Lüneburg muss mit Beinamen sparsam umgehen

Am Geländer des historischen Niedergerichtes unterm Lüneburger Rathaus hängt gerade ein Plakat mit dem Konterfei von Immanuel Kant. Darauf steht in riesigen Lettern: „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“ Ich fühlte mich gleich angesprochen.

Der Königsberger Denker bekommt in Lüneburg von Bund und Land eine Heimstatt geschenkt – wird nächstes Jahr fertig, also nachträglich zum 300. Geburtstag dieses Jahr. Diese Woche wird deswegen eine Sonderausstellung im Ostpreußen-Museum eröffnet und in Festreden wird schnell der Schlachtruf: „Wir sind Kant-Stadt“ proklamiert.

Eigentlich gehören solche Museen in die Heimatstadt der Großkopferten. Doch Königsberg/Kaliningrad fällt bei Kant schon aus geostrategischer Eiszeit aus. Aber Kant-Stadt Lüneburg? Ist das nicht anmaßend? Er hat ja nie einen Fuß außerhalb Ostpreußens gesetzt. Als Beinamen mussten aber auch schon andere herhalten, ob Bach oder Heine, die wahlweise sehr jung oder gezwungener Maßen in Lüneburg Station gemacht haben.

Ich habe mich gleich beruhigt. Lüneburg bewirbt sich ja auch um den Titel Weltkulturerbe als Renaissance-Stadt. Sofort denke ich an die Handelskammer am Sand oder den in diesen Breiten seltenen niederländischen Renaissacebau am Fischmarkt und natürlichen an das Heine-Haus am Ochsenmarkt. Aber Welterbe, Renaissance und Lüneburg? Das könnte auch anmaßend klingen. Lüneburg ist eher ein Bilderbuch tausendjähriger Baugeschichte.

Apropos Heine-Haus. Die verarmten Eltern des Dichters fanden dort Unterschlupf und ihr weltbummelnder Sohne Heinrich war auch hier in seiner Residenz der Langeweile, wo er auf dem Rathausdach gegenüber einen Kulturableiter verortete. Aber Heine-Stadt wäre anmaßend. Auch Frankfurt, Hamburg, Bonn, Berlin oder Göttingen, Florenz oder Genua, wo er sich überall rumtrieb, könnten damit werben. Und fast die Hälfte seines Lebens war er an der Seine zu Hause. Paris hat allerdings andere Kulturbotschafter bis hin zu Jim Morrison von den Doors aus dem Club der 27er auf dem Friedhof Père Lachaise.

Ganz ähnlich verhält es sich mit Bach, der zwei Jahre Partikularschüler des Michaelisklosters war. Aber Bach-Stadt? Weimar, Arnstadt, Lüneburgs Partnerstadt Köthen und natürlich Leipzig wären für seine Schaffenszeit eher zu nennen. Wobei der kleine Bach in Lüneburg wohl die Orgel lieben lernte. Aber es gibt da wenig Handfestes.

Da schiele ich natürlich nach Weimar, die haben Goethe und Schiller, deren Särge liegen in der Fürstengruft neben den Herrschern der Häuser Sachsen-Weimar und Sachsen-Weimar-Eisenach. PS: Weimar ist natürlich auch Weltkulturerbe.

Warum dann nicht Kant-Stadt? In jedem Fall ist Lüneburg, wo Königsberg ausfällt, eine gute Wahl als Erinnerungsort. Nach dem Krieg hat die Hansestadt Tausende Vertriebene aus den Ostgebieten aufgenommen. In Lüneburg befindet sich mittlerweile in friedlichen Bahnen das Ostpreußische Landesmuseum. Anbei entsteht für rund acht Millionen Euro der Kant-Bau.

Und was wird im Kant-Museum an Devotionalien gezeigt? Vom Haushalt des reiseunlustigen Philosophen soll wenig erhalten sein. Dafür finden sich schon heute im Ostpreußischen Landesmuseum eine Standuhr und eine Deckeltasse Kants und ein Büschel blonder Haare des Philosophen. Das hätte im Mittelalter schon ausgereicht für einen Wallfahrtsort erster Güte. Denken wir nur an Santiago de Compostela, wo der Apostel Jakob nie war und doch alle an sein Grab pilgern. Und Museumsdirektor Dr. Joachim Mähnert ist ein Mann, der nicht nur über Kant schwärmen kann, sondern auch schon einiges zusammengetragen hat und Kant in ein neues Licht rücken will, seine Gedankengänge niederschwellig auch für die Enkel-Generation mit Virtueller Realtität erfahrbar macht.

Aber Kant-Stadt, da sage ich: Vorsicht, Vorsicht, bloß nicht im Gestrüpp der Beinamen verheddern! Ob Bach, Heine, Kant oder die Renaissance, das ist alles nice to have wie die Roten Rosen, das darf nur nicht dazu führen, zu vernachlässigen, was Lüneburg im Grunde seines Herzen ist: eine Salz- und Hansestadt. Das ist doch schon was. Lüneburg war das Salzhaus der Hanse. Das begründet den sagenhaften Reichtum der Baukultur. Das strahlt heute den Flair der Schönen an der Ilmenau aus. Das ist der Anziehungspunkt, den es gilt in der Gegenwart jung und frisch zu präsentieren.

