Passt eine neue Brücke für Radfahrer an der Ilmenau zu einem tiefroten Etat?

Neben der Eisenbahnbrücke soll vom Treidelpfad auch ein Brücke für Radfahrer und Fußgänger über die Ilmenau geschlagen werden. (Foto: jj)

15. November 2022

Eigentlich hätte die schmale wiewohl teure Brücke über die Ilmenau schon Ende 2020 fertig sein können, prognostizierte einst Alt-OB Ulrich Mädge. Doch bis heute wird nur geplant. Die Brücke für Radfahrer und Fußgänger soll vom Treidelpfad zwischen Bardowick und Lüneburg über die Ilmenau namentlich zur Arena führen. Die Kosten werden mit rund 1,5 Millionen Euro taxiert. Es lockt eine dicke Förderung. Ich frage mich trotzdem: Muss das jetzt zwingend sein bei einem tiefroten Etat-Entwurf für 2023? Ist das existenziell für die Arena? Nein.

So eine Brücke ist sicher wünschenswert als eine klimafreundliche und romantische Radroute entlang der Ilmenau zur Lüneburger Arena an der Lüner Rennbahn oder einfach nur nach Adendorf. Wobei der Radfahr-Komfort dort noch trostlos ist. Da müsste deutlich investiert werden.

Die Veranstaltungen in der Arena finden zudem abends statt. Da ist der Treidelpfad zappenduster. Will die Stadt nicht den Protest des Präventionsrates abwarten, muss der Weg über kurz oder lang beleuchtet werden. Aber was sagen dann die Eulen und Fledermäuse?

Angesichts der Investition und Folgekosten auf der einen und des Etatlochs von 40 Millionen Euro auf der anderen Seite ist die Brücke ein Pars pro Toto für das, was auf den Prüfstand gehört. Und das gilt, obwohl für die Brücke schon 80 Prozent Förderung eingetütet wurden. Aber es sind gerade die lockenden Zuschüsse, die oft genug zum Geldgrab werden und bei Kommunen wie Blei in der Bilanz liegen. Warum?

Schon in der Genehmigung des Haushalts für dieses Jahr hat das niedersächsische Innenministerium als Aufsichtsbehörde die Stadt darauf hingewiesen, dass Investitionen aus Vorjahren und Kreditermächtigungen prolongiert wurden und auch die „Planungen der Investitionsmaßnahmen sowie ihre Kreditfinanzierung in den nachfolgenden Jahren nicht ausreichend an der realisierbaren Umsetzung der Maßnahmen im jeweiligen Haushaltsjahr ausgerichtet sind“. Im Klartext: Die Augen sind in Lüneburg oft größer als der Magen. Und Schuld sind oft genug üppige Förderungen wie im Fall der Brücke.

Doch die Aufsichtsbehörde in Hannover mahnt eine „stärkere Periodisierung“. Also bitte noch einmal nachlesen: Seite 6 oben in der Haushaltsgenehmigung für 2022. Das ist eine Aufforderung, Wunsch von Wirklichkeit zu unterscheiden und Maß zu halten. 

Keine Frage, das 40-Mio-Defizit wird auch so noch ordentlich schrumpfen, wenn erst Zuschüsse von Bund und Land zu den Folgelasten des Ukraine-Krieges und der Flüchtlingsunterbringung und Corona berücksichtigt sind. Das darf nur nicht schon als Sparerfolg verkauft werden. 

Das gilt auch, wenn der Rest der unverschuldeten Schulden von der Stadt zum Beispiel ganz nach dem großen Vorbild von Finanzminister Christian Lindner in Schattenhaushalte versenkt und über Jahre abgestottert wird. Das aber schafft zumindest Handlungsspielraum.

Bei aller Etat-Equilibristik wird unterm Strich ein dickes Minus stehen. Und auf Sicht werden in den Folgejahren angesichts der trüben Wirtschaftsaussichten auch die Steuerquellen für die Stadt eher plätschern als sprudeln. 

Die Aufgabe des Rates bleibt es, die Kür, also das Wunschkonzert im Etat mit Augenmaß zu streichen. Lünburg darf dabei nicht die Luft abgewürgt werden. Auch da beweist ein Rat, ob er in der Zeit agiert oder doch an der Wirklichkeit vorbei Elfenbeinturm-Politik betreibt. Die Aufgabe der Verwaltung ist es, den Unterschied zwischen Pflicht und Kür zu erklären und dem Rat die Folgen von Streichungen zu erläutern. Das ist dann gelebte kommunale Selbstverwaltung. 

