlichkeit im historischen Lüneburg verursacht auch Herzstiche

  1. Avatar von Marina Möller Marina Möller sagt:

    Der Wettbewerb um das schönste Oasen-Beet – ganz egal wo – kann böse enden. Siehe unten. Wäre das nicht ein Argument nach Eckhard Pols Geschmack, um das Beete-Unwesen Stadt-, Kreis-, Landes-, ja, weltweit zu verbieten?

    »Bei einem Streit an einem Gemeinschaftsbeet ist am Freitagnachmittag eine 70-Jährige von einer etwas älteren Seniorin mit einem Rasentrimmer geschlagen und leicht verletzt worden. Die 76-Jährige war dabei, mit einem Rasentrimmer Unkraut in dem Beet zu entfernen. Die andere Seniorin wollte verhindern, dass ihre Blumen auch abgemäht werden. Während des Streits griff sie nach dem Rasentrimmer und in der Folge wurde sie damit von der 76-Jährigen laut Polizei geschlagen.«

    EJZ 14. August 2023, S. 3: https://epaper.ejz.de/p/elbe-jeetzel-zeitung/2023-08-14/a/streit-am-blumenbeet-schlage-mit-rasentrimmer/5357/1050305/34245025

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  2. Avatar von Markus Schulz Markus Schulz sagt:

    „Ich sehe mit Erschrecken, dass hier eine Querfront entsteht, die die ‚Misstrauensgemeinschaft‘ unzufriedener Bürger zum Reservoir einer systemfeindlichen Politik machen könnte.“

    Joachim Gauck in: „Erschütterungen. Was unsere Demokratie von außen und innen bedroht.“ Unter Mitarbeit von Helga Hirsch. Siedler-Verlag, München 2023. 240 Seiten, hier: Seite 173.

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    • Avatar von Karsten Hoffmann Karsten Hoffmann sagt:

      Ja, die Lieblingsbeschäftigungen der derzeit Lüneburgernden sind das Maulen und das Rechtbehaltenwollen vor Publikum. Manchmal gibt es Sonnenschein, manchmal gibt es Regen. Einer sagt „So muss es sein“, der andre ist dagegen. Stimmungsexhibitionismus um „auf-den-Punkt“-Lob-Heu von immergleichen Daumen-hoch-Followern vor dem nächsten Wolkenbruch in die Ego-Scheuer einzubringen.

      Notabene: Als ich Schüler war, hatte es 25 Grad heiß/warm im Schatten zu sein, bis wir Schülernde hitzefrei erhielten. In den Genuss von „hitzefrei“ kam ich nur selten. Daraus erkennt man, dass ich nicht gern in die Schule, konkret das Gymnasium ging und auch, dass die Sommer in der Regel ähnlich ausfielen wie der momentane. Der Schulbesuch war deshalb eine Herausforderung, nicht weil ich dem Gelehrten Stoff nicht folgen konnte – nein ich habe mich in der Schule ungeheuer gelangweilt. Hitzefrei bedeutet für mich auch, auf ins Scala oder UT, „Der Partyschreck“ oder „Die Reifeprüfung“ für fünfzig Pfennige auf Schülerausweise, und, ich musste deswegen nicht schwänzen.

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    • Avatar von Yvonne Brück Yvonne Brück sagt:

      „Was ist die Kritik für eine armselige Beschäftigung. Doch ist es so süß, den Schulmeister zu spielen, die andern zu tadeln und den Leuten ihr Handwerk beizubringen! Die Manie des Heruntersetzens, die der geistige Aussatz unserer Epoche ist, hat diese Neigung bei der Kaste der Schreibenden besonders begünstigt. Die Mittelmäßigkeit sättigt sich mit dieser kleinen alltäglichen Nahrung … Es ist wesentlich leichter zu diskutieren als zu verstehen.“

      Gustave Flaubert – zitiert nach Blatt 3 in: https://subkultur-ost.de/59%20To%201-10-85%20(Muenchen)%20Fanzine%20%6085OCR.pdf

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      • Sehr geehrte Frau Brück,
        Sie zitieren Gustave Flaubert, der angeblich so hohe Ansprüche an sich selbst stellte, dass er lange Jahre alle Manuskripte unpubliziert ließ. Er hatte – glaubt man Wikipedia – einen anregenden Freundeskreis, in dem sicherlich lebhaft diskutiert wurde.

        Die Kritik allerdings, über die Flaubert sich semantisch äußerte, beschreibt etwas anderes und betraf wohl eher speziell „die Kaste der Schreibenden“.