Die Salz-Historie ist identitätsstiftend, sie ist Lüneburger DNA, einfach und vor allem glaubwürdig an einer Fülle von Beispielen zu belegen und zu erzählen. Das vermögen Kant, Bach und Heine so nicht, sie können nur willkommenes und schmückendes Beiwerk sein, aber bitte nicht als Beinamen dienen, das sind Salz- und Hansestadt, der Markenkern. Das zumindest sagt mir mein Verstand.

Hans-Herbert Jenckel

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Journalist, Dipl.-Kaufmann, Moderator, Lünebug- und Elbtalaue-Liebhaber
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20 Antworten zu Lüneburg muss mit Beinamen sparsam umgehen

  1. Florian Wagner schreibt:

    In diesem Zusammenhang sind Planung und Finanzierung des – noch von der Mädge-Administration auf den Weg gebrachten – viergeschossigen „Kant-Baus“ in der „Baulücke“ an der Ritterstraße hinter dem bis heute immer wieder sehr kritisch beäugtenOstpreußischen Landesmuseum von Interesse. Angeblich liegen Zuwendungsbescheide vonseiten des Bundes und des Landes Niedersachsen vor, die erlauben, Fördermittel in Höhe von insgesamt acht Millionen Euro „abzurufen“.

    Doch geht es wirklich um Kant?

    Dass dieser seinen Master in Verfassungsrechtsmarketingmanagement an der Leuphana gemacht haben soll, wird ja inzwischen von verschiedenen Seiten angezweifelt.

    Aber wie steht es um die hunderttausend Devotionalien (H.-H. Jenckel) aus Immanuels Königsberger Haushalt, deren Aufstellung das Vorhaben rechtfertigen, neben dem Museumsneubau an der Willy-Brandt-Straße 1, dem Audimax-Neubau an der Universitätsallee und dem Arena-Neubau am Alten Schlachthof einen weiteren „Leuchtturm mit Magnetwirkung“ zu errichten?

    Jeder, der einmal die beiden überlieferten Fassungen von Kants „Kritik der reinen Vernunft“ auswendig gelernt hat, wird wissen, dass mit den Besitztümern des frisch verstorbenen Königsbergers großes Schindluder getrieben worden ist, dass noch am Tage seines Todes am 12. Februar 1804 der Ausverkauf des Vorgefundenen begann und praktisch ausnahmslos alles in sämtliche Himmelsrichtungen ohne Nachrichten über seinen Verbleib verschleudert, „entsorgt“ und vergessen worden ist.

    So darf es auch niemanden wundern, dass, als das „politisch/ideell“ immer ein wenig dubios anmutende „Museum Stadt Königsberg“ 2015 in Duisburg geschlossen worden war und der dortige Stadtrat am 29. Februar 2016 entschieden hatte, dass dessen Bestände in das „Ostpreußische Landesmuseum“ in Lüneburg transferiert würden, nur insgesamt 14 Exponate aufgelistet wurden, von denen es im Ratsbeschluss heißt: „Das von der Stadt Duisburg dem Museum Stadt Königsberg überlassene Ausstellungsgut wird als Dauerleihgabe der Ostpreußischen Kulturstiftung, vertreten durch das Ostpreußische Landesmuseum, Lüneburg, zur Verfügung gestellt.“

    Vierzehn (ungesichert zugeschriebene) Exponate“ auf vier Stockwerken für über 8 Millionen Euro?

    Darunter ist eine Silbersäule mit Bernsteineinlagen aus dem Jahre 1879, die von der Stadt Duisburg am 27. Dezember 1976 für 5000 Mark gekauft wurde und die jetzt einen geschätzten Wert von 30.000 Euro haben soll. Weitere herausragende Sammlungsstücke, die nun als Dauerleihgaben von Duisburg nach Lüneburg wandern, sind eine Kant-Büste (Guss von 1924), die 1972 dem Museum geschenkt wurde und deren Wert heute mit 5.000 Euro angegeben wird, eine weitere, 1962 gegossene Kant-Büste (3.000 Euro), eine Kupferstichkarte (Plan) von Königsberg aus dem Jahr 1730 (4.000 Euro), ein Porträt der Hitler-Verehrerin Agnes Miegel, ebenfalls ein Geschenk ans Museum (3.000 Euro), oder auch eine „Vereinsfahne Heimattreuer Ost- und Westpreußen“, die 1908 in Krefeld gestickt wurde und die als Dauerleihgabe dem Museum in Lüneburg zur Verfügung gestellt wird (2.500 Euro).

    Als großer Knaller in dieser Liste gilt ein Ölgemälde, das Immanuel Kant (1724 bis 1804) darstellen soll und angeblich noch zu dessen Lebzeiten, von einem Gottlieb Döbler, den die Kunstgeschichte ansonsten nicht kennt, gemalt wurde.

