Beim Wasser in Lüneburg ist es wie mit den Schulden: Wir aasen, als gäbe es kein Morgen

Achtung, es wird kurz drastisch. Solange wir Lüneburger unsere Kacke mit dem besten Trinkwasser der Welt runterspülen, haben die Hanseaten den Schuss nicht gehört. Es bahnt sich ganz leise und langsam eine biblische Katastrophe an.

Solange wir ungeniert die Schätze aus dem Untergrund anzapfen, die in Tausend Jahren veredelt wurden, solange Zapf-Erlaubnisse über zehn Jahre an Bauern rausgegeben werden oder an Industriebetriebe, solange Neubaugebiete ohne Brauchwasser-Konzept geplant werden, solange sind wir auf der schiefen Bahn, und die führt schon seit Jahren beim Grundwasser nach unten. Der Pegel sackt durch. 

An die 30 Millionen Kubikmeter Grundwasser verbrauchen Bauern, Gewerbe und private Haushalte in der Region Lüneburg im Jahr.

Mir fällt natürlich nur auf, dass es seit Wochen nicht regnet. Als Radfahrer finde ich das großartig, für die Natur ist es beunruhigend. Und als Wasserverbraucher beschleicht mich Angst, wenn Trinkwasser höchster Qualität bei uns vor allem durch Toiletten, Wasch- und -spülmaschinen gejagt wird.

Dabei speisen die Grundwasser-Reservoirs tief unter schützenden Tonschichten bei uns vor allem die Ilmenauaue oder Regionen bei Vastorf und nicht Regen. Aber es dauert eben Jahrhunderte, bis Nachschub ganz unten ankommt. Und deswegen sorgt der ungenierte Zugriff dafür, dass der Grundwasserspiegel seit Jahren keinen guten Verlauf nimmt.

Im Grunde läuft es beim Wasserzapfen wie aktuell beim Schuldenmachen: Landwirte zum Beispiel haben eine Zehn-Jahres-Genehmigung und dürfen in der Lüneburger Region im Mittel rund 16 Millionen Kubikmeter Grundwasser per anno auf die Felder versprengen. Nur in manchen trockenen Jahren, und die mehren sich, sind es eben laut lokalen Fachleuten auch mal 26 Millionen. Das lässt sich nicht mehr mitteln. Da bleibt am Ende ein Zuviel und kein Gedanke an Übermorgen.

Die Ilmenau-Aue, hier an der Teufelsbrücke, ist wichtig für die Gewinnung von Grundwasser.

Natürlich müssen wir sparen. Aber wo? Sollen die Bauern sparen, dann zahlt der Verbraucher den Preis, nicht anders sieht es bei der Industrie aus. Aber woran liegt das? Es wird viel zu wenig in Ressourcen-schonenden Wasserverbrauch und integrierte Wasserkreisläufe investiert. Wie es anders geht, dass machen gerade Großstädte den kleinen Städten vor, von denen könnten sie lernen.  

Was eigentlich allen seit dem Bericht des Club of Rome  bewusst sein müsste: Wasser ist eine knappes Gut. Und je höher die Nachfrage, umso höher muss der Preis sein und umso mehr wird darum gekämpft. 

Wir haben fünfzig Jahre Zeit gehabt, die Botschaft aus Rom in Taten umzusetzen, leider haben wir auch da im Wachstumsrausch geprasst und die Abfahrt verpasst, wir graben uns lieber selber das Wasser ab.

Hans-Herbert Jenckel

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Journalist, Dipl.-Kaufmann, Moderator, Lünebug- und Elbtalaue-Liebhaber
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18 Responses to Beim Wasser in Lüneburg ist es wie mit den Schulden: Wir aasen, als gäbe es kein Morgen

  1. Avatar von Andreas Janowitz Andreas Janowitz sagt:

    Und 6 Wochen später schwurbeln die rechtsradikalen Spinner mit ihrem Wahrsager Wetterfrosch Zorn über die „Simulationen“ des Helmholz-Dürremonitors. Alles nicht so wie die „staatstreuen Medien“ vermelden, denn in der Fiebertraumallee 88 ist alles nach Führer Bernd`s Meinung.

    Womit sich dieser und ihr anderer Thread über Aprilscherze kreuzen…

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  2. Avatar von Hubert Moser Hubert Moser sagt:

    Ganz genau, Herr Jenckel, in Deutschland führt die Klimaerwärmung zu Dürre wie in diesem Jahr, und zu Hochwasser wie im vergangenen. Es sind zwei Seiten derselben Medaille. Auch wir Lüneburger dürfen keinen Tropfen Wasser mehr verschwenden.

    Sintflutartige Regenfälle wie im März in Andalusien, die durch die Klimaerwärmung häufiger werden, lindern leider nicht die Folgen von Dürre. Denn Trockenheit verändert die Böden so, dass sie kaum Feuchtigkeit aufnehmen und schlechter speichern. Das Wasser läuft zum Teil direkt in die Flüsse ab. Der viele Regen des vergangenen Jahres hat die Grundwasserspeicher nicht annähernd wieder gefüllt.