        Viele hier im Blog zu lesende Kommentare kritisieren – mal offensichtlich, mal unterschwellig – jedoch nicht das vom Blogmaster zur Diskussion gestellte Geschehen „Wohlfühloasen“, sondern beschäftigen sich mit den offenkundigen Kritikern dieses Spektakels.

        Kritik ist doch nicht gleichbedeutend mit „Heruntersetzen“. Kritiker sind auch nicht per se „mittelmäßig“ oder „Widersacher“.
        Und diejenigen, die ihre Missbilligung über eine Begebenheit oder Entscheidung in sehr kurzer Form als Kommentar in den sozialen Medien absetzen, manchmal wortlos nur mit einem Daumen-Zeichen, lassen sich aus meiner Sicht auch nicht als Kritiker bezeichnen. Diese drücken doch lediglich ihre Meinung aus, sie monieren oder machen lediglich ihre Zustimmung deutlich.

        Ein Kritikgeber erklärt seine subjektive Beurteilung von Verhaltensweisen und Ereignissen, ohne den anderen als Person zu verurteilen. Sie zeigt dem anderen seine „blinden Flecken“ auf, also Verhaltensweisen, die ihn ausbremsen, derer er sich aber vielleicht gar nicht bewusst ist. Um die Standpunkte des anderen zu verstehen, muss man also zunächst diskutieren!

        Hierzu muss auch Kritikkompetenz vorhanden sein, also die Fähigkeit, Menschen positiv und negativ im Sinne der Person und der Sache zu kritisieren, andererseits die Fähigkeit, Kritik im Sinne der Person und der Sache selbst zu akzeptieren und produktiv zu verarbeiten.
        Kritikkompetenz sieht die Kritik, sofern richtig eingesetzt, als eine kreative Ressource, die unabdingbar für Lernprozesse und Weiterentwicklung ist.
        (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kritikkompetenz)

        Konstruktive Kritik bietet neben der Darstellung des Problems auch einen Vorschlag zur Verbesserung. Das heißt, der Andere sagt nicht nur, was alles schlecht ist, sondern zeigt Möglichkeiten auf, wie man – seiner Meinung nach – etwas verbessern oder das nächste Mal richtig machen kann.

        Gute Kritikfähigkeit: aufmerksam zuhören, das Gesagte nicht persönlich nehmen, sich mit dem Gesagten auseinandersetzen, Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung abgleichen, Kritik als Hilfe ansehen, am Feedback wachsen wollen,
        ist mir allemal lieber als wenn sofortig und abfällig Gegenkritik geäußert wird und wenn auf Gesagtes / Geschriebenes gar nicht eingegangen wird.

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  3. Avatar von Heidi Becker Heidi Becker sagt:

    Sehr geehrter Herr Jenckel,
    ich kann Sie so gut verstehen, wenn ich mir die Fotos anschaue.
    Die hierauf sichtbaren Garnituren sind schmuck- und stillos, sie passen nicht zum Gesamtbild; ich frage mich, ob dieser Stilbruch als Provokation so gewollt war.

    Lüneburg ist eine liebenswerte Stadt mit liebenswürdigen Bürgern.

    Die Bürgerbewegung „Arbeitskreis Lüneburger Altstadt“, die von Herrn Curt Pomp ins Leben gerufen wurde, das Zusammenwirken von klugen politischen Entscheidungen und auch von glücklichen „Rote-Rosen-Fügungen“ hat aus der Kernstadt ein Kleinod gemacht.
    Lüneburg ist nicht zuletzt deshalb ein Touristenmagnet.

    Bei den Bepflanzungen der (grässlichen) Kisten hätte man sich zum Beispiel an die existenten natürlichen Lüneburger Vorgaben (z. B. Rosen oder zumindest Blühpflanzen – s. Altstadthäuser) lieblich orientieren können.
    Mit der jetzigen Grünzeug-Bepflanzung, so könnte man meinen, wollte man auf die Parteizugehörigkeit der derzeitigen Verwaltungsspitze hindeuten.

    Das sensible Thema hat aber doch offenbar eine gesellschaftliche Relevanz. Unter dem LZ-FB-Artikel befinden sich zurzeit 216 Kommentare, die allermeisten stehen der Auswahl des Materials der Pflanzkübel – aber auch der Sitzmöbel – ablehnend gegenüber.
    Frau Döhmen, die auch hier kommentierte: „Geschmäcker sind nun einmal verschieden“ war eine der wenigen, die ihr Wohlwollen zu den Pflanz-Oasen ausdrückte.

