Am Sande: Lokale Amnesie trifft Alarmismus

Was ein paar Holzbänke so alles anrichten können. Die Verdrängungs-Strategie der Lüneburger CDU für die Sauf- und Raufbolde auf den neuen Sitzmöbeln auf dem Platz Am Sande wäre ein Anwärter für den Populismus-Pokal. Diagnose: Lokale Amnesie, Alarmismus und heiße Luft. 

Wer über den Platz Am Sande urteilt, sollte ihn kennen. Ich habe dort 32 Jahre gearbeitet, lange als Lokalchef mit Fenster zum Platz. Und nachdem der verkehrsberuhigt und umgebaut war, begann nach kurzer Zeit das tägliche Schauspiel an der Bushaltestelle gegenüber: Trinken, Grölen, Schubsereien, Prügeleien. Polizei und Krankenwagen im Dauereinsatz. 

Am Ende meiner LZ-Zeit kamen sie an guten Tagen im Zwei-Stunden-Takt. Das hat schon extrem genervt – die Polizei, die Sanitäter, die Buskunden und auch uns, wenn wir mittags nicht mal mehr das LZ-Treppenportal runtergehen konnten, das oft gut besetzt war, ohne angemault zu werden.

Die neuen Bänke am Platz Am Sande, dort trifft sich auch die Szene.

Wir haben den Szenetreffpunkt wie ein Schauspiel, den Verfall von jungen Menschen im Zeitraffer erlebt, die Leader einer entrückten Truppe. Heiko, ein König der Bushaltestelle mit einem gewaltigen Organ. Heute sitzt er meist gegenüber von ReWe an der Grapengießersstraße – es geht ja auch um Nachschubwege.  

Als dann die Passagen vom Sand zur Glockenstraße und von der LZ zur Kalandstraße und zum Clamartpark wegen Dreck, Drogen und wegen des Szenepublikums allgemein geschlossen wurden, das in den Gängen urinierte und dealte und die Passagen auch als Fluchtweg nutzte, ist das Problem nicht kleiner geworden, sondern hat sich mehr auf den Platz verlagert. 

Trinkerhallen und Drogen-Cafés mögen den ein oder anderen aus der Szene locken. Aufgestockter Ordnungsdienst und kombinierte Streifen Polizei/Ordnungsdienst im Dauereinsatz, wer es bezahlen kann, könnte die entnervte Hardcore-Entourage vertreiben, aber die Szene löst sich nicht in Luft auf. 

Da fällt mir jetzt der Satz von Anna Bauseneick in der LZ zum Sand ein: „Aus einem lebendigen Zentrum droht ein Ort des Gegeneinanders zu werden“, sagt die CDU-Ratsfrau, „und die neue Möblierung hat den Platz nicht belebt, sie hat ihn besetzt“. Wie? Was? Dunkel ist der Rede Sinn. Vielleicht meint sie Gegensätze. Ein Platz der Gegensätze war er schon immer, für die einen der schönsten Platz Norddeutschlands, für die anderen der schönste Busbahnhof, vorher Autoparkplatz.

Die CDU beschwört mit ominösen Sätzen Endzeitstimmung herauf. Bei aller Skandalisierung, frage ich mich, warum dann der von der Handelskammer aus gesehene, linke Boulevard fast durchgehend von Außengastronomie bestuhlt ist. Da haben in kürzester Zeit Cafés eröffnet – weil es so schön ekelig ist am Sand? Weil man relaxt beim Latte macchiato auf die da ganz unten schauen will? Nein, weil es kaum ein schöneres Ensemble im Norden gibt. 

Verdrängen ist zurzeit ja weltweit das Gebot der Stunde. In Lüneburg hat man das alles schon mal durchgespielt – ohne nennenswerten Erfolg. Also, baut die Bänke wieder ab. Wenn es dann anderswo brennt: Meldet euch bei den Christdemokraten, die haben es mit medialer Skandalisierung verbockt.

Dann zieht Patrick Pietruck, Chef der CDU Mittelstandsvereinigung auch noch die aktuelle Standortumfrage zu Rate, da schneidet Lüneburg schlechter ab. Die Gründe aber sind: Bürokratie, schleppendes Tempo von Bau-, Planungs- und Genehmigungsverfahren, Facharbeitermangel, das mangelnde Verständnis für betriebliche Angelegenheiten seitens der Politik sowie Energiepreise. Zudem fehlen Fachkräfte und bezahlbarer Wohnraum. Platz Am Sande, Drogenszene – Fehlanzeige.

Pietruck setzt in der LZ nach: „Wer Regeln missachtet, muss mit Konsequenzen rechnen. Wer Hilfe braucht, muss sie bekommen. Aber beides darf nicht länger auf Kosten unserer Innenstadt gehen.“ Die Verknüpfung muss man erstmal verdauen. Vermutlich eine Paraphrase auf: Aus den Augen, aus dem Sinn. 