    Was man bisher verdrängen konnte – und viele offenbar auch verdrängt haben –, lässt sich nicht mehr ignorieren: die Folgen einer Wirtschafts- und Lebensweise, die darauf beruht, Erdöl, Gas und Kohle zu verbrennen. Der Klimawandel prägt inzwischen unseren Alltag. Wenn das Skigebiet im Winter braun bleibt, mag das nicht so schlimm sein, Wintersport ist nicht überlebenswichtig. Aber Wasser und Lebensmittel brauchen wir alle. Es bleibt unerlässlich, Kohlendioxidemissionen auf null zu senken und die Wirtschaft so umzugestalten, dass sie ohne fossile Rohstoffe funktioniert. Das erkennen auch Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag an. Es reicht aber nicht mehr. Wir müssen schnell einen anderen Umgang mit unserer wertvollsten Ressource finden.

    Anfang des Monats hat der Deutsche Städtetag die Verbraucher nachdrücklich aufgerufen, Wasser zu sparen. Schätzungsweise werden wir uns daran gewöhnen müssen, dass wir nicht einfach den Hahn aufdrehen können, um den Zierrasen zu wässern oder den Pool zu füllen. Das ist aber nur der Anfang. Es sind grundlegende Veränderungen im Wassermanagement erforderlich.

    Warum zum Beispiel ist es immer noch Standard, dass literweise Trinkwasser durch Toiletten gespült wird? Warum dürfen Betriebe immer noch tonnenweise Salze aus dem Kalibergbau in die Flüsse kippen, als seien sie eine Müllhalde? Warum geht es mit der Renaturierung von Flussläufen immer noch so zögerlich voran? Intakte Auenlandschaften würden dazu führen, dass Wasser länger in der Landschaft bleibt und sich Grundwasserspeicher wieder füllen können. Immerhin finden sich Passagen dazu im Koalitionsvertrag. Hoffentlich steht das nicht nur auf dem Papier.

    Das alles würde dem Bodensee das Wasser nicht zurückbringen. Wenn die Politik aber rasch handelt, könnte von dem wenigen Wasser mehr übrig bleiben – und es nicht auch noch verschmutzen.

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  3. Avatar von Frauke Zbikowski Frauke Zbikowski sagt:

    Der März war in Deutschland zu trocken. Das ist nicht nur für Landwirte ein Grund zur Besorgnis.

    Die Flüsse haben Niedrigwasser, die Böden in Deutschland verlieren wieder rasant an Wasser, das belegt der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, UFZ, Leipzig. Die roten Flecken auf der Karte zeigen an: Vor allem in Nord- und Westdeutschland ist das oberflächennahe Erdreich nicht feucht genug. Den Landwirten bereitet das Sorgen, auch wenn das letzte Jahr außergewöhnlich verregnet war und sich die Grundwasserspeicher wieder gefüllt haben. Die Dürrejahre 2019, 2020 und 2022 sind noch in schlechter Erinnerung.

    Die Trockenheit der Böden ist nicht auf Deutschland oder auf Mitteleuropa beschränkt. Es ist ein globales Phänomen, das ein internationales Team von Wissenschaftlern aus Südkorea, den USA, Australien und China anhand von Satellitendaten jetzt im Magazin „Science“ beschrieben hat.

    Wie Ki-Weon Seo berichtet, hat die Wassermenge auf den Kontinenten von 2000 bis 2002 um 1.614 Milliarden Tonnen (= 1,61 km³) und von 2003 bis 2016 um weitere 1.009 Milliarden Tonnen (= 1,01 km³abgenommen. Die Süßwasserverluste durch die Schmelze des Grönlandeises – zwischen 2002 und 2006 insgesamt 900 Milliarden Tonnen (= 0,9 km³) – sind dabei nicht berücksichtigt.

    In ihrer Auswertung haben die Wissenschaftler nicht nur das Wasser in Seen und Flüssen berücksichtigt, sondern auch die Bodenfeuchte und das Grundwasser. Ausgemessen haben sie dazu das Schwerefeld der Erde: Wo die Erde an Masse zulegt, sprich: mehr Wasser ist, ist das Schwerefeld stärker. Dort, wo die Landmassen mit der Zeit leichter geworden sind, ging Wasser verloren.

    Die Veränderung der Massen durch den Wasserverlust beeinflusst auch, wie die Pole ihre Position verändern. Dass sich die Rotationsachse der Erde in regelmäßigen Abständen verschiebt, ist lange bekannt. Die Hypothese, dass Luftdruck, Winde und Niederschläge die Verschiebung der Pole beeinflussen, ist ebenfalls nicht neu. Die Autoren der neuen „Science“-Studie haben nun die Veränderungen der Position der Pole mit den Satellitendaten der GRACE-Mission (Gravity Recovery and Climate Experiment) und meteorologischen Daten zusammengebracht. Damit konnten sie zeigen, dass die Wasserverluste Anfang des 21. Jahrhunderts sprunghaft zugenommen haben.