    Ein starker Zusammenhalt in einer Gesellschaft ist auch durch eine positive emotionale Verbundenheit seiner Mitglieder mit dem Gemeinwesen gekennzeichnet. Wenn eine überwältigende Mehrheit der sich Äußernden der Maßnahme ablehnend gegenübersteht, sollte das den Verantwortlichen zu denken geben.

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    • Avatar von jj jj sagt:

      Liebe Frau Becker, Sie haben auf eine schöne Weise Machiavelli paraphrasiert: Die günstigste und einzig dauerhaft Herrschaft/Regierung ist doch die zum einen, an die das Volk durch lange Regentschaft gewöhnt ist ( Mädge) oder zum anderen die, der sie Wohlwollen entgegenbringt, weil sie sich verstanden und mitgenommen fühlt. Lg jj

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      • Avatar von Anne König Anne König sagt:

        Liebe Frau Becker, lieber Herr Jenckel,

        es ist nicht wahr, dass nur Frau Döhmen sich unter dem LZ-Facebook-Teaser unmissverständlich FÜR die städtischen Versuche ausgesprochen hat, die Aufenthaltsqualität der Innenstadt mit Mobiliar zu erhöhen, dessen Design und Material einmal ausdrücklich NICHT den Anspruch erhebt, dort für die nächsten dreißig oder dreihundert Jahre zu prangen – wie etwa die großen grauenhaften und lebensgefährlichen Waschbetonmonumente, welche die Bäckerstraße bis hinein in die Anfänge der drei Regierungsdekaden von Ulrich Mädge verunstaltet haben — und für deren Beseitigung dieser gesorgt hat.

        Die Dipl. Ing. Ingrid Hesebeck-Keil, eine schneidige Verwandte unserer engagierten, für Tiefbau und Grün zuständigen Leiterin des Fachbereichs 7, Uta Hesebeck, hat es zum Beispiel mit Ironie versucht, aber die Ratsherren Jörg Kohlstedt und Jens-Peter Schultz haben sich geradezu als wieder und wieder Argumente einspeisende Moderatoren unter die ein, zwei Handvoll der immerselben LZ-FB-Pöbler gemischt, die außer explizit formuliertem Unmut, also zumeist leider expressivem Unflat, wenig bis nichts zu bieten hatten.

        Von Kohlstedt und Schultz, den demokratisch gewählten Angehörigen unserer städtischen Vertretung, stammt auch der Hinweis, dass das Gestaltungsprojekt in den beiden dafür zuständigen Ausschüssen lang und breit diskutiert wurde, bevor es vom Rat selbst nach abermaligem intensiven Austausch mit überwältigender Mehrheit beschlossen worden ist. (Wie ich höre, soll sogar Eckard Pols seinen Zündel-Fantasien abgeschworen haben. Zum Glück entpuppt sich als Lüneburger Salzsau nicht bloß in Kleinmachnow so mancher Berliner Löwe, der, nach angestrengtem Überlegen, vor der eigenen Haustür die Gesetze des Dschungels eben doch nicht herbeimeinen möchte.)

        Zu Herrn Jenckel:

        Wir leben – aus vielen guten Gründen – in einer repräsentativen Demokratie und nicht in einer Staatsform an die sich diejenigen wechselnden, jedoch lautstark krakeelenden Minderheiten, die sich von Zeit zu Zeit für „das Volk“ halten oder glauben, dessen Wollen und Trachten zu kennen, durch langes Regiertwerden „gewöhnt haben“ oder sich von Regierenden „verstanden und mitgenommen fühlen“ und diesen „deshalb Wohlwollen entgegenbringen“. Das eine wäre narkotisiertes Dahindämmern (China), das andere wohl kaum ohne eine saftige tägliche Dosis illusionsfördernder Propaganda zu erreichen (Russland). Das eine wird von Aldous Huxley in seinem Buch „Schöne neue Welt“ beschrieben, das andere von George Orwell in seinem Roman „1984“.

        Es sind „zurzeit 216 LZ-FB-Kommentare“ ebensowenig repräsentativ für „das Volk“ oder „die Lüneburger“ wie es morgen doppelt so viele und übermorgen 864 „LZ-FB-Kommentare“ wären. Wir leben – Gott sei Dank! – nicht mehr und noch nicht wieder in einer Akklamationsautokratie, in der medial manipulierte und manipulierende Schreihälse sich für das weiße Gold der Erde unterm Gradierwerkgerippe im Kurpark ausgeben und einen dummen, kriminellen Verrückten wie Trump an die Macht wählen, ein Land wie Großbritannien in den ruinösen Brexit treiben und eine Riesenbevökerung wie die Russen zu einem Raubmordüberfall auf ein souveränes Nachbarland beschwatzen.