Hans-Herbert Jenckel

Foto: Der Boulevard auf dem Platz Am Sande ist heute gesäumt von Außengastronomie – Alarmismus, der Sand könnte veröden wegen der Szene, ist offensichtlich fehl am Platz.

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Journalist, Dipl.-Kaufmann, Moderator, Lünebug- und Elbtalaue-Liebhaber
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10 Responses to Am Sande: Lokale Amnesie trifft Alarmismus

  1. Avatar von Anne König Anne König sagt:

    Über die aktuelle Lage am Sande berichtet LZ/WA-Redakteur Thomas Mitzlaff in der Landeszeitung vom Wochenende. Hier ein kleiner Ausriss aus einem längeren, erfreulicher Weise von Seitenhieben und wohlfeiler Polemik gegen die städtische Verwaltung beinahe freien Artikel:

    Gemeinsam mit Streetworkern haben sich Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch und Thorben Peters (l.) ein Bild der Szene am Platz Am Sande gemacht.

    Gemeinsam mit Streetworkern haben sich Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch
    und Thorben Peters (l.) ein Bild der Szene am Platz Am Sande gemacht.Bild: tha / LZ/WA

    An der Seite der Oberbürgermeisterin sei Thorben Peters, der für die Diakonie die HerbergePlus leitet, einer, der die Situation aus erster Hand kenne. Die Organisation, so Mitzlaff, biete 112 Plätze in Lüneburg an, drei Straßensozialarbeiter hielten intensiven Kontakt zu der betroffenen Klientel, die die Stadtverwaltung als „Szene“ bezeichne. Peters sage klar und deutlich: „Wir brauchen für die Betroffenen niederschwellige Angebote und zwar jetzt und heute. Punkt.

    Denn zwar werden Stadt und Polizei nicht müde zu betonen, dass sich die Zahl der einschlägigen Einsätze am Sande nicht erhöht habe, aber niemand macht sich Illusionen, dass Menschen im Alkohol- und Drogenrausch auch unberechenbar werden und eine Situation schnell eskalieren kann.
    […]
    Was deshalb schleunigst umgesetzt werden müsse, sei das seit langem geforderte Szenecafé, ein Aufenthaltsort für die Klientel. Das Problem: Es muss relativ zentrumsnah gelegen sein, um angenommen zu werden. Denn in der Innenstadt bekommen die Männer und Frauen ihre Rezepte und können sie auch in einer Apotheke einlösen. Dazu muss ein Supermarkt in der Nähe sein.

    Gut und gerne 600 Menschen in Lüneburg seien wohnungslos. Gegen solche gesamtgesellschaftlichen Probleme könnten sich Behörden und Einwohnerschaft, so resümiere Thorben Peters nicht verschließen: Aber, zitiert Mitzlaff den leitenden Sozialarbeiter: „es bleibt ein Kampf gegen Windmühlen“. Umso wichtiger sei es daher, Räume für Aufenthalt und Betreuung zu schaffen, wo immer das möglich ist.

    Mehr dazu: Landeszeitung für die Lüneburger Heide / Winsener Anzeiger vom 6. Juni 2025 um 19:40 Uhr

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  2. Avatar von Oliver Meyer Oliver Meyer sagt:

    PRESSEMITTEILUNG:

    Platz am Sande

    Oberbürgermeisterin warnt vor Panikmache und appelliert an Zusammenarbeit von Politik und Verwaltung 

    Lüneburgs Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch. Foto: Hansestadt Lüneburg

    Hansestadt Lüneburg. Der Platz am Sande ist aktuell im Fokus der öffentlichen Berichterstattung. Ein erhöhtes Einsatzaufkommen gibt es an dem Platz nicht – das geht aus der Statistik der Lüneburger Polizei hervor. Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch stellt klar: „Wenn die CDU-Landtagsabgeordnete Anna Bauseneick in einer Pressemitteilung davor warnt, dass aus einem lebendigen Zentrum ein Ort des Gegeneinanders zu werden drohe, ist das kontraproduktiv und schürt genau dieses Gegeneinander.“ Kalisch betont: „Mich erreichen viele erschrockene Reaktionen auf diese Äußerungen. Daher möchte ich eines klarstellen: Solche Äußerungen schaden der Stadt und helfen nicht weiter.“

    Gleichwohl nehme auch die Verwaltung ein wachsendes Unsicherheitsgefühl in Teilen der Bevölkerung wahr. Dem begegnet die Stadt mit der Aufstockung von Ordnungsdienst, Sozialarbeit sowie mit Beratungsangeboten und Aufklärung. „Wir nehmen diese Sorgen ernst,“ betont Kalisch. „Deshalb habe ich bereits im vergangenen Jahr das Thema mit höchster Priorität versehen und der Politik im Spätsommer letzten Jahres die Einführung des Kommunalen Ordnungsdienstes vorgeschlagen.“ Dieser sogenannte KOD umfasst derzeit zwei Personen, die von fünf Mitarbeitenden aus dem Zentralen Ordnungsdienst unterstützt werden. Das Personal für den KOD wird sukzessive anwachsen und soll in voller Stärke 13 Stellen umfassen. 