    Weltweit kamen Dürren in den letzten Jahrzehnten fast doppelt so häufig vor wie in den Jahren zwischen 1850 und 1990. Aber anders als Überschwemmungen oder Waldbrände entstehen sie langsam.

    Starke Wasserverluste zeigen sich im Mittleren Westen der USA, in Südamerika südlich des Amazonas, in Zentralafrika, in den Gegenden nördlich des Schwarzen und des Kaspischen Meeres sowie in Ostasien. In Europa sind Nordspanien und Südfrankreich besonders betroffen, Deutschland etwas weniger stark, dafür aber flächendeckend.

    Das Wasser, das an Land verloren geht, fließt in die Meere und Ozeane. So stieg der Meeresspiegel zwischen 2000 und 2002 jedes Jahr um fast zwei Millimeter, was allein durch die wärmebedingte Ausdehnung der Wassermassen, der Eisschmelze oder eine veränderte Dichte des Wassers nicht zu erklären wäre.

    Die Wissenschaftler um Seo führen die Veränderungen im globalen Wasserkreislauf auf die Niederschlagsmuster zurück, die sich seit dem Jahr 2000 durch höhere Temperaturen als Folge des Klimawandels ausgebildet haben. Intensivere Regenfälle verhindern, dass sich die Böden langsam mit Wasser vollsaugen. Stattdessen laufen die Wassermengen ab und füllen die Meere. Generell sei die weitere Entwicklung schwer vorherzusagen, denn das Zusammenspiel von Verdunstung und Niederschlag werde von einer Menge Faktoren beeinflusst, die sich mit dem Klimawandel wiederum verändern. Die generelle Entwicklung indes halten Seo und seine Kollegen für unumkehrbar.

    Luis Samaniego vom UFZ betont in seinem Kommentar zur Studie, wie wichtig es ist, weiterhin zu verfolgen, wo an Land Wasser gespeichert werde. Denn „das ist entscheidend für das Management von Wasserquellen“.

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  4. Avatar von Anne König Anne König sagt:

    Lieber Heinz-Eckhard Meyer,

    gleich zweimal und mit fast denselben Formulierungen (am 21. März 2025 um 20:48 Uhr und am 21. März 2025 um 21:26 Uhr) mahnten Sie gestern Abend Sachlichkeit und Faktenbezug bei den Blog.jj-Kommentierenden und bei Herrn Jenckel an.

    Es wäre schön wenn in den Beiträgen mehr Sachlichkeit einkehren, und nicht dem übliche Hang der Deutschen zum populistischen Pessimismus gefrönt würde. Auch eine gründliche faktenbasierte Recherche sollte für einen alten journalistischen Haudegen wie Ihnen Herr Jenkel keine Unbekannte sein.

    Werfen wir einen Blick auf den Sach- und Faktengehalt in Ihrer Wortmeldung, Herr Meyer, dann erhalten wir (1.) eine argumentlose Beschwichtigungsformel, (2.) eine vollkommen informationsfreie, da nicht ins Verhältnis zu einem aussagekräftigen Maßstab gesetzte Behauptung (3.) eine nicht belegte, ja, nicht belegbare generelle Aussage:

    (1.) Ganz so dramatisch wie hier die Wasserproblematik für Lüneburg dargestellt wird, ist es Gott sei Dank nicht.- (2.) Die Grundwasserpegel haben sich erholt und sind wieder auf dem Stand von vor 2018. […] (3.) Einzige Grundwassergewinnung findet unter Ackerflächen statt.

    Soviel zu den fetten Predigern der Magerkeit, Herr Meyer.

    ► Kommen wir zum Lüneburger Wasserforum. Ist das noch eine kritische Instanz im Sinne der betroffenen Bürgerinnen und Bürger? Oder ist das inzwischen ein Lobby-Institut der Avacon und der Landwirte? Hat nicht „das Forum“ den Bock zum Gärtner gemacht und Thomas Meyer, den Geschäftsführer der Avacon Wasser, zum Vereinsvorsitzenden gewählt, der sofort (praktisch als einziges probates regulatorisches Mittel) die Preisgestaltung „favorisiert“?

    Hinzu kommt, dass der neue Chefredakteur der Landeszeitung nun schon seit zwei Jahren den Vorstandsvorsitz im „Wasserforum“, einem Verein zum Schutz unseres Grundwassers, durch den Geschäftsführer des größten, quasi-monopolistischen Ausbeuters, Verwerters und Verkäufers dieser für Flora und Fauna (inklusive dem Menschen) überlebenswichtigen Ressource in unserer Region befördert und bejubelt: „Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch […] übernimmt zusammen mit Landrat Jens Böther die Schirmherrschaft über den Verein.