Bei Zeichen der Zeit fällt mit zur Weihnachtszeit ein: Ich würde die Weihnachtsbäume links und rechts des Rathauses auch dieses Jahr leuchten lassen, aber nicht nur kürzer, sondern auch auf Sparflamme. Damit jeder versteht, warum der Glühwein teuer und die Zeit härter ist.

Hans-Herbert Jenckel

Über jj

Journalist, Dipl.-Kaufmann, Moderator, Lünebug- und Elbtalaue-Liebhaber
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23 Antworten zu Passt eine neue Brücke für Radfahrer an der Ilmenau zu einem tiefroten Etat?

  1. Mit dem Wunsch zu leben, reich zu sterben, ist reiner Wahnsinn.

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  2. Otto Berg schreibt:

    Mit dem großen Dichter, Essayisten und Herausgeber, dem Aufklärer, Anreger, Provokateur und Übersetzer »HME« (Hans Magnus Enzensberger, geboren am 11. November 1929 in Kaufbeuren im Allgäu, gestorben am 24. November 2022 in München) ist gestern eine der letzten literarischen Pfadfinder und Brückenbaumeister aus der Gründungszeit der Bundesrepublik in die ewigen Jagdgründe (»the happy hunting grounds«) hinübergewechselt. HME sprach nicht nur über Alkoholiker, Schützenkönige und Verwaltungshäuptlinge als er 1964 im Stile des jungen Gerd Schweppenhäuser zu bedenken gab: »Der Aberglaube, als könnte der einzelne im eigenen Bewusstsein, wenn schon nirgends sonst, Herr im Hause bleiben, ist heruntergekommene Philosophie von Descartes bis Husserl, bürgerliche Philosophie zumal, Idealismus in Hausschuhen, reduziert aufs Augenmaß des Privaten.« Ein Beispiel ist der Verblichene selbst. Ohne es zu ahnen, kommentierte Enzensberger nämlich bis zuletzt immer auch Vorgänge in einer kleinen Hansestadt, die, eingezwängt zwischen Deutsch Evern, Reppenstedt und Bardowick, viel lieber ein großer metropolitaner »Magnet« wäre. Hier drei Beispiele:

    ❶ Die eher brüske Frage (Nr. 26): ARD, »Bild«-Zeitung, »FAZ« [,»LZ« oder »Lünepost«], welches Medium tut wohl am meisten für die »Politikverdrossenheit«?

    Sie zu erzeugen gehört zum Businessplan aller Medien. Wir sind darin geübt, ihre Zumutungen zu ertragen, nicht nur, was die Politik betrifft. Der Sport ist schlimmer. Ganze Wochen, in denen sich die Fifa oder das IOC als Weltregierung aufspielt. Wenn Sie so wollen: Nach dieser Fußballweltmeisterschafts-Übung bin ich fußballverdrossen.

    ❷ Die Erich Brüggemann-Frage (Nr. 89): Mit einem Blick auf die Kunst an Ihren Wänden: richtige Beobachtung, dass Sie einen gewissen Widerwillen gegen das Abstrakte hegen?

    HME: Bilder [und Säulen], auf denen nichts drauf ist, interessieren mich nicht. Das ist natürlich ein sehr simples Kriterium. Auch Kinder können übrigens mit einem schwarzen Quadrat wenig anfangen.

    ❸ Die Elbe-Brücken-Frage (Nr.) 99: Welcher Gedanke muss heute noch zu Ende gedacht werden?

    HME: Du lieber Himmel. Die meisten.
    ___________

    Quelle: ZEITmagazin, 12. Augus 2010 Nr. 33 / Adresse: http://www.zeit.de/2010/33/99-Fragen-Enzensberger

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  3. jo bembel schreibt:

    Philipp Meyn ist Lehrer für Sport, Politik und Wirtschaft und jetzt als Abgeordneter aus Lüneburg hauptsächlich im niedersächsischen Landtag unterwegs. Wenn er Zeit hat, auch im Stadtrat.

    Wer möchte ihm widersprechen? Ich jedenfalls nicht. Auf gar keinen Fall. Niemals. Ich möchte aber zu bedenken geben, dass er, wie auch der gesamte Lüneburger Stadtrat, die Möglichkeit, die sich aus seiner Erkenntnis, dass jeder ausgegebene Euro fürs Marketing zwei- dreimal so viel zurück bringt‘ (LZ von heute) ungenutzt lassen will.