    „Zugleich lassen sich soziale Probleme mit Law- & Order-Politik allein nicht lösen“, betont Kalisch. „Wir brauchen hier präventive und deeskalierende Maßnahmen und die Begleitung der Menschen durch professionelle Streetworker.“ Der Umfang des Streetworks in Lüneburg wurde auf Antrag der Oberbürgermeisterin bereits deutlich ausgeweitet. Die von der CDU und ihrer Mittelstandsvereinigung geforderte Zusammenarbeit zwischen Polizei und Streetworking ist in Lüneburg geübte Praxis: Ordnungsdienst, aufsuchende Sozialarbeit und Polizei arbeiten gemeinsam, abgestimmt und eng zusammen – auch wenn dies nach außen nicht immer sichtbar wird und auch nicht immer sichtbar sein soll. 

    Auch politisch wird das Thema schon länger in verschiedenen Gremien diskutiert. Im vergangenen Sozialausschuss hat sich die Politik mit weiteren Schritten auf dem Weg zu einem sogenannten Szene-Café befasst. Darüber hinaus hat Lüneburgs Oberbürgermeisterin einen Runden Tisch mit Polizei, PKL, Lebenshilfe und vielen anderen zentralen Akteur:innen etabliert.

    Bei dem jüngsten Treffen hatten mehrere Teilnehmende ihren Eindruck geschildert, dass die zusätzlichen Bänke am Sande helfen, um die Situation im Innenstadtgebiet insgesamt zu entzerren und so die Buswartehäuschen zumindest bei gutem Wetter wieder für die Fahrgäste zur Verfügung zu stellen. Polizei und Streetworking berichteten von einem grundsätzlich friedlichen Miteinander und darüber, dass an den Bänken am Sande tagtäglich auch Menschen aus Szene, Innenstadtbesuchern und Touristen aufeinandertreffen, ohne dass es zu Vorfällen kommt. Die Hansestadt hatte dies später in einer Presseanfrage wiedergegeben. „Vielleicht war darin der verwendete Begriff des „Miteinanders“ an den Bankstandorten nicht ganz glücklich“, so Kalisch, „aber im Kontext war die Aussage richtig.  Ein Erhalt der Bänke wurde am Runden Tisch empfohlen, da als Folge eines Rückbaus mit einer Rückverlagerung der Szene in die Bushaltestellen und Hauseingänge zu rechnen wäre.

    Die Oberbürgermeisterin hat auch die letzte Stadtkonferenz unter das Thema „Innenstadt im Wandel“ gestellt.  Sicherheit hat auch hier eine Rolle gespielt. Die Leitende Polizeidirektorin Stefanie Lerche trug dort umfassend vor. Deutlich wurde dabei, dass das Einsatzgeschehen unverändert ist und sich vor allem die subjektive Sicherheitslage in der Stadt verändert hat. Das hängt mit dem generellen gesellschaftlichen Wandel zusammen, der auch an der Hansestadt nicht vorbeigeht. Damit einhergehend gebe es mehr Menschen in besonderen Lebenslagen.

    So hat auch die Zahl psychisch kranker Menschen laut Einschätzung von Polizei und Sozialarbeit zugenommen – ein bundesweites Thema. „Hier sind Ordnungsbehörden und Polizei in ihrem Handeln an die geltenden Gesetze des Landes Niedersachsen gebunden, insbesondere die Strafprozessordnung, das Niedersächsische Polizei- und Ordnungsbehördengesetz und das Niedersächsische Psychisch-Kranken-Gesetz“, erläutert Kalisch. Sie zeigt sich überrascht: „Wenn einer Landtagsabgeordneten dieser Rechtsrahmen nicht ausreicht, hätte ich eigentlich erwartet, dass sie dazu in ihrer Rolle aktiv wird.“ Insbesondere Lüneburgs Landtagsabgeordneten seien doch beim Thema Sicherheit gefragt. Und: „Für mehr Polizeipräsenz brauchen wir auch vom Land mehr Personal für die Polizei“, so Kalisch.

    In Sachen Unterbringung psychisch kranker Menschen setzt Lüneburgs Oberbürgermeisterin sich als Präsidiumsmitglied des Niedersächsischen Städtetages gemeinsam mit anderen Hauptverwaltungsbeamten dafür ein, dass die rechtlichen Hürden in bestimmten Fällen gesenkt werden.

    Die Oberbürgermeisterin betont abschließend: „Über Unterstützung und weiteren Austausch mit der Politik zu diesem wichtigen gesellschaftlichen Thema würde ich mich freuen. Es wäre konstruktiv, hier an einem Strang zu ziehen und im Sinne des Miteinanders, zu erfahren, welche weiteren und konkreten Lösungsvorschläge es vor Ort noch geben könnte, die die Lage verbessern und umsetzbar sind.“ 

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    • Avatar von Waltraud Behnke Waltraud Behnke sagt:

      Hilfe statt Panikmache und Verdrängung – SPD fordert nachhaltige soziale Lösungen für den Platz Am Sande

      Die Fraktionsvorsitzenden Uwe Nehring und Hiltrud Lotze – Foto: SPD/privat

      Von der Stadtratsfraktion im Rat der Hansestadt Lüneburg am 05.06.2025

      Für ganztägige Hilfsangebote und die Wiedereinrichtung eines Szenecafés Lüneburg.