    Zum Überlebensthema „Wasser“ benachrichtigt die LZ am 20. August 2020 um 08:00 Uhr: „Die jüngste Grundwasserbilanz des Landkreises Lüneburg bezieht sich noch auf das Dürrejahr 2018. Demnach wurden im Grundwasserkörper ‚Ilmenau Lockergestein rechts‘ (inklusive Stadt Lüneburg) 13,08 Millionen Kubikmeter Wasser für die Feldberegnung entnommen, 8,07 Millionen Kubik für die Trinkwasserversorgung, rund zwei Millionen Kubik Kühlwasser sowie 0,96 Millionen Kubik Brauchwasser. In ‚Ilmenau Lockergestein links‘ waren es für die Feldberegnung 12,9 Millionen Kubik, Trinkwasser 5,12 sowie 0,11 Millionen Kubik Brauchwasser.“ Vgl.: https://www.landeszeitung.de/lueneburg/93279-was-wir-ueber-die-wasserplaene-von-coca-cola-wissen2/

    Einen Monat später, am Sonnabend, den 26. September 2020 um 14:00 Uhr, berichtet LZ+ von einer Sondersitzung des Umweltausschusses der Stadt Lüneburg, zu welcher neben den Mitgliedern „rund 30 Gäste“ erschienen waren, am späten Mittwochnachmittag des 23. September 2020, an welchem Thomas Meyer aus der Geschäftsführung der Purena GmbH (den die LZ meint, „auch als Wächter des Lüneburger Grundwassers“ bezeichnen zu können) zur Wasserversorgung in der Hansestadt Lüneburg vortrug: „Ein modernes Wassermanagement ist unabdingbar, muss schnell erarbeitet und umgesetzt werden, muss die Auswirkungen des Klimawandels ebenso im Blick haben wie den sparsamen Umgang mit der Lebensgrundlage. Dazu gehöre auch, dass etwa Unternehmen endlich angemessene Preise für Grundwasser-Entnahmen zahlen sollen. Meyer nennt das ‚kluge, moderne Tarifsysteme‘. Wer Wasser verschwendet oder falsch nutzt, müsse zur Kasse gebeten werden.“ https://www.landeszeitung.de/lueneburg/117811-die-grosse-herausforderung/

    Was genau (bzw. im Einzelnen) ein „modernes Wassermanagement“ und „moderne Tarifsysteme“ auszeichnet, hat Meyer allerdings nicht ausgeführt.

    Im Wortprotokoll zur Vorlage 9146/20, TOP: Ö 4 der Sondersitzung „Grundwasser“ des Ausschusses für Umwelt, Verbraucherschutz, Grünflächen und Forsten von Mittwoch, den 23. September 2020 von 16:04 – 18:54 Uhr im denkmalgeschützten Gesellschaftshaus auf dem Gelände der Psychiatrischen Klinik Lüneburg, Am Wienebütteler Weg 1, heißt es:

    „Herr Meyer erklärt noch einmal die Abnahmestruktur für Trinkwasser in der Stadt. Demnach gehen derzeit 78 % des Trinkwassers an Privathaushalte, 7 % an öffentliche bzw. kommunale Abnehmer wie z.B. das Salü und 15 % an Groß- und Industrieabnehmer. Coca-Cola ist zwar auch Kunde bei der Purena GmbH, aber kein Großkunde. Er weiß aber zu berichten, dass Coca-Cola ca. 300.000 m³ Wasser fördert. Im Vergleich dazu fördert die Purena GmbH 5,5 Mio m³ und für die Feldberegnung in der Landwirtschaft werden über 16 Mio m³ gefördert.(…)In der Region Lüneburg ist der Anteil des Wasserbrauchs für die Feldberegnung höher als der bundesweite Durchschnitt.(…)Als Wasserversorger äußert er den Wunsch, dass in dem von der Purena GmbH genutzten Grundwasserstock keine konkurrierende, die Trinkwasserversorgung möglicherweise nachteilig beeinträchtigende Entnahme genehmigt wird.(…)Wünschenswert wäre, durch neue, kluge Tarifsysteme zum Wassersparen zu motivieren.“

    ► Indessen scheint Werner Kolbe den Lies’schen Erlass zur Feldberegnung in der harten Fügung von bürokratischen Hürden (aus Sicht der Landwirte) und ökologischen Flausen (aufseiten des Landrates) zerbröseln zu sehen. Mangelnde Praktikabilität versus überschüssige Ideologie bilden, wenn ich ihn richtig verstehe, in den Augen des LZ-Glossisten eine „Trennlinie“, die es „aufzuweichen“ gelte. (Vgl.: Letzter Absatz im Wochenendkommentar der Print-Ausgabe von heute auf Seite 7 oder: https://www.landeszeitung.de/lueneburg/592488-kommentar-wahlgeschenke-und-andere-dummheiten/)

    Das (hier: https://blog-jj.com/2022/06/22/furs-neue-kleid-fehlen-oft-die-passenden-schuhe-fur-die-neue-arena-die-passende-trainingshalle/#comment-16922 schon behandelte) „Wasserforum“ könnte, meint Kolbe, zu diesem durchfeuchtenden Durchlässigmachen „einen wichtigen Beitrag leisten. Mit Aufklärung, mit Info-Veranstaltungen, mit faktenbasierter Argumentation.“

    Meine vier Fragen:

    (1) Ähnlich wie Sie, scheint auch Werner Kolbe „den Argumenten und der Einsicht“ noch eine Chance zu geben. Können Sie Gründe nennen? Woher rührt Ihr Optimismus?