    Nicht nur das aktuelle Haushaltsdefizit, auch die bisher angehäuften Schulden und sogar stetige Überschüsse ließen sich erzielen, wenn man nur entsprechend viel Geld ins Stadtmarketing investierete.

    Beispielsweise würde bei einer Investition von 40 Millionen Euro in das Stadtmarketing bei einem angenommenen 2,5 fachen Ertrag 100 Millionen Euro erwirtschaftet und könnte so (nach Abzug von Investion und Haushaltsdefizit) zu einem Überschuss von 20 Millionen Euro führen.

    Wenn nicht jetzt, wann dann? Der boomende Lüneburg Tourismus wird immer boomiger, denn jetzt verlassen die Baby-Boomer den Arbeitsmarkt und stehen dem Freizeitmarkt ungehindert zur Verfügung. Und wenn diese nicht wissen wohin mit all der Zeit, sagen sie sich ‚lieber nach Lüneburg‘.

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  4. tanjabauschkegmailcom schreibt:

    Es verwundert sehr, dass die Frage danach gestellt wird, ob eine Brücke über die Ilmenau noch „passt“ angesichts roter Haushaltszahlen.
    Wie oben schon mit LZ-Zitaten angeführt, ist genau diese Brücke ein Teil des Verkehrskonzeptes zur Nutzung der Arena! Alle Hauptakteure waren auf diese Lösung sehr stolz und wiederholten sie stets gebetsmühlenartig, zumindest solange ich im Kreistag saß (bis Oktober 21).
    Ich darf erinnern:
    Auf Seite 11 des Verkehrstechnischen Konzeptes von Büro Schubert heißt es “ Es wird daher angestrebt, eine neue Verbindung für den Fuß-und Radverkehr zwischen Treidelpfad und Lüner Rennbahn auszubauen. Nach Untersuchungen der Stadt Lüneburg bietet sich dabei insbes. der Bau einer Brücke parallel zur vorhandenen Bahnbrücke nördlich der B4 an, wo auch bereits eine Wegeverbindung zwischen lmenau und Lüner Rennbahn vorhanden ist. “
    Die Vorteile für das Gewerbegebiet als auch der hohe Freizeitliche Nutzen werden zur Begründung dieser Verkehrslösung ebenso angeführt.
    Beim Reese-Verkehrskonzept heißt es auf Seite 5 “ Der Landkreis beteiligt sich zur Hälfte an den Kosten für die geplante Brücke für Radfahrer und Fußgänger über die Ilmenau“.
    Und auch in den entsprechenden Ausschüssen, einschließlich Kreisausschuss wird beschlossen, sich an den Kosten der Brücke zu beteiligen Hier beispielhaft der HBA am 20.4.22: “ Die Fußgängerbrücke über die Ilmenau wird unabhängig von der Arena zur Optimierung des Radwegeverkehrs für sinnvoll gehalten und soll daher im Zuge der Radwegeförderung finanziell unterstützt werden.“

    In den Diskussionen um diese Brücke spielte sie auch immer wieder bei der Parkplatzbereitstellung eine große Rolle. Man stellte sich vor, in der Goseburg einen Parkplatz größerer Ordnung bereitstellen zu können, um dann die Fußgänger von dort zur Arena zu führen. So lang die Wege auch sind, aber diese Ideen waren da.

    Insofern ist diese Brücke und die Herstellung des Treidelpfades ein großes Thema g e w e s e n und war unabdingbar mit der Arena verknüpft, eben zur Regelung der Verkehrsströme. Deswegen greift die Argumentation auch nicht, dass hier die Stadt zu einer satten Förderung von zugesagten 80% (wirklich?) den Rest alleine wuppen muß. Im Gegenteil, die Stadt ist hier in einer ausgesprochen komfortablen Lage und sollte das Konzept unbedingt weiterverfolgen.
    Die Ausführungen von Herrn Jenkel , der Treidelpfad sei abends „zappenduster“ sind wohl ein verfrühter Nikolauswitz. Zum ersten gibt es eine Jahreszeit, in der es abends lange bis in die Nacht hell ist. Zum anderen sind auch die Fahrräder nachgerüstet und können mit vielerlei LED-Lampen den dunklen Weg weisen.