      Die Lüneburger SPD-Ratsfraktion fordert angesichts der Zuspitzung der Situation Am Sande eine sozialpolitische Neuausrichtung. Zur Beruhigung der angespannten Lage in der Stadtmitte, besonders Am Sande, müssen neben ordnungspolitischen auch sozialpolitische und gesundheitspolitische Maßnahmen erfolgen, um wieder zu einem sicheren Miteinander zu kommen. Allein ordnungspolitische Maßnahmen greifen zu kurz und eskalieren die Lage.

      Mit einem Antrag zur nächsten Ratssitzung setzt sich die SPD für eine deutliche Stärkung der niedrigschwelligen Hilfsangebote ein – durch einen ganztägigen Betrieb des Szenecafés für wohnungslose Menschen in der Salzstraße („Wendepunkt“) sowie die sofortige Einrichtung eines neuen Szenecafés für suchtkranke Menschen – notfalls zunächst mobil, z. B. in Containern oder Bussen. „Ein kommunaler Ordnungsdienst allein reicht nicht aus. Wo sollen die Menschen denn hin?“, fragt Antje Henze, SPD-Ratsfrau und stellvertretende Vorsitzende des Sozialausschusses. „Der Wendepunkt ist nur vormittags geöffnet, ein Szenecafé für Drogenabhängige gibt es seit 2022 nicht mehr. Viele der Menschen, die im Innenstadtbereich auffallen, sind suchtkrank. Ihnen helfen keine Verbote, sondern gezielte, niedrigschwellige Angebote. Wenn sie einen Platzverweis erhalten, fragen sie mit Recht: Wo sollen wir denn hin?“

      Hintergrund der aktuellen Lage ist unter anderem die Schließung des von der Diakonie betriebenen Szenecafés 2022, die Umgestaltung des Clamart-Parks und die weiter zunehmende Armut und Wohnungslosigkeit in der Stadt. Treffpunkte und Rückzugsräume sind dadurch verschwunden – mit der Folge, dass sich die Szene Am Sande gesammelt hat. „Die Stadtverwaltung unter Führung von Oberbürgermeisterin Kalisch ist sehenden Auges in diese Situation hineingeschlittert“, kritisiert Oliver Wegener vom SPD-Ortsvereinsvorstand Lüneburg. „Einzelne Maßnahmen wie die Einrichtung eines Ordnungsdienstes oder die Erweiterung des Streetworker-Teams sind richtig – aber sie greifen zu kurz. Was fehlt, ist ein ganzheitliches sozialpolitisches Konzept für unsere Stadt.“ Dabei ist auch ein Alkoholverbot (außer in Gaststätten) für den Bereich „Am Sande“ zu prüfen.

      Soziale Hilfen stärken – Stadt und Landkreis gemeinsam in der Pflicht

      Der Wendepunkt Salzstraße leistet bereits heute unverzichtbare Arbeit: Er bietet wohnungslosen Menschen einen geschützten Raum mit Frühstück, Dusch- und Waschmöglichkeiten, Internetzugang, Poststelle, Kleiderkammer und Beratung. Täglich werden dort rund 40 Klient*innen erreicht – bei einer Öffnungszeit von nur drei Stunden am Vormittag. „Wir wollen, dass dieses Angebot ganztägig und auch am Wochenende verfügbar ist“, so Henze. „Und wir brauchen dringend ein vergleichbares Szenecafé für suchtkranke Menschen – mit medizinischer Betreuung, Spritzentausch und niedrigschwelliger Beratung. Wenn sich keine Immobilie findet, müssen wir mobile Alternativen schaffen.“ Ein solches Café wäre nicht nur ein wichtiger Schutz- und Hilferaum für Betroffene – es wäre auch der Grundstein zur Beruhigung der Innenstadt. „Nur wer Hilfe anbietet, kann nachhaltig auch Regeln einfordern“, so Oliver Wegener. „Ein solches Angebot baut Vertrauen auf und ist das Tor zu weiterführenden Hilfen – davon profitieren alle.“

      Die SPD verweist zudem auf die Rolle des Landkreises. Durch die Lage der Justizvollzugsanstalt und der Psychiatrie in Lüneburg wächst der Bedarf an sozialen Hilfen über den städtischen Rahmen hinaus. „Auch der Landkreis muss sich an der Finanzierung von Szenecafés beteiligen“, betont Matthias Hoffmann, SPDKreistagsabgeordneter und Mitglied im Sozialausschuss. „Sozialpolitik und Ordnungspolitik müssen Hand in Hand gehen – alles andere ist Flickwerk.“

      Änderungsantrag zum Antrag der CDU vom 28.5.25 mit dessen Titel: „Lüneburgs Mitte darf kein Abstellgleis sein