    Um einige Wochen mehr als 62 Jahre nach Kants Ableben berichtet der ostpreußische Gutsbesitzer David Minden („Vortrag über Porträts und Abbildungen Kants. In: Schriften der physikalisch-ökonomischen Gesellschaft zu Königsberg (Königsberg) 9, 1868, S. 24-34“) in Fußnote „h“ auf Seite 29:

    Döbler, in Berlin geboren, war ein Schüler des Schotten Edmund Francis Cuningham, welchen Friedrich Wilhelm II. 1788 an seinen Hof zog, um mehre Portraits der königl. Familie zu malen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Cuningham persönlich zu einer Aufnahme Kant´s nach Königsberg aufgefordert war, indessen die weite Reise scheute und seinen Schüler entsendete. Das in Rede stehende Bild ist 1791 gemalt, und Döbler schenkte es der ‚Todtenkopf-Loge‘. Selbiges zeigt unverkennbar die damals in England beliebte Manier der Auffassung und des Eckigen in den Gesichtsflächen. – Döblers Aufenthalt in Königsberg kann nur von kurzer Dauer gewesen sein, da keiner der Zeitgenossen seiner weiter erwähnt. Er ging nach Berlin zurück und entleibte sich daselbst 1795.

    1963 wurden für dieses Bild 10.000 Mark bezahlt, eine damals stolze Summe. Doch aus heutiger Sicht war der damalige Kaufpreis günstig. Denn das 37 mal 31 Zentimeter große Ölgemälde umstrittener Provenienz soll heute viel mehr wert sein. Warum, ist schwer zu sagen. Aber vor dem Jahre 2015 soll es einmal gar von Duisburg nach Paris ausgeliehen und mit sage und schreibe 350.000 Euro versichert worden sein!

    Im Hinblick auf die 14 (allesamt nicht zweifelsfreien) Preziosen wurden zwischen Duisburg und Lüneburg besondere Vereinbarungen getroffen; zum Beispiel, dass die Stadt Duisburg ein Vetorecht hat, wenn bestimmte Objekte für Ausstellungen außerhalb des Lüneburger Ostpreußischen Landesmuseums bereit gestellt werden sollen. Auch sieht der Dauerleihvertrag, der bis zum Jahr 2046 gilt, die Möglichkeit der vorzeitigen Rückforderung der Objekte bei „Eigenbedarf“ der Stadt Duisburg vor.

    Weitere Einzelheiten, also Genaueres sind der Beschlussvorlage (Drucksache) DS 16-0087 inklusive tabellarischem Anhang der verliehenen Objekte zu entnehmen.

    Händisch lässt sich zu den Dokumenten sehr einfach über den Sitzungskalender im Ratsinformationssystem der Stadt Duisburg gelangen, wo die Sitzung des Rates der Stadt Duisburg (Duisburg-Mitte, Rathaus Duisburg, Ratssaal, Zi. 100) vom Montag, 29. Februar 2016 (15:00-21:17 Uhr) leicht zu finden ist und dort unter TOP Ö 28, PDF der Beschlussvorlage (Drucksache) DS 16-0087 plus Anhang ebenfalls als PDF.

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  2. Norbert Meyer schreibt:

    Sehr geehrter Herr Jenckel,

    wer das um etwaige Beinamen am wenigsten besorgte Venedig besuchen möchte, muss seit vergangener Woche Eintritt zahlen. Schon sieht man sparwütige deutsche Touristen mit resoluten italienischen Wächtern verhandeln: Wenn ein Tag in der gesamten Altstadt fünf Euro kostet, könnte man zwei Stunden auf dem Markusplatz nicht auch für die Hälfte bekommen?

    Muss ich als schlanker Funktionsjackenträger wirklich so viel zahlen wie der korpulente Amerikaner dort drüben, der doch, objektiv betrachtet, deutlich mehr Platz einnimmt? Statt sich zu beschweren, so meine ich, sollten unsere reisewütigen Landsleute sich lieber eine Scheibe von der venezianischen Kalbsleber abschneiden.

    In Zeiten klammer Staatskassen und großen touristischen Andrangs kann das neue Bezahlmodell auch als Vorbild für viele norddeutsche Städte dienen. Wenn man künftig fünf, zehn oder fünfzehn Euro hinlegen müsste, um Lübeck, Lüchow oder Lüneburg zu besichtigen – würde dann nicht endlich wieder Gemütlichkeit in diese schönen Gemeinwesen einkehren und gleichzeitig manche rasselnde Feinstaublunge verhindert, rarer Parkraum für unaufschiebbare Arzt- und Juwelierbesuche frei und mehr Spielraum für neue Schwimmbäder, Volleyballzentren und Kitas geschaffen werden?

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  3. Robert Becker schreibt:

    Ich ergänze:

    LÜNEBURG — DER GALERIA KAFKA KANT KARSTADT KRAUSKAUFHOF

    Ich beherrsche die Sprache nicht; aber die Sprache beherrscht mich vollkommen.“ Dieser Satz stammt nicht von Klaus Bruns aus Reppenstedt Am Kranken Heinrich, sondern von Karl Kraus aus Jičín, im nordöstlichen Böhmen unfern der Elbe gelegen. Die Stadt ist – wie Lüneburg – auch heute noch keine Metropole, besitzt aber einen riesigen Marktplatz, ebenfalls viel zu groß für den Ort. Und dort steht an einer Ecke ein unscheinbarer zweistöckiger Bau im warmen dunklen Schönbrunner Gelb des Habsburgerreichs gestrichen, auf welchem eine Gedenkplatte in Tschechisch und Deutsch informiert, dass hier am 28. April 1874 (drei Jahre, bevor die Familie nach Wien zog), heute vor 150 Jahren, Karl Kraus geboren wurde.