        Um mit Thomas Sander zu sprechen:

        „Quídquid agís, prudenter agas et respice fínem! Príncipiís obsta, sero medicína paratur.“

        Und von Winston Churchill stammen die Sätze:

        Die „Idee einer Gruppe von Supermännern und Superplanern, wie wir sie vor uns sehen, die ‚den Engel spielen‘, wie die Franzosen es nennen, und die Masse des Volkes zu verleiten trachten, das zu tun, was sie [diese Gruppe] für gut hält, ohne jegliche Kontrolle oder Korrektur, ist eine Verletzung der Demokratie!

        Viele Regierungsformen sind ausprobiert worden und werden in dieser Welt der Sünde und des Unheils ausprobiert werden. Niemand |S. 207| behauptet, dass die Demokratie perfekt oder allwissend ist. In der Tat ist gesagt worden, dass die Demokratie die schlechteste Regierungsform ist, — abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit erprobt worden sind.“

        Und natürlich, fügt Churchill hinzu, „gibt es in unserem Land das weit verbreitete Gefühl, dass das Volk regieren sollte, kontinuierlich regieren sollte, und dass die öffentliche Meinung, AUSGEDRÜCKT DURCH ALLE MITTEL, WELCHE DIE VERFASSUNG REGELT, die Handlungen der Minister [UND ABGEORDNETEN] formen, leiten und kontrollieren sollte, die ihre Diener und nicht ihre Herren sind.“

        Quelle: Direkt um die blau hervorgehobene Seitenzahl 207 herum hier: PARLIAMENT BILL HC, Deb 11. November 1947, vol 444 cc203-321. Link: https://hansard.millbanksystems.com/commons/1947/nov/11/parliament-bill#column_207

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  4. Avatar von Andreas Janowitz Andreas Janowitz sagt:

    Sie haben keine Ahnung! Das sind back-to-the-roots Bretterburgen! LG-850 (AD) sozusagen.
    Fichtenholz, also definitiv umweltfreundlich (da sowieso Sturmwurf) aus dem Os…, also den neuen Bundesländern. ABM für Na… hmmm… „treue“ Wähler. Die Nieten stehen symbolisch für das Pa… die „Neubürger“. Auf gut deutsch: win-win, man könnte auch sagen: „Wenn der Rückschritt den Abort verlässt.“ auf „Geiz ist Geil“-sprech ?
    Wie bitter dem auch sei: der LHK Arena in allen Belangen unterlegen… also Steuerschwundnarben, tiefe des Grabens zwischen Bürger und (Steuergeld)anwendern oder individuellem Nutzen und behördlichem Aufwandt an Zeit und Bregenkapazität, denn das ist ganz sicher auf dem Haufen eines (entbehrlichen) Praktikanten gewachsen.

    Die Palletenrahmen werden u.u. „zufällig“ (im Falle der optischen Unansehnlichkeit) Unternehmern vor Ort einem „Zweitnutzen“ zugeführt?! Pfandvergabe sozusagen.

    Nichtmal die indirekte „verdeckte“ Subventionierung hat Stil.
    Gerontokratie Deutschland- wie sie leibt und ablebt. ^^

    Billig isses, das muss man denen schon zugestehen.

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    • Lichtenberg empfiehlt, eines Blog.jj-Kommentators Sprache sei „allzeit simpel, enge und plan.“ Denn: „Wenn man einen Ochsen schlachten will, so schlägt man ihm gerade vor den Kopf.“

      Was tun, wenn das Schlagen nicht mehr erlaubt ist?

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  5. Avatar von Klaus Bruns Klaus Bruns sagt:

    in zwei monaten soll der spuk wieder abgebaut werden. kann man so ein hochbeet dann kostengünstig erwerben? so mancher gartenbesitzer würde sich freuen. ich frage wegen einem freund. schmunzeln

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  6. Avatar von Thomas Sander Thomas Sander sagt:

    so ist das halt JJ, wer den Anfängen nicht wehrt ist dazu verdammt den Fluch der bösen Tat, daß sie fortzeugend neue Geschmacklosigkeiten muß gebären, auf Ewigkeit hoffnungslos ausgeliefert ist.

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    • Avatar von Otto Berg Otto Berg sagt:

      Gut gegeben!

      Jedoch, Ironie und Sarkasmus sind Kommunikationsmodi, für die es in Lüneburg an Antennen fehlt, Herr Sander.