      1. Ausweitung der Beratungsstelle Wendepunkt Salzstraße für Obdachlose:
      Die Arbeit des Wendepunkt Salzstrasse soll nicht nur als Beratungsstelle von Obdachlosen, sondern auch als Treffpunkt nachhaltig finanziert werden. Die Öffnungszeiten des Wendepunkt Salzstraße sollen kurzfristig auf täglich 9:00–18:00 Uhr, auch an Wochenenden, erweitert werden. Ziel ist es, wohnungslosen Menschen einen ganztägigen Rückzugsort mit grundlegenden Versorgungsangeboten (z. B. Duschen, Wäschewaschen, Internetnutzung, Kleiderkammer) und Beratung bereitzustellen.

      2. Einrichtung eines niederschwelligen Szenecafés in der Innenstadt:
      Es soll noch in diesem Jahr ein Szenecafé für suchtkranke Menschen eingerichtet werden, idealerweise in zentraler Lage. Falls geeignete Räumlichkeiten nicht sofort verfügbar sind, ist eine temporäre Lösung mittels Container- oder Busmodulen zu realisieren.
      Das Szenecafé soll täglich von 9:00–18:00 Uhr geöffnet sein und folgende Angebote umfassen:

      • Aufenthalts- und Begegnungsräume
      • Beratungsangebote durch Sozialarbeiter:innen
      • Ausgabe von Hygieneartikeln, Kleidung und Lebensmitteln
      • Möglichkeiten zur Nutzung von Internet und Postadresse
      • Dusch- und Waschräume

      3. Finanzierung und Kooperation:
      Die Verwaltung wird beauftragt, gemeinsam mit dem Landkreis Lüneburg und Trägern wie der Lebensraum Diakonie e. V. die notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen. Es sollen Fördermittel auf Landes- und Bundesebene geprüft und beantragt werden.

      4. Ablehnung einer rein ordnungspolitischen Lösung:
      Der Rat spricht sich gegen Maßnahmen aus, die ausschließlich auf Verdrängung der obdachlosen und suchtkranken Menschen aus dem Innenstadtbereich durch verstärkte Ordnungskräfte setzen. Stattdessen wird ein integrierter Ansatz verfolgt, der sowohl sozialpolitische als auch ordnungspolitische Maßnahmen umfasst.

        Dabei ist auch ein Alkoholverbot (außer in Gaststätten) für den Bereich Am Sande zu prüfen.

        Begründung:

        Die aktuelle Situation in der Lüneburger Innenstadt, insbesondere Am Sande, ist geprägt von einer sichtbaren Präsenz von obdachlosen und suchtkranken Menschen. Bisherige Maßnahmen, die hauptsächlich auf ordnungspolitische Interventionen setzen, haben nicht zu einer nachhaltigen Verbesserung geführt. Ein ganzheitlicher Ansatz, der kurzfristige Hilfe und langfristige Perspektiven bietet, ist erforderlich.

        Die Ausweitung der Öffnungszeiten des Wendepunkts Salzstraße ermöglicht es, den betroffenen Personen einen sicheren und unterstützenden Raum über den gesamten Tag hinweg zu bieten. Ein wieder zu errichtendes Szenecafé dient als niedrigschwellige Anlaufstelle, die Vertrauen aufbaut und den Zugang zu weiterführenden Hilfen erleichtert. Durch diese Maßnahmen wird nicht nur den Bedürfnissen der betroffenen Menschen Rechnung getragen, sondern auch das Sicherheits- und Sauberkeitsempfinden in der Innenstadt verbessert.

        Insbesondere mit Blick auf die Folgen steigender Armut in Deutschland sowie dem wachsenden Wohnungsmangel nimmt der Bedarf an Hilfe für obdachlose Menschen zu. Außerordentliche Faktoren wie die JVA-Justizvollzugsanstalt und die Psychiatrische Klinik verstärken das Anwachsen der Trinker- und Drogenszene und der Obdachlosigkeit in Lüneburg, für die Lüneburg keine strukturierte und nachhaltige Sozialpolitik bietet. Ordnungs- und ausreichende sozialpolitische Maßnahmen müssen Hand in Hand gehen.

        Eine weitergehende Begründung erfolgt mündlich.

        Mit freundlichen Grüßen

        Hiltrud Lotze, Uwe Nehring, Antje Henze

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        • Avatar von Otto Berg Otto Berg sagt:

          In einem Selbstkommentar rudert die CDU-Stadtratsfraktion (s. u.) nun ein klein wenig von ihren jüngsten Übertreibungen zurück, nutzt aber sogleich die Gelegenheit und nimmt – in schönster Inversionsrhetorik – klagend, anklagende Stellung „zu Äußerungen“ von Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch, vergisst dabei jedoch zu erwähnen, dass diese Äußerungen sich nicht auf den CDU-Antrag im Rat, sondern auf das krawallig inszenierte Empörungstheater in den drei [!] hysterisch agitatorisch daherkommenden und (mit einigem Bedacht verbreiteten) Pressemeldungen von Anna Bauseneick, Heiko Eggers und Patrick Pietruck aus der letzten Woche bezogen. Auch Herr Jenckel und seine Leser (siehe deren Zuschriften unten) wie die allermeisten Kommentare auf den verschiedenen „sozialen“ (oder weniger sozialen) Plattformen Lüneburgs knüpfen alleine an die nach meinem Geschmack überkandidelt wirkende Maßlosigkeit jener drei haltlosen (und im Sinne des vorgetragenen heiklen „Anliegens“ kontraproduktiven) Propagandaprovokationen an.