    Das Jubiläum ist das eine, das Kraus (so selbstverständlich wie Kafka und Kant) zu einem Ehrenturm in Lüneburg verhelfen sollte. Das andere ist dessen gewaltiger Einfluss auf die Darstellungskultur der Lüneburger Landeszeitung. Denn wie deren Redakteuren bis heute schien auch Kraus, was an Schlampereien zu bekämpfen war, immer besonders die Phrase zu sein, jene Art des Wiederholens von millionenfach Rundgelutschtem, das sich der Erfahrung versperrt und damit das, was auf der Welt vorgeht, in all seiner Schönheit und Ungeheuerlichkeit dem Blick entzieht.

    Die Presse, mit der Kraus es zu tun hatte, mag gegenwärtig nicht länger das Leitmedium sein. Die sprachliche Weltverzerrung hat an Intensität aber nichts verloren, im Gegenteil: Die „digitalen interaktiven Plattformen“ sind, trotz aller Bildeinlagen, vor allem sprachlich codiert und wären auch sprachlich decodierbar. Ihre Widersprüchlichkeit, Verlogenheit, Niedertracht, ihre Verstöße gegen Logik und Ethik (diese beiden Dinge sieht Kraus als untrennbar an) ließen sich auch heute noch behandeln, wie Kraus es vorgemacht hat. Die Lüge in Gestalt von Fake und Jargon, die Tricks, mit denen das Abwegige sich Geltung verschafft, das alles ist aktueller denn je. Um es zu verstehen, ließe sich einiges von Kraus lernen. Nur ein Beispiel, ist seine Antwort auf die Frage, warum ein öffentlich entlarvter Betrüger vor Scham nicht mehr im Erdboden versinkt:

    „Die Theatermenschen brauchen den Beifall, um besser zu spielen; und dazu genügt auch der künstliche. Das Glücksgefühl, das mancher Darsteller zeigt, wenn ihm die applaudieren, die er dafür bezahlt hat, ist ein Beweis für seine Künstlerschaft. Kaum einer wäre ein großer Schauspieler geworden, wenn das Publikum ohne Hände auf die Welt gekommen wäre.“

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  4. Jonas Jansen schreibt:

    LÜNEBURG — DIE GALERIA KAFKA KANT KARSTADT KAUFHOF-STADT

    Seit Anfang April ist bekannt, dass ein Konsortium aus der BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz und der US-Investmentgesellschaft NRDC den zum dritten (und voraussichtlich nicht zum letzten) Mal insolventen Warenhauskonzern übernehmen will.

    Die neuen Eigentümer der schwer angeschlagenen Kaufhauskette wollen 76 der heute 92 Filialen weiterführen.

    Das Unternehmen teilte mit, dass jede der fortzuführenden Filialen das Potenzial haben müsse, bereits heute oder in absehbarer Zeit die notwendige Profitabilität zu erzielen. Neben den „soziodemographischen Rahmenbedingungen der Standorte“ spiele dabei vor allem die Miethöhe eine zentrale Rolle. „Als Ziel haben wir einen marktüblichen Mietkorridor von 7 bis 11 Prozent des Umsatzes definiert, um die jeweilige Filiale wirtschaftlich rentabel betreiben zu können„, sagte der Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus.

    Folgende Filialen werden sofort geschlossen:

    • Augsburg
    • Berlin Ringcenter
    • Berlin Spandau
    • Berlin Tempelhof
    • Chemnitz
    • Essen
    • Köln Breite Straße
    • Leonberg
    • Mainz
    • Mannheim
    • Oldenburg
    • Potsdam
    • Regensburg Neupfarrplatz
    • Trier Fleischstraße
    • Wesel
    • Würzburg

    Diese Filialen bleiben – vorerst – :

    • Aachen
    • Aschaffenburg
    • Bad Homburg
    • Bad Kreuznach
    • Bamberg
    • Bayreuth
    • Berlin Alexanderplatz
    • Berlin Hermannplatz
    • Berlin Kurfürstendamm
    • Berlin Schlossstraße
    • Berlin Tegel
    • Bochum Ruhrpark
    • Bonn
    • Braunschweig
    • Bremen
    • Centro Oberhausen
    • Darmstadt
    • Dortmund
    • Dresden
    • Düren
    • Duisburg
    • Düsseldorf Königsallee
    • Düsseldorf Schadow
    • Erfurt
    • Erlangen
    • Euskirchen
    • Frankfurt Hauptwache
    • Freiburg (ehem. Karstadt)
    • Freiburg (ehem. Kaufhof)
    • Fulda
    • Gießen
    • Goslar
    • Göttingen
    • Hamburg AEZ
    • Hamburg Eimsbüttel
    • Hamburg Mönckebergstr.
    • Hannover
    • Heidelberg
    • Heilbronn
    • Karlsruhe
    • Kassel
    • Kiel
    • Kleve
    • Koblenz
    • Köln Hohe Straße
    • Köln Nippes
    • Konstanz
    • Landshut
    • Leipzig
    • Limburg
    • Lörrach
    • Lüneburg
    • Magdeburg
    • Main-Taunus-Zentrum
    • Memmingen
    • Mülheim Heissen
    • München Marienplatz
    • München O.E.Z.
    • München Rotkreuzplatz
    • München Schwabing
    • Münster Ludgeristraße
    • Münster Salztraße
    • Nürnberg
    • Offenburg
    • Regensburg DEZ
    • Rosenheim
    • Rostock
    • Saarbrücken
    • Singen
    • Speyer
    • Stuttgart
    • Trier Simeonstraße
    • Ulm
    • Viernheim RNZ
    • Wiesbaden
    • Wismar