    (2) Halten Sie den von Herrn Kolbe beschriebenen Gegensatz von „ökologischem Starrsinn“ auf der einen (landrätlichen) und „pragmatischer Flexibilität“ auf der anderen (landwirtschaftlichen) Seite auch für eine reale Schwierigkeit? Oder riecht diese verkarstete Wasserscheide für Sie eher nach einer steilen journalistischen Konstruktion, aus welcher der Kalk präponderanter politischer Präferenzen rieselt?

    (3) Was meinen Sie, wie kommt Herr Kolbe auf die Idee, gerade ein Wasser-Händler und -Verkäufer wie Herr Meyer (der in seinem „Wasserstock“ mögliche Wettbewerber ausschließen und „kluge, moderne Tarifsysteme“ etablieren möchte), sei der richtige Mann, „das Bewusstsein für das zu schärfen, was im Prinzip nicht diskutiert zu werden braucht: Wasser ist die Grundlage allen Lebens und die kostbarste Ressource, mit der immer sparsam umgegangen werden muss“?

    (4) Glauben Sie, „die Idee des Purena-Chefs, wonach jeder, der Wasser entnehmen will, nachweisen muss, dass er alle Sparmöglichkeiten ausgeschöpft hat“, werde (A) auch einmal für die Purena GmbH selbst (etwa in den Leistungsbereichen „Bäderbetrieb“, „Bau- und Betriebshöfe“ etc.) gelten und werde (B) nicht das bedürftige „Nachweisen des Ausschöpfens von Sparmöglichkeiten“ zu einem Geschäftszweig (vgl.: https://www.purena.de/de/unsere-leistungen.html) im „prozessoptimierten Beratungsbusiness“ von Wasserversorgern machen?

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  5. Avatar von H.-Eckhard Meyer H.-Eckhard Meyer sagt:

    Lieber Herr Jenkel liebe Kommentatoren. Es wäre schön wenn in den Beiträgen mehr Sachlichkeit einkehren, und nicht dem übliche Hang der Deutschen zum populistischen Pessimismus gefrönt würde. Auch eine gründliche faktenbasierte Recherche sollte für einen alten journalistischen Haudegen wie Ihnen Herr Jenkel keine Unbekannte sein.Ganz so dramatisch wie hier die Wasserproblematik für Lüneburg dargestellt wird, ist es Gott sei Dank nicht.- Die Grundwasserpegel haben sich erholt und sind wieder auf dem Stand von vor 2018.Das Lüneburger Wasserforum  zeigt z.B. heute in einer Veranstaltung am Weltwassertag im Wasserturm Lösungsansätze zur effizienteren Bewässerung in der Landwirtschaft auf.Auch zu den übrigen Themen der Wasserbewirtschaftung hat der Verein schon gute Ideen entwickelt.Der Verein freut sich immer über weitere engagierte Mitglieder…Also los, statt lamentieren lieber  lösungsorientiert mitarbeiten.Ein Wort noch zur Grundwassergewinnung im Wald bzw. Agriforst. Dort wird so gut wie kein Grundwasser gewonnen, besonders wenn es sich um Nadelwald handelt.Einzige Grundwassergewinnung findet unter Ackerflächen statt. (Faktencheck bitte gerne beim NLWKN vornehmen.)

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    • Avatar von jj jj sagt:

      Lieber Herr Meyer, meine Kritik zielt auf zwei Punkte: Zum einen die Langzeitgenehmigung zur Grundwasserentnahme z. B. In der Landwirtschaft, wo am Ende Mittelwerte oder Durchschnittswerte erreicht werden müssen, aber in manchen trockenen Jahren die verbrauchter Menge so hoch ist, dass das nie mehr im Mittel in anderen Jahren eingespart werden kann, und zum anderen darauf, dass wir den Verbrauch von bestem Trinkwasser auch für Zwecke genehmigen oder nutzen, wo es Brauchwasser auch täte. Beides hat mir ein Mann vom Fach geklagt. Lg Ihr hhjenckel

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      • Avatar von Klaus Bruns Klaus Bruns sagt:

        tja lieber Herr Jenckel, die lobbyisten sorgen eben gern hauptsächlich nur für sich. die politik kriecht denen gern hinten rein, schließlich bieten sie dem abgewrackten politiker, gut bezahlte jobs. solange geld , ( das goldene kalb) wichtiger ist, als dem menschen die erde, wird es kein gutes ende geben. selbst kirchen tanzen doch schon um das goldene kalb. so ein ersatz-gott kann schon praktisch sein, oder? wurde davor nicht schon vor langer zeit gewarnt? ein atheist weiß eben , warum er einer ist. schmunzel.