      Der bräsige Heidebock (w, m, d) kennt keine Finten. Mit gesenktem Kopf pest er geradewegs auf jeden Köder zu.

      Daher auch seine Anfälligkeit für die grobschlächtigen Tricks (z. B. die Salbader-Einladungen) des unappetitlichen Neoprimitivismus in „der Politik“.

      So hat die – zum großen Teil unfreiwillige – AfD-Reklame der Fiddis, Suhrkes und Petersens dieser Welt auch tatsächlich wieder (wie angestrebt) für Dynamik und Wachstum in den Fakultäten „Aufmerksamkeits-“ und „Nobilitierungsmanagement“ für Bauernfänger und Gewaltverherrlicher gesorgt.

      Mit Häme für die CDU eröffnete Tino Chrupalla den Bundesparteitag der AfD in Magdeburg:

      „Sogar Friedrich Merz will inzwischen lieber Parteichef der AfD sein“.

      Friederike Haupt, die politische Korrespondentin der F.A.Z. in Berlin. schrieb vor drei Stunden (28.07.2023 um 12:46 Uhr) in ihrer Zeitung unter anderem:

      Chrupalla nahm „Bezug auf die Debatte der vergangenen Tage […] Friedrich Merz habe […] davon gesprochen, dass die CDU eine ‚Alternative für Deutschland mit Substanz‘ sei. Dies kommentierte Chrupalla in der Magdeburger Messehalle mit dem Ruf ‚Wir sind das Original, liebe Freunde, und niemand anders!‘ Dafür erntete er besonders lauten Applaus.
      […]
      Er rufe allen Patrioten in der CDU zu: ‚Reißt diese schwarz-grüne Mauer nieder!‘
      […]
      Mit Blick auf die Russlandpolitik von Deutschland und der EU sagte Chrupalla:

      ‚Wir wollen Brücken erhalten, Brücken aufbauen, dafür kämpfen wir, auch im EU-Parlament.‘ “

      Mehr hier: https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/afd-chef-chrupalla-sogar-friedrich-merz-will-inzwischen-lieber-parteichef-der-afd-sein-19065420.html

      Ich finde, eine Stadt, die sich mit einer Erich Brüggemannschen Bronze-Stele arrangieren kann, sollte auch mit einigen Ingvar Kampradschen Sperrholz-Installationen nicht hadern.

      Und Herrn Jenckel ruft Marianne Rosenberg zu: https://www.youtube.com/watch?v=Vu8gOkj0wVg

      Für weniger subtil argumentierende Zeitgenossen das Folgende:

      Im Jahr 1823 veröffentlichte der junge Heinrich Heine (er wurde heute vor 226 Jahren geboren), der erstmals am 21. Mai 1823 nach Lüneburg kam, in seinem „Lyrischen Intermezzo“ (herausgehobenen durch die Nr. 50) eines seiner bekanntesten Gedichte:

      Sie saßen und tranken am Teetisch,
      Und sprachen von Liebe viel.
      Die Herren waren ästhetisch,
      Die Damen von zartem Gefühl.

      Die Liebe muß sein platonisch,
      Der dürre Hofrat sprach.
      Die Hofrätin lächelt ironisch,
      Und dennoch seufzet sie „Ach!“

      Der Domherr öffnet den Mund weit:
      Die Liebe sei nicht so roh,
      Sie schadet sonst der Gesundheit.
      Das Fräulein lispelt: wie so?

      Die Gräfin spricht wehmütig:
      Die Liebe ist eine Passion!
      Und präsentieret gütig
      Die Tasse dem Herrn Baron.

      Am Tische war noch ein Plätzchen;
      Mein Liebchen, da hast du gefehlt.
      Du hättest so hübsch, mein Schätzchen,
      Von deiner Liebe erzählt.

      Was hätten wohl die feine Stadtbildpflege, der achtsame Denkmalschutz und die überaus vornehmen, zartfühlenden, seufzenden, lispelnden, wehmütigen Baudenkmäler der „gespickten Innenstadt“ zu den Erzählungen von des Dichters Schätzchen und – vor allem – zu dessen Schürze gesagt?

      Hätte „das Liebchen“ des „lyrischen Ichs“ das leer gebliebene „Plätzchen“ in der Runde eingenommen, so hätte dieses aus seinen Erfahrungen vielleicht eine zutreffendere Definition der Liebe gegeben als die in Vorstellungs- und Sprechtabus eingeklemmten aristokratischen Spießbürger um sie herum.

      Wer weiß?

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