
Gedächtnisweltmeister Dr. Boris Konrad im Gespräch mit Hans-Herbert Jenckel
Dr. Boris Nikolai Konrad ist Neurowissenschaftler und hat ein phänomenales Gedächtnis. Er merkt sich Dutzende Zahlen-Kombinationen unter Würfelbechern, Kolonnen von Namen oder Spielkarten, bis einem schwindlig wird. In der Gedächtnis-Disziplin ist er Weltmeister.
Jetzt ist der studierte Physiker und Informatiker bei den Lüneburger Kaufleuten zu Gast, um über Künstliche Intelligenz zu reden und ob KI eine Bedrohung für den Menschen ist.
Das sieht Dr. Konrad nicht so. Ja, wir würden eine sehr schnellen, tiefgreifenden Wandel erleben. Aber die Künstliche Intelligenz wird aus seiner Sicht nicht zur Bedrohung für den Menschen. Vielmehr sieht er die Chance, dass Menschen mehr Dinge tun können, die sie erfüllen, weil die Routine die Maschine erledigt. Hier kommt der Podcast mit Dr. Konrad
Sehr geehrter Herr Dr. Konrad,
was besagt es über das soziale Gedächtnis* und dessen Vermüllung durch Demagogen und die Sozialen Medien, wenn heute – wie leider zu befürchten – bei den Landtagswahlen in Thüringen der „Faschist“ Björn Höcke** mit dem extremistischen Flügel der AfD über zwanzig Prozent der Wählerstimmen erhalten sollte? Künstliche „Intelligenz“ in Form der Chatbots aus den Trollfabriken der autoritären Rechtsnationalen*** werden zu dem Ergebnis nicht unwesentlich beigetragen haben. Kein Grund zur Beunruhigung über die demokratiezerstörenden „Routinen, welche hier die Maschine erledigt“?
*) https://de.wikipedia.org/wiki/Soziales_Ged%C3%A4chtnis
**) https://www.zeit.de/politik/deutschland/2019-09/afd-bjoern-hoecke-faschist-verwaltungsgericht-meinigen
***) https://www.landeszeitung.de/blog/kultur-lokales/2637293-julia-ebner
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Nicht nur das Hirn besitzt ungenutzte Kapazitäten, die sich mit Hilfe der Mnemotechnik aktivieren und optimieren lassen:
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Einigen Damen und Herren, und nicht nur unter denen im Verein Lüneburger Kaufleute, wäre sehr zu wünschen, sie fänden mehr Zeit, in ihrer Birne die natürliche stärker als in ihrem Taschentelefon die künstliche Intelligenz zu trainieren.
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Interessanter ist doch wie er diesen nutzlosen Kokoloris, wie die Reihenfolge eines Kartenspiels, wieder vergisst, oder wie er, wenn diese „Strategie“ für`s nützlich lernen verwendet wird, nicht das falsche vergisst. ^^
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Lieber Herr Janowitz, es kommt erstmal nicht auf das Was, sondern die Fähigkeit an. Und da kann Dr. Konrad helfen, und zwar auf sehr angenehme und sympathische Art. Was Sie, wenn Sie es dann können bzw trainieren, behalten wollen, das bleibt ja Ihre Sache. Schönes WE jj
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Die Erfahrung lehrt, daß die Leute von gutem Gedächtnis gerne ein wenig schwach vom Verstande sind.
Michel de Montaigne (1533 – 1592)
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Schöner Spruch, zum Glück trifft er aber nicht auf meinen Gesprächspartner zu, der Pysik und Informatik studiert hat – Dr. Konrad. Lg jj
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Er muss aber dennoch auch gut im Vergessen sein, ansonsten würde ihm doch jede Menge Kokoloris im Kopf rumspuken, oder? Und mit Verlaub die Reihenfolge eines Kartenspiels oder 200 Namen sind X-beliebiger Kokoloris.
Leider hat er das im Interview nicht erwähnt. Wie schafft er das? Diesen Kokoloris vom relevanten zu trennen? Vieleicht mag er sich ja auch im Blog austoben?
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Das Vergessen ist, und das sagt er ausdrücklich, überlebenswichtig für uns. Ein Segen, das Vergessen 😀
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Sie verwechseln einfach Methode und Inhalt und unterschätzen die Fähigkeit des Vergessens.
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Da werden Herr Spoun und Herr Nahrstedt Ihnen sicher recht geben, Herr Jenckel. Wenn wir an all die sinnlosen Zahlenreihen denken, welche die beiden immer mal wieder auswendig gelernt und öffentlich vorgetragen haben. Bei soviel Kokolores im Kopf, muss Vergessen geradezu eine Überlebenstechnik sein.
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Darum sind Protokolle und Dokumentationen so wichtig!
Ein chinesisches Sprichwort gibt Rechnungsprüfern und Landtagsabgeordneten mit auf den Weg: „Die blasseste Tinte ist wertvoller als das kräftigste Gedächtnis.“
Und der konservative spanische Philosoph Miguel de Unamuno y Yugo ruft Lüneburger Rats- und Kreistagsmitgliedern zu: „Die beste Art von Mnemotechnik ist, ein Notizbuch in seiner Tasche zu haben.“
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Lieber Herr Jenckel, ein bloß behaltendes Gedächtnis, dem aber der Stoff gleichgültig ist, kündet weniger als das Sachgedächtnis den guten Kopf. Kinder, die jenes allein haben, werden künftig viel mehr merken, vermutlich aber weniger denken.
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Gedächtnisweltmeister Dr. Konrad hat keine Angst vor Künstlicher Intelligenz
ich habe keine angst und warum? ich weiß wie die wirtschaft tickt. sie wird arbeitnehmer entlassen. es ist die nächste stufe. erst wurden die einfachen arbeiten außer landes gebracht, jetzt die mittleren arbeiten . erst , wenn die oberschlauberger dran sind, wird nachgedacht.
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