          Dass es „das Anliegen und auch die Aufgabe der CDU-Fraktion im Rat der Hansestadt ist, bestehende Herausforderungen offen und ehrlich anzusprechen“ hat niemand bezweifelt. Bloß, dass dies im genannten Anstandsmodus das Anliegen von Frau Bauseneick, Herrn Eggers und Herrn Pietruck gewesen ist, das war (eigenverschuldet, wie nicht nur ich überzeugt bin) leider infrage geraten.

          Der folgende Mitteilungstext wird m. E. aus den genannten Gründen jedenfalls nicht dazu beitragen, den oben skizzierten Aufrichtigkeitsvorbehalt im wünschenswerten Grad auszuräumen:

          *

          PRESSEMITTEILUNG

          Der CDU-Ratsfraktionsvorsitzende Wolfgang Goralczyk – Foto: © Hansestadt Lüneburg

          Lüneburg, 5. Juni 2025 – Die CDU-Stadtratsfraktion kommentiert die jüngsten Äußerungen von Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch zur Debatte um die Situation am Sande wie folgt.

          Das Anliegen und auch die Aufgabe der CDU-Fraktion im Rat der Hansestadt ist es, bestehende Herausforderungen offen und ehrlich anzusprechen und konstruktive, umsetzbare Vorschläge zu machen und politisch zu beraten. „Wer Missstände anspricht, handelt nicht aus Panik – sondern aus Verantwortung. Anträge und Anfragen sind in einer Demokratie auch auf kommunaler Ebene ein übliches und dafür vorgesehenes Mittel. Als CDU wollen wir Sicherheit und Lebensqualität in unserer Stadt – um pauschales Verdrängen geht es gerade nicht.“, so Bauseneick.

          Die CDU-Fraktion im Rat der Hansestadt Lüneburg greift das Thema auf, weil es von vielen Menschen in der Stadt als wichtig empfunden wird . Auch die Verwaltung nimmt inzwischen ein wachsendes Unsicherheitsgefühl in Teilen der Bevölkerung wahr und weicht vom Begriff des „Miteinanders“ ab. Dies ist aus Sicht der CDU-Fraktion eine überraschende Kehrtwende und nun ein guter Ausgangspunkt, um gemeinsam an Verbesserungen zu arbeiten. Ein Vorschlag der CDU ist etwa, das Bürgerportal „Sag’s uns einfach“ um die Rubrik „Attraktivität Innenstadt“ zu erweitern – für mehr direkte Beteiligung der Stadtgesellschaft.

          Klar sei: Die Polizei vor Ort leistet hervorragende Arbeit. Ihre Präsenz und ihr Einsatz sind unverzichtbar. Die Verantwortung für die personelle Ausstattung der Polizei liegt auf Landesebene – dort bringt die CDU Fraktion in ihrer Oppositionsrolle immer wieder parlamentarische Initiativen zum Thema der inneren Sicherheit, sowie sozialpolitischen Themen ein. Diese sind öffentlich abrufbar. Die Landesregierung in Niedersachsen wird aktuell aber von einer rot-grünen Mehrheit getragen.

          Im Antrag und in der Anfrage geht es aber nicht um Landespolitik, sondern um die Möglichkeiten auf der kommunalen Ebene.

          Uns ist wichtig: Es geht nicht um Gegensätze, sondern um gemeinsame Lösungen. Diese Chance, die durch die Anfrage und den Antrag geboten wurden, sollte auch im Rathaus gesehen werden. Polizei, Ordnungsdienst und Sozialarbeit sind keine Gegenspieler – sondern zentrale Partner für ein sicheres Miteinander.

          Die CDU-Fraktion setzt auf einen sachlichen Austausch zum Thema. Ziel, nach den Beratungen sollte sein, einen gemeinsamen Beschluss für ein sicheres und lebenswertes Lüneburg beschließen zu können.

          Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung.