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      • Avatar von Gerd Gleixner Gerd Gleixner sagt:

        Richtiger Punkt. Grundwasser entsteht dadurch, dass Niederschläge versickern oder Wasser im Sohl- und Uferbereich von Oberflächengewässern durch Migration oder künstliche Anreicherung (Infiltrationsanlagen, zum Beispiel Sickerbeete, Schlitzgräben, Infiltrations-Brunnen) in den Untergrund infiltriert. Von den 22,6 Mio. km³ Grundwasser der oberen zwei Kilometer der Erdkruste sind etwa 0,1–5,0 Mio. km³ jünger als 50 Jahre. Hierbei spricht man auch von Umsatzwasser, das „frischerer“ Bestandteil des Wasserkreislaufes ist. Im Gegensatz dazu steht fossiles Grundwasser, das im tieferen Untergrund seit geologischen Zeiträumen (wenige zehntausende bis viele Millionen Jahre) vom Wasserkreislauf abgeschnitten ist.

        Der ⁠Klimawandel⁠ ist die zentrale Herausforderung für die Wasserwirtschaft heute und in Zukunft. Wasserverfügbarkeit für alle und jeden Zweck ist keine Selbstverständlichkeit mehr. Auch der Grundwasserstand unterliegt Schwankungen – je nach geologischen Verhältnissen, Nutzungsintensität und klimatischer Situation. Während der Trockenjahre 2018-2020 und 2022 ist der Grundwasserstand in vielen Regionen Deutschlands deutlich gesunken. Der Druck auf die Ressource Grundwasser wird in Zukunft weiter steigen, insbesondere wenn die landwirtschaftliche Bewässerung zunimmt und wasserintensive industrielle Nutzungen hinzukommen. Grundwasser galt in der Vergangenheit im Vergleich zu oberirdischen Gewässern als gut geschützt gegenüber anthropogenen Verunreinigungen. Doch Reinigungs- und Rückhaltevermögen der überlagernden Bodenschichten wurden überschätzt. Die systematische Überwachung der Grundwasserbeschaffenheit durch die Bundesländer hat gezeigt, dass der gute Zustand unseres Grundwassers vielerorts gefährdet ist. Es sind vor allem die diffusen Einträge von Stickstoff und Pestiziden aus der Landwirtschaft, die das Grundwasser belasten. Weitere Ursache für Verunreinigungen sind diffuse Einträge aus Industrie und Verkehr sowie aus punktuellen Quellen oder linienförmigen Belastungen wie zum Beispiel Altstandorte, Altablagerungen, Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen oder undichten Abwasserkanälen.

        Eine Sanierung des Grundwassers ist, wenn überhaupt, nur mit großem finanziellen und technischen Aufwand und nur in sehr langen Zeiträumen möglich. Die konsequente Anwendung des Vorsorgeprinzips ist deshalb von ganz besonderer Bedeutung. Dazu gehört auch eine systematische, regelmäßige Überwachung des Grundwassers, für die in Deutschland die Länder zuständig sind. Dadurch lassen sich Gefährdungen des Grundwassers frühzeitig erkennen und geeignete Maßnahmen können rechtzeitig ergriffen werden.

        Mehr hier.

        Schon 17 Jahre alt, aber ausführlich hier.

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    • Avatar von Andreas Janowitz Andreas Janowitz sagt:

      Ich frage mich wie bei aussergewöhnlicher Dürre im Februar (!) überhaupt Grundwasser gebildet werden soll?

      https://www.ufz.de/index.php?de=37937

      Soweit ich mich entsinne waren im sagenumwobenen „früher“ während des Herbst und Winter die niederschlagsreichen Monate. Seit der Klimawandel das statistische Rauschen des Normalwetters mehr und mehr überlagert ist dem nicht mehr so. Wäre ein besonener Umgang nicht Gebot der Stunde?

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  6. Avatar von Heinz-Eckhard Meyer Heinz-Eckhard Meyer sagt:

    Lieber Herr Jenkel liebe Kommentatoren. Es wäre schön wenn in den Beiträgen mehr Sachlichkeit einkehren, und nicht dem übliche Hang der Deutschen zum populistischen Pessimismus gefrönt würde. Auch eine gründliche faktenbasierte Recherche sollte für einen alten journalistischen Haudegen wie Ihnen Herr Jenkel keine Unbekannte sein. Ganz so dramatisch wie hier die Wasserproblematik für Lüneburg dargestellt wird, ist es Gott sei Dank nicht. – Die Grundwasserpegel haben sich erholt und sind wieder auf dem Stand von vor 2018.

    Das Lüneburger Wasserforum zeigt z.B. heute in einer Veranstaltung am Weltwassertag im Wasserturm Lösungsansätze zur effizienteren Bewässerung in der Landwirtschaft auf. Auch zu den übrigen Themen der Wasserbewirtschaftung hat der Verein schon gute Ideen entwickelt. Der Verein freut sich immer über weitere engagierte Mitglieder… Also los, statt lamentieren lieber lösungsorientiert mitarbeiten.

    Ein Wort noch zur Grundwassergewinnung im Wald bzw. Agriforst. Dort wird so gut wie kein Grundwasser gewonnen, besonders wenn es sich um Nadelwald handelt.

    Einzige Grundwassergewinnung findet unter Ackerflächen statt.

    (Faktencheck bitte gerne beim NLWKN vornehmen.)