    Wer hat denn nun alles kein Geld mehr? Nur die Stadt nicht??
    Oder auch der Landkreis nicht, der schon lange die Kostenexplosionen nur noch in seinem GeheimBeirat offenlegt?? Und sich der Politik als Kontroll-und Mitbestimmungsgremium entledigt hat!
    Fakt ist, bisher war die Arena nur bedingt nutzbar . Mit einem mangelnden Verkehrskonzept wird sich das zusätzlich manifestieren. Am Ende braucht die Arena niemand mehr…weil sie da war und doch nicht da ist.

    Tanja Bauschke

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    • Otto Berg schreibt:

      Liebe Frau Bauschke,

      Propaganda und Reklame erreichen die Schwelle zur Kunstform, wenn darin Austausch simuliert wird. Dazu drei Zitate aus der LÜNEPOST von heute, erster (A) und vorletzter (B) bzw. letzter (C) Absatz auf Seite 3:

      A): – „Arena-Dienstleister Campus Management um Geschäftsführer Klaus Hoppe soll hinschmeißen wollen. So wurde es zuletzt unter Kreistagsmitgliedern getuschelt. ‚Völliger Quatsch‘, stellt Hoppe auf Lünepost-Nachfrage klar. Man sei weiter voller Tatendrang am Werk.“

      B): – „Noch nicht so gut läuft es auf dem Konzertsektor. […] Mit der geringen Nachfrage hätten Künstler und Veranstalter gleichermaßen zu kämpfen.“

      C): – „Noch nicht optimal gelöst sieht der Arena-Dienstleister das Thema Parkplätze: ‚Da hören wir immer wieder, das Parken ist zu teuer.‘ 5,90 bzw. 8,90 im Premium-Bereich kosten die Stellplätze. Im Vergleich z. B. zum SVG-Ticketpreis von 16 Euro sei das zu viel. Mit der kreiseigenen Arena-GmbH unter Chefin Sigrid Vossers habe man daher bereits Gespräche geführt.“

      Es gebe „letzte kleine Baustellen vor Ort“. Ansonsten beklagt „man“ wie gewohnt die Launen des Schicksals (früher „Zeitdruck“, heute „Druck der Zeit“: „Corona“, „Krieg“, „Energiekrise“ usw.) und setzt wie während der vergangenen sieben Jahre „Projektgeschichte“ unverdrossen auf „positive Narrative“, also auf ungedeckte Hoffnungswerte („bald“, „stetiges Steigen“, „in naher Zukunft“, „Erfolg“, „Sensation“, „Feuerwerk“…).

      Das bedarfsanalytische Fazit der Planungsprofis im Kreishaus wird wohl weiterhin lauten: „C’est la vie“, say the old folks, it goes to show you never can tell. (Chuck Berry, 1964)

      Quelle: https://www.luenepost.de/epaper/a9009b34d9027b593a211f7785497940/LP-23_11_2022.pdf

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      • Andreas Janowitz schreibt:

        2 Stunden Parken für 9€, das nenn` ich mal ein Schnäbberle. Ist die Parkbucht wenigstens für Stadtgelände gerüstete Boliden geeignet? So drei mal sechs Meter? Ist wie in der Stadtkasse, also Schmalhans Küchenmeister und man kommt grad aus`m Smart gestiegen? Oder ist gar das Ride im Park inbegriffen und Sie schreiben von Radparkplätzen?

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  5. Andreas Janowitz schreibt:

    Letzte Hoffnung: Lüxit! Wozu „Schattenhaushalte“? Wenn dann richtig! Wir machen`s wie die Experten und werden Umschlagplatz für Steuerflüchtlinge und sonstige dubiose Gestalten aus dem Schwarzgeldgewerbe, somit deutschlandweit, ach was europaweit- jetzt auch egal- weltweit führender Anlageluftkurort!

    Sanieren war gestern! Heute heisst es investieren! In Crypto und NFT, Derivate aller Herren Länder, jedes noch so windige Finanzkonstrukt ist willkommen. Kunst als Anlage? Kein Problem, der Drucker ist noch warm. Die Buchhaltung frisieren? Unser geschultes Personal steht schon bereit. Ein paar Millionen hart ergaunerter Euronen geschickt vor all zu übergriffigen Finanzbeamten sichern? Lüxit macht´s möglich.

    Stadteigene Brauerei inbegriffen, denn dicht bis unter die Hutkrempe lässt sich bekanntlich alles zumindest zeitweise leichter ertragen. Gegen den Kater danach natürlich: echtes „Lüxit Konterbier“ am Morgen.