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  5. Klaus Bruns schreibt:

    der Witz der Woche

    Christian Lindner im RND-Interview„Der einzige Vertreter der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler hier, das bin ich“

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  6. Kurt C. Hose schreibt:

    »Lüneburg – Stadt der Freuden«,

    wär‘ das nix? Oder wäre das schon zu nahe an »Lüneburg – Stadt der Freudenhäuser«? In den 70ern war ja nahezu die ganze Altstadt zwischen Sülzwall und Neuer Sülze ein einziges großes, in Rote-Rosen-rotem Licht strahlendes Gewerbegebiet in Sachen Lust und Sinnlichkeit. Doch auch heute ist das Window-Shoppen für die interessierte Jugendneugier immer noch »eine Option«, das Lernen »auf Augenhöhe« nicht nur »Hinter der Sülzmauer« möglich.

    Der Slogan »Lüneburg«, die »Stadt der Freuden(häuser)«, würde die »Heine-«, die »Twain-«, die »Kafka-« und die »Kant-Stadt« ebenso implizieren wie das historische Rathaus, das ja bis in die jüngste Gegenwart als eine absolute Besonderheit gilt, weil es im Laufe mehrerer Jahrhunderte entstand und neben einer schönen Tradition von »Leidenschaft und Augenmaß« auch die dazu passenden Kammern aus vielen Stilepochen beherbergt.

    Von Heine sagen die Perten und die Experten: »Die Frauen nahmen nicht nur Einfluss auf sein Leben, sondern auch auf seine Gedichte.«

    Und nicht allein von Mark Twain weiß man: »Es gibt drei Dinge, die eine Frau aus dem Nichts zaubern kann: einen Hut, einen Salat und einen Ehekrach«, sondern über ihn weiß zumindest ein schweizer Rigi-Tourengänger auch etwas, das er am 9. April vor vier Jahren (augenzwinkernd) berichtete:

    Die Königin, geliebt und gehasst zugleich. Geliebt weil sie wunderschön, anmutig und stolz ist. Wer sie besteigt sieht ihre betörend schönen, umliegenden Reiche. Gehasst weil sie zur Prostitution gezwungen wird, hunderte, manchmal Tausende, sie an einem Tag besteigen. Mark Twain bestieg sie im Jahre 1879. Drei Tage brauchte er dafür.

    Zur »Kafka-Stadt Lüneburg«: Der weltberühmte Schriftsteller und Drehbuchautor Daniel Kehlmann verteidigt die ausgiebige Darstellung des Sexuallebens von Schriftsteller Franz Kafka in seiner gleichnamigen Mini-Serie. Dem RND sagte er:

    Kafka war wie viele junge Männer seiner Generation in jungen Jahren ein sehr häufiger Bordellgänger. Das wirkt für uns heute merkwürdig. Aber das, was uns an anderen Epochen befremdlich vorkommt, sollte man gerade nicht wegstreichen.

    Was nun die »Kant-Stadt Lüneburg« angeht, so handelt der Philosoph gar einmal von einem »Menschenverzehr« (der allerdings die betroffene Person ganz übrig lässt):

    Es geht da um »die Lust aus dem Genusse einer anderen Person«, die dem kannibalischen Verzehr zur Seite gestellt wird. Denn es gebe »zweyerley Genuß eines Menschen von dem anderen (des fleisches): der cannibalische oder der wollüstige Genuß. Der letztere läßt die Persohn übrig.«

    Der sexuelle Genuss – ja, schon der Kuss – ist also ein paradoxer Verwandter des Kannibalismus; wie diesem ist ihm die Lust Triebfeder zum Gebrauch einer Person beziehungsweise dazu, sich von einer anderen Person gebrauchen zu lassen; im commercium sexuale sind sich die Beteiligten Mittel des Genusses. Womit freilich ein moralisches Problem aufgeworfen ist, denn als Personen dürfen sie weder sich selbst noch den anderen zum Mittel degradieren.

    Aber nicht nur dort, wo Kant explizit vorne draufsteht, ist Kant drin. Zu den aktuell aufregendsten Kant-Interpretinnen zählt auch die französische Philosophin Manon Garcia, die in ihrem Buch Das Gespräch der Geschlechter zwischen einem liberalen und kantischen Verständnis von einvernehmlichem Sex unterscheidet. Während in einer liberalen Beziehung schon die Abwesenheit des Neins als Zustimmung gewertet werden darf, reicht das nach Kant nicht aus: Es braucht eine positive Affirmation, ein »Ja, ich will« für moralisch guten Sex, »ein Gespräch«. Gerade beim Geschlechtsverkehr erweist sich laut Garcia Kants maximalistische Forderung, eine Person immer als Zweck an sich selbst zu behandeln und nicht nur als Mittel zur Lustbeschaffung.