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  7. Avatar von Klaus Bruns Klaus Bruns sagt:

    Herr Jenckel, die politik ist viel zu feige, um etwas nachhaltiges zu erbringen. das wachstumsgefasel in allen bereichen wird unsere einzige erde übervorteilen. im kleinen in den kommunen zu sehen. mehr bauland mehr menschen, mehr abwasser mehr trinkwasserverbrauch. es kommen die berliner rentner, die hamburger zum teil auch schon rentner und sorgen für preiserhöhungen für die altbürger(ureinwohner) auf den dörfern. diese bekommen aber nicht die gleiche rente oder löhne. der reiche wird der letzte sein, der verdurstet, aber auch der wird es tun. solange die menschheit sich immer weiter vermehrt, um so schneller wird das ende kommen. klima, was war das nochmal? nicht mehr verkehr, sondern weniger verkehr in allen lebenslagen wäre die zukunft. enthaltsamkeit für alle ist wohl zu viel verlangt. für die bürger und für die wirtschaft wird das ende dann wohl das gleiche sein.

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    • Avatar von Willi Banse Willi Banse sagt:

      enthaltsamkeit für alle ist wohl zu viel verlangt“, Herr Bruns?

      Warum gehen denn nicht wenigstens Sie mit gutem Beispiel voran? Blog.jj-Enthaltsamkeit ist nämlich auch Enthaltsamkeit. Da könnten Sie schnell und geräuschlos vorbildliche Verzichtserfolge erzielen.

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      • Avatar von Klaus Bruns Klaus Bruns sagt:

        aber wen wollen sie dann hier dumm anmachen, wenn ich hier aufhöre? wie wäre es mal, statt mit persönlicher anmache, mit einem beitrag zum thema? oder können sie das nicht?

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      • Avatar von Willi Banse Willi Banse sagt:

        Also ist doch nicht nur „die politik viel zu feige, um etwas nachhaltiges zu erbringen und das wachsende gefasel in allen bereichen“ einzustellen.

        Sie sind es auch, Herr Bruns?

        mehr bauland mehr menschen, mehr abwasser mehr trinkwasserverbrauch. es kommen die berliner rentner, die hamburger zum teil auch schon rentner und sorgen für preiserhöhungen für die altbürger(ureinwohner) auf den dörfern.

        Was schlagen Sie denn „Nachhaltiges“ vor? Wollen Sie die aus Berlin, Hamburg und Bleckede ins rosenschöne Lüneburg der Bio-Heidjer strömenden, Trinkwasser verbrauchenden Rentner auf die vor der Ostküste Afrikas gelegene Insel Madagaskar deportieren?

        Sie haben etwas gegen Sex, gegen Familien, gegen Kinder? Oder nur etwas gegen Sex, gegen Familien und gegen Kinder anderer Leute?

        solange die menschheit sich immer weiter vermehrt, um so schneller wird das ende kommen. […] enthaltsamkeit für alle ist wohl zu viel verlangt.

        Sie klingen ja beinahe wie der scheinheilige J. D. Vance Herr Bruns. One hand on the bible one hand on the gun? Sie hacken auf großen Gruppen von Individuen, die Sie auf ein einziges Merkmal reduzieren („die“ Politiker, „die Neubürger, „die“ Menschheit, „die“ Wirtschaft), herum, aber werden ausfällig („dumme, persönliche Anmache“), sobald gereizte Nachfragen zu Ihren immergleichen ungereimten Plattitüden kommen.

        Ständig kursierendes Allerweltsgerede wiederkäuen und Rechthaben ist Zweierlei, Herr Bruns. Schauen Sie auf Donald Trump. Er ist gleichsam der Reppenstedter, der an die Hebel der Macht gelangte. Aber auch er muss lernen, dass er nicht beides haben kann.

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      • Avatar von Klaus Bruns Klaus Bruns sagt:

        tja willi banse, ich werde nicht dafür bezahlt, den menschen sinnvolle vorschriften zu verpassen. ohne diese geht es ja leider nicht. ach ja, wer nicht ständig neue straßen und neues bauland erschafft, wird auch nicht ständig neue bürger und verkehr anlocken um dann die infrastruktur immer weiter aufzublähen , was ohne zusätzlichen ressourcenverbrauch bekanntlich nicht geht. wo sollen die zusätzlichen ressourcen eigentlich herkommen? durch kriege oder wirtschaftlich auf beutezug gehen? regierungen bestechen ala siemens? immer mehr verkehr ist nicht zwangsweise vorgegeben, es ist der wille der wirtschaft, die durch outsourcen , diese bedingungen erschaffen. wer hier vor ort herstellt schafft keinen zusätzlichen verkehr. ein chinadampfer im hamburger hafen reicht aus , eine straße von hamburg nach bremen mit containern dicht zu stellen. volksverdummung hat in der politik und deren wirtschaft hochkonjunktur. die börse ist begeistert. das lüneburger eisenwerk weniger.