    Wo andere den finanziellen Ruin sehen sehe ich eine goldene Zukunft… desshalb Lüxit! Besser heut´ als morgen.

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    • Gerhard Wagner schreibt:

      Sie meinen, Lüneburg soll aus der EU austreten und sein Heil in der autonom insularen Zukunft einer virtuellen Wertschöpfungsoase suchen?

      Wer aber schlägt dann aus den Instituten der Selbstverwaltung die Brücke in die Gesellschaft, deren Bau der damals GRÜNE Ratsherr Björn Adam schon am 19. Januar 2015 angemahnt hatte? Siehe: https://www.landeszeitung.de/allgemein/51079-ist-eigentlich-gute-kommunalpolitik-und-macht-ein-gutes-ratsmitglied-aus/

      Oder wollen Sie sich, wie Adendorfs Bürgermeister Thomas Maack und sein erster Stellvertreter, der Ratsvorsitzende Rainer Dittmers, darauf verlassen, dass die Straßenlaternen um Sie herum intelligenter sind als Sie selbst? Siehe: https://www.landeszeitung.de/lueneburg/680193-das-licht-in-adendorf-soll-intelligenter-werden/

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      • Andreas Janowitz schreibt:

        Richtig Herr Wagner. Schwergewichte im globalen Wirtschaftsgefüge wie Lichtenstein, Panama oder die Cayman Islands zeigen deutlich: Fläche wird überbewertet.

        Nirgenwo sonst wird es eine ähnliche Dichte an Briefkastenfir… ich meine natürlich respektablen Unternehmungen geben wie hier. Jeder wird einen Job haben für den er nichtmal etwas machen muss. Arbeitszeiten von 168 Stunden die Woche bleiben so endliche keine Fiktion mehr!
        Krank arbeiten? Kein Problem! Ausbildung? Wozu? Zertifizierte Finanzberater werden hier am Fliessband produziert werden, auch ohne erfundene…ähm… „geschönte“ vita. Weg mit den lästigen Einschränkungen, damit herranwachsende endlich wieder ihren Beitrag leisten können.

        Auch dürfen Sie die Potentiale der neuen virtuellen Finanzmärkte nicht unterschätzen. Mit NFTs kann man wirklich jeden(!) beliebigen Gegenstand, egal ob virtuel oder real, in Anteile zerstückeln und somit „demokratisieren“! Sie wollen Anteile an einem erfolgreichen Rennpferd? An einer 3MB(!) Grafikdatei? Dem Baum im Vorgarten? Mit Klotzkette© können Sie jederzeit rein virtuelle Werte erschaffen und werden trotzdem reich! Trillionen zusätzlicher Kauf- und Verkaufsoptionen für rein fiktive Forderungen² ! „Geschäftsmodel der Zukunft“ nenn ich das. Das schöne daran: wie bei jedem anderen Schneeballsyst… komplizierter Anlagestrategie müssen Sie nur blö… unterinformierte Investoren finden. Demokratie für alle!

        Das wird der Gipfel der kommunalen Selbstverwaltung. Dann muss sich der arme Herr Adam auch nicht mehr den Kopf zerbrechen. Inteligenz ist sowieso überbewertet wie die internationale Politik seit Jahren deutlich unterstreicht. Die steht einem eher im Wege und sorgt für „schlechtes“ Gewissen oder „Zweifel“. Erkennen Sie die Zeichen der Zeit! Alles ist relativ- vorallem rechtliche Normen; § sind doch sowieso eher Auslegungssache, deren Wirkungsgrad abhängig vom jeweiligen Kontostand. Wozu die ständigen Selbstzweifel, Zukunftsängste oder gar integeren Charakter? Verschwendete Lebenszeit, obendrauf total undemokratisch, die Idio… Minderbegabte machen`s doch auch nicht.

        Der Lüxit wird Lösung für alles! Wir steigen aus allem aus! Der UNO, der NATO, dem Brauerreiverband und dem metrischen System! Desshalb frage ich euch: Wollt ihr den totalen Lüxit? Wollt ihr ihn totaler und radikaler als jemals zuvor?

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      • Gerhard Wagner schreibt:

        Wenn ich Sie richtig verstehe, halten Sie die Gier für ein Unglück auch der Lüneburger.