    Man braucht also nicht immer auf die Charta der Vereinten Nationen zu verweisen, um den Sinn hinter Kants Idee der Menschenrechte zu verstehen. Ob Menschen in ihrem Menschsein geachtet werden, zeigt sich zum Beispiel schon in der Intimität.

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    • Regine Ahrendt schreibt:

      Den von Herrn Jenckel zusätzlich ins Spiel gebrachten Johann Sebastian Bach sollten wir nicht vergessen. Als Vollwaise kam er Anfang 1700 im Alter von 14 Jahren nach Lüneburg, das er nach zweiundzwanzig Monaten wieder verließ, nachdem er 1702 mit 16 seinen Abschluss an der („bürgerlichen“) Latein- bzw. Partikularschule von Sankt Michaelis erlangt hatte, einem heute verschwundenen Institut, dessen Gebäude gleich neben der damals ebenfalls auf den Universitätsbesuch vorbereitenden („adligen“) Ritterakademie lag.

      Bach, der einer lutherischen Familie entstammt, hat dem musikalischen Eros gehorcht, hat hauptsächlich soli Deo gloria oder, als wäre er Jesuit, omnia ad maiorem Dei gloriam komponiert, muss aber auch in praxi der Freude als einem schönen Götterfunken gehuldigt haben, wovon die stattliche Zahl von 20 leiblichen Kindern (neun Töchtern und elf Söhnen) zeugt, sieben aus seiner ersten und 13 aus der zweiten Ehe.

      Doch dass der spätere Thomaskantor „ein sinnenfroher und möglicherweise sogar sexsüchtiger Zeitgenosse“ gewesen ist, wie die Inszenierung der Regisseurin Elisabeth Stöppler und der Dramaturgin Swantje Gostomzyk vor zwanzig Jahren an der Hamburgischen Staatsoper plausibel zu machen suchte, indem sich die Bühnenfiguren zu Fragmenten aus den so getauften „Weltlichen Kantaten“ des Meisters – „Folge der Lockung entbrannter Gedanken / Schmecke die Lust / der lüsternen Brust / und erkenne keine Schranken.“ – auf und unter dem Tisch beim Partnertausch im wildem Kopulieren vergnügen – „Ich bin deine, du bist meine. Küsse mich, ich küsse dich.“ – , das dürfte jedenfalls kaum ausschließlich auf Anregungen oder „Prägungen“ aus Bachs Sülzmauerspaziergängen während seiner beiden Lüneburger Schuljahre zurückgehen.

      Heute scheint immerhin noch die Reklame der Bachblütenmischung für mehr sexuelle Energie in der Partnerschaft daran zu erinnern, dass die Beteiligten am barocken Liebesleben wenig Mühe auf den Gedanken verschwendeten, ob und wie mit den lebendigen Früchten ihrer Kunstfertigkeit hinterm Berg zu halten sei.

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      • Andreas Janowitz schreibt:

        Herrje, was soll denn das Fr. Ahrend?

        Bei einer Kindersterblichkeit von 40% und 0 bekannten Verhütungsmitteln waren 10 oder mehr Kinder „normal“? Meine Grosseltern hatten je um die 10 Geschwister um 1900?! Es war völlig normal für eine Frau heute unvorstellbare Mengen an Nachwuchs in die Welt zu setzen, umso mehr da es keine Altersvorsorge, als den eigenen Nachwuchs gab?! Den armen Leuten, die in Wirklichkeit kaum mehr als 20 mal Sex im Leben hatten, „frivolen Lebenswandel“ zu unterstellten ist absurd. Deren Dasein eher karg? Und angesichts des damaligen Standes der Medizin wohl hauptsächlich qualvoll. Oder haben Sie sich schonmal Gedanken darüber gemacht wie „angenehm“ ein Leben ohne jedewede Monatshygieneartikel gewesen wäre?

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      • Kerstin Rabeler schreibt:

        Sie treten hier ja päpstlicher auf als der Papst, Herr Janowitz. Wer sprach denn von »frivolem Lebenswandel«? Lüneburg hat seinen Ruf als »Fremdenverkehrsparadies« bis weit in die 1990er Jahre verteidigt. Wer in Tosterglope oder Mücklingen lebte, der wusste lange ganz genau, was es heißt, wenn sich ein Halbstarker am Sonnabend auf seine frisierte Zündapp schwang und von dort »in die Stadt« knatterte. Im Übrigen werden Liebe, Lust und damit einhergehende Freuden weder in der Bibel noch im Koran so genierlich behandelt, wie Sie es Ihren Großeltern unterstellen.

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    • J. Arnold Urban schreibt:

      Bei der Existenz mehrerer Optionen wird für die Königin (dem König) immer die Variante Priorität haben, die auch den größtmöglichen Nutzen nach sich zieht.

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      • Jürgen Miedl schreibt:

        Gibt es Kuckucke, die derart hinterhältig sind, dass sie ihre Eier anderen Kuckucken unterjubeln, damit die dann fremde Eier in fremde Nester legen?