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      • Avatar von Karl Franz Karl Franz sagt:

        Klaus Bruns, da haben wir beide etwas gemeinsam. Sie wollen neue Bürger und mehr Verkehr anlocken, „ohne ständig neue straßen und neues bauland zu erschaffen“, und ich habe meinen Geldbaum seit mehr als zehn Jahren nicht abgestaubt. Deshalb – zumindest vermute ich, dass es daran liegt – hat er begonnen, Blätter zu verlieren. Ich sehe das als gute Entwicklung, denn jetzt muss ich die Blätter gar nicht mehr abstauben. Ich werde einfach warten, bis alle alten, verstaubten Blätter abgefallen und neue, frische nachgewachsen sind.

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  8. Lieber Herr Jenckel,

    Ex-Oberbürgermeister Ulrich Mädge hat bis zum Ende seiner Amtszeit – freilich ohne Vorlage von Beweisen – lautstark verkündet, eine Grundwasserproblematik gebe es in Lüneburg nicht.

    Der Lobbyist und „Berater“ Harald Borell du Vernay aus Wendisch Evern unterstützte diese These und dekretierte – ebenfalls, ohne seine Behauptung zu belegen, – am 7. Oktober 2019 um 9:29 Uhr: „Unter uns gibt es einen Wasservorrat ohne Ende“. (Ab hier ein Dialog mit 8 Einträgen abwärts – und einen Tag später unter diesen Nachfragen.)

    Zum Lüneburger Schildbürger-Krimi um die Grundwasserentnahmevorhaben von Coca-Cola am Ende der Mädge-Ära gibt es inzwischen einen unterhaltsamen Thriller.

    Zu Ihrer Kipp-Punkt-Bemerkung („Es bahnt sich eine biblische Katastrophe an.“) passt der ganze folgende (halbstündige) Dokumentarfilm (über die Lüneburger Grundwasserproblematik), besonders aber die Schlussbemerkung von Herrn Ministerialdirigent Prof. Dr.-Ing. Martin Grambow aus dem Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz ab Minute 26:45 hier.

    Was sollte man wissen?

    • 1 km³ = 10⁹ m³ = 1.000.000.000 = eine Milliarde m³
    • Ein Kubikkilometer (km³) oder „Kilometer hoch 3“ entspricht dem Volumen eines Würfels mit einem Kilometer Kantenlänge. Ein Kubikkilometer sind eine Milliarde (10⁹) Kubikmeter, was einer Billion (10¹²) Kubikdezimeter oder Liter entspricht.
    • Eine Billion Liter in Zahlen sind 1.000 Milliarden oder 1.000.000.000.000 Liter.
    • Ein – erdnaher – Kubikmeter Wasser wiegt knapp 1 Tonne (t). – Bei einer Temperatur von 3,98 °C und dem Standard-Luftdruck von 101.325 Pascal (= 101,325 kPa) sind es exakt 999,975 kg.
    • Daher wiegt ein Kubikkilometer Wasser ziemlich genau eine Milliarde Tonnen (= 10⁹ t).

    Professor Jay Famiglietti, Geschäftsführender Direktor am „Global Institute for Water Security“ in Saskatoon, Kanada und Inhaber des Forschungslehrstuhls für Hydrologie und Satellitengeodäsie an der Fakultät für Umwelt und Nachhaltigkeit der dortigen Universität hat einen praktisch irreversiblen (unter den jetzigen Bedingungen nicht wieder ausgleichbaren) VERLUST an deutschen Grundwasservorkommen während der letzten 20 Jahre im Umfang der gesamten Wassermenge im Bodensee festgestellt.

    Der Bodensee (Länge: 63 km, Breite: 14 km, Tiefe 254 m) bedeckt eine Fläche von 536 km² und hat ein Volumen von rund 48 km³. Das sind 48 Billionen Liter mit einem (erdnahen) Gewicht von 48 Milliarden Tonnen reinen Wassers.

    Dieses Volumen entspricht ungefähr dreimal dem des Matterhorns (oder einmal dem Erdaushub, den Sie zum Deichbau nach Lüchow-Dannenberg transportieren könnten, wenn Sie den kompletten Landkreis Lüneburg mit seiner Fläche von 1.323 km² um 36 Meter „tieferlegen“ wollten).

    Gestern haben wir erfahren:Realitätsflucht, die sich für ausgesprochen realitätstüchtig hält – nennt man auch: sich in der Lüge einrichten.

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  9. Avatar von Niels Hapke Niels Hapke sagt:

    Es gibt eine hervorragende Möglichkeit, um Wasser in der Landwirtschaft zu sparen. Diese Möglichkeit ist nicht nur kosteneffizient, sondern produziert sogar weitere Produkte wie Wertholz, Energieholz, Früchte, Nüsse, etc. – das ganze bei einem enormen Zugewinn an Biodiversität.

    Sie nennt sich Agroforst und bedeutet letztendlich, dass kleine Streifen einer landwirtschaftlichen Fläche für Gehölze genutzt werden, die vor Sonne & Wind schützen und den Wasserkreislauf wieder in Gang bringen.

    Mehr dazu: https://agroforst.jetzt/

    Hier in der Region macht das Hof Hartmann in Rettmer im Produktivbetrieb, der Hof an den Teichen hat eine Versuchsfläche und die Holawi.

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