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    • Avatar von Irmie Kannegießer Irmie Kannegießer sagt:

      Herrn Dr. Marco Schulze aus Neetze, den am 23. Februar 2025 im Wahlkreis Lüchow-Dannenberg-Lüneburg im Wettbewerb mit dem Sozialdemokraten Herrn Jakob Blankenburg gescheiterten CDU-Bundestagskandidaten möchte ich einmal fragen: Was heißt eigentlich „relativieren“? Warum ist es falsch, Feststellungen, die eine neue, gar plötzliche negative Veränderung behaupten, mit historischen Fakten in Beziehung zu setzen und dadurch die UNREDLICHKEIT des politisch motivierten „Alarmismus“ (jj) erkennbar zu machen? Geht es hier um Befund und Abhilfe? Oder geht es um parteiliches Remmidemmi und frühen Kommunalwahlkampf? Wenn es um Befund und Abhilfe geht, muss man da wirklich drei dumme Pressemitteilungen raushauen? Oder sollte man besser ohne öffentlichen Radau mit den zuständigen Stellen überlegen, was in der Sache getan werden kann? Warum muss ein junger Unternehmer unwahre Behauptungen über angebliche empirische Erkenntnisse in einer IHK-Studie mittels Zeitung in die Welt hinaus krähen? Will er sein Renommee mit aller Gewalt selbst beschädigen? Und was haben denn bloß die Stadtmöbel mit der von Ihnen als unschön empfundenen Situation Am Sande zu tun? Meine Omi z. B. ist dankbar, wenn sie mit dem Bus aus Kolkhagen anlandet und sich erst einmal ein paar Minuten niederlassen und von den Mühen des Aussteigens erholen kann, ohne zum Bestellen eines lieblos bereiteten Fünf-Euro-Cappuccinos genötigt zu sein. Während sie verschnauft, um danach ihre kleinen Rententransaktionen bei der HypoVereinsbank zu erledigen, ist sie noch niemals von einem anderen Sitzgast belästigt worden. Aber, wenn Ihnen die dort verweilenden Menschen nicht gefallen, können Sie doch vielleicht gemeinsam mit Frau Bauseneick, Herrn Eggers und Herrn Pietruck, statt gleich die Abschaffung der Bänke zu fordern, dafür sorgen, dass überall große, gut sichtbare Schilder daneben aufgestellt werden, worauf in weithin lesbaren Riesenlettern mit Signalfarbe geschrieben steht: „Trinker, Penner, Pöbler und Junkies unerwünscht!“ Unterschrift: Der besorgte CDU Stadtverband Lüneburg.

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    • Avatar von Otto Berg Otto Berg sagt:

      Mit ihrem abwertend-arroganten Getölpel in Richtung eines „basket of deplorables“ (sinngemäß: eines „Sammelsuriums von Bejammernswerten“) in einer Rede während des US-Präsidentschaftswahlkampfes 2016, die sie am 9. September 2016 bei einem sogenannten Fundraiser-Event in New York City in Anwesenheit „großer“ Presse hielt, hatte die demokratische Kandidatin Hillary Clinton das Rennen um das Weiße Haus ein Vierteljahr vor dem Wahldienstag vom 8. November selbstverschuldet verloren.

      Mit dem martialischen, aber leider undurchdachten Gerede vom geplanten (aber nicht rechtskonformen) innereuropäischen Grenzregime des neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz auf der Pressekonferenz während seines Antrittsbesuchs in Polen am 7. März 2025 ist vonseiten des CDU-Parteichefs (nicht mit Absicht, wie ich annehme, sondern aus leider, leider mangelnder Weitsicht) eine gewaltige Menge kräftigendes Wasser auf die Angst und Fremdenfeindlichkeit schürenden Propagandamühlen des gestern gewählten rechtsextremen polnischen Staatspräsidenten geleitet worden.

      Frau Bauseneick, Herr Eggers und Herr Pietruck von der Lüneburger CDU (vielleicht auch ihre „journalistischen Begleiter“) sollten sich einmal – anstatt weiterhin unablässig ebenso geltungsbedürftig wie selbstentlarvend, kopflos hyperventilierend zu probieren, auf den immerselben Glatzen dunkeldüsterste Locken zu drehen – den ausführlich argumentierenden taz-Gastbeitrag von MdB Anton Hofreiter (GRÜNE) konzentriert durchlesen. Dessen Betrachtung (online gestern, am 1. Juni 2025 um 20:07 Uhr) kommt zu dem (wenig überraschenden, aber wohl zutreffenden) Fazit:

      Es gibt in Teilen der deutschen Bevölkerung autoritäre Denkmuster und einen Wunsch nach autoritärer Herrschaft.

      Der andere Teil jedoch hat über Jahre das Vertrauen in demokratische Institutionen verloren. Viele dieser Menschen fühlten sich – unabhängig davon, wen sie wählten – nicht gehört. Ihre Anliegen wurden marginalisiert, ihre Sorgen ignoriert. Die etablierten Parteien – allen voran Union und SPD – setzen auf ein „Weiter so“ und damit auf jene Politik, die zum Vertrauensverlust geführt hat.

      Wer nicht den Mut aufbringt, strukturelle Ungleichheiten zu bekämpfen, wird diese Menschen nicht zurückholen. Und er wird ihnen nicht vermitteln können, welchen Wert Demokratie und ihre Institutionen tatsächlich haben. Was es braucht, ist eine Politik, die diese Sorgen ernst nimmt und ihnen wirksam begegnet. Dafür braucht es nicht die AfD – weder inhaltlich noch rhetorisch.