        Da sind Sie auf einer Wellenläge mit Markus Lanz, der uns vor zwei Wochen im Zusammenhang mit Quatar den Unterschied von Sein- und Habenwollen mit den Worten erklärte, wir seien einfach »gierig bis der Arzt kommt«. Siehe Minute:Sekunde 59:08 bis 59:30 hier: https://www.zdf.de/gesellschaft/markus-lanz/markus-lanz-vom-8-november-2022-100.html

        Andererseits gibt es Anordnungen und Vereinbarungen, die konditionieren den Menschen ja regelrecht. Hundebesitzer in der Stadt zu sein zum Beispiel ist oft wirklich merkwürdig. Man sieht, dass das liebe Tier eine riesige Wurst abgesetzt hat, und der erste Gedanke, den man dazu haben soll, ist: »Die schnapp ich mir!«

        Jetzt stellen Sie sich bitte vor, die in ihrer Leuchtkraft von Herrn Jenckel auf Sparflamme heruntergedimmten Weihnachtsbäume hinter den vor christlicher Absatzenergie vibrierenden Bratbuden am Rathaus erschweren das Auffinden.

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      • Andreas Janowitz schreibt:

        Sie sollten sich doch mit dem Rufen böser Geister auskennen Herr Wagner.

        High auf Crystal-Meth waren schon andere lange vor mir.

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  6. Kurt C. Hose schreibt:

    „Fahrradfahrer und Fußgänger, die künftig von der Goseburg zu einer Veranstaltung in der im Bau befindlichen Arena an der Lüner Rennbahn möchten, könnten ab 2022 dazu eventuell eine Klappbrücke über die Ilmenau queren“, ließ LZ-Redakteurin Antje Schäfer am 21. Februar 2020 um 15:00 Uhr per http://www.landeszeitung.de wissen. Das war zumindest die Vorzugsvariante aus technischer Sicht, die eine von der Stadt zu Zeiten von Ulrich Mädge in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie empfahl: https://www.landeszeitung.de/lueneburg/24295-klappts-mit-einer-klappbruecke-zur-arena/

    Zwei Monate zuvor, am 12. Dezember 2019, hatte „us“ in der LZ vermeldet: „Wir haben dort nicht nur ein wertvolles FFH-Gebiet, sondern auch ein Überschwemmungsgebiet“, habe Uta Hesebeck erläutert. „Zudem sei die Ilmenau auch noch immer eine Bundeswasserstraße, was zur Folge habe, dass eine Mindestdurchfahrthöhe von 4,25 Metern gewährleistet werden müsse. ‚Das wiederum bedeutet, dass wir riesige Rampenanlagen beiderseits der Brücke einplanen müssen.‘ Auch müssten diese Zuwegungen barrierefrei ausgeführt werden, um Fördergelder überhaupt beantragen zu können. Der Zeitplan, den Hesebeck für die Fertigstellung der Brücke skizzierte, wirkt vor diesem Hintergrund ambitioniert: Bis Ende 2022 sollen die ersten Radler die neue Querung nutzen können. Den Kostenrahmen für Planung und Bau der neuen Querung gab sie mit gut einer Million Euro an, davon sollen 330 000 Euro auf die Stadt entfallen“: https://www.landeszeitung.de/lueneburg/25285-radwegbruecke/

    Trifft das alles noch zu?

    Die Brücke „soll entstehen, um die Autoströme aus dem Westen bei Großveranstaltungen in der Arena einzudämmen“ (LZ). Warum bezahlen Herr Bahlburg und Herr Hoppe, für die die Arena gebaut wurde und deren Betrieb finanziert wird, nicht wenigstens die Brücke aus eigener Tasche?

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  7. Robert Becker schreibt:

    Keine gute Zeit für Brücken. Warum auch? Im Oberzentrum stehen Schulen, Theater, Orchester und Bibliotheken zur Disposition. Alles andere findet sich im Internet.
    Elbbrücke? Ilmenaubrücke? Amselbrücke? Wer soll das bezahlen? Warum beteiligt sich nicht zumindest die Sparkassenstiftung, die den Bau-Verkaufswert ihrer vielen Immobilien rechts der Elbe nach oben treiben möchte? Warum nicht die Campus Management- und die SVG-Vertriebsgesellschaften mbH, die den TV- Verkaufswert ihrer privatwirtschaftlichen Event-Produkte steigern möchten? Und warum nicht die Wilschenbrucher Villeneigentümer, die den Verkehrswert ihrer Besitzungen auf, an, hinter, vor und neben dem ehemaligen LSK-Stadion nicht schwinden, sondern wachsen sehen möchten?
    Sollten McKinsey & Company nicht auch einmal kräftig mit dem grobmäuligen Schraubenschlüssel und dem fein gezahnten Läusekamm durchs Rat- und durchs Kreishaus dengeln, um zu sehen an welchen Stellschrauben dort gedreht und was an Überflüssigem ausgebürstet werden könnte, um geldwertig entweichende warme Winde im Millionen Euro-Volumen zu reduzieren?