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  7. Andreas Janowitz schreibt:

    Wie wär`s mit (h)ausgemachter Chancentot oder Stadt der eingemachten guten Worte? Schliesslich war`s doch immer schon gut so wie`s ist, oder? Wozu also lebensgefährliches neumodernes Zeugs wagen, wenn´s doch so heimelig ist im graustarrig trüben Vorgestern? Die Stadt ist immerhin Vorreiter im Altersheim Bundesrepublik was die Senlilantendichte angeht.

    Wenn der Stützstrumpf juckt und der Katheder leckt kommt beim Pillenbingo doch erst richtig Freude auf. Da ist selbst die bruchstückhafteste Erinnerung noch sicherer als das Risiko des Neuen, beim Sprung in die gewagte Zukunft droht schliesslich immer auch die Oberschenkelhalsfraktur?! Also den Gegebenheiten anpassen so a la Haftcremecity, dann ist die Tenapantsarena auch kein no go mehr. Bald können wir uns über Rolatorspuren die Köpfe heiss reden und Stellflächen für`s Rentnerquad.

    Diese Stadtnebenbedingungen sind wie die Vierfachnachnamen vornehmlich eines: überflüssig.

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  8. Otto Berg schreibt:

    Wie wäre es mit dem Beinamen:

    Lüneburg »Stadt der HindenGarten-Frage«?

    Oder (noch näher dran – und beinahe ein Synonym fürs Sparen):

    Lüneburg »Stadt der WkeeKF-B-I-FpLwsdAfvavAzm-Frage«?

    Genauer:

    Lüneburg »Stadt der Frage:Wie konnte es einem Kaltenmoorer Fernwärme-BIFuchs (trotz niederschmetternd negativer Erfahrungen und wiederholter, gut begründeter Warnungen unter anderem von Ratsherrenlegende Michèl Pauly) passieren, Lüneburg während seiner dreißigjährigen Amtszeit fast vollkommen abhängig von ›Avacon‹ (der ›E.ON SE‹-Regionalvertrieb- und Kassier-Boutique für Strom, Gas, Wasser, Wärme, Abwasser, Telekommunikation und Netze) zu machen?«

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  9. Leif schreibt:

    Ich finde „Kant-Stadt Lüneburg“ gut. Und sei es nur wegen eines Bekenntnisses der zentralen Aussagen seines Lebenswerkes.

    • Aufklärung
    • kategorischer Imperativ
    • und eben SAPERE AUDE!

    Und nochmal, für alle:

    „Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem andren zu!“

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    • Ole schreibt:

      Ich fände „Kafka-Stadt Lüneburg“ besser. Und sei es nur, weil auch sein Name mit „Ka“ anfängt, dieses Jahr ebenfalls ein Jubiläum ansteht und er nie einen Fuß hergesetzt, aber einen achtstöckigen Sonderbau in der Heiligengeiststraße verdient hat. Zentrale und dezentrale Aussagen seines Lebens beweisen das:

      • „Der Gedanke, einmal in seiner Größe gefaßt, kann nicht mehr verschwinden; solange es Menschen gibt, wird auch der starke Wunsch da sein, den Turm zu Ende zu bauen.“ (Das Stadtwappen)
      • „Schrift ist unveränderlich und die Meinungen sind oft nur ein Ausdruck der Verzweiflung darüber.“ (Der Prozess)
      • „Es ist sehr gut denkbar, dass die Herrlichkeit des Lebens um jeden und immer in ihrer ganzen Fülle bereit liegt.“ (Tagebuch, 18.10.1921)

      Und nochmal für alle:

      „Verbringe die Zeit nicht mit der Suche nach einem Hindernis. Vielleicht ist keines da.(Tagebuch, 16. 9. 1920)

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      • Johanna Stegen schreibt:

        Das Sapere aude des Horaz (lat.: »Wage, weise zu sein«)*, das häufig in der Umschreibung von Kant zitiert wird, der es 1784 zum Wahlspruch der Aufklärung erklärte: »Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!«, passt sehr gut zu Kafkas zweitem Punkt: »Schrift ist unveränderlich und die Meinungen sind oft nur ein Ausdruck der Verzweiflung darüber.«

        Denn »der Verstand« ist ein »Leser« (und kein »Meiner«), ist ein systematisch trainierter Analytiker von verifizierbaren (d. h. »wie gedruckt« vorliegenden) Fakten — und nicht damit zu verwechseln, was manche für Verstand bloß halten (oder ausgeben).

        Kants Begriff »dieses Vermögens« im weitern Sinn ist (A) die »obere« Denkkraft, die Intelligenz gegenüber der »unteren« Sinnlichkeit, – im engeren, (B) gegenüber der »synthetischen« Vernunft, die Fähigkeit des geistigen Erfassens, des (richtigen) Begreifens (Abstrahierens) und Urteilens, kurz des beziehend-vergleichenden, »zergliedernd«-sortierenden Denkens, sowie des »Verstehens«, d. h. des Wissens um die Bedeutung der Worte und Begriffe.