      Es braucht keinen autoritären Neoliberalismus mit sozialdarwinistischer Gesellschaftspolitik. Stattdessen eine Politik, die gerechter, nicht härter, die solidarischer, nicht repressiver ist. Eine gerechte Verteilung von Vermögen. Eine Entlastung der unteren Einkommen statt Steuererleichterungen für Spitzenverdiener. Es braucht ein Klima­geld, das soziale Härten abfedert. Und es braucht die klare Trennlinie zwischen politischen Mitbewerbern und den Feinden der Demokratie.

      Dafür braucht es Mut und Haltung. Beides ist derzeit in der Union nicht ausreichend zu erkennen.

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      • Avatar von Frauke Böttger Frauke Böttger sagt:

        Bei den lautstark in die Bütt drängenden Christenmenschen scheint mir ein übertriebenes Verlangen nach Beachtung und eine Vorliebe für den dramatisch-theatralischen Sprachgebrauch in Verbindung mit fehlender Selbstdistanz gegenüber eigenen Lücken an sozialer Kompetenz und lokalen Kenntnissen vorzuliegen. Anlass zur Sorge gibt ihre Bereitschaft, in sehr trüben Tümpeln zu fischen, vermutlich um anschließend – offenbar als sehr dumm vorgestellte – Empörungsfollower im Netz zappeln zu haben.

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    • Avatar von Erwin Habisch ezwoh sagt:

      Ich kann Ihre Analyse voll und ganz bestätigen. Hier eine aktuelle Erfahrung:
      Am vergangenen Samstag war ich von 9 bis 14 Uhr direkt neben den von der CDU attackierten Sitzmöbeln an einem Informationsstand tätig. Die Sitzmöbel waren in der gesamten Zeit von Touristen belegt, von denen ein paar auch an unseren Informationsstand kamen.
      Es kamen auch zwei Personen, die offensichtlich keine Touristen waren, an unseren Infostand, die unser Thema nicht interessierte. Sie blieben aber friedlich. Unsere Befürchtungen bezüglich dieses Standorts für unseren Infostand haben sich erfreulicherweise in Luft aufgelöst.
      Nichtsesshafte hat es in Lüneburg schon – wie von Ihnen beschrieben – vor mehr als einem halben Jahrhundert gegeben – auch am Sande.
      Was die wirtschaftliche Zukunft des innerstädtischen Einzelhandels in Frage stellt, sind nicht sie, sondern nicht zuletzt horrende Gewerbemieten. Die waren schon vor vierzig Jahren drei Mal so hoch wie im gleich großen Celle.
      Dass die Familie Mummert ihr Haushaltswarengeschäft schon vor fünfzehn Jahren geschlossen hat, weil im eigenen Geschäft bis zum Umfallen schuften weniger einbrachte, als die Vermietung der Immobilie, spricht Bände. Schade um dieses Geschäft, in dem ich Jahrzehnte lang immer wieder gerne eingekauft habe. Dass es immer weniger inhabergeführte Fachgeschäfte in der Innenstadt gibt, wird in absehbarer Zeit der innerstädtischen Wirtschaft den Garaus machen.
      Ich kaufe gerne in der Innenstadt, aber ohne Fachgeschäfte mit Service brauche ich keine Innenstadt zum Einkaufen. Dann kann ich stattdessen im Internet bestellen. Noch weigere ich mich, das zu tun, finde noch ein paar Fachgeschäfte (von denen einige seit Jahrzehnten bestehen). Leider werden es immer weniger …
      … und der Internethandel, wird von Herrn Pietrucks Firma web-netz GmbH eifrig gefördert, dem Chef der Lüneburger CDU Mittelstandsvereinigung, der als einziges Problem ein paar Nichtsesshafte ausmacht …

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    • Avatar von supernaturallya6686348f3 supernaturallya6686348f3 sagt:

      Die Lüneburger CDU oder vermutlich eher Frau Bauseneick und Herr Pietruck im Alleingang zur Rettung der Lüneburger Wirtschaft, suggerieren hier eine völlig neue Situation am Sande mit dem Potential zur Existenzgefährung der Lüneburger Innenstadt. Das ist nicht nur reiner Populismus sondern ebenso grober Unfug wie die Wunschvorstellung, die sozialen Probleme mit Hilfe und Ordnungsmaßnahmen einfach lösen zu können.

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      • Avatar von Karlheinz Fahrenwaldt Karlheinz Fahrenwaldt sagt:

        Als sich vor 4 oder 5 Jahren ein Junkie auf der Toilette der VHS den goldenen Schuss gesetzt hatte, haben wir die Einrichtung eines Druckraums als Begegnungsstätte mit Innen– und Aussenaufenthalten im Sozialausschuss beantragt. Die Verwaltung war dagegen, weil dadurch ein Junkietourismus befürchtet wurde. Der Antrag wurde abgelehnt! Wenn er realisiert worden wäre, gäbe es vermutlich die „Probleme“ Am Sande nicht.

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