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  8. Hier Loriot:

    Es blaut die Nacht, die Sternlein blinken,
    Schneeflöcklein leis herniedersinken.
    Auf des Rathauses Edeltännleins grünen Wipfeln, links und rechts des Hauses,
    häuft sich ein kleiner Lichter Zipfel.
    Und dort, von Ferne her durchbricht,
    den dunklen Tann ein helles Licht.
    Im Rathaus kniet bei Kerzenschimmer,
    die Meisterin im Herrenzimmer.
    In dieser wunderschönen Nacht,
    hat sie die Lichtlein angebracht.
    Und in der guten Amtsstube drinnen,
    da läuft des Bürgers Steuergeld von hinnen.
    Nun muss die Meisterin sich eilen,
    den Stromzähler sauber zu zerteilen.
    Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen,
    nach Weidmanns Sitte aufgebrochen.
    Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied,
    was der Rat bisher vermied.

    Von Ferne tönt’s wie Silberschellen,
    im Rathaus hört man Hunde bellen.
    Wer ists, der in so tiefer Nacht,
    so spät noch seine Runde macht?
    Knecht Ruprecht kommt auf goldnem Elektroschlitten herangeritten.
    Sagt, gute Frau, habt Ihr noch Sachen,
    die armen Menschen Freude machen?
    Die neue Radfahrbrücke ist alles, was ich geben kann.
    Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise,
    die Silberschellen klingen leise,
    im Rathaus die Kerze brennt,
    die Glocke klingt, es ist Advent.

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  9. Werner Mellentin schreibt:

    Herr Jenckel.

    Vielleicht könnte man sich hier Anregungen vom Landkreis Lüneburg holen. Fähre statt Brücke! hieße das Alternativkonzept.

    Bei der kurzen Übersetzdistanz könnte man sogar auf den klimafreundlichsten Antrieb von allen setzen: Seilfähre, angetrieben durch menschliche Muskelkraft.

    Nicht unbedingt eine spinnerte Idee – durchaus einige Male in Ostfriesland vorzufinden. Nennt sich dort „Pünte“ und erfreut sich regen Zuspruchs und auch einiger Beliebtheit.

    Vielleicht hören wir es dann eines Tages in den Verkehrsnachrichten: „Wartezeit an der Pünte ‚Arena-Express‘ – 40 Minuten“.

    Näheres hier: https://www.komoot.de/highlight/68186

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  10. Andreas Janowitz schreibt:

    Nach dem Stratosphärenflug der linksillmenauischen Ballsportjunker ist die Luft nach oben eher dünn?! Schönen Dank nochmal dafür. Der Griff in die laufende Kettensäge hat dauerhaft jedwedes Potential gekappt. Ich möchte gar nicht wissen welche Ausmasse die Schlagseite der MS Lüneburg nach (absehbaren) weiteren Zinserhöhungen annimmt.

    Was also tun wenn der Rostkübel hörbar über Schotter schleift? „Ballast aufnehmen“ von der Brücke ist gelebte Komik und wenn es nicht so traurig wäre, könnte man tatsächlich lachen. Wenn ich die demonstrierten „Problemlösungskapazitäten“ so revue passieren lasse: uns wird sicher bald ein Teelöffel zum Schöpfen geboten, um den Kahn wieder flott zu kriegen.

    Und wenn der Patentraubzug aus Fernost erst auf die Zielgeraden einbiegt und einer der grösseren Gewerbesteuerzahler die Tore schliesst wird Not auf Elend treffen.

    Was also bleibt? Cryptowährung „schürfen“? Lotto spielen? Mir graut jetzt schon vor´m Ballsport gucken als erste Bürgerpflicht zur Sanierung der Stadtfinanzen. ^^

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  11. Karlheinz Fahrenwaldt schreibt:

    Die Linkspartei hatte diesen Bau im Naturschutzgebiet schon damals im Rat abgelehnt. Diese Brücke wäre der Förderungsmanie des ehemaligen OB geschuldet!

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    • Sabine Klein schreibt:

      Wen wollte der ehemalige OB denn mit dieser Brücke so manisch fördern?