        Sogenannter »gesunder Verstand« (»bon sens«), den zu besitzen neuerdings selbsternannte »Querdenker«, das heißt sich selbst überschätzende Wirrköpfe (»Spinner«), mit dem prekären Stolz der Gruppenzugehörigen behaupten, ist die »natürliche« (also konventionelle, meist unkritisch von den Eltern und/oder dem kleinräumigem Lebensumfeld (»der social media-Blase«, dem Milieu) übernommene und schon ohne besondere Ausbildung wirksame) Auffassungs- und Beurteilungskraft, das »normale«, aber unmethodische, das komfortable, aber eben auch leicht fehlgehende »Denken« (= Annehmen, Meinen, Fürwahrhalten), das sich an der Grenze zum Glauben wie zum Aberglauben gleichermaßen wohl fühlt. — Gerade gegen diese Formen des »starken Überzeugtseins« richtet sich Kants aufklärerischer Appell, die »selbstverschuldete Unmündigkeit« durch Mut (und Mühen) des Verstandesgebrauchs – lernend – zu überwinden, eine »Unmündigkeit«, die oft als »Gewissheit« daherkommt und deren Ursache »nicht ein Mangel an Verstand« sei, sondern »die Angst« davor, sich seines eigenen (kritisch geschulten) Verstandes »ohne die Anleitung (oder den Beifall) eines anderen zu bedienen«.

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        sapere, sapiō, sapuī,- (kons. Konjugation auf -io)
        hier: sapere (Inf. Präs. Akt.)

        1. Geschmack haben, schmecken
        2. verständig sein, weise sein, klug sein
        3. Empfindung haben für, Verstand haben, seinen Verstand gebrauchen

        audēre, audeō, ausus sum (e-Konjugation)
        hier: aude (Imp. Sg.)

        1. begierig sein, mit Lust an etwas gehen, verlangen, wollen
        2. wagen, sich erdreisten
        3. über sich bringen, sich unterfangen

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  10. Michael Zeinert schreibt:

    Sehr lustig 😊

    Tina-Turner-Stadt wäre ja auch noch eine Möglichkeit …

    „Salz- und Hansestadt“ finde ich schon ganz gut. Am liebsten ist mir die freundliche Durchsage in manchem Metronom: „Wir erreichen die Hanse- und Universitätsstadt (!!!) Lüneburg“. Das wäre doch mal was: ein Bekenntnis der Ilmenaustädter zu ihrer Alma Mater 😉

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    • Carola Möller-Krischke schreibt:

      Guter Hinweis, Herr Zeinert.

      Als kleines, symbolisches Add-on würde mir eine sieben Meter hohe Ulrich Mädge-Statue im Kalkbruch Valley vorschweben, gefertigt auf dem „3D-Druck Campus Lüneburg-West“ oder über einem swimmingpoolgroßen Brunnen schwebend, der nach dem Vorbild und an dem ursprünglichen Standort des historischen, mehr als 80 Jahre schnöde behandelten Reichenbachbrunnens am Sande errichtet ist. Und statt Lüneburgs juvenile Rosen-Touristen auch weiterhin mit dem nichtssagenden Nonsensnamen „Leuphana“ zu irritieren, sollte Herrn Spouns „wirtschaftsnahe“ Kaderschmiede endlich in „Ulrich-Mädge-Fachhochschule zur Vorbereitung unserer Zivilgesellschaft auf die Galeria/Karstadt Herausforderungen im 21. Jahrhundert“ umgetauft werden. Das lässt sich auch dann noch aufmerksamkeitsheischend durch E-Train-Speaker „kommunizieren,“ wenn der „Metronom“ demnächst Geschichte ist und Sebastian Heilmann die nur scheinbar autonom fahrende Schnellbahn-Flotte des Landkreises Lüneburg einhändig vom Lastenrad aus über den Split Screen seines Multitasking-iPhone steuert.

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  11. Werner Mellentin schreibt:

    Herr Jenkel.

    In die Reihe der anmaßend klingenden Beinamen würde auch die „Fahrradfreundliche Kommune“ zählen, zu der sich die Hansestadt Lüneburg von der AGFK (Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen) Niedersachen zertifizieren lassen möchte?

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  12. Harriet Stowe schreibt:

    Sie haben Mark Twain vergessen, lieber Herr Jenckel,

    auch eine Weltberühmtheit, die – wie Kant – nullkommanullnüscht mit Lüneburg zu tun hat, hier aber trotzdem bedenkenlos fremdenverkehrskommerziell gesalzt und gezwiebelt wird.

    Warum sitzt Samuel Langhorne Clemens „nicht vor Onkel Toms Hütte?“, fragte LZ-Mitarbeiter „rast“ seine Leser im Juni vor elf Jahren, und beeilte sich mitzuteilen: „Die Antworten kennt der Besitzer des lebensgroßen Bronze-Ensembles aus Autor und Bank. Es ist der Lüneburger Unternehmer Henning J. Claassen.“ Es sei übrigens „nicht nur das bronzene Kunstwerk„, hatte „rast“ zudem herausgefunden, „sondern auch das Literarische„, das Claassen an Twain reize. Der Kulturkenner habe nämlich verraten: „Ich bin mit seinen Büchern groß geworden, habe viel ‚Onkel Toms Hütte‘ gelesen.

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