      Friedrich von Mansberg verriet uns (!) das im Frühjahr 2019 nicht, richtete den Blick stattdessen auf die Verkehrsdiskussion: „Klimaschutz ist das zentrale Thema unserer (!) Zeit, auf globaler wie regionaler Ebene. Deswegen denken wir als SPD die Verkehrsfragen im Zusammenhang mit der Arena nicht in erster Linie vom Auto aus. Neben einer für den Regelfall ausreichenden Anzahl von Stellplätzen vor Ort sollten wir (!) uns vor allem darum kümmern, die Anbindung für Fußgänger und Radfahrer und ÖPNV zu verbessern. Eine Fußgänger- und Fahrradbrücke über die Ilmenau verbessert auch unabhängig von der Arena die Anbindung von Adendorf an die Hansestadt.“

      Und auch Andrea Schröder-Ehlers sprach die Namen der Förderprinzen nicht aus. ergänzte aber: „Wir (!) brauchen darüber hinaus einen Shuttle-Service, der emissionsarm und kostenfrei angeboten werden kann. In diesem Zusammenhang streben wir (!) ein Modellprojekt E- oder Wasserstoffbusse an. Dafür und für den Bau der Brücke sind überdies Fördermittel einzuwerben.“

      Siehe: https://spd-lueneburg.de/meldungen/spd-in-stadt-und-kreis-wir-brauchen-die-arena

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      • Johanna Stegen schreibt:

        Ja, Phrasen lassen sich leicht dreschen!

        Aber wenn es darum geht, weniger als 2 Prozent der Pkw-Stellplätze im Zentrum des Oberzentrums umzuwidmen, um „die Anbindung für Fußgänger und Radfahrer und ÖPNV zu verbessern“, dann „denken“ Herr von Mansberg und Frau Schröder-Ehlers eben prioritär „als SPD“ und „kümmern sich vor allem darum“, ihrem schrumpfenden, aber laut aufblökenden Wählerklientel den Hintern zu pudern. Und „die Verkehrsfragen“ im Zusammenhang mit der zentralen Klimaschutzfrage „denken“ die beiden dann DOCH lieber „in erster Linie vom Auto aus“.

        Man kennt diese Sozen-Umfalleritis in „zentralen Themen“ auch aus anderen „Zusammenhängen“. Der Hautgout von geredereicher Tatentenarmut, den die Lüneburger SPD sich anlässlich der scharfen CDU-Bürgermeisterdebatte vom Januar 2018 selbst in den Pelz gerieben hatte, dürfte – neben den gleichfalls ebenso „nachhaltig“ wie übel müffelnden Audimax- und Arena-Skandalen – nicht wenig dazu beigetragen haben, dass sich heute mancher naserümpfend abwendet, der seine Stimme vor 16 oder 17 Jahren vielleicht noch einem Mädge oder Dörbaum gegeben hat.

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  12. Rainer Mencke schreibt:

    Vieles, was man sich wünscht, sollte dringend überdacht werden – nicht nur die Brücke. Zeit sich ehrlich zu machen und manchem Wahlversprechen eine Absage zu erteilen – auf diese Ehrlichkeit hat der Wähler einen Anspruch.
    Es müssen die Prioritäten neu definiert werden und die Verwaltung muss ein Liquiditätskonzept für die nächsten Monate (damit auch die städtischen Gesellschaften klar kommen können) und ein Entschuldungskonzept für die Zukunft (damit die Kommunalaufsicht zustimmt und die künftig höhere Zins- und Kostenlast getragen werden kann) vorstellen – die ehrenamtliche Politik kann die Verantwortung hier nicht allein tragen.
    Haupteinnahmequelle für die Stadt ist die Gewerbesteuer und deshalb sollte nun endlich verstanden werden, das die Rahmenbedingung für die Betriebe sich schnell verbessern müssen, denn : Die örtliche Wirtschaft ist nicht ALLES, aber ALLES ist nichts ohne eine funktionierten Wirtschaft.

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    • Markus Schulz schreibt:

      Lieber Herr Mencke,

      nicht alles lässt sich überdachen!

      Und: „Das schöne Gefühl, Geld zu haben, ist nicht so intensiv wie das Scheißgefühl, kein Geld zu haben.“

      Herbert Achternbusch („Kunst kommt von Kontern“)

      LZ-SPRUCH DES TAGES · Freitag, 18. November 2022 · S. 2

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